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[Aktualisiert – erste Fassung vom 25.8.] Nicht nur Volkswagen zahlt Neuwagen-Käufern einen Zuschuss, wenn sie dafür einen alten Diesel verschrotten lassen. Auch andere Hersteller wie BMW, Mercedes, Ford und Opel sind auf den Zug aufgesprungen und gewähren bis zu 10.000 Euro der sogenannten „Umweltprämie“.

Analysen der Rabatte im August ergeben, dass zum ein VW Passat inklusive Umweltprämie fast für die Hälfte zu haben war. Und ein Einsteigermodell vom Golf gab es bereits für unter 10.000 Euro, wenn man einen alten Diesel zum Verschrotten abgab. Eine Aufstellung aller gefundenen Rabatte finden Sie hier.

Bei Elektro- und Hybridfahrzeugen kommt übrigens noch die staatliche Förderprämie von bis zu 4.000 Euro hinzu. E-Autos sind außerdem zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit. Bei einen Drittel unserer Newsletter-Leser wird das nächste Auto wohl ein Elektro- oder Hybrid-Wagen sein. Das hat die Umfrage in der letzten Newsletter-Ausgabe gezeigt.

Die Aktionen der Autobauer sind zeitlich begrenzt und laufen zum Teil schon Ende September aus. Falls Sie sowieso gerade einen Neuwagenkauf planen, lohnt sich ein Blick auf die Prämien auf jeden Fall. Wir haben die Programme der Hersteller in der untenstehenden Tabelle zusammengetragen. Verhandeln Sie zusätzlich mit dem Autohändler über einen Rabatt. Der Händler hat oft noch Spielraum, denn die Prämien zahlt der Autokonzern.

Diesel-Abwrack-Programme der Autohersteller

Marke Umweltprämie (in Euro) Aktion bis … (2017)
Alfa Romeo 2.000 – 4.000 30. September
Audi 3.000 – 10.000 31. Dezember
BMW 2.000 31. Dezember
Citroën 2.000 – 5.000 30. September
Fiat 2.560 – 4.500 30. September
Ford 2.000 – 8.000 31. Dezember
Hyundai 2.500 – 10.000 31. Dezember
Jeep 2.000 – 5.500 30. Dezember
Lexus 3.000 – 6.000 30. September
Mazda 3.200 – 6.000 30. September
Mercedes 1.000 – 2.000 30. September
Opel 1.750 – 7.000 31. Dezember
Peugeot bis zu 7.000 30. September
Porsche 5.000 31. Dezember
Renault 2.000 – 7.000 31. Oktober
Seat 1.750 – 8000 31. Oktober
Skoda 1.000 – 5.000 31. Oktober
Toyota 2.000 – 4.000 15. November
Volkswagen 2.000 – 10.000 31. Dezember

Quelle: Autozeitung, Finanztip-Recherche (Stand: 24. August 2017, eine aktuelle Aufstellung finden Sie hier)

Voraussetzung bei den meisten Programmen ist, dass Sie einen Diesel der Abgasnorm Euro 1 bis 4 verschrotten lassen. Ford akzeptiert nur Diesel-Wagen mit Euro 1 bis 3 mit einer Zulassung bis 2006. Im Gegenzug verlangen die Autobauer, dass Sie einen Neuwagen der entsprechenden Marke bestellen – egal, ob Benziner, Diesel, Hybrid oder Elektro-Auto. BMW ist etwas strenger bei der Gewährung der Umweltprämie: Es muss ein i3, Hybrid oder Verbrenner mit maximal 130 Gramm CO2-Ausstoß sein. Audi zahlt die Prämie auch, wenn Sie einen jungen Gebrauchten kaufen.

Vom Kauf eines neuen Euro-6-Diesel – oder gar Euro 5 – raten wir derzeit eher ab. Viele dieser Fahrzeuge sind nur auf dem Prüfstand sauber und vergiften im Straßenbetrieb die Luft. Man kann deshalb nicht ganz ausschließen, dass auch Euro-6-Diesel von Fahrverboten betroffen wären. Wenn es unbedingt ein Diesel sein soll, empfehlen wir, auf die neue Abgasnorm Euro 6b zu warten.

Günstiger ist es in vielen Fällen ohnehin, einen Gebrauchtwagen zu kaufen. Falls Sie ganz auf ein eigenes Auto verzichten, können Sie aufs Leben gerechnet eine sechsstellige Summe sparen. Das kann mit einem Mix aus Carsharing, Mietwagen und anderen Verkehrsmitteln gelingen.

Daniel Pöhler
Autor

Stand:

Daniel Pöhler war bis Ende 2020 Co-Pilot im Newsletter-Team und gelegentlich als Mobilitäts-Experte von Finanztip unterwegs. Daniel hat Betriebswirtschaft studiert und bei einem Fachmagazin für Telekommunikation volontiert. Seine ausgeprägte Leidenschaft für gute Sprache hatte ihm einen weiteren Job bei Finanztip eingebracht: den des stellvertretenden Textchefs.

