Rechts­schutz­ver­si­che­rung Finanzielle Unterstützung für den Rechtsstreit

Henriette Neubert
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung trägt die Kosten, die Dir bei Auseinandersetzungen in den versicherten Rechtsbereichen entstehen.
  • Du kannst Dich für verschiedene Vertragspakete entscheiden, zum Beispiel Privat-, Berufs-, Wohn- und Ver­kehrs­rechts­schutz. Ein Rundum-sorglos-Paket ist die Rechts­schutz­ver­si­che­rung nicht.
  • Viele Rechtsgebiete kannst Du grundsätzlich nicht versichern, andere sind in einzelnen Tarifen ausgeschlossen. Bestand ein Konflikt bereits vor Abschluss des Vertrages, ist er vom Schutz ebenfalls ausgeschlossen.

So gehst Du vor

  • Überlege Dir, in welchen Situationen Du in Zukunft rechtliche Unterstützung brauchen könntest und was Dich das kosten würde, wenn Du es selbst zahlen müsstest.
  • Prüfe, ob es für Deine Fälle günstige Möglichkeiten gibt, an Rechtsberatung zu kommen, wie Mieterverein oder eine Gewerkschaft.
  • Mit den Bereichen Privat, Beruf und Verkehr (PBV) hast Du den Großteil möglicher Rechtsfragen abgedeckt, wenn Du Arbeitnehmer bist und ein Auto hast.
  • Wir haben gute Rechtsschutztarife geprüft und empfehlen: WGV PBV Optimal, Arag Aktiv Komfort, außerdem Huk-Coburg PBV Plus, wenn Du unter Umständen bereit bist, auch eine höhere Selbstbeteiligung zu zahlen.

Mehr als die Hälfte der Haushalte in Deutschland hat, laut Zahlen des Gesamtverbands der Versicherer (GDV), eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung – Tendenz steigend. Viele Menschen vertrauen also darauf, mit Hilfe dieser Ver­si­che­rung ihr Recht durchsetzen zu können, etwa bei Ärger mit dem Arbeitgeber, Behörden oder der Vermieterin. Doch wie sinnvoll ist eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung tatsächlich?

Ist eine private Rechts­schutz­ver­si­che­rung sinnvoll?

Grundsätzlich gilt: Es gibt wichtigere Ver­si­che­rungen als Rechtsschutz, etwa eine Privathaftplicht und eine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung. Hast Du diese Ver­si­che­rungen nicht und verletzt einen anderen Menschen schwer oder kannst krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten, dann kann das für Dich sehr viel teurer werden als ein Rechtsstreit. Im Vergleich zu den Millionenzahlungen, vor denen Dich eine private Haft­pflicht­ver­si­che­rung schützen soll, geht es bei der Rechts­schutz­ver­si­che­rung meist um ein überschaubares finanzielles Risiko. Außerdem solltest Du vor dem Abschluss einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung überlegen, wie häufig Du in einen solchen Rechtsstreit gerätst, und welche Summe Du insgesamt über die Jahre für die Ver­si­che­rung zahlst.

Die Wahrscheinlichkeit, an einem Gerichtsprozess beteiligt zu sein, ist statistisch nicht besonders hoch. In einer repräsentativen Umfrage der Roland Rechts­schutz­ver­si­che­rung aus dem Jahr 2022 gaben nur 22 Prozent der Befragten an, in den letzten zehn Jahren an einem oder mehreren Gerichtsprozessen beteiligt gewesen zu sein – und zwar entweder als Kläger, Beklagter oder auch Zeuge. Im Vergleich zum geringen Risiko einer Gerichtsverhandlung ist eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung relativ teuer.

Ob und in welchem Umfang sich eine private Rechts­schutz­ver­si­che­rung vielleicht dennoch lohnt, hängt von Deiner persönlichen Situation ab. Frage Dich, ob es Lebensbereiche gibt, in denen rechtlicher Ärger auf Dich zukommen könnte. Pendelst Du jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit oder befürchtest Du Ärger im Job? Dann kann es sich lohnen, einen Verkehrs- oder Arbeitsrechtsschutz abzuschließen. Ein Rentner ohne eigenes Auto braucht in diesen Bereichen hingegen keinen Schutz.

Je unwahrscheinlicher es ist, dass Du einen Rechtsanwalt benötigst oder gar vor Gericht ziehen musst, desto weniger brauchst Du eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung. Dann kann es die bessere Lösung sein, separat etwas Geld für mögliche Rechtstreitigkeiten auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto zur Seite zu legen. Bedenke außerdem, dass es für einige Probleme auch günstigere Alternativen gibt:

Was sind die Alternativen zur Rechts­schutz­ver­si­che­rung?

