Berlin, 11. Mai 2015 – Wer ein klassisches Girokonto bei einer Filialbank führt, verschenkt jedes Jahr rund 200 Euro oder mehr. Das zeigt eine Rechnung des gemeinnützigen Online-Verbrauchermagazins Finanztip. Während Filialbanken verschiedene Gebühren erheben, gibt es empfehlenswerte Online-Girokonten bei Direktbanken, für die keine Kosten anfallen. Wer trotz der Preisunterschiede nicht auf seine Bankfiliale verzichten möchte, kann sparen, indem er bei seiner Hausbank ein anderes Kontomodell wählt, dort das Online-Banking nutzt oder zu einer anderen Filialbank wechselt.

Ein typischer Filialkunde gibt bei der großen Hamburger Sparkasse rund 175 Euro im Jahr für seine klassische Kontoführung aus – eingerechnet sind unter anderem Gebühren für die Kontoführung, Überweisungen und diverse Abhebungen. Bei der Volksbank in Paderborn oder der Ostseesparkasse zahlt der Finanztip-Modellkunde sogar 200 Euro und mehr im Jahr. Im Kontrast dazu: Einem Online-Nutzer der Direktbank Consorsbank entstehen für vergleichbare Aktivitäten gar keine Kosten.

Auch ohne Filialen kostenlos Geld abheben

Laut Statistischem Bundesamt verwendete im Jahr 2014 nur jeder zweite Deutsche Online-Banking für private Zwecke. „Die Deutschen geben unnötig viel Geld für ihr Girokonto und ihre Bankgeschäfte aus“, sagt Bankexpertin Josefine Lietzau von Finanztip. Denn bei Filialbanken kommen zu einer monatlichen Grundgebühr und den Kosten für die Kredit­karte oft noch Extragebühren hinzu für Überweisungen, Lastschriften und das Abheben an fremden Automaten. Häufig bieten Direktbanken ohne Filialen viel günstigere Konditionen an. Die Experten von Finanztip haben verschiedene Angebote von Direktbanken verglichen und empfehlen die Consorsbank, die Deutsche Kreditbank (DKB) und die DAB Bank. Obwohl diese Banken keine Filialen und praktisch keine eigenen Geld­au­to­ma­ten besitzen, kommen deren Kunden überall an Bargeld: Mit den gebührenfreien Kredit­karten dieser Banken ist das Geldabheben an den meisten Automaten kostenlos – sogar weltweit.

Große Preisunterschiede auch zwischen Filialbanken

„Viele Verbraucher scheuen sich vor dem Online-Banking bei einer Direktbank, obwohl sie viel Geld sparen könnten“, erklärt Lietzau. Für diese Kunden lohnt es sich oft, wenigstens innerhalb der Bank das Kontomodell zu wechseln. Dazu genügt ein Besuch in der Filiale. Bei den untersuchten Volksbanken und Sparkassen waren auf diese Weise Ersparnisse von bis zu 53 Prozent möglich. Der Finanztip-Modellkunde zahlt zum Beispiel bei der Ostseesparkasse rund 216 Euro im Jahr für das klassische Konto, aber nur 101 Euro für das Pauschalkonto. Erledigt der Kunde der Ostseesparkasse seine Transaktionen online, kann er seine Kosten noch einmal um die Hälfte drücken – auf rund 47 Euro im Jahr.

„Wer seine Bankgeschäfte nicht online machen möchte, sollte auf jeden Fall auch einen Wechsel der Filialbank in Betracht ziehen“, sagt Lietzau. „Denn die Gebühren sind sehr unterschiedlich.“ So waren einige überregionale Banken in der Modellrechnung von Finanztip für den Filialkunden günstiger als die geprüften regionalen Sparkassen und Volksbanken. Dazu zählen die Commerzbank oder die Postbank, die beide über ein umfassendes Filialnetz in Deutschland verfügen.

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