15 Kommentare

  1. Wir haben im Mai 2015 einen Audi Q 3, Diesel, gekauft. Im September 2015 flogen die Manipulationen bei VW und AUDI auf. Wir haben ca. 16.000 km auf dem Dacho. Welche Chancen haben wir dieses Fahrzeug an AUDI zurückzugeben? Natürlich mit entsürechender Entschädigung
    Ich bin der Meinung, daß AUDI im Mai 2015 von den Manipulationen wußte.

  2. mich interessiert, als in Spanien Ansässiger, ob die Konzerne auch bei einem Neukauf in Spanien bei natürlich gleichzeitiger Verschrottung eines EURO 4 SEAT ALTEA TDI (12 Jahre alt) hier in Spanien die Prämie zahlen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Volker Platte

    1. Ich möchte Sie bitten, dass bei einem Händler auszupropbieren. Uns liegen dazu keine Informationen vor, dass das möglich sein könnte.

  3. Ich war bei unserem regionalen Opel-Händler und habe mich für einen neuen Insignia ST interessiert. Grund für den Besuch war natürlich die Umweltprämie für unseren alten Audi A3 Diesel (BJ2001). Eigentlicher Plan für einen Kauf (eines Gebrauchten) ist eigentlich Ende nächstes Jahr. Die Angebote der Online-Händler (apl.de) für einen Neuwagen mit Rabatt + Umweltprämie ist einfach verlockend. Der regionale Opel-Händler hat bereits beim ersten-Gespräch nach der Probefahrt vor Angebotsstellung schon klargemacht, dass es kein Rabatt geben wird, da wir ja schon die Umweltprämie kassieren werden. Nun warte ich auf das Angebot. Bin mal gespannt.

    1. Hallo Simon, spannend, halte uns auf dem Laufenden! Der Opel-Händler will also nichts mehr von seiner Gewinnspanne abgeben und alles für sich einsacken. Obwohl Händler-Rabatte sonst üblich sind. Mal sehen, was das andere Angebot hergibt.

  4. Ich kann bereits aus eigener Erfahrung berichten:
    Vor der Veröffentlichung der Dieselprämie habe ich mir Angebote für einen neuen Seat Ibiza eingeholt. Nachdem die Prämienbedingen fest standen, habe ich bei den Händlern nachgefragt.
    Ergebnis:
    Die Prämie kann nicht mit anderen Sonderaktionen und Rabatten kombiniert werden. Ich hätte somit nur einen zusätzlichen Rabatt von EUR 600 bis EUR 1.080 im Endeffekt erhalten, anstatt EUR 3.000 zusätzliche Prämie.
    Meines Erachtens ist die Dieselprämie eine nette Marketingidee der Automobilindustrie.

    1. Nach unseren Gesprächen mit Onlinevermittlern von Autos kann ich Ihnen sagen, dass die Umweltprämie durchaus kombinierbar ist mit anderen Rabatten. Es macht nur nicht jeder Händler. Es empfiehlt sich daher, das Angebot mit denen auf Onlineplattformen abzugleichen. Und dann nachzuverhandeln bei Ihrem Händler oder auf dem Portal zu kaufen. Mehr dazu in unserem Ratgeber hier: http://www.finanztip.de/neuwagen-kaufen/

  5. …“Geld für Diesel-Schrott“

    Ich bin der Meinung, dass Sie mit dieser, aus meiner Sichtweise, doch recht aggressiv verfassten Headline vielen ehrlichen Diesel-Fahrer in Deutschland ganz schön auf die Füße treten.

    Schließlich sind sie doch die ‚Gelackmeierten‘ der ganzen Schummel-Affaire von VW, Audi und wer weiß, wer da noch alles mit gemogelt hat…?

    Und warum bitte bezeichnen Sie Diesel als ‚Schrott‘?
    Ich finde das, mit Verlaub gesagt, mehr wie unpassend…

    Die ehrlichen Diesel-Fahrer, welche im Normalfall beim Kauf einige Euros auf den Tisch gelegt haben, wie das Benziner-Klientel, sollen nun, nachdem sie belogen und betrogen wurden, auch noch dafür bestraft werden, dass sie unwissentlich ‚Schrott‘ gekauft haben?

    Und wer ist denn wohl der ‚Winner‘ von der ganzen Aktion?

    Nämlich die, welche es am wenigsten verdient haben:
    die verlogene und verstohlene Schummel-Software-Mafia!

    Und dieser zum Dank dafür nun mit ‚Blender‘-Prämien wieder dazu verhelfen, dass ihre, nach den Milliarden-Entschädigung-Zahlungen an ihre prozessfreudige amerikanische Kundschaft gut geleerten Kassen mit dem Kauf von unausgereiften E-Autos oder überteuerten Hyprid’s schnell wieder gefüllt werden?