Manchmal hilft bereits eine kostenlose Rechtsauskunft, um die Kosten und Aussichten eines Rechtsstreits einzuschätzen. Auch eine umfangreichere Erstberatung durch einen Anwalt oder einen Austausch anwaltlicher Schreiben kannst Du in den meisten Fällen aus eigener Tasche zahlen. Viele Streitigkeiten lassen sich bereits in diesem vorgerichtlichen Bereich beilegen. Was die anwaltliche Beratung kostet und wie Du einen Anwalt findest, der kostenlose Einschätzungen abgibt, erklären wir in unserem Ratgeber zu Anwaltskosten.

Bei Mietrechtsfragen können Mieter einem Mieterverein beitreten. Das ist mit etwa 50 bis 100 Euro pro Jahr, je nach Stadt und ohne Beitragsermäßigung, günstiger als eine entsprechende Rechts­schutz­ver­si­che­rung. Als Vereinsmitglied erhältst Du kostenlose Beratung bei Problemen rund um Deine Mietwohnung, etwa zu Mieterhöhungen oder falschen Ne­ben­kos­ten­ab­rech­nung­en. Ein weiterer Vorteil: Du bekommst direkt nach Eintritt in den Verein Unterstützung, während bei einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung eine Wartezeit von drei Monaten besteht. Mehr zum Thema Mietrechtsschutz erfährst Du in unserem entsprechenden Ratgeber.

Eigentümer von Wohnungen oder Häusern erhalten kostenlose Rechtsberatung als Mitglied eines Grundeigentümer- oder Vermietervereins. Unser Ratgeber für Vermieterrechtsschutz beschreibt, worauf es hierbei ankommt.

Als Mitglied einer Gewerkschaft kannst Du den Rechtsschutz der Gewerkschaft nutzen, wenn sich ein Streit um das Arbeitsverhältnis dreht oder es um Probleme mit der Sozialversicherung geht. Dieser Schutz ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Erhebt jemand Scha­dens­er­satz­an­sprü­che gegen Dich, kümmert sich Deine private Haft­pflicht­ver­si­che­rung darum, diese abzuwehren oder zu begleichen. Auch wenn es zu einem Prozess kommt, musst Du nichts dafür zahlen. Bei Streitigkeiten als Autofahrer ist das ein Fall für die Haftpflicht innerhalb Deiner Kfz-Versicherung. Verkehrsrechtliche Erstberatungen erhalten oft auch Mitglieder in Automobilclubs.

Hast Du Streit mit einer Ver­si­che­rung, ist der Ver­si­che­rungs­om­buds­mann eine wichtige Anlaufstelle. Dieser versucht den Streit außergerichtlich beizulegen, Kosten fallen für Dich nicht an.

Unter gewissen Umständen ist es möglich, für gerichtliche Streitigkeiten auch Prozesskostenhilfe zu beantragen. Auch für außergerichtliche Auseinandersetzungen und für Rechtsberatung gibt es Unterstützung, wenn Du wenig Geld hast: die Beratungshilfe. Einen entsprechenden Beratungshilfeschein erhältst Du auf Antrag beim zuständigen Amtsgericht Deines Wohnortes.

Willst Du aber unabhängig von diesen Möglichkeiten und umfassender abgesichert sein, solltest Du eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung abschließen. Sie schützt Dich vor hohen Kosten und sorgt dafür, dass Du Dein Recht auch gegenüber finanzkräftigen Streitgegnern wie großen Unternehmen durchsetzen kannst.

Um im Schadensfall die Unterstützung zu erhalten, die Du möchtest, musst Du bei der Wahl Deiner Rechts­schutz­ver­si­che­rung genau auf die Leistungen achten. Mehr dazu erfährst Du im folgenden Kapitel. 

Welche Leistungen bietet die Rechts­schutz­ver­si­che­rung?

Rechtschutzversicherungen funktionieren nach einem Baukastenprinzip. Du kannst Dir aus einzelnen Bausteinen den für Dich passenden Schutz zusammenstellen. Dabei lassen sich folgende Lebensbereiche absichern: Privates, Beruf, Verkehr, Wohnen und Immobilien. Der Vorteil an dem Baukastenprinzip: Versicherte müssen nicht für Leistungen zahlen, die sie nicht brauchen. Der Nachteil: Was nicht im Vertrag eingeschlossen ist, wird auch nicht bezahlt. Gibt es etwa Streit mit dem Chef um den Arbeits­vertrag und Du hast ausschließlich Ver­kehrs­rechts­schutz vereinbart, springt die Ver­si­che­rung nicht ein.

Daher ist es wichtig, vor Ver­si­che­rungsabschluss zu überlegen, welche Bereiche Dir wichtig sind und welcher Baustein diese abdeckt. Die Tabelle unten zeigt, bei welchen Themen am häufigsten Rechtsschutz gebraucht wird.

