Aktien kaufen und verkaufen So handelst Du einfach und günstig mit Aktien und ETFs

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Um Dein Risiko zu minimieren, solltest Du breit gestreut und langfristig in Aktien investieren.
  • Gängige Aktien und Fonds beziehungsweise ETFs kaufst Du am besten online über Dein Wertpapierdepot.
  • Für den Kauf selbst gibt es drei Wege: die Ein­mal­an­la­ge über eine Börse, einen Sparplan, häufig auch den Direkthandel.

So gehst Du vor

  • Kaufe Aktien oder ETFs an Börsentagen zwischen 9:00 und 17:30 Uhr. Möchtest Du regelmäßig investieren, richte einen Sparplan ein – hier ist die Zeit egal.
  • Trage im Depot-Suchfeld die Kennnummer (ISIN) des Wertpapiers ein, das Du kaufen willst. Wähle die Option „kaufen“ und gib die Stückzahl ein.
  • Hat Dein Depot mehrere Handelsplätze zur Auswahl, wähle einen mit niedrigen Gebühren und hohem Handelsaufkommen. Die Details erklären wir hier im Ratgeber. Kaufst Du an einer Börse wie Xetra, Tradegate oder Gettex, setze ein Limit (Höchstpreis).
  • Prüfe vor dem Kauf, wie viel Deine Order insgesamt kostet.

Diese Neukundenprämien gibt es aktuell bei unseren Depot-Empfehlungen: 
· Smartbroker+: 100 € Euro + ETF im Wert von ca. 20 Euro
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Wer über eine gute langfristige Geldanlage nachdenkt, kommt um Aktien nicht herum. Denn sie versprechen gute Renditen. In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du richtig in Aktien investierst. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, wie Du Aktien und andere Wertpapiere kaufst und was Du dabei beachten musst.

In diesem Ratgeber legen wir den Schwerpunkt darauf, wie Du eine größere Summe einmalig anlegen kannst. Interessierst Du Dich für das Ansparen in kleinen Raten, lies weiter im Ratgeber ETF-Sparplan.

Welche Aktien solltest Du kaufen?

Welche Aktien kaufen? Diese Frage stellst Du Dir als Anfängerin oder Anfänger bestimmt. Die Antwort liefern zwei wichtige Regeln, nach denen Du Dein Investment in Aktien ausrichten solltest, um Risiken möglichst gering zu halten.

Zum einen gilt: Breit gestreut investieren. Setzt Du nur auf die Aktie eines einzigen Unternehmens, gehst Du ein hohes Risiko ein. Ist das Unternehmen nicht erfolgreich, machst Du Verluste. Geht es pleite, ist womöglich Dein ganzes Investment weg. Verteilst Du Deine Anlage hingegen auf eine Vielzahl von Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Ländern, bist Du bei Misserfolgen von einzelnen Unternehmen weniger stark betroffen.

Um breit gestreut in Aktien zu investieren, musst Du aber nicht einzeln eine Vielzahl an Aktien kaufen. Stattdessen eignen sich Fonds besonders gut, die einen weltweit aufgestellten Aktienindex nachempfinden. Sie heißen auch Aktien-Indexfonds oder passsiv anlegende Aktien-ETFs und sind besonders einfach und günstig. Wie ein solcher ETF, ein Exchange-traded fund, funktioniert und welche wir empfehlen, erklären wir im Ratgeber zu ETFs. Allerdings gibt es Tausende denkbarer Aktienindizes mit unterschiedlichem Zuschnitt. Beschränkst Du Dich auf einzelne Länder, wie es beim deutschen Dax der Fall ist, oder auf einzelne Bereiche wie Wasserstoff oder Cannabis, gibt es ein höheres Risiko als bei einem weltweiten Index wie dem FTSE All-World oder dem MSCI World, die deutlich vielseitiger aufgestellt sind.

