Am Montag, den 25. Januar 2016, war ich Teilnehmerin beim CSRCamp16, einem Barcamp zum Thema Corporate Social Responsibility. Was ist ein Barcamp? Und was ist Corporate Social Responsibility? Für beide Begriffe gibt es eine Vielzahl von Definitionen. Laut Wikipedia handelt es sich bei einem Barcamp um

„eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden.“

Zu Corporate Social Responsibility heißt es:

„Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) bzw. Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung (oft auch als Unternehmerische Sozialverantwortung bezeichnet), umschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Forderungen (Compliance) hinausgeht. CSR steht für verantwortliches unternehmerisches Handeln in der eigentlichen Geschäftstätigkeit (Markt), über ökologisch relevante Aspekte (Umwelt) bis hin zu den Beziehungen mit Mitarbeitern (Arbeitsplatz) und dem Austausch mit den relevanten Anspruchs- bzw. Interessengruppen (Stakeholdern).“

Auf dem Barcamp wollte ich mich mit Experten aus diesen Gebieten austauschen. Die Gästeschar war gut gemischt: Teilnehmer kamen sowohl aus dem gemeinnützigen und ökologischen Bereich als auch von Wirtschaftsunternehmen und Beratungsagenturen.

Nach einem kleinen gemeinsamen Frühstück ging es in den Sessionpitch. In dieser großen Runde mit allen Teilnehmern erklärt der Organisator den Ablauf und die Teilnehmer bringen Vorschläge für die Sessions – die sogenannten Zeitfenster – ein. Insgesamt standen 26 Zeitfenster zur Verfügung, die mit Themen wie „CSR in Kleinstunternehmen fördern?“ und „CSR & Nachhaltigkeitstrolle“ gefüllt wurden.

In der ersten Session drehte sich alles um das studentische Netzwerk Sneep. In über 30 Lokalgruppen beschäftigen sich die Studenten mit nachhaltigem Wirtschaften, unternehmerischer Verantwortung und Compliance. Wir diskutierten mit dem Sneep-Vertreter Michael Schmelcher, wie man die Gruppen und die zwei Jahresversammlungen des Netzwerks noch bekannter machen könnte und welche Kooperationsmöglichkeiten mit CSR-Unternehmen es gibt.

Danach stellte uns Cornelia Arras-Hoch kurz vor, wie wirkungsvolle Stakeholderdialoge gelingen können. Die Erkenntnis: Unternehmen sind oft noch gar nicht soweit, Interessensgruppen wie Kunden oder Lieferanten offen zuzuhören. Darüber hinaus helfen nur langfristige Beziehungen. „Einmal einladen“ und abhaken reicht eben oft nicht.

In Runde drei erläuterte Dr. Sandra Schöneborn die Ergebnisse aus ihrer Forschung zu Corporate Volunteering. Die promovierte Wirtschaftspädagogin hat sich intensiv damit beschäftigt, wie Unternehmen Mitarbeiter für gemeinnütziges Engagement freistellen oder selbst Initiativen starten. In der anschließenden Diskussion haben die Teilnehmer über eigene Erfahrungen berichtet.

Das Mittagstief wurde mit einem Workshop von Alexander Krämer und Marie Glück von AfB bekämpft. Das Thema: „Niedrig hängendes Obst – Strategische Partnerschaften mit Unternehmen“. In zwei Gruppen stellten wir Ideen für gemeinnützige, aber wirtschaftlich arbeitende Unternehmen zusammen. Beispielsweise könnten Flüchtlinge für den Arbeitsmarkt fit gemacht oder Müll noch besser verwertet werden.

CSRCamp 2016
Die Abstimmung entscheidet: Welche Ideen haben das meiste Potenzial? Foto von Franziska Hauck.

In der letzten Diskussion des Abends von Gerd Thomas besprachen wir, ob und inwiefern der Staat Unternehmen zu gesellschaftlichem Einsatz zwingen müsse. Einer der wichtigsten Punkte in der Diskussion: Lobbyismus. Leider war die Session nicht so gut besetzt – in der Konkurrenzsession gab es eine Weinprobe. Wer kann da schon mithalten?

In der Abschlussrunde kamen alle Teilnehmer noch einmal zusammen und gaben den Organisatoren Feedback. Typischerweise wird während dieses Programmpunkts auch der Twitterkönig oder die Twitterkönigin gekürt. Das ist der Teilnehmer, der auf Twitter am meisten über die Veranstaltung berichtet hat. Und wer hätte es gedacht? Das war ich.

Franziska Hauck und Michael Bursik
Der Preis für den Twitterkönig des Tages: Eine Einführung in CSR.
Foto von Michael Bursik.

Alles in allem fand ich das Barcamp sehr bereichernd! Die Themen waren spannend und von den Kollegen habe ich viel Input mitgenommen. Nächstes Jahr soll es auch wieder ein CSR-Barcamp geben. Ich bleibe gespannt und lese mich bis dahin noch tiefer ein – dank meines neuen Buches.

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