Warum sollte ich überhaupt mein Girokonto wechseln?

Viele Banken, vor allem Filialbanken, erheben hohe Gebühren für Girokonten. Diese Gebühren setzen sich unter anderem aus monatlichen Pauschalen, Buchungsgebühren und Kosten für Auszüge oder Einzahlungen zusammen. Unzulässige Gebühren könnt Ihr zurückfordern. Bei Direktbanken fallen dagegen durch Online-Banking keine oder nur geringe Gebühren an.

Ein weiterer Grund für den Kontowechsel kann ein gutes Kombi-Angebot sein, zum Beispiel wenn die neue Bank ein günstiges Girokonto UND ein günstiges Depot anbietet.

Warum sollte ich zu einer Direktbank gehen – die hat doch keine Filialen?

Das stimmt. So gut wie alle Bankgeschäfte lassen sich aber online erledigen. Abhebungen am Geldautomaten sind bei Direktbanken meist kostenlos, zum Beispiel bei Partnerbanken, oder nur mit geringen Gebühren verbunden. Das hängt unter anderem von der benutzten Karte ab – Girokarte oder Kreditkarte. Wenn Ihr sehr häufig Bargeld einzahlt, die persönliche Ansprache schätzt oder keinen sicheren Internet-Zugang habt, könnt Ihr Euch bei den Banken vor Ort nach dem günstigsten Kontenmodell erkundigen.

Kostet der Kontowechsel Gebühren?

Nein. Weder die alte noch die neue Bank erheben Gebühren für den Wechsel. Bei einigen Banken gibt es sogar einen Bonus. Der ist allerdings oft an bestimmte Bedingungen geknüpft, zum Beispiel einen Mindestgehaltseingang.

Wie gehe ich beim Kontowechsel am besten vor?

Girokonten haben in der Regel keine Kündigungsfrist, in den AGB der Bank kann aber eine Frist festgelegt sein. Die darf laut Gesetz nicht länger als ein Monat sein.

Ein „harter“ Wechsel von einem Tag auf den anderen ist bei Girokonten wegen der laufenden Zahlungen nicht möglich. Am besten eröffnet Ihr daher zunächst das neue Konto und kündigt das alte mit einer Frist von circa zwei Monaten. In der Übergangszeit lassen sich Daueraufträge, Bankeinzüge und Einzahlungen ohne Stress umstellen. Eine Checkliste hilft, alle Zu- und Abgänge im Blick zu behalten und Geldempfängern rechtzeitig die Änderungen mitzuteilen. Das Musterschreiben gibt’s hier.

Manche Banken bieten einen kostenlosen Umzugsservice an.

Auf was muss ich besonders achten?

In der Übergangszeit sollte auf beiden Konten ausreichend Deckung vorhanden sein, damit Ihr nicht in den Dispo rutscht und auf diese Weise doch noch Gebühren anfallen.

Was ist der richtige Zeitpunkt für den Wechsel?

Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Wichtig ist nur, dass Ihr genügend Geld zur Verfügung habt, um zur Überbrückung beide Konten ausreichend zu decken.

Was mache ich mit der alten Giro- oder Kreditkarte?

Mit gekündigten Karten könnt Ihr nicht mehr bezahlen. Womöglich ist die Karte aber von der Bank noch nicht gesperrt. Einfach zerschneiden und in den Müll werfen ist daher keine sichere Lösung. Abgelaufene und gekündigte Karten könnt Ihr bei der ausstellenden Bank abgeben. Handelt es sich um eine Direktbank, solltet Ihr die Karte an das Institut schicken – mit durchschnittenem Magnetstreifen und Chip.

Falls sich Guthaben auf der Prepaid-Karte befindet oder die Jahresgebühr für die Kreditkarte schon bezahlt wurde, hilft ein Blick in die AGB. Über Erstattungsmöglichkeiten bekommt Ihr Auskunft von der Bank.

Wie wirkt sich der Kontowechsel auf die Schufa aus?

Ob und wie ein kurzfristiges Nebeneinander den Schufa-Eintrag verändert, ist nicht klar. Grundsätzlich gilt: Viele Konten nebeneinander zu haben, solltet Ihr nach Möglichkeit vermeiden. Es gibt Indizien, dass sich mehrere Konten negativ auf den Schufa-Score auswirken.

Was, wenn die Bank mir kündigt?

Das ist nicht das Ende der Welt. Was Ihr dann tun könnt, haben wir hier für Euch zusammengefasst.

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4 Kommentare

  1. Ich habe sogar schon das Giro Konto gewechselt, um die Wechselprämie abzustauben. Ich denke, wenn eine Bank dass schon anbietet, warum nicht, das sind für mich nur 10 Minuten Arbeit und ich habe bei meinem letzten Wechsel 120 Euro Prämie bekommen.
    Gefunden hatte ich das Angebot auf finanzen-expertentipp.com

  2. Gut recherchiert und übersichtlich zusammen gestellt.
    Ich kann nur hinzufügen, das man sich schon in regelmäßigen Abständen umschauen sollte, welche neuen Angebote es gibt. So konnte ich monatlich schon 10 Euro sparen und das sind im Jahr auch 120 Euro…das läppert sich!! Also ich schaue weiterhin in regelmäßigen Abständen nach neuen Giro-Angeboten.
    In einem Punkt bin ich anderer Meinung: Hat man ein gutes Angebot gefunden, gibt es sehr wohl einen passenden Zeitpunkt…nämlich sofort.
    Viele Grüße
    Johannes

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