Um das Risiko beim Aktienhandel gering zu halten, solltest Du auch die zweite Regel beachten: Langfristig investieren. Der Blick in die Vergangenheit zeigt nämlich, dass die Aktienkurse einer größeren Gruppe von Unternehmen langfristig immer gestiegen sind. Nach spätestens 15 Jahren haben Anlegende mit einem breitgestreuten ETF immer Plus gemacht. Kurzfristig unterliegen Aktienkurse aber immer wieder starken Schwankungen. Deswegen solltest Du in Aktien nur Geld investieren, das Du in den nächsten zehn bis 15 Jahren nicht benötigst.

Mehr dazu, was Aktienkurse beeinflusst, wie sie sich in der Vergangenheit entwickelt haben und wie sich diese Entwicklung erklären lässt, liest Du in unserem Ratgeber zu Aktien. Hier in diesem Ratgeber wird es hingegen praktisch: Wir erklären Dir Schritt für Schritt, wie Du eine einzelne Aktie oder einen ETF-Anteil kaufst. Möchtest Du Fondsanteile oder Aktien verkaufen, gelten die meisten Informationen sinngemäß umgekehrt.

ETF-Finder von Finanztip

Wo verwahrst Du Deine Aktien und ETFs?

Um Aktien oder Indexfonds (ETFs) zu kaufen, musst Du nicht extra einen Termin mit der Bank vereinbaren, um den eigentlichen Kauf und die spätere Verwahrung der Wertpapiere zu regeln. Bei Filialbanken kostet es fast immer mehr, und diese Gebühren könnten besser in Dein Vermögen fließen. Der günstigere Weg ist ein kostenloses Online-Depot bei einer Direktbank oder einem spezialisierten Wertpapierhändler, auch Online-Broker genannt.

Finanztip untersucht regelmäßig die Depotlandschaft in Deutschland und vergibt Wertungen für die kostengünstigsten und die leistungsstärksten Depots. Bei unseren Finanztip-Empfehlungen bekommst Du ein gutes Wertpapierdepot fürs langfristige Sparen mit ETFs. Einen Überblick liefert Dir unser Depot-Vergleich.

Hier findest Du das passende Depot

Hinweise: Bei allen getesteten Anbietern kannst Du über den Browser und eine App auf Dein Depot zugreifen. Ausnahme: Santander bietet keine App an.

In unserer Vergleichstabelle zeigen wir Dir 17 Depots aus unserer Analyse. Ursprünglich haben wir in unserem Vergleich aber 20 Depots betrachtet. Onvista hat inzwischen das Angebot für Neukunden und Neukundinnen eingestellt. Scalable Capital bietet zudem nicht mehr das Depotmodell Prime Broker an. Auch das Depot von Volkswagen Financial Service betrachten wir nicht weiter, da Kundinnen und Kunden dort zum Depot der Smartbroker AG verwiesen werden. Letzteres war nicht Teil der Grundgesamtheit unseres Tests.

Wo kaufst und verkaufst Du Aktien?

Hast Du Dein Depot, kann es losgehen: Du kannst Dir Aktien oder Anteile an Fonds und ETFs kaufen. Welche Aktien-Indexfonds zu Dir passen, zeigt Dir unser ETF-Finder. Du kaufst die Wertpapiere aber nicht beispielsweise „von Trade Republic“ oder „von der DKB“, sondern wirst von Deinem Depotanbieter an einen Handelsplatz weitergeleitet. Oft hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Börsen und Direkthändlern. Wenn Du unterschiedliche Depots vergleichen willst: In unserer Depotübersicht im vorigen Absatz findest Du in der Zeile „Handelsplätze“ die jeweilige Anzahl.

Beim Börsenhandel koordinieren Menschen oder ein Online-System die Kauf- und Verkaufsgesuche der Anlegenden. Der Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Die Börse kontrolliert, ob beim Handel auch alles mit rechten Dingen zugeht. Ausführlicher liest Du darüber im Ratgeber Börsenhandel. Beispiele in Deutschland sind Xetra, Tradegate Exchange, Gettex oder LS Exchange.

