Sparplan oder Ren­ten­ver­si­che­rung So sparst Du günstig und flexibel für die Rente an

Martin_Klotz
Martin Klotz
Finanztip-Experte für Vorsorge

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der privaten Altersvorsorge greifen viele Sparer zu privaten Renten- oder Le­bens­ver­si­che­rung­en. Weniger verbreitet, aber eine gute Möglichkeit ist dagegen die flexible Vorsorge mit Wertpapieren.
  • Sowohl bei den Renten- und Le­bens­ver­si­che­rung­en als auch bei den Wertpapieren gibt es inzwischen kostengünstige Alternativen, wie Nettotarife ohne Abschlusskosten oder börsennotierte Indexfonds (ETFs).
  • Im direkten Vergleich bringt Wertpapier-Sparen mit ETFs in vielen Fällen etwas mehr Geld als ein Netto-Versicherungstarif. Aber auch mit diesem machst Du nichts falsch.

So gehst Du vor

  • Prüfe mithilfe unseres Ratgebers Altersvorsorge, ob flexibles Sparen für Dich infrage kommt.
  • Möchtest Du Geld direkt in ETFs anlegen, eröffne ein Depot ohne Depotführungsgebühren und mit vergleichsweise günstigen Konditionen für einen ETF-Sparplan.
  • Wähle einen weltweit ausgelegten Indexfonds (ETF), zum Beispiel den MSCI World. Willst Du Dich nicht selbst um die Anlage Deiner ETFs kümmern, kannst Du Dich alternativ nach einer Le­bens­ver­si­che­rung ohne Abschlusskosten (Nettopolice) umsehen, die in ETFs anlegt.
  • Nettotarife bekommst Du beim Ver­si­che­rungsmakler oder Ver­si­che­rungsberater, der Dir den Vertrag gegen Honorar vermittelt.

Die Altersvorsorge ist in Deutschland auf drei Säulen verteilt. Die erste Säule steht für die Basisversorgung, dazu gehören zum Beispiel die gesetzliche Rente oder Versorgungswerke für einige freie Berufe. Die zweite Säule steht für die geförderte private Altersvorsorge, also Riester- und Betriebsrenten. Hinter der dritten Säule steckt die ungeförderte private Vorsorge, auch flexible Altersvorsorge genannt. Dazu zählt traditionell die kapitalbildende Le­bens­ver­si­che­rung, aber im weiteren Sinne auch das Sparen mit (Aktien-)Fonds ohne Ver­si­che­rung.

Für wen eignet sich die flexible Altersvorsorge?

Bei der ungeförderten Vorsorge bist Du richtig, wenn Du Dir Deine Lebensplanung – etwa in Bezug auf Familie und Beruf – weitgehend offenhalten und darum recht flexibel an Dein Geld kommen möchtest. Über flexible Altersvorsorge solltest Du nachdenken, wenn Dir die folgenden vier Punkte wichtig sind:

