DB Sparpreis So findest Du günstige Bahntickets

Hermann-Josef Tenhagen
Finanztip-Chefredakteur

Das Wichtigste in Kürze

  • Je früher Du buchst, desto günstiger sind Fahrkarten für ICE, IC und andere Fernverkehrszüge tendenziell. Die Deutsche Bahn unterscheidet verschiedene Ticketarten.
  • Die günstigen sogenannten Sparpreise und Super-Sparpreise lassen sich ab sechs Monate vor Reisebeginn buchen. Anders als bei den teureren Flexpreis-Tickets musst Du dann aber eine festgelegte Verbindung nutzen.
  • Alle weiteren Vor- und Nachteile der einzelnen Ticket-Kategorien erklären wir Dir in diesem Ratgeber.

So gehst Du vor

  • Am einfachsten findest Du günstige Tickets mit der Bestpreissuche der Bahn.
  • Buche so früh wie möglich, idealerweise einen Monat im Voraus. Wenn Du flexibel bist, nutze die günstigen Reisetage Mittwoch und Samstag.
  • Für regelmäßige, planbare Bahnfahrten lohnt sich die Bahncard 25. Sie bietet einen Nachlass von 25 Prozent auf den Flex- und die Sparpreise.
  • Die Bahncard 50 rechnet sich vor allem für Reisende, die häufig spontan fahren und sich keine Gedanken über Sparpreise machen wollen.
  • Nutze das Portal Checkmybus, um die Preise von Fernbus und Bahn zu vergleichen. Für reine Nahverkehrs-Reisen ist das Deutschlandticket oft die günstigste Lösung.

Trotz der billigen Fernbus-Konkurrenz fahren viele lieber mit der Bahn. Die Fahrzeiten sind kürzer, die Plätze komfortabler, und auf langen Fahrten kann man sich die Beine vertreten oder im Bordrestaurant essen. Doch das Preissystem der Bahn ist komplex. Keine Angst: Wir zeigen Dir, wie Du im Tarifdschungel durchblickst und an günstigste Fahrkarten kommst.

Was unterscheidet die Bahn-Sparpreise?

Neben dem Flexticket oder Normalpreis bietet die Bahn besonders günstige Tickets an. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten: Super-Sparpreise bekommst Du ab rund 18 Euro. Allerdings kannst Du diese Tickets weder umtauschen noch stornieren (die Sofortstornierung, die einzige Ausnahme, erklären wir im nächsten Abschnitt). Sparpreis-Tickets gibt es ab rund 22 Euro. Sie enthalten ein City-Ticket, mit dem Du am Reisetag in 130 Städten kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel zum Bahnhof und zu Deinem Zielort nutzen kannst. Mit beiden Spartickets kannst Du übrigens auch den Nahverkehr (RB, RE, IRE oder S-Bahn) nutzen, wenn Du die entsprechenden Start- und Zielbahnhöfe bei der Buchung angibst.

Allerdings bringen Sparpreis-Tickets zwei wesentliche Einschränkungen mit sich:

  1. So musst Du Dich auf eine bestimmte Verbindung festlegen. Spontan einen anderen Zug zu nehmen, ist nicht erlaubt. Wichtige Ausnahme: Wenn die Bahn verspätet ist und Du deshalb den Anschluss verpasst, der auf Deiner Fahrkarte vorgesehen war, ist die Zugbindung aufgehoben. Falls eine Verspätung von mindestens 20 Minuten für Deinen Zielbahnhof angekündigt wurde, kannst Du einen anderen Zug zu Deinem Ziel nehmen. Du kannst dann auch in höherwertige Züge wie den ICE einsteigen, selbst wenn Du eigentlich nur einen IC gebucht hattest. Mehr Infos findest Du in unserem Ratgeber zum Thema Fahrgastrechte bei der Bahn. (Die Zugbindung ist auch aufgehoben, wenn Du beim Umsteigen einen früheren Anschlusszug in die vorgesehene Richtung erwischst.)
  2. Außerdem sind Umtausch und Erstattung eines Sparpreis-Tickets eingeschränkt: Dafür wird bis zum Tag vor der Abfahrt eine Gebühr von 10 Euro fällig. Den verbleibenden Betrag erhältst Du lediglich als Reisegutschein. Am Tag der Abreise ist keine Stornierung mehr möglich. Für Fahrkarten zum Super-Sparpreis sind Umtausch und Erstattung sogar ausgeschlossen.