Beim Direkthandel haben Banken oder Wertpapierhandelshäuser bestimmte Aktien oder Fondsanteile im Bestand. Du kaufst diesen Einrichtungen dann die Wertpapiere ab. Den Preis können die Banken oder Handelshäuser selbst festlegen, Regulierung von außen gibt es im Direkthandel nicht. Beispiele in Deutschland sind Baader Trading, Lang & Schwarz oder Société Generale.

Einige günstige Broker haben nur einen oder wenige Börsenplätze im Angebot, für die Du besonders niedrige Ordergebühren bezahlst. Einen Direkthandel gibt es bei diesen Brokern dann gar nicht. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil die Gebühren für den Aktienhandel in der Regel ziemlich niedrig sind.

Börse oder Direkthandel?

Eine Info vorweg: Das Wertpapier an sich, also die Aktie, der ETF oder auch die Anleihe, ist „gleich gut“, egal, an welchem Handelsplatz Du es kaufst. Unterschiede können in den Gebühren sowie im Kaufpreis liegen. Wirklich problematisch ist die Entscheidung für einen Handelsplatz aber nicht, wenn Du die kleine Anleitung im nächsten Abschnitt kennst. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede von Börsen und Direkthändlern.

Tabelle: Börse und Direkthandel im Vergleich

 BörsenDirekthandel
GebührenBei vielen Depots fallen Handelsplatzgebühren an.Der Direkthandel hat normalerweise keine Handelsplatzgebühren.
KaufkursDie angezeigten Kurse können sich bis zu Deiner Transaktion verändern. Du bekommst für ein paar Sekunden ein verbindliches Angebot.
TransparenzHoch, es gibt ein öffentliches Orderbuch und die Börsenaufsicht.Geringer, ohne börsliche Aufsicht. 
Handelsaufkommen, LiquiditätSchwankend, ist aber zu den Öffnungszeiten der Leitbörse normalerweise ausreichend.Transaktion findet nur mit dem Direkthändler selbst statt.
TeilausführungenGrößere Orders können in mehreren Etappen ausgeführt werden, was im schlechteren Fall mehrfach Gebühren kosten kann.Sind im Direkthandel normalerweise ausgeschlossen – dann würde die Order komplett abgelehnt.

Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 28. November 2024)

Wer einen leichteren Zugang zum Aktienhandel sucht, ist beim Direkthandel richtig. Er eignet sich für Menschen, die keine besonderen Handelsstrategien verfolgen und häufig gehandelte, nicht allzu exotische Aktien oder ETFs kaufen oder verkaufen wollen.

Der Direkthandel bietet zudem flexiblere Öffnungszeiten als viele Börsen. Das kann allerdings auch zum Nachteil werden, denn wenn kein oder nur geringer börslicher Handel stattfindet, gibt es kein Korrektiv und das Risiko ungünstiger Preise wächst.

Die Handelsplatzgebühren der Börsen sind bei den Depots, die Finanztip empfiehlt, gering – wenige Euro pro Order. Schon bei mittleren und erst recht bei größeren Orderbeträgen fallen sie normalerweise kaum ins Gewicht.

Vor allem bei häufig gehandelten Wertpapieren kannst Du an den großen Börsen wie Xetra oder Tradegate sicher sein, faire Kauf- oder Verkaufspreise zu erzielen, weil es viele Marktteilnehmende gibt.

Wie kaufst und verkaufst Du Aktien und ETFs?

Aktien kaufen für Anfänger und Anfängerinnen – das ist absolut nicht schwierig. Beim Direkthandel musst Du etwas weniger Angaben im Kaufdialog machen, als wenn Du Wertpapiere an einer Börse kaufen würdest. Zwar sieht jede Benutzeroberfläche der von uns emp­foh­lenen Wertpapierdepots etwas anders aus, zumal es die Varianten Desktop und Smartphone-App gibt. Du wirst aber überall gut zurechtkommen, wenn Du die wichtigsten Schritte kennst.