  1. Erspartes im Alter flexibel verwenden - Was mit Deinem Ersparten passieren soll, musst Du erst kurz vor Rentenbeginn entscheiden. Bei einer Lebens- oder Ren­ten­ver­si­che­rung kannst Du Dir Dein Guthaben in der Regel als lebenslange Rente auszahlen lassen. Das ist aber nur eine Möglichkeit. Denkbar ist auch, größere Raten über mehrere Jahre zu beziehen oder den gesamten Betrag auf einmal abzurufen.
  2. Erspartes früher abrufen - Musst Du zwischendurch an Dein Geld oder die Raten reduzieren, etwa weil sich Nachwuchs ankündigt, eine Trennung unvermeidbar wird oder ein Familienmitglied finanzielle Unterstützung braucht? Das ist mit Sparformen, bei denen der Staat nichts dazu gibt, grundsätzlich möglich. Eine Le­bens­ver­si­che­rung kannst Du kündigen oder besser verkaufen, Wertpapiere kannst Du ebenfalls verkaufen.
  3. Unabhängig vom Job sparen - Einige Vorsorgeformen, wie Riester oder die Vorsorge über den Betrieb, lohnen sich nur dann, wenn Du dauerhaft in einer Firma angestellt bist. Wer öfter mal den Job wechselt und auch mal freiberuflich tätig ist, hat von der Förderung am Ende nicht viel. Flexible Vorsorgeformen sind dann besser.
  4. Erspartes vererben oder übertragen - Wer Rente aus der gesetzlichen Ren­ten­ver­si­che­rung oder einem Versorgungswerk bezieht, in eine Riester- oder Rürup-Rente spart oder betrieblich vorsorgt, macht das in erster Linie für sich. Erspartes auf Partner, Kinder oder Dritte zu übertragen, es zu vererben oder zu verschenken, ist entweder nicht möglich oder nur mit großen Einschränkungen. Wer früh stirbt, schenkt das Ersparte häufig der Rentenkasse oder dem Versicherer. Mit Geld aus der flexiblen Altersvorsorge kannst Du dagegen verfahren, wie Du möchtest.

Ist die ungeförderte, flexible Vorsorge doch nicht das, wonach Du suchst? Dann folge den Schritten in unserem Ratgeber Altersvorsorge, der alle Vorsorgeformen detailliert darstellt und Dich über Entscheidungsbäume zu den für Dich möglichen Vorsorgeformen führt.

Was zeichnet eine sinnvolle flexible Altersvorsorge aus?

Wenn Du flexibel vorsorgst, erhältst Du keinerlei staatliche Förderung. Weder kannst Du Beiträge von der Steuer absetzen, noch gibt es Erleichterungen bei den Sozialabgaben oder staatliche Zulagen. Wie viel Du zum Renteneintritt aus Deiner flexiblen Vorsorge abrufen kannst, hängt also davon ab, wie viel Rendite das Sparprodukt als solches erzielen kann.

Eine gute flexible Vorsorge braucht daher eine gute Anlagestrategie zu möglichst geringen Kosten. Gemeint sind geringe laufende Kosten und möglichst keine Abschlusskosten – also Provisionen für den Vertrieb. Nur so fließt der Sparbetrag ab dem erstem Euro auch wirklich in die Anlage und gehört Dir auch dann, wenn Du bereits vor Rentenbeginn an Dein Geld musst.

Klassische Le­bens­ver­si­che­rung und Investmentfonds lohnen nicht

In der Vergangenheit konnten Sparer vor allem aus zwei ungeförderten Sparmodellen wählen. Zum einen überließen sie Monat für Monat einen festen Beitrag einem Versicherer: Der versprach dann zu Rentenbeginn entweder eine größere Summe (Le­bens­ver­si­che­rung) oder eine Rente bis zum Lebensende (Rentenversicherung). Oder sie suchten zum anderen die Beratung in der Bankfiliale und sparten mithilfe von Investmentfonds in Aktien, Anleihen oder Immobilien an. Doch all diese Sparformen haben Nachteile.

Lebens- und Ren­ten­ver­si­che­rungen - Weil sie meistens eine Mindestverzinsung garantieren, können die Unternehmen bei diesen Verträgen nur in sehr sichere Anlagen investieren. Mit diesen Vorgaben schaffen es die Versicherer allerdings kaum noch, eine gute Rendite für ihre Kunden zu erwirtschaften. Noch dazu zehren die hohen Vertragskosten den geringen Zinsertrag auf.

Auch die Versuche der Branche, Verträge flexibler zu gestalten – also etwa Zinsgarantien einzuschränken, um stärker in Aktien investieren zu können –, überzeugen nur wenig. Diese Verträge der sogenannten Neuen Klassik leiden ebenfalls unter hohen Kosten. Bisweilen ist die Anlagestrategie für Kunden auch nur schwer nachzuvollziehen.