Die fünf häufigsten Schadenskategorien beim Rechtsschutz

Verträge1

Kaufverträge, Mietverträge, Reiseverträge

Verkehr

Bußgelder, Führerscheinentzug,

Fahrerflucht, gefährliche Körperverletzung

Schadensersatz2

Schadensersatz und Schmerzensgeld nach

Unfällen, Hundebissen, ärztl. Behandlungsfehlern

Arbeit

Abmahnung, Kündigung, falsches Zeugnis

WohnenNachbarschaftsstreit, Mieterhöhungen, Ne­ben­kos­ten­ab­rech­nung

1 Je nach Vertrag, Bestandteil in jedem Baustein
2 Im Baustein Privat
Quelle: Roland Ver­si­che­rungen, Schadensanalyse der Meldungen 2022 (Stand: 05. September 2023)

Jeder Baustein deckt verschiedene Rechtsbereiche ab. Um guten Rechtsschutz zu bekommen, solltest Du wissen, was welcher Baustein konkret beinhaltet.

Was deckt  Privatrechtsschutz ab?

Der Baustein Privatrechtsschutz umfasst viele Bereiche des täglichen Lebens:

Verträge - Streit rund um Reise-, Kauf-, Dienstleistungs- und Ver­si­che­rungs­ver­träge, etwa wenn der Handwerker gepfuscht hat oder Du wegen Reisemängeln Geld zurückverlangst.

Schadensersatz - Durchsetzen von Scha­dens­er­satz­an­sprü­chen, beispielsweise nach einem Unfall mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuß.

Steuer - Gerichtlicher Streit mit dem Finanzamt, etwa um die Anerkennung von Sonderausgaben, Werbungskosten oder außergewöhnlichen Belastungen.

Soziales - Willst Du die Anerkennung einer Erwerbsminderung oder Berufskrankheit erstreiten oder liegst Du im Clinch mit Deiner Kran­ken­kas­se, übernimmt die Rechts­schutz­ver­si­che­rung die Kosten eines Verfahrens.

Verwaltung - Ärger mit einer Behörde, wenn zum Beispiel die Ausbildungsförderung abgelehnt wurde oder wegen eines Bußgeldbescheids, weil Du über eine rote Ampel gelaufen bist.

Erbe und Familie - Beratung rund um Adoption, Unterhaltsfragen, Sorgerecht oder Erbschaft. Dieser Bereich ist bei vielen Tarifen eingeschränkt. Hier lohnt sich der Blick in die Details.

Strafrecht - Der Ver­si­che­rungs­schutz gilt für Verkehrsdelikte, Ordnungswidrigkeiten und fahrlässige Vergehen. Wird Dir vorgeworfen, Du hättest die Tat vorsätzlich begangen, zahlt die Ver­si­che­rung zunächst nicht. Wirst Du freigesprochen, erhältst Du die Kosten aber in jedem Fall von der Ver­si­che­rung zurück.

Mit dem Zusatzbaustein „erweiterter Strafrechtsschutz“ kannst Du Dich auch für Fälle absichern, bei denen Du einer vorsätzlich begangenen Tat beschuldigt wirst. Wirst Du schuldig gesprochen, musst Du die Kosten jedoch zurückzahlen.

Immer mehr Tarife bieten auch Rechtsschutz im Internet – zumindest eingeschränkt.

Was deckt Berufsrechtsschutz ab?

Nicht in der privaten Rechts­schutz­ver­si­che­rung enthalten sind rechtliche Fragen rund um Deinen Job. Hierfür benötigst Du den Baustein Beruf. Ihn gibt es nicht einzeln, er kann nur in Verbindung mit einem anderen Bereich abgeschlossen werden, meist mit dem Baustein Privatrechtsschutz. Wenn Du selbstständig tätig bist, brauchst Du eine spezielle Rechts­schutz­ver­si­che­rung für Selbstständige.

Hast Du Berufsrechtsschutz vereinbart, unterstützt Dich die Ver­si­che­rung, wenn Dein Lohn nicht gezahlt wird, Du keinen Urlaub oder ein schlechtes Arbeitszeugnis bekommst. Auch Auseinandersetzungen rund um eine Abmahnung, Kündigung oder Abfindung sind gedeckt.

Was deckt Ver­kehrs­rechts­schutz ab?

Den Baustein Ver­kehrs­rechts­schutz kannst Du einzeln abschließen oder in Verbindung mit Privatrechtsschutz. Mit diesem hast Du Schutz bei Problemen mit Autokauf oder -miete. Aber auch, wenn Du einer Straftat wie Fahrerflucht bezichtigt wirst, kannst Du mit dem richtigen Tarif Rechtsschutz erhalten. Da dieses Thema sehr umfangreich ist, haben wir ihm einen eigenen Ratgeber zum Ver­kehrs­rechts­schutz gewidmet.

Rechtsstreit rund ums Wohnen 

Im Wohnrechtsschutz sind Konflikte um Mieterhöhungen oder die Ne­ben­kos­ten­ab­rech­nung, Kündigungen wegen Eigenbedarfs und Räumungsklagen abgedeckt. Auch bei Nachbarschaftsstreit übernimmt die Ver­si­che­rung die Kosten. Wer eine Immobilie vermietet, muss für vollen Rechtsschutz speziellen Vermieterrechtsschutz vereinbaren. Einige Rechtsschutztarife bieten auch für Vermieter bereits im Privatbaustein gute Leistungen. Hier fiel uns in unserem Test die ARAG Premium auf.