Wichtig: Handele am besten nur während der Öffnungszeiten der deutschen Leitbörse Xetra, also montags bis freitags zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr. Durch das größere Handelsaufkommen sind die Preise an allen deutschen Börsen nah beieinander und Du musst Dir keine Sorgen machen, dass Du einen deutlich schlechteren Kurs bekommst. Angebote von Direkthändlern kannst Du dann auch schnell mit den Börsenkursen vergleichen.

Schritt 1: Wertpapier über die Kennnummer finden

Welche Aktie oder welchen Fonds willst Du kaufen? Am einfachsten gelangst Du zu den Aktien oder Fonds, die Du ordern möchtest, indem Du die zugehörige Wertpapierkennnummer (WKN) oder die Identifikationsnummer (ISIN) in die Suchfunktion Deines Depots eingibst. So vermeidest Du Verwechslungen, weil diese Nummern eindeutig sind – wohingegen man bei ETF-Namen schon mal durcheinanderkommen kann. Bei den Finanztip-ETF-Empfehlungen stehen die ISINs immer dabei, zum Beispiel in unserem ETF-Finder. Der Name des Wertpapiers wird angezeigt und Du kannst die Angabe prüfen. Oft erscheint eine Übersichtsseite zum Wertpapier. 

Schritt 2: Ordermaske aufrufen

Nun wählst Du aus, ob Du kaufen oder verkaufen willst. Spätestens jetzt kommst Du zu einer sogenannten Ordermaske, in die Du diverse Dinge eintragen sollst. Wenn Dein Depot mehrere Handelsplätze anbietet, kannst du einen auswählen. Gib ein, wie viel Stück Aktien oder Fondsanteile Du kaufen möchtest.

Wie viel Stück Du einträgst, ergibt sich aus Deinem geplanten Budget und dem aktuellen Kursbereich des Wertpapiers. Entscheidend beim Kauf ist der Briefkurs, beim Verkauf der Geldkurs. Wenn Du 3.000 Euro anlegen willst und ein ETF-Anteil zuletzt 60 Euro kostete, kannst Du 50 Stück ordern. Kommt eine krumme Stückzahl heraus, runde ab, damit Dein Budget ausreicht.

Ein­mal­an­la­gen für weniger als 1.000 Euro lohnen sich bei Direktbanken oft nicht, weil die Ordergebühren dann unverhältnismäßig hoch wären. Für kleine Käufe ist ein Sparplan oder ein Depot mit niedrigen Ordergebühren die bessere Wahl.

Schritt 3: Börse oder Direkthändler auswählen

Dieser Schritt ist nur relevant, falls Dein Depot überhaupt mehrere Handelsplätze anbietet.

Wähle den Börsenplatz oder Direkthändler mit dem niedrigsten Kaufpreis. Bei gängigen ETFs und Aktien gibt es zwischen den Handelsplätzen nur minimale Unterschiede. Meist siehst Du die verschiedenen Handelsplätze samt Kauf- und Verkaufskursen untereinander. Willst Du kaufen, ist der Briefkurs für Dich relevant; willst Du verkaufen, der Geldkurs.

Der Screenshot zeigt, wie die Comdirect die unterschiedlichen Kauf- und Verkaufskurse der Direkthändler für einen ETF auflistet. Die Preise unterscheiden sich nur im Nachkomma-Bereich. Die Händler Lang & Schwarz und Baader Trading liefern in diesem Beispiel den günstigsten Kaufpreis (102,93 Euro).