Fahrscheine zum Flexpreis kannst Du dagegen bis einen Tag vor Abfahrt kostenlos umtauschen oder zurückgeben. Sogar am Tag der Abreise ist ein Umtausch oder eine Erstattung noch möglich; allerdings gegen eine Gebühr von 19 Euro im Fernverkehr. Im Nahverkehr musst Du am Tag der Reise ebenfalls 19 Euro an Stornogebühren zahlen.

Ob Super-Sparpreis, Sparpreis oder Flexpreis: Wenn Du in der 1. Klasse reist, ist eine Sitzplatz-Reservierung bereits im Preis enthalten. Für die 2. Klasse musst Du dagegen 4,50 Euro extra bezahlen, um Dir einen Sitzplatz zu sichern.

Was viele Bahnreisende nicht wissen: Es gibt noch eine weitere flexible Reiseoption. Mit dem Flexpreis Plus steht es Dir frei, auch einen Tag vor oder zwei Tage nach dem gebuchten Reisetag in eine beliebige Zugverbindung der Deutschen Bahn zu steigen. Falls Du doch nicht fahren möchtest, kannst Du das Ticket bis zwei Tage nach dem gebuchten Reisetag kostenlos stornieren. Nach dem Stichtag ist die Stornierung dann nur noch gegen eine Gebühr von 19 Euro möglich. Eine Sitzplatz-Reservierung ist in diesem Ticketmodell übrigens immer inklusive – auch für die 2. Klasse.

Sofortstornierung immer möglich

Hast Du Dich auf der Schnäppchensuche nach Bahntickets vertan und für einen falschen Tag oder nicht die richtige Strecke gebucht? Unabhängig von Deinem Tarif kannst Du auf bahn.de oder in der Bahn-App gebuchte Tickets innerhalb von zwölf Stunden nach der Buchung kostenlos stornieren, also innerhalb von 720 Minuten. Im Anschluss erhältst Du den kompletten Zahlungsbetrag zurück.

Diese Sofortstornierung gilt immer für den gesamten Auftrag. Das heißt, auch eventuelle Reservierungen, Fahrradkarten und ähnliche mitgebuchte Leistungen werden storniert und Du bekommst das Geld zurück.

Die Sofortstornierung muss vor dem ersten Geltungstag der Fahrkarte passieren.

Ticketmodelle der Bahn im Vergleich

 Super-SparpreisSparpreisFlexpreisFlexpreis-Plus
Zugbindungjajaneinnein
Storno-Option1neinja, bis 1. Tag vor
Abreise für 10 €2
ja, bis 1. Tag vor
Abreise kostenlos,
am Reisetag 19 €
Ja, bis 2 Tage nach gebuchtem Reisetag kostenlos, danach 19 €
City-Ticket3neinjajaja
Sitzplatz inklusiveneinjajaja
Preisab 17,90 €ab 21,90 €abhängig von Strecke und Datum

1 Eine Sofortstornierung innerhalb von 720 Minuten/12 Stunden ist bei allen Tickets möglich, die online oder mobil gebucht wurden (aber nur vor dem 1. Geltungstag)
2 Erstattung erfolgt in Form eines Bahngutscheins
3 City-Ticket nur bei Strecken über 100 Kilometer Länge
Quelle: Deutsche Bahn (Stand: 9. Juni 2023)

Für junge Bahnreisende unter 27 Jahren hat die Bahn eine eigene Sparpreiskategorie eingeführt: die (Super-)Sparpreise Young. Diese haben dieselben Konditionen wie die regulären Sparpreise, sind aber etwas günstiger. So gibt es den Super-Sparpreis Young für die 2. Klasse bereits ab rund 13 Euro, mit dem Sparpreis Young bist Du ab knapp 17 Euro aufwärts unterwegs.