Auch diesen Baustein kannst Du nicht allein abschließen, sondern nur in Verbindung mit anderen Bausteinen. Meist ist Privatrechtsschutz der Baustein, auf den Du die weiteren Bausteine hinzubuchen kannst.

Welche Personen sind mitversichert?

Du kannst eine private Rechtschutzversicherung für Dich allein abschließen, für Dich und Deinen Partner oder Du wählst Familienrechtsschutz. Im letzten Fall sind auch erwachsene, unverheiratete Kinder mitversichert. Das gilt meist sogar, wenn sie nicht mehr zuhause leben – allerdings nur, bis sie ihre erste Ausbildung abgeschlossen haben und einen Beruf aufnehmen. Viele Tarife schließen auch andere im Haushalt lebende Familienmitglieder ein. Wenn Deine Eltern oder Schwiegereltern in Deinem Haushalt leben, lohnt es sich, bei der Tarifauswahl genau auf den versicherten Personenkreis zu achten.

Welche Kosten übernimmt eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung?

Wenn die Ver­si­che­rung Dir zugesagt hat, dass sie für Deinen Rechtsstreit zahlt, übernimmt sie in aller Regel neben den notwendigen Anwaltskosten auch

  • Gerichtskosten,
  • Gebühren für Zeugen und Sachverständige,
  • Kosten des Prozessgegners, wenn Du vor Gericht verlierst,
  • anfallende Kosten im Ausland (Übersetzungs- und Fahrtkosten),
  • wenn nötig ein zinsloses Darlehen für eine Strafkaution.

Geldstrafen oder Bußgelder zahlen die Versicherer für Dich aber meist nicht.

In vielen Bereichen kommt die Rechts­schutz­ver­si­che­rung außerdem nicht nur für Streitigkeiten vor Gericht auf, sondern auch, wenn der Rechtsanwalt zunächst außergerichtlich tätig wird.

Fast alle Anbieter übernehmen zudem, komplett oder bis zu einer Höchstsumme, auch die Kosten für eine Mediation, also für ein Schlichtungsgespräch. Wie viel die Ver­si­che­rung dafür zahlt, hängt vom Tarif ab.

Du hast zudem die Möglichkeit, Dich telefonisch oder online beraten zu lassen. Erreichen kannst Du die Hotline Deines Versicherers meist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Ein großer Vorteil ist es, wenn Du bei der telefonischen Rechtsberatung auch zu Bereichen Fragen stellen kannst, in denen sonst laut Vertrag kein Rechtsschutz besteht. 

Gut zu wissen: Wenn Du die Rechtsberatung am Telefon nutzt, sollte die Ver­si­che­rung dies nicht als kündigungsrelevanten Rechtsschutzfall einstufen. Die meisten Anbieter tun dies nicht. Prüfe jedoch vor Vertragsabschluss genau, was der Tarif dafür vorsieht.

Beachte unbedingt, dass Du Deine Ver­si­che­rung informieren musst, bevor Du Dich in einen Rechtsstreit begibst. Erst mit der Deckungszusage kannst Du sicher sein, dass Deine Ver­si­che­rung auch zahlt. Welche Voraussetzungen geprüft werden, erfährst Du im Ratgeber zur Deckungszusage. Eine telefonische Rechtsberatung ist kein Fall, für den Du eine Deckungszusage benötigst.

Was deckt eine private Rechts­schutz­ver­si­che­rung nicht ab?

Ein Rechtsschutzvertrag bietet kein Rundum-sorglos-Paket, sondern sichert nur die Bereiche ab, die auch versichert sind. Außerdem ist die Ver­si­che­rung nicht der „Retter in der Not“. Denn bestand ein Konflikt bereits vor Abschluss eines Vertrages, ist er vom Schutz ausgeschlossen.

Zudem musst Du in vielen Fällen drei Monate warten, manchmal auch länger, bis Du Leistungen der Ver­si­che­rung in Anspruch nehmen kannst. Mit dieser Wartezeit wollen sich die Anbieter davor schützen, dass Kunden die Ver­si­che­rung erst abschließen, wenn Ärger und damit Kosten schon absehbar sind. Doch es gibt Ausnahmen. Bei Verkehrsunfällen zum Beispiel steht der Rechtsschutzversicherer Dir gleich zur Seite, es gibt keine Wartezeit.

Welche Fälle außerdem vom Ver­si­che­rungs­schutz konkret ausgeschlossen sind, variiert von Anbieter zu Anbieter. In der Vergangenheit führten unklar formulierte Ausschlüsse zwischen Versicherten und Ver­si­che­rungen immer wieder zu Problemen, zum Beispiel, wann ein Kapitalanlagegeschäft nicht versichert ist (BGH IV ZR 84/12). Inzwischen haben viele Versicherer hier nachgebessert und ihre Allgemeinen Ver­si­che­rungs­be­din­gungen klarer und mit konkreten Beispielen formuliert.

