Diesel-Fahrverbot
Aufbau von Fahrverbotsschildern für Diesel in Hamburg. Bild: Daniel Bockwoldt / dpa

Gute Nachrichten für die Opfer des Dieselbetrugs, die keinen VW besitzen: Die Anwälte hinter vw-verhandlung.de, eine unserer Empfehlungen im Abgasskandal, bieten nun ganz offiziell auch Besitzern von BMW- und Mercedes-Dieselfahrzeugen an, sie zu vertreten. Dazu haben die beiden Anwaltskanzleien Baum, Reiter & Collegen aus Düsseldorf und Gansel Rechtsanwälte aus Berlin eine neue Anlaufstelle eingerichtet: diesel-verhandlung.de*.

Für die Ersteinschätzung und ein außergerichtliches Schreiben an den Autohersteller entstehen für Sie keine Kosten – die übernimmt ein Prozessfinanzierer. Allerdings finanziert er noch keine Gerichtsverfahren gegen BMW und Mercedes (gegen VW schon). Doch auch hier geht es voran: Die Kanzleien haben für rechtsschutzversicherte Mandanten bereits Deckungszusagen gegen Daimler erwirkt – und bereiten die ersten Klagen vor.

Insgesamt ist die Rechtslage bei Daimler und BMW noch etwas unklarer als bei VW. Seit April ist bekannt, dass BMW bei mehr als 5.000 in Deutschland verkauften Autos eine Betrugssoftware aufgespielt hat. BMW spricht von einem Irrtum, die Staatsanwaltschaft München ermittelt. Bei Daimler ist seit vergangenem Sommer bekannt, dass Autos mit den Motortypen OM 642 und OM 651 vom Abgasskandal betroffen sein könnten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart ziehen sich noch hin.

Viel Hoffnung setzen die Kanzleien in einen Prozess vor dem Landgericht Münster (Az. 04 O 68/17): Die Richter haben die Beweislast umgedreht: Daimler muss nachweisen, dass der Konzern keine illegale Abschalteinrichtung verwendet hat.

Wer sein Auto geleast hat oder von einer Bank hat finanzieren lassen, kann seinen Diesel womöglich viel einfacher über den Widerrufsjoker zurückgeben. Auch dabei hilft diesel-verhandlung.de*.

Matthias Urbach
Autor

Stand:

Matthias Urbach war von 2014 bis 2022 stellvertretender Chefredakteur von Finanztip. Als Diplomphysiker und Absolvent der Henri-Nannen-Schule kombiniert er analytisches und redaktionelles Know-how. Zuvor war er unter anderem als Verlagsdirektor beim SpringerNature-Wissenschaftsverlag und als Leiter von taz.de tätig.

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