 Super-Sparpreis YoungSparpreis Young
Zugbindungjaja
Storno-Option1neinja, bis 1 Tag vor Abreise für 10 €2
City-Ticket3neinja
Sitzplatz2. Klasse 4 €, 1. Klasse inklusive
Preisab 12,90 €ab 16,90 €

1-3 Fußnoten siehe vorige Tabelle
Quelle: Deutsche Bahn (Stand: 9. Juni 2023)

Wann gibt es die günstigen Sparpreise der Bahn?

Falls Du Deine Reisepläne bereits lange im Voraus machst, solltest Du früh mit der Suche nach günstigen Bahnverbindungen beginnen. 180 Tage, also sechs Monate im Voraus, schaltet die Bahn (Super-)Sparpreise frei. (Ausnahme sind Verbindungen nach dem alljährlichen Fahrplanwechsel Mitte Dezember, diese sind immer erst ab Anfang/Mitte Oktober buchbar.)

Das Kontingent dieser Spartickets ist begrenzt. Das heißt: Wer länger wartet, findet häufig immer weniger Spartickets für die Wunschverbindung, oder solche in höheren Preisgruppen. Es ist aber keineswegs so, dass nur Frühbuchende günstiger wegkommen. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat für seinen Bahntest 2019/2020 untersucht, wie sich die Sparpreise verändern, je näher der angestrebte Reisetag rückt. Die überraschende Erkenntnis: Auch einen Tag vor dem Abreisetermin sind für die Mehrheit der Bahnfahrten noch günstige Tickets erhältlich. Es scheint, als stelle die Deutsche Bahn immer wieder frische Sparpreis-Tickets in ihr Buchungssystem ein. Laut der Erhebung des VCD ist ein Monat vor Abfahrt der ideale Zeit­punkt, um ein günstiges Bahnticket zu buchen.

Einen Nachteil haben Kurzentschlossene jedenfalls: Die Rabatte auf den Flexpreis, also auf Tickets ohne Zugbindung, sinken mit der Zeit. Die Sparpreise werden also nach und nach teurer. Laut der Untersuchung des VDC liegt der Rabatt zwei Wochen vor Abreise durchschnittlich noch bei über 50 Prozent – einen Tag vor der Reise bekommst Du dagegen im Schnitt nur noch 33 Prozent Nachlass.

Die Stichprobe umfasste 30 Verbindungen im deutschen Fernverkehr, insgesamt wertete der VCD über tausend Fahrpreise aus.

Die Untersuchung zeigte außerdem, an welchen Wochentagen die Deutsche Bahn besonders viele Sparpreise anbietet. Die finanziell besten Reisetage mit den günstigsten Tickets sind demnach Mittwoch und Samstag. Mittwochs sind im Schnitt auch die Rabatte auf Flexpreis-Tickets am höchsten. Die wenigsten Sparpreise lassen sich dagegen an Freitagen und Sonntagen finden – also den Tagen, an welchen laut VCD deutlich mehr Menschen den Fernverkehr nutzen. Auch der Preisnachlass auf Flextickets fällt dann geringer aus.

Welche Spartricks solltest Du noch kennen?

Auch bei Bahntickets gibt es ein paar Kniffe, mit denen Du Dir die Suche etwas leichter machen oder bei der Buchung etwas Geld sparen kannst.

Nutze die Bestpreissuche

Früher konntest Du auf der Bahnwebsite mit dem Sparpreisfinder nach günstigen Tickets suchen. Mittlerweile hat die Bestpreissuche den Sparpreisfinder abgelöst. Dazu gibst Du in der Suchmaske auf bahn.de oder in Deiner Bahn-App wie gehabt Deine Wunschstrecke ein. In der Ergebnisliste auf der Website setzt Du dann oben über den Verbindungen ein Häkchen bei „Unsere Bestpreise anzeigen“. In der App wischst Du stattdessen einen Regler nach rechts. Du siehst dann die attraktivsten Sparpreise zeitlich sortiert – vom frühen Morgen bis Mitternacht.

