Lena, Sofie und Linus gehen zur Sparkasse. Bild: Piero Chiussi

Was bisher geschah: Jana, Lena, Sofie und Linus haben beschlossen, mit Finanztip alle ihre Verträge zu überprüfen. Zunächst Mietvertrag und Handys, jetzt sind die Girokonten dran.

 

Wir haben uns wieder in der WG-Küche verabredet. Wie üblich gibt es Leitungswasser zu trinken – und dazu etwas Merci-Schokolade. Jana hat einen weißen Leitz-Ordner auf den Holztisch gelegt und stöbert darin.

Wie sich rausstellt, sind alle vier bei der Sparkasse. Für Lena ist das eine gute Wahl, schon wegen der „ganzen Geldautomaten in der Stadt“. Linus hat sich über die Wahl seines Girokontos dagegen noch keine Gedanken gemacht. „Das haben meine Eltern eingerichtet.“ Alle sind eigentlich mit der Handhabung ihrer Konten ganz zufrieden. Während die drei Frauen das Online-Banking ihrer Berliner Sparkasse nutzen, hat Linus, der übrigens bei der Bremer Sparkasse ist, ein Problem bei der Aktivierung gehabt – und es dann auf sich beruhen lassen.

Kostenloses Konto, aber teure Kreditkarte

Die drei Frauen haben das „Konto für junge Leute“ und zahlen nichts für die Kontoführung. Bei Linus aber gehen 8 Euro im Monat ab – und noch einmal 36 Euro für die Kreditkarte. Auch Sofie hat eine Kreditkarte. Sie hat sich von der Kundenberaterin eine Visa Card Gold empfehlen lassen, als sie vor einiger Zeit nach Kolumbien gereist war. Denn die Karte enthält eine Auslandsreise-Krankenversicherung.

Die goldene Kreditkarte lohnt sich für Sofie nicht.
Die goldene Kreditkarte lohnt sich für Sofie nicht. Bild: Piero Chiussi

 

Als Sofie nun noch einmal durch ihre Unterlagen schaut, ist sie schockiert: „Die kostet ja 78 Euro im Jahr.“ Eine sehr gute Krankenversicherung für Auslandsreisen allein ist schon ab 10 Euro jährlich zu haben. Sie will die Karte umgehend kündigen. Und auch für Linus ist die Sache klar: „Dann werde ich wohl morgen mein Konto wechseln.“


1. Aufschlag: Wie viel kann eine WG sparen?
2. „Nur 7,99 Euro für einen Handytarif?“
3. „Was ist, wenn die Waschmaschine ausläuft?“
4. „Dürfen wir etwa nicht untervermieten?“
5. „Was bitte ist ein Freistellungsauftrag?“
6. Stromvertrag: „Unbedingt den Bonus retten“
7. „Meine Mutter hatte den Vertrag ganz vergessen“
8. Etwas mehr gejobbt – prompt sind Steuer und Abgaben fällig
9. Netflix stottert – wenn vom schnellen Internet nichts ankommt
10. „Wenn ich schon ‚Aktien‘ höre, ist bei mir Schicht im Schacht“
11. Kassensturz zum Monatsende: „Ich war überrascht“
12. Das Ergebnis: 981 Euro und „immer Spielraum für Verhandlungen“

 

Lena hat noch eine kostenlose DKB-Kreditkarte, die mit dem Konto ihrer Mutter verknüpft ist. Jana hat noch ein Konto bei der ING in ihren Unterlagen gefunden, welches sie gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. „Das hat mal meine Oma eingerichtet.“ Zusätzlich ist in ihrem weißen Ringordner noch ein Postsparbuch eingehängt. Ein kleiner Check der Zinsen im Netz ergibt: 0,001 Prozent.

„Ich würde sowieso gerne alles auf einem Konto haben“, sagt Jana und beschließt, das Geld vom Postsparbuch zu räumen. Auf Tagesgeld könnte sie deutlich mehr bekommen.

Kaum Zinsen, aber Steuern gehen trotzdem ab

Beim Durchsehen der Sparbücher fällt der WG noch etwas auf. Nämlich, dass trotz der Minizinsen Steuern abgezogen werden. Verhindern lässt sich das mit einem Freistellungsauftrag. „Ein Freistellungsauftrag?“ Keiner der vier hat schon mal davon gehört.

Von allen Zinsen auf Erspartes werden automatisch 25 Prozent Abgeltungssteuer plus Solidarzuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer von der Bank ans Finanzamt abgeführt. Es sei denn, man lässt sein Konto freistellen. Auch Studierende haben bereits einen Freibetrag von 801 Euro pro Jahr zur Verfügung. Man kann die Freistellung auch für mehrere Konten beantragen, muss diese 801 Euro dann aber entsprechend aufteilen. Alle vier beschließen, solche Aufträge einzurichten.

Nächste Woche: Unbedingt den Strom-Bonus retten

Protokoll: Matthias Urbach

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Matthias Urbach
Autor

Stand:

Matthias Urbach war von 2014 bis 2022 stellvertretender Chefredakteur von Finanztip. Als Diplomphysiker und Absolvent der Henri-Nannen-Schule kombiniert er analytisches und redaktionelles Know-how. Zuvor war er unter anderem als Verlagsdirektor beim SpringerNature-Wissenschaftsverlag und als Leiter von taz.de tätig.

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