In einigen Fällen zahlt die Ver­si­che­rung grundsätzlich nicht. Dazu zählen insbesondere:

  • Abwehr von Scha­dens­er­satz­an­sprü­chen, wenn sie nicht auf einer Vertragsverletzung beruhen. Dafür ist die Haft­pflicht­ver­si­che­rung zuständig.
  • Der Vorwurf, ein Verbrechen begangen zu haben. Im beruflichen Bereich gibt es jedoch Ausnahmen.
  • Wenn Du anderen sittenwidrige Angebote machst, die rassistisch, pornografisch oder extremistisch sind.
  • Streit um spekulative Kapitalanlagen sowie Spiel- und Wettverträge.
  • Streit zwischen gemeinsam in einem Familienvertrag versicherten Personen, etwa Ehepartnern.

Weitere Fälle sind heute nicht mehr bei allen Ver­si­che­rungen kategorisch ausgeschlossen, weshalb es sich lohnen kann, hier genau auf die Leistungen zu schauen:

  • Auseinandersetzungen im Bereich Bauen und Baufinanzierung sowie Haus-, Wohnungs- und Grundstückseigentum, beispielsweise Planung, Bau oder Umbau einer Immobilie und Kauf oder Verkauf eines Baugrundstücks,
  • vorsätzliche Straftaten, 
  • Urheber-, Marken- und Patentrecht,
  • Ärger im Zusammenhang mit selbstständigen oder gewerblichen Tätigkeiten – hierfür gibt es zudem speziellen Rechtsschutz für Gewerbe oder Selbstständige,
  • außergerichtliche Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt oder einem Sozialamt.

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Welche Rechts­schutz­ver­si­che­rung ist empfehlenswert?

Verschiedene Lebenssituationen sorgen auch bei der Rechts­schutz­ver­si­che­rung für unterschiedliche Ansprüche. Selbstständige benötigen den Baustein Beruf nicht, wer kein Auto hat, kann auf „Verkehr“ verzichten. Hinzu kommen persönliche Vorstellungen. Dem einen ist es wichtig, dass eine Studienplatzklage übernommen wird, der andere wünscht sich mehr Absicherung bei Kapitalanlagen. 

Dennoch gibt es ein paar Kriterien, die ein guter Tarif auf jeden Fall erfüllen sollte, damit jeder einen guten Grundschutz hat.

Mindestkriterien für eine gute Rechtschutzversicherung

Ver­si­che­rungs­sum­me - Die Ver­si­che­rungs­sum­me sollte mindestens fünf Millionen Euro betragen oder besser unbegrenzt gelten. Das bieten viele Versicherer an. 

Geltungsbereich - Achte darauf, dass der Schutz auch bei einem Aufenthalt im EU-Ausland oder weltweit für mindestens sechs Monate gilt. Die Ver­si­che­rungs­sum­me außerhalb Europas ist bei vielen Tarifen niedriger, die Gefahr, in einen teuren Rechtsstreit zu geraten, aber auch geringer. Daher sind hier 300.000 Euro Ver­si­che­rungs­sum­me ausreichend. Bist Du länger im Ausland unterwegs, reicht dieser weltweite Schutz nicht.

Strafkaution - Dafür sollte der Tarif mindestens 100.000 Euro als Darlehen übernehmen.

Rechtsschutz im Vertrags- und Sachenrecht - Hierunter fällt alles, was im privaten Bereich mit Verträgen geregelt ist: Handwerks-, Reise- oder Kaufverträge. Auch die Rechte an Sachen und deren Nutzung zählt hier dazu.

Steuer-, Verwaltungs- und Sozialrechtsschutz - Die Ver­si­che­rung übernimmt Streitigkeiten mit dem Finanzamt, Verwaltungsbehörden oder mit Kranken- und Pflegekassen.

Beratungsrechtsschutz im Familien- und Erbrecht - Bei einem Sorgerechtsstreit, Testamenten oder Vorsorgeverträgen, zum Beispiel Betreuungsverfügung oder Vorsorgevollmacht, sollte es Beratungsrechtsschutz geben. Bei Gerichtsprozessen ist Familien- und Erbrecht ausgeschlossen.

Strafrechtsschutz - Die Rechts­schutz­ver­si­che­rung übernimmt dann die Kosten, wenn dem Versicherten eine Straftat durch Fahrlässigkeit vorgeworfen wird.

Mediation - Gute Tarife zahlen auch für außergerichtliche Mediationsverfahren. Die Kosten dafür werden normalerweise nur bis zu einer festgelegten Höchstsumme übernommen. Prüfe vor Vertragsabschluss, wie viel die Ver­si­che­rung pro Fall beziehungsweise pro Jahr für Mediationen zahlt. 

Telefonberatung - Telefonische Fragen solltest Du mindestens zu allen versicherten Rechtsgebieten stellen können, ohne dass das als kündigungsrelevanter Schadensfall gilt.

Personenkreis - Prüfe bei Familientarifen genau, wer mitversichert ist. 