Geschwindigkeit ist nicht alles

Wenn Du auf bahn.de oder in der Bahn-App nach Zugtickets suchst, ist in der Regel die Option „Schnellste Verbindungen anzeigen“ aktiviert. Mit einem Klick auf das Häkchen kannst Du dafür sorgen, dass Dir auch IC und EC-Verbindungen auf Deiner Wunschstrecke angezeigt werden. Mit etwas Glück kannst Du dort einen günstigen Fahrpreis ergattern, ohne allzu oft umsteigen und länger unterwegs sein zu müssen. 

Schaue auch nach Sparpreisen für die 1. Klasse

Du möchtest günstig in der 2. Klasse Zug fahren, findest aber keine Sparpreise mehr? Dann schaue, ob es noch Sparpreise für die 1. Klasse gibt. Manchmal bist Du damit günstiger unterwegs als mit dem Flexpreis in der 2. Klasse. Zudem ist die Sitzplatzreservierung inklusive. Denk daran, dass Du Dich verbindlich auf eine Zugverbindung festlegen musst.

Nutze die zusätzlichen Rabatte der Bahncards

Wenn Du eine Bahncard besitzt, kannst Du ihren Rabatt mit den (Super-)Sparpreisen kombinieren. Sowohl mit der Bahncard 25 als auch mit der Bahncard 50 kannst Du zusätzlich auf den Sparpreis noch einmal 25 Prozent Nachlass bekommen. Ob und wann sich das für Dich lohnt, liest Du in unserem Ratgeber zum Thema Bahncard.

Nutze die 2-Faktor-Authentifizierung für Dein DB-Konto

Bei der 2-Faktor-Authentifizierung musst Du bei der Anmeldung zusätzlich zu Deinem Passwort ein weiteres Sicherheitsmittel, wie zum Beispiel einen SMS-Code eingeben. Das ist zwar etwas nervig, aber sinnvoll: In der Vergangenheit hat es immer wieder Fälle gegeben, in denen sich Kriminelle Zugang zu Bahn-Kundenkontos verschafften, Tickets von Kunden stornierten und weiterverkauften. 

Die Deutsche Bahn empfiehlt zwar, die 2-Faktor-Authentifizierung zu nutzen, bislang ist das Verfahren aber nicht voreingestellt. Um es zu aktivieren, melde Dich in Deinem Bahnbenutzerkonto an und klicke in Deiner Profilübersicht auf „Login & Sicherheit“. Aktiviere dort die zusätzliche Sicherheitsabfrage.

Deutsche Bahn (Bahncard)
Rabattkarte
  • Bahncard 25 gewährt Rabatt auf Flex- und Sparpreise und lohnt sich bereits ab wenigen Fahrten im Jahr
  • Bahncard 50 rechnet sich, wenn Du oft spontan in den Zug steigst
  • mit Bahncard 50 gibt es 50 Prozent auf Flex- und 25 Prozent Rabatt auf Sparpreise
  • Bahncard 100 macht nur Sinn, wenn Du täglich mit der Bahn fährst

Sammle Bahn-Bonuspunkte

Wenn Du öfter mit der Deutschen Bahn unterwegs bist, solltest Du Dich kostenlos beim Bahnbonus-Programm anmelden. Du erhältst eine Bahnbonuscard mit eigener Nummer, die Du bei jedem Ticketkauf angeben musst, um die sogenannten Prämienpunkte zu sammeln. Mittlerweile gibt es die Bahnbonus-App für Smartphones, eine Plastikkarte ist damit nicht mehr nötig.