    Ich frage mich nur:

    für wie dumm soll denn hier der ehrliche, aber betrogene deutsche Diesel-Fahrer eigentlich noch verkauft werden?

    1. Sehr geehrter Herr Huiskens,

      danke für Ihren Kommentar. Die Angabe im Betreff „Geld für Diesel-Schrott“ bezieht sich darauf, dass es Geld gibt, wenn Sie einen alten Diesel verschrotten lassen.
      Ich teile Ihre Ansicht, dass nicht die Autokäufer schuld sind an der ganzen Misere. Verursacht haben das die Verbrecher in der Autoindustrie und willfährige Politiker. Ausbaden müssen es die Verbraucher, daher kann ich Ihren Ärger verstehen. Und vergessen Sie nicht die Bewohner der Städte, die mit ihrer Gesundheit für den ganzen Schwindel bezahlen.

      Dennoch möchten wir unsere Leser auf die Diesel-Abwrackprämien der Autobauer hinweisen. Denn ökonomisch betrachtet, können sie durchaus sinnvoll sein, falls sowieso ein Neuwagenkauf ansteht. Denn alte Diesel nach Euro 1 bis 3 und teilweise auch Euro 4 haben oft nur noch einen geringen Restwert.

      Ich hoffe, Sie bleiben uns treu. Und bleiben Sie kritisch!

      Freundliche Grüße
      Daniel Pöhler

  6. Sehr geehrter Herr Pöhler,

    woher nehmen Sie die Informationen, dass Audi und BMW auch alte Benziner für die Umweltprämie annehmen?

    Eine Anfrage bei meinem Autohaus verlief negativ.

    Mit freundlichen Grüßen
    Müller

    1. Sehr geehrter Herr Müller,

      danke für den Hinweis, Sie haben recht. Auch Audi und BMW verlangen einen Diesel zum Abwracken. Entschuldigen Sie bitte.

      Freundliche Grüße
      Daniel Pöhler

  7. Wenn ich schon diesen Begriff „Diesel-Abwrack-Programme der Autohersteller“ höre, dreht sich mir gehörig der Magen!

    Wäre VW nicht mit seiner Schummel-Software aufgefallen, oder besser noch, wäre es erst gar nicht zu dieser an seinen Kunden betrügerischen Maßnahme gekommen, würde kein Mensch vom sogenannten ‚Luftverschmutzer Diesel‘ sprechen.

    Doch so wird das ganze Thema, mal wieder – typisch deutsch – unnötig künstlich aufgebauscht!

    Ist doch komisch, dass sich immer nur die Deutschen so verrückt machen, bzw. machen lassen.
    Warum, bitte schön, fährt denn die Kanzlerin oder unsere kämpferische Umweltministerin, Frau Hendricks, nicht schon längst mit einer sauberen Elektro-Karosse durch unsere Lande?

    Ganz einfach, weil es die eng geflochtene Zeitfenster der Damen und Herren unserer obersten Politik-Riege nicht erlauben würden, Ihren, dann E-Fuhrpark, nach 200 bis höchstens 300 km Fahrstrecke, vielleicht zu Wahlkampterminen, zeitintensiv nachzuladen.

    Aber der kleine, dumme deutsche Michel soll nun möglichst überstürzt, all das wieder richten, was die hiesige Automobil-Industrie, und deren hoch dotierten Bosse, jahrelang versäumt hatten:

    auf sogenannte Verkaufsförderungsprämien der Industrie reinfallen, sich unausgereifte und überteuerte E-Fahrzeuge aneignen, um dann als Saubermänner (-Frauen) der Nation her zu halten.

    Nach einer generalstabsmäßigen Vorausplanung eine Fahrstrecke von, sagen wir mal, 300-400 km, anzutreten, welche nach heutigem Stand der E-Technik, noch zumindest einem Stop over zum Zwischenladen erfordern würde, wollte man vermeiden, an einem heißen Sommertag, an welchem Klimaanlage und forciertes Fahren die Akkus ohnehin deutlich schneller in die Knie zwängen, irgendwo auf halber Strecke liegen zu bleiben…

    Aber wer weiß schon: vielleicht führen die gelben Engel vom ADAC ja auch demnächst schon so genannte Power-Stationen mit sich, um ihren liegen gebliebenen E-Mobil-Mitgliedern ’neuen Saft‘ spendieren zu können?

    Ich, für meinen Teil, halte meinem Harnstoff-geregelten EURO-6 -Diesel jedenfalls noch eine ganze Weile die Treue, und lasse mich von der uneinigen Politik- und Diesel-Fraktion sowie der betrügerischen deutschen Autmobilindustrie nicht unnötig ins Boxhorn jagen,

    .

    1. Wenn ich schon „Schummel-Software“ höre, dreht sich mir der Magen um. Es war BETRUG, weil es mit Vorsatz geschah.

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