Selbstbeteiligung - Wähle eine Selbstbeteiligung bis 250 Euro. Dann zahlst Du einen geringeren Beitrag. Bei der telefonischen Rechtsberatung, ausschließlicher Erstberatung und Mediation sollte keine Selbstbeteiligung fällig werden.

Diese Rechts­schutz­ver­si­che­rungen empfiehlt Finanztip

Neben den genannten Mindestkriterien gibt es weitere Leistungen, die Rechtsschutztarife voneinander unterscheiden. Manche davon sind sinnvoll für viele Menschen, andere wiederum nur für einige. In unserem Rechts­schutz­ver­si­che­rungstest, den Du unten im Text findest, haben wir weitere Leistungen mit einem Punktesystem bewertet, um Tarife mit besonders sinnvollen Leistungen herauszufinden. Dabei haben wir uns die Bereiche Privat, Beruf und Verkehr angeschaut, da wir diese Bereiche für einen Großteil der Menschen für wichtig erachten. Außerdem haben wir uns bei den Beiträgen Familien- und Singletarife angeschaut.

In unserem Test schnitten besonders gut ab:

WGV
PBV Optimal
  • bestes Preis-Leistungsverhältnis in unserem Test
  • Bietet umfangreiche Leistungen nach unseren Kriterien in den Bereichen Privat, Beruf & Verkehr zu einem günstigen Beitrag für Singles und Familien.
  • Besonders positiv in unserer Analyse waren Leistungen für Rechtsdienstleistungen, telefonische Rechtsberatung, Beratung im Familienrecht und für Kapitalanlagen.
Arag
Aktiv Komfort
  • Bietet sehr umfangreiche Leistungen nach unseren Kriterien im Bereich Privat, Beruf & Verkehr mit etwas höheren, aber konkurrenzfähigen Beiträgen.
  • Besonders gute Leistungen bei Kapitalanlagen, im Familienrechtsschutz sowie bei Zusatzleistungen wie telefonischer Erstberatung und Dokumentencheck.

Die Huk-Coburg hat ebenfalls sehr gute Leistungen zu einem guten Beitrag. Unter bestimmten Bedingungen kann es jedoch sein, dass Du mehr als 250 Euro Selbstbeteiligung zahlen musst, nämlich, wenn Du aufgrund von bestimmten Ver­si­che­rungsfällen in der Selbstbeteiligungskategorie hochgestuft wirst. Wenn Du zum Beispiel eine Selbstbeteiligung von 150 Euro vereinbart und dann zwei Schadensfälle innerhalb von zwei Jahren hast, dann musst Du für wenigstens ein Jahr 500 Euro Selbstbeteiligung akzeptieren. Wenn Du längere Zeit keine Deckungszusage bekommen hast, wirst Du heruntergestuft und musst eventuell dann gar keine Selbstbeteiligung mehr zahlen. Da wir in unserem Test eine Selbstbeteiligung von maximal 250 Euro vorausgesetzt haben und diese durch den Ver­si­che­rungsverlauf überschritten werden kann, ist die Huk nur eine Nebenempfehlung.

HUK
Huk-Coburg PBV Plus
  • Bietet umfangreiche Leistungen nach unseren Kriterien im Bereich Privat, Beruf & Verkehr und hat im Vergleich günstige Beiträge.
  • Der Tarif hatte in unserer Analyse ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Besonders positiv sind die Leistungen im Bereich Familienrechtsschutz, Leistungen im Widerspruchsverfahren, bei Kapitalanlagen und bei Erstberatungen sowie Dokumentencheck.
  • Wer die Ver­si­che­rung für bestimmte Fälle nutzt, kann unter Umstände auf bis zu 550 Euro Selbstbeteiligung rutschen.

So viel kann eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung kosten

Die Kosten einer Rechts­schutz­ver­si­che­rung sind von verschiedenen Faktoren abhängig, allen voran vom gewählten Rechtsschutzpaket. Ver­kehrs­rechts­schutz allein ist am günstigsten. Für Singles und Familien gab es den günstigsten Tarif in unserem Test für knapp 65 Euro pro Jahr, beim Wohnsitz Offenbach und dem Geburtsjahr 1990.

In unserer Untersuchung lagen die Beiträge mit einer Selbstbeteiligung von 150/250 Euro für eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung für die Bereiche Privat, Beruf und Verkehr für Singles bei gut 240 bis 680 Euro im Jahr. Familien müssen zwischen 260 Euro und 820 Euro zahlen. Bedenken musst Du bei diesen Beitragsangaben aber, dass Alter und Wohnort bei der Beitragshöhe eine Rolle spielen können. Was genau in welchem Umfang beitragsrelevant ist, hängt vom Versicherer ab.

Was tun, wenn die Ver­si­che­rung nicht zahlt?