Da ein Prämienpunkt etwa 1 ausgegebenen Euro entspricht, musst Du schon einige Bahnfahrten unternehmen, bis Du einige der interessanten Angebote einlösen kannst. Aber: Die Prämienpunkte sind drei Jahre gültig. Wenn Du pro Jahr etwa 167 Euro für Bahntickets ausgibst, hast Du innerhalb von drei Jahren 500 Bonuspunkte gesammelt und kannst Dir zum Beispiel ein Upgrade in die 1. Klasse oder einen Genussgutschein im Wert von 10 Euro für Speisen im Bordbistro gönnen. Für 1.000 Prämienpunkte gibt es eine Freifahrt in der 2. Klasse. 

Die Statuspunkte, die Du ebenfalls beim Fahrkartenkauf sammelst, kannst Du dagegen getrost ignorieren, wenn Du eher selten fährst. Den ersten Bahncomfort-Status „Silber“ mit acht Zugangspässen zu den DB-Lounges oder acht Freigetränken im Speisewagen erreichst Du erst, wenn Du innerhalb eines Jahres 1.500 Euro bei der Bahn lässt. Den Status „Gold“ mit eigenem Sitzplatzbereich in Fernverkehrszügen und unbegrenztem Zugang zur DB-Lounge gibt es für 2.500 Statuspunkte, den Status „Platin“ mit dauerhaftem Rabatt für die Bordgastronomie und Zugang zum Premium-Loungebereich für 6.000 Punkte. Das ist nur für echte Vielfahrer realisierbar.

Mit dem ÖPNV unterwegs? City-Ticket mitnehmen

Wenn Du kein ÖPNV-Abo hast, aber öffentliche Verkehrsmittel neben Deiner Bahnreise nutzt, kann es sinnvoll sein, den Sparpreis statt den Super-Sparpreis zu wählen. Denn ab einer Fahrt von mehr als 100 Kilometern ist im Spar- und Flextarif das City-Ticket inklusive. Damit kannst Du in rund 130 Städten kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel zu Deinem Startbahnhof und von Deinem Zielbahnhof nutzen. Das lohnt sich vor allem, wenn der Preisunterschied zwischen Super- und Spartarif nicht groß ist. Ob Deine Start- oder Zielstadt beim City-Ticket mitmacht, erkennst Du gegebenenfalls am Aufdruck „+ City“ auf Deiner Fahrkarte.

Allerdings gibt es in manchen Städten Ausnahmen für den Gültigkeitsbereich. In Frankfurt am Main ist beispielsweise der Flughafen nicht im City-Ticket enthalten, in Hamburg gilt es nur in den Tarifzonen A und B, und Harburg hat sein eigenes City-Ticket ab dem Bahnhof Hamburg-Harburg. Die frühere Einschränkung für Berlin ist seit 2020 aufgehoben, in der Bundeshauptstadt gibt es seitdem ein City-Ticket für das gesamte Stadtgebiet.

Du brauchst nicht unbedingt eine Sitzplatzreservierung

Nur Fahrscheine für die 1. Klasse enthalten eine Sitzplatzreservierung. In der 2. Klasse kostet ein vorgebuchter Sitzplatz 4,50 Euro pro Person extra. Mithilfe der Auslastungsanzeige kannst Du für jede Verbindung prüfen, ob sich das lohnt. Falls absehbar ist, dass der Zug nicht voll wird, kannst Du auf das Geld für eine Reservierung verzichten und so für Hin- und Rückfahrt zusammen 9 Euro sparen. Sollte die Verbindung dann kurzfristig doch ausgelastet sein, kannst Du eine Reservierung extra dazubuchen. Man kann nämlich eine Reservierung auch unabhängig von einer Fahrkarte kaufen, also zu einer späteren Gelegenheit.

Was viele nicht wissen: In Fernverkehrszügen gibt es einen Extra-Sitzbereich für Bahncomfort-Kunden. Dieser befindet sich meist in der Nähe der Bordgastronomie. Strenggenommen sind diese Plätze Bahn-Vielfahrern vorbehalten, die im Jahr mindestens 2.500 Euro für Tickets und Bahncards ausgeben. Aber solange es dort freie Sitzplätze gibt, kannst Du auch dort sitzen. Deinen Platz musst Du erst räumen, wenn Dich ein Fahrgast mit Bahncomfort-Status dazu auffordert.