Allen kapitalbildenden Le­bens­ver­si­che­rung­en gemein ist, dass die Versicherer (je nach Laufzeit und vereinbartem Beitrag) in den ersten Vertragsjahren aus den Beiträgen des Sparers einige Hundert bis mehrere Tausend Euro für Beratung und Vertrieb entnehmen. Wenn Du einen solchen Vertrag kündigst, bekommst Du dieses Geld nicht wieder. Zudem zahlst Du oft eine Stornogebühr, wenn Du den Ver­si­che­rungsvertrag vorzeitig kündigst.

Klassische Investmentfonds - Wer in der Bankfiliale nach Wertpapieren fragt, bekommt oft Fonds angeboten, die entweder in Aktien oder Anleihen, manchmal auch in Immobilien anlegen. All diese Fonds haben gemein, dass ein Fondsmanager die einzelnen Werte auswählt, die im Fonds zusammengefasst sind. Das kostet Kunden Geld. Zwei Prozent der Wertentwicklung des Fonds können dafür draufgehen. Dazu kommen in der Regel hohe Kaufkosten für die Fonds, sogenannte Ausgabeaufschläge, die bis zu fünf Prozent der Sparsumme ausmachen können.

Damit ein solcher Fonds Gewinn erzielt und er sich für Anleger lohnt, muss die Rendite aus der jeweiligen Anlage die Verwaltungs- und Kaufkosten erst einmal übersteigen. Studien zeigen, dass sich – nach Abzug aller Kosten – nur die wenigsten aktiv gemanagten Fonds besser im Wert entwickeln als der Aktienindex, den der Fonds eigentlich schlagen wollte.

Wenn Du mit solchen aktiv gemanagten Investmentfonds ansparst, kannst Du Deine Fondsanteile zwar jederzeit verkaufen und bist insofern flexibel. Doch auch dann bekommst Du die hohen Kaufkosten nicht zurück und zahlst tendenziell auch laufend zu viel für Deine Wertpapiere.

Nettoversicherungen und Indexfonds lösen alte Sparformen ab

Im Vergleich zu den herkömmlichen Sparprodukten kannst Du als Sparer heute deutlich günstiger und flexibler für das Alter vorsorgen. Im Ver­si­che­rungsbereich sind die sogenannten Nettopolicen interessant. Falls Du ohne Ver­si­che­rung investieren willst, kannst Du auf kostengünstige Indexfonds (ETFs) zurückgreifen. Diese kaufen günstig die Aktien bekannter Indizes.

Nettopolicen - Vereinfacht gesagt sind Nettopolicen Le­bens­ver­si­che­rung­en, die Du bei einem Honorarberater oder mittlerweile auch im Internet abschließen kannst. Du zahlst dann keine Abschlussprovision; es gibt also keine hohen Anfangskosten, die das Vertragsguthaben von Beginn an ins Negative ziehen. Stattdessen musst Du einen Stundensatz für die Beratung oder eine geringe Gebühr für die Online-Vermittlung zahlen.

Der Markt für Nettopolicen ist bislang kaum systematisch untersucht worden. Schon jetzt ist aber klar: Eine klassische Le­bens­ver­si­che­rung mit einer garantiert niedrigen Verzinsung dürfte sich auch ohne Abschlusskosten nur für die wenigsten Menschen lohnen. Interessanter sind Nettotarife, die Sparguthaben langfristig günstig am Aktienmarkt anlegen und rechtzeitig vor der Rente in sichere Anlagen umschichten.

Ein guter Tarif sollte Sparern auch ermöglichen, Beträge flexibel anzupassen und ihnen die Wahl lassen, zum Rentenbeginn Erspartes – über einen garantierten Umrechnungsschlüssel – in eine lebenslange Rente umzuwandeln.

Sparen mit börsennotierten Indexfonds (ETFs) - Aktien-Indexfonds (ETFs) bilden einen existierenden Aktienindex, etwa den Dax, nach. Dazu kauft der ETF einfach die entsprechenden In­dex­ak­tien oder lässt sich die Wertentwicklung des Index von einer Bank zusichern. Die Zusammensetzung des Aktienindex ist bekannt – beim Dax sind es etwa die 40 Unternehmen mit dem größten Wert an der Börse. Daher muss nicht eigens ein Fondsmanager Aktien auswählen.