Es kann passieren, dass Deine Ver­si­che­rung nicht zahlen und auch keine Deckungszusage geben will. Auch wenn Du sachlich (der richtige Bereich ist abgesichert) und zeitlich (keine Wartezeiten) Ver­si­che­rungs­schutz hast. Die Ver­si­che­rung begründet dies dann zum Beispiel damit, dass Du den Rechtsstreit mutwillig verursacht hättest oder dass keine Aussicht auf Erfolg bestünde. Diese Entscheidung kannst Du anfechten. Das geht durch ein Schiedsgutachten oder einen Stichentscheid.

Für das Schiedsgutachten beurteilt ein von Dir beauftragter Gutachter den Fall. Beim Stichentscheid legt Dein Anwalt die Erfolgschancen dar. Das Ergebnis beider Verfahren ist für den Versicherer bindend. Für Kunden ist der Stichentscheid vorteilhafter, weil die Ver­si­che­rung die Kosten übernimmt, unabhängig davon, wie die Entscheidung ausfällt. Das Schiedsgutachten zahlt immer die unterlegene Partei.

Bei Streit mit Deinem Anbieter kannst Du außerdem den  Ver­si­che­rungs­om­buds­mann einschalten. Er prüft den Fall kostenlos und kann die Ver­si­che­rung dazu verpflichten, eine Klage zu finanzieren, falls diese nicht mehr als 10.000 Euro kosten würde.

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Wann darf Dir die Ver­si­che­rung kündigen?

Der Versicherer hat in der Regel nach zwei Schadensfällen innerhalb von zwölf Monaten das Recht zur vorzeitigen Kündigung. Telefonische Rechtsberatung sollte bei einem guten Tarif allerdings nicht als Schadensfall zählen. Ansonsten gelten als kündigungsrelevante Schadensfälle alle Vorgänge, für die Deine Ver­si­che­rung die Kosten übernommen hat.

Auch wenn Du selten in Rechtsstreitigkeiten gerätst, kann es schnell zu zwei Schadensfällen kommen. Wenn Dir beispielsweise Dein Arbeitgeber kündigt, wogegen Du Dich wehren möchtest, und er Dir im Zuge dieser Kündigung ein schlechtes Arbeitszeugnis ausstellt, handelt es sich um zwei separate Rechtsfälle. Die Ver­si­che­rung hat dann bereits ein Son­der­kün­di­gungs­recht.

Zudem gilt immer ein ordentliches Kündigungsrecht zum Ende der Vertragslaufzeit für Versicherer und Versicherten. Also kann die Ver­si­che­rung Dir auch kündigen, wenn Du zwar im letzten Jahr keine zwei Rechtsschutzfälle hattest aber über einen gewissen Vertragszeitraum für die Ver­si­che­rung insgesamt „zu viele“ Fälle hattest.

Eine Kündigung von Deinem Versicherer kann die Suche nach einem neuen Vertrag erschweren. Du musst im Antrag beim neuen Anbieter Fragen zur Vorversicherung beantworten. Dazu zählen auch Fragen zur Anzahl der Schäden in den letzten fünf Jahren sowie von wem die Kündigung des vorherigen Vertrags ausging. Lügen solltest Du bei Deinen Angaben nicht, Du gefährdest damit Deinen Ver­si­che­rungs­schutz. 

Ein Ausweg: Wenn Dir Dein Anbieter kündigt, solltest Du ihn bitten, die Kündigung zurückzunehmen, um dann den Vertrag selbst kündigen zu können.

So haben wir getestet

Rechts­schutz­ver­si­che­rung Vergleich Sommer 2023

Einerseits sind Rechts­schutz­ver­si­che­rungen sehr umfangreich und teilweise schwer zu verstehen, weshalb wir Dir konkrete und von uns geprüfte Tarife empfehlen wollen. Andererseits braucht nicht jede versicherte Person jede Leistung. Da die Rechtschutzversicherung relativ teuer ist, kann es sinnvoll sein, auf Leistungen zu verzichten, die Du nicht brauchst. Um einen Kompromiss zu finden, haben wir uns entschieden, einen Tariftest mit den Bausteinen Privat, Beruf und Verkehr (PBV) zu machen, da diese Bereiche für viele Menschen relevant sind. 

Wer zum Beispiel kein Auto hat, kann den Bereich Verkehr aber weglassen. Selbstständige oder Rentner wiederum benötigen den Baustein Beruf nicht. Dies kann in den jeweiligen Tarifen auch abgewählt werden.

Um in unserem Test den Leistungsumfang PBV für gute Tarife zu untersuchen, haben wir mithilfe des Tests der Stiftung Warentest zur Rechts­schutz­ver­si­che­rung im April 2022, eine Vorauswahl getroffen. Wir haben alle Tarife, die dort ein „gut“ erhalten haben („sehr gut“ wurde nicht vergeben) herausgefiltert und sie auf unsere Min­dest­ver­si­che­rungs­sum­men (fünf Millionen Euro europaweit, 300.000 Euro weltweit, für sechs Monate) untersucht. Damit hatten wir bereits eine Basis an Tarifen, bei denen wir sicher sein konnten, dass alle wichtigen Basisleistungen, also unsere Mindestkriterien enthalten sind. Für uns sollten die Tarife außerdem online abschließbar sein. Von den 25 guten Tarifen der Stiftung Warentest blieben noch 14 online abschließbare Tarife übrig. Da zwei Tarife eines Anbieters lediglich Variablen bezüglich der Selbstbeteiligungsregelungen waren, haben wir diese weggelassen. Die verbliebenen zwölf Tarife, von acht verschiedenen Anbietern, haben wir nun genauer untersucht.

