Frau lädt E-Auto
Bild: SimonSkafar / GettyImages

Bis 2030 soll der Ausstoß an klimaschädlichen Gasen in Deutschland um etwa die Hälfte sinken. Die Elektromobilität spielt dabei eine große Rolle – und sie nimmt schon stetig zu: Zwischen Juni 2020 und Juni 2021 wurden mehr E-Autos und Plugin-Hybride zugelassen als in allen Jahren zuvor – zusammengerechnet. Mehr als eine halbe Million Fahrzeuge sind hinzugekommen, damit fährt jedes siebte neu zugelassene elektrisch. Gut ein Viertel der Bundesbürger kann sich laut aktuellem „Mobilitätsmonitor“ vorstellen, ein E-Auto zu kaufen.

Denkst auch Du über einen Umstieg nach? Aber bist Du Dir unsicher, ob sich ein E-Auto schon lohnt? Wir haben die wichtigsten Aspekte für Dich zusammengestellt.

 

Was für ein E-Auto spricht

Das meistverkaufte Modell im Jahr 2020, der Renault Zoe, kostet mindestens 30.000 Euro – doppelt so viel wie ein vergleichbarer Verbrenner. Beim Kauf eines E-Autos bekommst Du aber eine staatliche Prämie von bis zu 9.000 Euro. Das macht die Anschaffung deutlich günstiger. Das Programm soll in Kürze bis 2025 verlängert werden.

Auf lange Sicht fährst Du mit einem E-Auto im Vergleich zu einem Verbrenner dank geringerer Wartungs- und Stromkosten sowie der Befreiung von der Kfz-Steuer in der Gewinnzone. Produzierst Du Deinen Strom selbst, geht das besonders schnell. Doch auch ohne Solaranlage kannst Du sparen: mit dem richtigen Auto-Stromtarif. Auch das Thema möglicher Fahrverbote umgehst Du mit einem E-Auto.

 

Was gegen ein E-Auto spricht

Je nachdem, wie Du fährst, sind 250 Kilometer Reichweite realistisch. Ob Dir das genügt, hängt auch davon ab, ob Du oft längere Strecken fahren musst. Mit der Zeit verlieren die Batterien aber an Kapazität. Hersteller übernehmen Garantien häufig nur für drei Viertel der ursprünglichen Reichweite und für acht Jahre oder 160.000 Kilometer – je nachdem, was schneller eintritt. Ein Viertel weniger Reichweite kann Deinen Wochenendausflug schon stressig machen.

Auch öffentliche Ladesäulen bergen Herausforderungen: Der Strom kostet unterschiedlich viel, je nachdem welche Kundenkarte oder App Du nutzt. Hast Du nicht die passende dabei, bekommst Du gar keinen Strom. Ärgerlich zudem: Ladesäulen arbeiten immer noch unzuverlässig. Du brauchst also immer eine Reserve, um notfalls zur nächsten fahren zu können.

E-Autos sind bislang überwiegend mit Lithium-Ionen-Akkus unterwegs. Etwas mehr Reichweite lässt sich wohl noch rausholen, aber bis zum Ende des Jahrzehnts könnten Feststoffbatterien das Rennen machen – mit mehr Reichweite und Langlebigkeit. Es könnte sich also lohnen, mit dem Kauf ein wenig zu warten.

 

Welche Entscheidung jetzt die richtige ist

Willst Du schon jetzt auf E-Mobilität setzen, könnte Leasing eine Option sein. Deine Kosten stehen vorab fest und das Risiko des übermäßigen Wertverlustes trägt der Händler. Achtung: Für Schäden am Auto musst Du bei der Rückgabe einstehen – das kann schnell teuer werden!

Scheust Du den Umstieg noch, kannst Du jetzt durchaus einen gebrauchten Verbrenner kaufen. Er kann ruhig zehn Jahre alt sein. Viele Autos fahren danach rund fünf weitere Jahre und sollten eine Laufleistung von mehr als 200.000 Kilometern erreichen – zumindest bei regelmäßiger Wartung. Und ökologisch ist das auch: Lieber einen Verbrenner bis zum Ende der Lebensdauer fahren, anstatt ihn für ein neues (E-)Auto vorzeitig zu verschrotten.

 

Florian Machnow
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3 Kommentare

  1. Sehr schade, dass beim Contra „Was gegen ein E-Auto spricht“ weitere Nachteile fehlen – wie z.B.: große Umweltzerstörung bei der Lithium-Gewinnung, wie oft E-Autos brennen und wegen der Batterie nur sehr schwer löschbar sind mit erheblichen zusätzlichen Schäden am Brandstandort und Umwelt, so dass man sich mit immer mehr E-Autos auch eine größere Brandgefahr in die Städte holt. Die staatliche Förderung von E-Autos sehe als Augenwischerei und in der globalen Klimabilanz als Fehler an.

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