Sitzplatzreservierungen gelten grundsätzlich nur bis zu 15 Minuten nach Abfahrt des Zuges. Nach Ablauf der Frist kannst Du Dich auch auf ehemals reservierte Plätze setzen, wenn sie frei sind.

Als Familie sparen

Falls Du mit der Verwandtschaft unterwegs bist: Eine Familienreservierung für Sitzplätze bis zu fünf Personen, davon mindestens ein Kind, kostet 9 Euro in der 2. Klasse und 11,80 Euro in der 1. Klasse.

Übrigens: Deine Kinder und Enkel bis 14 Jahre können gratis mitfahren, bis sechs Jahre sogar ganz ohne Fahrkarte. Kinder von sechs bis 14 Jahren musst Du bei der Buchung mitangeben beziehungsweise sie am Schalter auf der Fahrkarte eintragen lassen. Falls Deine Kinder alleine reisen, erhalten sie einen Rabatt von 50 Prozent auf den regulären Preis.

Schone Dein Datenvolumen im ICE

Der Zugang zum W-Lan ist bei der Deutschen Bahn sowohl in der 1. als auch in der 2. Klasse kostenlos. Surfen ist in allen ICEs der Deutschen Bahn möglich, zum Teil auch in Intercity-Zügen. Nach und nach sollen alle Fernverkehrszüge über W-Lan verfügen. Du musst also nicht unbedingt Dein Handy-Datenvolumen verwenden.

Wie funktioniert Rail and Fly?

Bei Rail and Fly oder Zug zum Flug Tickets kombinierst Du ein Zugticket der Deutschen Bahn zu einem beliebigen Flughafen in Deutschland mit einem Angebot einer Fluggesellschaft oder eines Reiseveranstalters. Dafür muss die Airline oder der Veranstalter eine Kooperation mit der Deutschen Bahn haben. Manchmal lässt sich das Ticket auch noch nachträglich zum Flug zubuchen. Nimm hierfür Kontakt mit dem Service der Fluggesellschaft oder des Reiseveranstalters auf. 

Die Preise können sich je nach Angebot unterscheiden. Bei Reiseveranstaltern ist ein Ticket für die 2. Wagenklasse häufig kostenlos, bei Airlines werden oft zwischen 20 und 30 Euro fällig. Gegen Aufpreis ist auch ein Upgrade auf die 1. Klasse möglich.

Das Rail and Fly Ticket ist sowohl am Tag vor Deinem Abflug als auch am Reisetag selbst gültig. Das gleiche gilt, wenn Du ein Ticket für den Rückflug gebucht hast. Du kannst es auch noch einen Tag nach Deiner Ankunft einlösen. Außerdem kannst Du in alle Züge der Deutschen Bahn einsteigen, ohne an eine bestimmte Verbindung gebunden zu sein. Eine Sitzplatzreservierung ist daher nicht inklusive. Falls Dein Flughafen nicht von der Deutschen Bahn angefahren wird, darfst Du auch öffentliche Verkehrsmittel verwenden.

Ab 72 Stunden vor Abflug kannst Du Dein Rail and Fly Ticket online abrufen und Dich einchecken. Dazu brauchst Du eine Buchungsreferenz, zum Beispiel Deine Flugnummer. Bei der Kontrolle im Zug solltest Du neben der Fahrkarte auch Deine Bordkarte bereithalten, sofern beides nicht ohnehin zusammen als ein Fahrschein ausgegeben wurde.

Falls sich Deine Reisepläne ändern, kannst Du das Kombi-Ticket vor Abflug stornieren. Die Fristen unterscheiden sich, je nachdem ob Du bei einem Reiseanbieter oder einer Fluggesellschaft ein Rail and Fly Ticket gekauft hast.