Das macht ETFs so günstig. Die laufenden Kosten (TER) mindern die Wertentwicklung des ETF meist nur um 0,2 bis 0,5 Prozent. ETFs gibt es außerdem zu geringen Kosten über sogenannte Direkthändler zu kaufen – das geht einfach mit einem günstigen Online-Depot.

Sparen mit ETFs auf breit angelegte Aktienindizes wie den Weltaktienindex MSCI World gehört – in der Mischung mit Tages- und Festgeld – für Finanztip zu den Kernbausteinen einer guten Geldanlage. Und diese Geldanlage kann natürlich auch die Kasse im Alter aufbessern. Unsere Analyse hat gezeigt, dass Sparer, die in der Vergangenheit 15 Jahre lang im MSCI World investiert waren, niemals Verlust gemacht haben. Die Idee: Wer in 1.600 Aktien der Welt investiert, verteilt einzelne Risiken auf viele Schultern.

Nettopolice oder ETFs: Was ist besser?

Wenn Du heute flexibel anlegen möchtest, hast Du die Wahl: Du kannst eine Le­bens­ver­si­che­rung ohne Abschlusskosten suchen, die flexible Beiträge zulässt und langfristig in kostengünstige, breit ausgelegte ETFs investiert. Oder Du sparst in einem möglichst kostenlosen Wertpapierdepot mit den entsprechenden ETFs gleich selbst an. Wovon aber bleibt am Ende mehr?

Die jüngste Finanztip-Analyse vom April 2020 hat ergeben, dass der ETF-Sparplan in den meisten der von uns betrachteten Fällen etwas besser abschneidet als die Nettopolice. Sofern Du Dich mit der Ver­si­che­rung jedoch wohler fühlst, weil Du Dich dann zwischendurch um nichts kümmern musst, machst Du auch damit nichts falsch. Im Detail haben wir Folgendes herausgefunden.

Neue Steuerregeln bringen ETF-Sparplan nach vorn

In unserer Analyse von 2015 hatten wir ausgerechnet, dass sich bei Laufzeiten von mehr als 20 Jahren die Ver­si­che­rungslösung bewährt. Das lag auch daran, dass Sparer den Gewinn nur einmal, nämlich bei Auszahlung, versteuern mussten – und dann auch nur den halben Gewinn mit dem persönlichen Steuersatz. Beim Sparen mit Aktienfonds fiel dagegen Abgeltungssteuer auf den gesamten Gewinn an – im Zweifel auch zwischendurch.

Dies ist heute anders. Dank der neuen Regeln bei den Fondssteuern, die seit Anfang 2018 in Kraft sind, werden bei Aktienfonds nur noch 70 Prozent der Gewinne mit Abgeltungssteuer belastet. Das bringt den ETF-Sparplan nach vorn.

Unsere Analysen 2018 und 2020 zeigen: Fließen 100 Euro im Monat in denselben weltweit ausgerichteten ETF bei Nettopolice und selbst gemanagtem Sparplan, bekommen Sparplan-Anleger nach Steuern in den allermeisten Fällen etwas mehr heraus. Die Tabelle stellt die Endbeträge für unterschiedliche Laufzeiten und jährliche Renditen gegenüber.