Danach haben wir 35 Leistungskriterien herausgefiltert. Diese fallen vor allem in die Bereiche:

  • Beruf 
  • Kapitalanlagen und Finanzen
  • Rechtsschutz in vorgerichtlichen Widerspruchsverfahren
  • Familienrecht
  • Rechtsschutz im Internet
  • telefonische Rechtsberatung

Im Anschluss haben wir für uns wichtige Kriterien mit Gewichtungsfaktoren von eins bis drei bewertet, wobei eins weniger wichtig und drei sehr wichtig ist. Damit sind die einzelnen Bereiche mit verschiedenen Gewichtungen in die weitere Analyse mit einbezogen wurden. So ist zum Beispiel der Bereich Kapitalanlagen und Finanzen höher gewichtet als Rechtsschutz im Internet, auch weil die Schadenssummen sehr unterschiedlich sind. Das heißt, ein Tarif mit sehr guten Leistungen im Bereich Finanzen und nur guten Leistungen im Bereich Internet erhält mehr Punkte als ein Tarif, bei dem es andersherum ist.

Die Leistungen haben wir anschließend anhand unserer Kriterien mit Punkten bewertet, von 0 = nicht vorhanden, bis 10 = sehr gute Leistungen. Somit wurden alle von uns definierten 35 Leistungen in jedem Tarif benotet.

Bei einigen Punkten waren die Leistungen nicht immer ganz eindeutig, weshalb wir den Versicherern Rückfragen gestellt haben. Zwei Anbieter, die (Advocard und Allrecht/Deurag haben diese Fragen nicht beantwortet. Sie sind dennoch Teil der Untersuchung. Die Leistungen, bei denen Unklarheit herrscht, haben wir gekennzeichnet. 

Im September 2023 hat die Stiftung Warentest ihren Test aktualisiert. Dies hat uns dazu veranlasst, die Tarife, die ein „gut“ bekommen haben, noch einmal zu prüfen. Die bisherigen Tarife waren weiterhin alle in diesem Beurteilungsspektrum. Außerdem wurden nun weitere Tarife neu mit „gut“ bewertet. Nachdem wir bei diesen die Deckungssummen und Abschließbarkeit geprüft haben, kamen noch drei Tarife zu unserer Bewertung hinzu.

Im letzten Schritt haben wir die Leistungsbenotung mit den Beiträgen bewertet. Wir haben dafür die Beiträge für Familien und Singles mit und ohne Selbstbeteiligung abgefragt. Die Selbstbeteiligung sollte maximal 250 Euro betragen.

Mit unseren Leistungsbewertungen und den Beiträgen haben wir ein Preis-Leistungsranking aufgestellt. Somit konnten wir sehen, welche Tarife die besten Leistungen zu einem guten Beitrag haben. Sehr teure Tarife mit guten Leistungen und sehr günstige Tarife mit weniger Leistungen fielen dadurch weg. Das beste Preis-Leistungsverhältnis bekamen die Tarife der WGV PBV Optimal, Arag Komfort und die Huk-Coburg PBV Plus. 

Nur drei Tarife hatten bessere Leistungen als die Empfohlenen: Die Arag Aktiv Premium und die Roland mit den Tarifen Komfort und Premium. Die Premium-Tarife beider Anbieter waren jedoch sehr teuer. Zudem startest Du bei der Roland mit einer Selbstbeteiligung von 300 Euro – bei Schadensfällen, die eine Deckungszusage erfordern kannst Du bis zu 500 Euro hochgestuft werden. Eine geringere Selbstbeteiligung gibt es nur nach schadensfreien Jahren – diese werden auch von der Vorversicherung angerechnet. Da wir jedoch eine Selbstbeteiligung von maximal 250 Euro wollten, schied dieser Tarif aus.

Die Deurag hatte ebenfalls vergleichbar gute Leistungen und Beiträge wie unsere Emp­feh­lungen. Da diese aber nicht auf unsere mehrfache Nachfrage geantwortet haben und wir die Leistungen nicht vollständig bestätigen konnten, ist sie auch keine Emp­feh­lung.

Die wichtigsten Fragen zusammengefasst

Kann ich Rechtsschutz sofort oder rückwirkend bekommen?

Wo finde ich Rechtsschutz ohne Wartezeit?

Was deckt die Rechts­schutz­ver­si­che­rung alles ab?

Ist es sinnvoll eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung zu haben?

Was kostet mich eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung im Jahr?

* Was der Stern bedeutet:

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Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

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