Übersicht der Kauf- und Verkaufskurse im Direkthandel

Bei manchen Banken musst Du in einem Ausklappmenü oder über einen Reiter den Handelsplatz wählen. In der App ist die Darstellung aufgrund des kleineren Bildschirms anders. Die Stichworte „Live Trading“ oder „außerbörslich“ führen zum Direkthandel. Die Bezeichnungen „Inlandsorder“ oder „Standard-Order“ führen Dich zum regulären Börsenhandel. 

Dass es sich um einen Direkthändler handelt, zeigen die Depotanbieter unterschiedlich an. Manche betiteln die Übersicht deutlich mit dem Wort „Direkthandel“, manche verwenden den englischen Begriff „OTC-Handel“ – OTC steht für „over the counter“. Manche, wie Flatex, versehen die Direkthändler mit dem Hinweis, dass dort Echtzeit-Kurse (englisch „realtime“) verfügbar sind.

Um nicht durcheinanderzukommen, präge Dir am besten die gängigsten Direkthändler ein. Diese sind Tradegate, Lang & Schwarz Tradecenter (LS-TC), aber auch die Baader Bank oder die Société Générale.

Schritt 4: Sonderangebote beachten

Manche Direktbanken bieten spezielle Konditionen an, wenn Du Fonds und ETFs an einem bestimmten Handelsplatz kaufst. Schau Dir die Aktionen Deines Brokers an. Lass Dich aber nicht nur aufgrund eines günstigen Aktionspreises zum Kauf eines Wertpapiers verleiten, das Du andernfalls nicht in Betracht gezogen hättest. In unserem ETF-Finder siehst Du auch für welche unserer Aktien-ETF-Empfehlungen bei Deinem Depot eine Vergünstigung gilt.

Für ETF-Sparpläne gelten andere Aktionen. Welche das sind und wo Du am günstigsten in regelmäßigen Raten ansparen kannst, erklären wir im Ratgeber ETF-Sparplan.

Schritt 5: Limit hinzufügen

Ein Direkthändler führt Deinen Antrag fürs Aktienverkaufen oder -kaufen in der Regel sofort zu dem angegebenen Kurs aus. Das bedeutet, entweder die Händlerin hat zum Zeit­punkt Deiner Kaufbestellung die Aktien oder Fondsanteile vorrätig und verkauft sie Dir zum veranschlagten Preis – oder die Transaktion wird abgebrochen.

Möchtest Du auf Nummer sicher gehen, setze bei Bedarf ein sogenanntes Limit – also einen Kurs, zu dem Du höchstens bereit bist zu kaufen oder mindestens verkaufen willst.

Im Börsenhandel gibt es keine Garantie auf den angezeigten Kurs. Wenn Du keine weiteren Angaben zu Deiner Order machst, wird sie zum nächsten verfügbaren Kurs ausgeführt – und der kann von den älteren Kursdaten abweichen und ungünstiger für Dich sein.

Wenn Du über eine Börse handelst, setze in jedem Fall ein Limit. Dieses sollte im Fall eines Kaufs am besten einige Cent über dem angezeigten Xetra-Kurs liegen. Falls Deine Order nicht sofort ausgeführt werden kann, kannst Du sicher sein, dass die Börse Dir weitere Anteile zu einem späteren Zeit­punkt nicht teurer zuteilt.

Limit-Kauf über Xetra bei der ING

Es gibt auch andere Orderzusätze neben der Erteilung eines Limits. Diese sind aber aus unserer Sicht nicht für langfristiges ETF-Sparen erforderlich. Wenn Du mehr über Orderzusätze lesen willst, findest Du Details in unserem Ratgeber zum Börsenhandel.

Quote-Order bei Justtrade

Unsere Depotempfehlung Justtrade bietet beim Wertpapierkauf über die Börsenplätze LS Exchange, Quotrix und Tradegate Exchange eine sogenannte Quote-Order an. Dabei wird Dir wie beim Direkthandel für einige Sekunden ein konkreter Kurs angeboten. Du kannst dann entscheiden, ob Du diesen akzeptierst oder nicht. Ander als bei einer Order ohne Limit bist Du also bei einer Quote-Order vor plötzlichen Kursveränderungen geschützt, da Du den Preis vorab kennst. Die Quote-Order ist daher eine gute Alternative zur Limit-Order. 