Auszahlung nach Steuern für den ETF-Sparplan versus Nettopolice¹, in €

Einzahlung24.000 € 36.000 € 48.000 € 
Laufzeit20 Jahre 30 Jahre 40 Jahre 
Rendite vor KostenETF-SparplanNetto-policeETF-SparplanNetto-policeETF-SparplanNetto-police
3 %29.78928.74450.42948.13776.23972.056
6 %39.20438.35977.77476.619139.526139.509
9 %52.65952.423125.294128.724274.298295.560

¹ Für die Berechnung der Steuerlast der ETF-Erträge ist der sogenannte Basiszins nötig. Wir kalkulieren mit einem Basiszins von rund 1,6 Prozent. Das ist der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Das Ergebnis ist robust für variierende Annahmen zum Basiszins.
Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: Mai 2020)

Wir haben für die Rechnung angenommen, dass der ETF-Sparer alle zehn Jahre einen Blick auf die ETFs wirft und das Guthaben neu anlegt. Das scheint realistisch, denn am Markt für ETFs tut sich stets etwas, Anbieter legen neue ETFs auf oder fusionieren bestehende ETFs. Die Kosten für den ETF-Sparplan haben wir mit 0,2 Prozent pro Jahr veranschlagt. Bei den Kosten für die Nettopolice orientieren wir uns am Online-Tarif des Anbieters mypension.de.

ETF-Guthaben bringt auch Rentnern einen Vorteil

Wir haben uns auch angeschaut, was passiert, wenn Sparer die angesparten Endbeträge in eine Rente umwandeln.

Im Falle der Nettopolice würde dann der vorab garantierte Rentenschlüssel gelten, der besagt, wie viel Rente jemand je 10.000 Euro angespartes Kapital monatlich garantiert bekommt.

Um den Sparplan vergleichbar zu modellieren, nehmen wir an, dass die Sparer mit 67 Jahren alle Papiere verkaufen (und versteuern) und das Geld anschließend zu 1,5 Prozent pro Jahr auf Tages- und Festgeldkonten anlegen.

Die Dauer der Rentenzahlung berechnen wir für beide Sparvarianten anhand der Lebenserwartung, mit der der Versicherer kalkuliert. Je nachdem, wie alt der Sparer ist, wenn er zu sparen beginnt, kann diese rechnerische Lebenserwartung zwischen 28 und 31 Jahren liegen.

Monatliche Rentenzahlungen nach Steuern¹

Zeit bis
zur Rente

Rendite in

Ansparphase

ETF-SparplanNettopolice
20 Jahre  0 %80,03 €65,75 €
     3 %102,94 €89,11 €
     6 %135,48 €123,18 €
     9 %181,97 €173,00 €
30 Jahre 0 %112,00 €91,29 €
     3 %164,35 €144,79 €
     6 %253,47 €241,22 €
     9 %408,33 €417,65 €
40 Jahre 0 %143,76 €113,11 €
     3 %241,70 €210,78 €
     6 %442,34 €429,88 €
     9 %869,60 €936,76 €

Wir rechnen für den Rentner mit einem Grenzsteuersatz von 27 Prozent.
Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: Mai 2020)

Auch in diesem Fall zeigt sich, dass Sparer mit der Variante ohne Ver­si­che­rung in vielen Fällen etwas mehr Rente auf dem Konto haben.

Wie kommst Du an eine gute Nettopolice oder einen ETF-Sparplan?

Interessierst Du Dich für eine Le­bens­ver­si­che­rung ohne Abschlusskosten, die in kostengünstigen ETFs anspart, wende Dich am besten an einen Ver­si­che­rungsberater. Allerdings gibt es davon in ganz Deutschland gerade einmal knapp 250. Für seine Beratungsleistung verlangt der Ver­si­che­rungsberater ein Honorar. Worauf Du dabei achten solltest, erläutern wir im Detail im Ratgeber.

Der Weg zu einer Geldanlage in ETFs ist dagegen deutlich einfacher: Du benötigst lediglich ein Depot ohne Depotführungsgebühren und mit vergleichsweise günstigen Konditionen für einen ETF-Sparplan oder die Ein­mal­an­la­ge. Im Ratgeber Wertpapierdepot findest Du jederzeit die aktuellen Finanztip-Depotempfehlungen.

Mehr dazu im Ratgeber Wertpapierdepot

  • Mit dem richtigen Wertpapierdepot zahlst Du wenig fürs Kaufen und Verkaufen von Aktienfonds (ETFs).
  • Finanztip empfiehlt zehn Depotangebote. Jeweils am stärksten: ING (Preis-Leistung), Finanzen.net Zero (Kosten) und Comdirect (Leistungsumfang).