Wichtig: Stelle sicher, dass Du rechtzeitig vor Abflug am Flughafen bist. Verpasst Du wegen einer Zugverspätung Deinen Flug, bleibst Du als individuell reisende Person auf den Kosten sitzen. Pauschalreisende haben nur Ansprüche gegen den Reiseveranstalter, wenn sie auch ohne die Verzögerung mit ausreichend Zeitpuffer am Flughafen angekommen wären. Mehr Infos findest Du in unserem Ratgeber Fahrgastrechte Bahn.

Was sind die Alternativen zur Bahn?

Besonders im Fernverkehr genießt die Deutsche Bahn weiterhin quasi eine Monopolstellung. Immerhin konnten Wettbewerber in den vergangenen Jahren ihre Marktanteile ausbauen: Konkurrent Flixtrain fährt 70 Ziele in ganz Deutschland an. Die Züge verfügen über keine 1. Klasse. Tickets kannst Du bis 30 Tage vorher kostenlos stornieren, danach fallen Gebühren an. Wie bei der Bahn erhältst Du den Restbetrag als Gutschein ausgezahlt. Meist bist Du länger unterwegs als mit den Zügen der Deutschen Bahn. Die Preise können sich dagegen sehen lassen. Wenn Du einen Monat im Voraus buchst, kommst Du für knapp 10 Euro von Berlin nach Köln und für rund 14 Euro von München nach Berlin.

In Nordrhein-Westfalen legt der Thalys einige Stopps ein, unter anderem in Aachen, Dortmund, Düsseldorf und Köln. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) halten ebenfalls in einigen deutschen Städten, darunter München und Frankfurt (Main), waren in unseren Stichproben aber nicht günstiger als die Deutsche Bahn.

Im Vergleich zur Bahn bist Du mit Fernbussen günstiger unterwegs. In diesem Markt hat Flixbus die stärkste Stellung inne. Weitere Anbieter sind Eurolines, Blablabus, Regiojet und Pinkbus. Nutze ein Vergleichsportal, um die Preise und Fahrtzeiten von Fernbus und Bahn auf Deiner Strecke zu vergleichen. In unserem letzten Vergleich im Dezember 2021 haben wir sechs Portale für Fernbus- und Bahnverbindungen untersucht. 

Das Portal Checkmybus lag in der Gesamtwertung deutlich vorne und ist daher unsere Emp­feh­lung für den Preisvergleich zwischen Fernbus und Bahn. Mehr Infos findest Du in unserem Ratgeber zum Thema Fernbus.

Checkmybus
Preisvergleich für Fernbus und Bahn
  • findet günstige und schnelle Verbindungen bei Bus und Bahn
  • findet auch Bahn-Sparpreise
  • gute Filtereinstellungen ermöglichen schnelle Übersicht
  • auch als App verfügbar
  • keine Bahncard-Rabatte einstellbar

Darüber hinaus kannst Du nach Mitfahrgelegenheiten suchen oder mit Freunden oder Kolleginnen Fahrgemeinschaften bilden. Falls Du gerne selbst am Steuer sitzt, kannst Du natürlich auch schauen, ob es gerade ein günstiges Angebot für einen Mietwagen gibt.

Mehr dazu im Ratgeber Mietwagen

  • Buche Mietwagen möglichst früh über ein gutes Vergleichsportal.
  • Wähle am besten ein Angebot mit Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung und einer Haftpflicht mit hoher Deckungssumme.
  • Unsere Anbieterempfehlung: Check24. Ebenfalls gut ist billiger-mietwagen.de.

Zum Ratgeber

Autoren
Max Mergenbaum
Daniel Pöhler

Weitere Themen

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

Mit Deinem Beitrag unterstützt Du uns bei der unabhängigen Recherche für unsere Ratgeber.

Fördere die finanzielle Bildung in Deutschland. Mit Deinem Beitrag hilfst Du uns, noch mehr Menschen zu erreichen.