Der folgende Screenshot zeigt die Eingabe einer Quote-Order bei Justtrade. Es stehen drei Handelsplätze zur Auswahl: LS Exchange, Quotrix und Tradegate Exchange. Gibst Du im folgenden die gewünschte Stückzahl ein, zeigt Justrade Dir gleichzeitig Angebote der drei Börsen an. Du kannst mit der Quote-Order also auch die Kurse zwischen den Handelsplätzen vergleichen. Mit einem Klick auf „Kostenpflichtig kaufen“ schließt Du den ETF-Kauf ab. 

Aktienhandel: Was musst Du bei den Kosten beachten?

Es gibt unterschiedliche Gebühren, die beim Kauf und Verkauf von Aktien, ETFs und anderen Wertpapieren anfallen. Du kannst Dir aber vor dem Kauf eine Übersicht anschauen, die die verschiedenen Gebühren aufschlüsselt. Eine EU-Richtlinie, Mifid II, verpflichtet Depotanbieter, vor dem eigentlichen Kauf alle Kosten aufzulisten, die für den Kauf, eine angenommene Haltedauer von meist fünf Jahren und anschließenden Verkauf anfallen.

Meist stellen Depotanbieter einen Link zur Verfügung, über den Du zur Kosteninformation gelangst. Manchmal kann man den Link zur Kosteninformation schnell übersehen. Schau während des Ordervorgangs genau hin. Der Screenshot zeigt den Link zu den Kosteninformationen bei unserer Depotempfehlung Scalable Capital.

Ruf die Kosteninformationen unbedingt auf, bevor Du den Kauf Deiner Aktien oder Fondsanteile bestätigst. Solltest Du versehentlich einen falschen, zu teuren Handelsplatz gewählt haben, kannst Du Dich an dieser Stelle noch umentscheiden.

Wenn Du eine Aktie oder einen ETF kaufst, entstehen die Gesamtgebühren aus diesen Bestandteilen:

  • Kaufgebühr beziehungsweise Ordergebühr Deines Brokers
  • je nach Broker und Handelsplatz eventuelle börsenplatzabhängige Entgelte
  • Verkaufskosten – vom Broker geschätzt
  • Kosten während der Haltedauer entstehen bei Einzelaktien nicht (anders als bei Fonds)

Die Verkaufskosten fallen natürlich erst an, wenn Du Dich für einen Verkauf der Aktie beziehungsweise des Wertpapiers entscheidest. Aus rechtlichen Gründen müssen sie aber – nach dem aktuell gültigen Preisverzeichnis – in der Kosteninformation genannt werden.

Bei einem börsengehandelten Fonds (ETF) kommen laufende Kosten hinzu, die aber in aller Regel niedriger sind als bei aktiv verwalteten Investmentfonds.

Im folgenden Screenshot siehst Du beispielhaft eine Kostenaufstellung der Comdirect beim Kauf eines ETF.

So liest Du den Kostenausweis richtig

Quelle: Comdirect (Stand: Juli 2024)

Über den Handelsplatz Xetra kostet die Order von zwanzig Fondsanteilen pauschal 12,40 Euro. Davon gehen 9,90 Euro an die Bank, 2,50 Euro an die Handelsplattform Xetra.

Um Kosten während der Haltedauer nachzuvollziehen, musst Du wissen, welche Kostenpositionen es überhaupt gibt. Diese Gesamtkostenquote, von Fachleuten auch Total Expense Ratio oder kurz TER genannt, findest Du zum Beispiel, wenn Du Dir im Depot die Übersichtsseite des ETF anzeigen lässt. Die TER umfasst die pauschalen Gebühren, die beim ETF für Verwaltung, Depotbank und das Erstellen von Anlegerinformationen anfallen. Dazu kommen die Mehrwertsteuer, Transaktionskosten des ETF (wenn er Aktien kauft oder verkauft) und andere kleinere Gebühren.