Zum Ratgeber

 

Wähle dann einen günstigen, breit ausgelegten ETF, der etwa den Weltaktienindex MSCI World oder den MSCI All Countries World abbildet. Letzterer gibt Schwel­len­län­dern ein Gewicht von etwa elf Prozent. Eine Übersicht darüber, welche ETFs Du für den Sparplan wo kostenlos oder sehr günstig bekommst, zeigt unsere Tabelle im Ratgeber zu den ETF-Sparplänen. Entscheide schließlich, wie viel Geld Du monatlich zur Seite legen kannst und richte einen Sparplan ein.

Mehr dazu im Ratgeber ETF-Sparplan

Zum Ratgeber

So haben wir untersucht

Analyse ETF-Sparplan versus Netto-Rentenversicherung 2020

Im April 2020 hat Finanztip ETF-Sparpläne und Netto-Rentenversicherungen verglichen. Im Detail haben wir ermittelt, welche Summe ein Sparer bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren erwarten kann. Wir bestimmten diese sogenannte Ablaufleistung nach Kosten und Steuern für Laufzeiten von 20, 30 und 40 Jahren. Wir haben angenommen, dass sich die ETFs zu drei, sechs oder neun Prozent pro Jahr entwickeln und monatlich 100 Euro in den Sparplan oder die Nettopolice geflossen sind.

Um die steuerlichen Auswirkungen der Abgeltungssteuer beim ETF-Sparplan abzubilden, haben wir unterstellt, dass Anleger alle zehn Jahre Fonds umstellen. Das ist auch nah an der Realität. Die Erfahrung zeigt, dass Anleger hin und wieder den ETF-Anbieter wechseln, zum Beispiel weil Anbieter ihre Fonds umstellen, Fondsguthaben verschmelzen oder für bestimmte Fonds bessere Konditionen bieten.

Ein Rebalancing, also ein Umschichten zwischen verschiedenen Fonds haben wir nicht berechnet, da wir als Basisanlage nur einen Indexfonds auf den MSCI World empfehlen. Wir haben auch angenommen, dass die Sparer die (seit 2018) jährlich fällige Abgeltungssteuer direkt aus den laufenden Beiträgen begleichen.

Des Weiteren haben wir einen Vergleich der Verrentung von ETF-Sparplan und Nettopolice berechnet. Dafür haben wir angenommen, dass die Renten in beiden Sparvarianten gleich lange ausgezahlt werden, nämlich gemäß der Lebenserwartung nach der Sterbetafel der Deutschen Aktuarvereinigung DAV 2004 R (Unisex) für 27-, 37-, 47- und 57-Jährige. Diese verwenden viele Versicherer in der Praxis so.

Wir nehmen an, dass sich das Vermögen im ETF-Auszahlplan nur konservativ, mit 1,5 Prozent pro Jahr verzinst. Dem gegenüber stehen die Renten aus der Netto-Rentenversicherung von mypension.de. Sie berechnen sich aus dem garantierten Rentenfaktor, den der Versicherer Mylife für Kunden von mypension.de garantiert (Stand: April 2020).

Für das Beispiel nehmen wir an, dass die in der Tabelle dargestellten Rentenzahlungen über die Dauer der Auszahlung konstant sind. In der Praxis sollten die Renten steigen, sofern sich die Zinsen für sichere Anlagen wieder verbessern. Der Versicherer würde in dem Fall Überschüsse auf die Rente aufschlagen, die Anlagezinsen für Tages- und Festgeld dürften in ähnlichem Maße steigen.

Die steuerlichen Auswirkungen von Abgeltungssteuer und Ertragsanteilsbesteuerung haben wir abgeschätzt.

Ergebnisse früherer Finanztip-Untersuchungen

Autor
Sara Zinnecker

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