Der Amundi-ETF im Beispiel kostet Anleger 0,2 Prozent der Anlagesumme pro Jahr. Die Kosten während einer einjährigen Haltedauer für Dein angelegtes Kapital berechnen sich wie folgt: 0,002 × 1.880 Euro = 3,76 Euro. Wichtig: Diese Kosten zahlst Du nicht extra, sie sind in der Wertentwicklung des Fonds direkt berücksichtigt.

Der angegebene Schätzwert für einen späteren Verkauf bezieht sich schließlich auf die heute gültigen Gebühren der Bank und, in diesem Beispiel, erneut das Entgelt für den Handelsplatz Xetra. Häufig ist werden Verkaufskosten identisch mit den Kaufkosten berechnet. Du kannst auch einen anderen Handelsplatz für den Verkauf wählen, und gegebenenfalls sogar ein ganz anderes Depot.

Mehr Details dazu, wie Du die Kosteninformation von ETFs richtig interpretierst, liest Du in unserem Ratgeber zu ETF-Kosten.

Wertpapierabrechnung prüfen

Ist die Order ausgeführt, kannst Du dies meist in einer Übersicht Deines Depots nachvollziehen. Dort sind alle Wertpapiere aufgelistet, die Du bereits im Depot verwahrst. Die Wertpapierabrechnung erhältst Du dann in der Regel einige Tage später in Deinen Online-Posteingang. Auch dort kannst Du nochmal alle Details zum Kauf oder Verkauf inklusive Kosten einsehen. 

Üblicherweise werden Wertpapierkäufe und -verkäufe erst zum Ende des übernächsten Börsentages fest abgerechnet. Der Fachbegriff ist „t+2“. Wundere Dich also nicht, falls nicht direkt alle Daten zu Deiner Transaktion vollständig angezeigt werden, beispielsweise das Geld erst nach zwei Tagen von Deinem Verrechnungskonto abgebucht werden sollte.

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iShares Core MSCI World UCITS ETF
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Amundi MSCI World UCITS ETF
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Welche Wertpapierdepots empfiehlt Finanztip?

Um Aktien oder ETFs zu kaufen und aufzubewahren, benötigst Du ein Wertpapierdepot. Finanztip analysiert regelmäßig den Markt und empfiehlt die Depots, die günstig und bequem sind und dazu für langfristig orientierte Sparer geeignet sind. Mit ihnen kannst Du auch als Anfänger bequem Aktien beziehungsweise ETFs kaufen.

Infrage kommen Depots einiger Direktbanken, weil Du neben einem kostenlosen Depot auch ein Girokonto und eine Kredit­karte ohne Grundgebühren bekommen kannst: Du hast alle Bankgeschäfte unter einem Dach und auf einen Blick.

Alternativ gibt es sehr günstige Depotanbieter, bei denen Du ETFs zu einem geringen Fixpreis kaufen und verkaufen kannst. Bei allen Depot-Empfehlungen kannst Du auch günstig in monatlichen Raten ansparen.

Wie wir zu unseren Emp­feh­lungen kommen, liest Du im Ratgeber Wertpapierdepot. Wenn Du komplett neu im Thema bist, haben wir auch das Depot einfach erklärt.

Mehr dazu im Ratgeber Wertpapierdepot

  • Mit dem richtigen Wertpapierdepot zahlst Du wenig fürs Kaufen und Verkaufen von Aktienfonds (ETFs).
  • Finanztip empfiehlt zwölf Depotangebote. Jeweils am stärksten: ING (Preis-Leistung), Traders Place (Kosten) und Comdirect (Leistungsumfang).

Zum Ratgeber

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