Soziale Netzwerke verbinden Menschen über Kilometer und Zeitzonen hinweg. Sie machen Spaß. Wer findet es nicht toll, jederzeit dem besten Freund schreiben zu können? Die aktuellen Neuigkeiten gebündelt griffbereit zu haben? Lustiges und Unterhaltsames auf Abruf anschauen zu können? Experten sprechen mittlerweile von einer „Facebook-Sucht“, die uns kollektiv übermannt.

Der erste Griff morgens im Bett geht zum Handy. Scheinbar sind Instagram, Snapchat & Co. auch kostenlos. Mit schnöden Euros lassen sich die Netzwerk-Betreiber allerdings nicht bezahlen. Wer genauer hinschaut, stellt fest, dass die Kosten in einer anderen Währung bemessen werden – Daten. Was Nutzer X besonders mag, welchen Sport er treibt und welche sexuelle Orientierung er hat: Facebook weiß es, ermittelt anhand seiner Likes und Beiträge. Die Daten werden an die Werbeindustrie verkauft mit dem Ziel, Fans und Absätze zu generieren.

Ganz machtlos sind Nutzer jedoch nicht. Facebook ermöglicht zumindest ein wenig Kontrolle über die eigenen Informationen. Mit wenigen Klicks lässt sich sowohl die Privatsphäre der Posts eingrenzen als auch die Datenfreigabe für Dritte einschränken. Der Tech-Gigant aus dem Silicon Valley liest aber immer mit – so oder so. Man könnte meinen, das Allheilmittel gegen Überwachung sei völlige Abstinenz. Doch weit gefehlt: Auch Nicht-Mitglieder werden seit neuestem beschattet, wenn sie sich uneingeloggt auf den Seiten von Facebook bewegen.

Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook
Jeder Nutzer sollte seine Privatsphäre-Einstellungen überprüfen.

Diese Woche landete Facebook den nächsten Coup. Weil besagte Nicht-Nutzer nun auch ihre Datenspuren beim Netzerk hinterlassen, müssen sie darüber per Hinweis informiert werden. Externe Besucher sehen ab sofort einen blauen Balken, mit dem Sie Facebook darauf hinweist, dass Cookies im Browser gesetzt werden. Eigentlich schön und gut, es ist transparent! Im gleichen Atemzug hat Facebook aber die Werbeanzeigen-Einstellungen vieler Mitglieder zurückgesetzt – ohne sie zu informieren. Dieser Reset-Knopf war schnell gedrückt. Wer also sehr restriktive Einstellungen hatte und von der Änderung nichts mitbekommen hat, öffnet der Werbewirtschaft ungewollt Tür und Tor. Denn die kann nun anhand der Klicks – auch außerhalb von Facebook bei gleichzeitigem Login – alle Handlungen verfolgen und entsprechende Werbung zusenden.

Werbeanzeigen-Einstellungen auf Facebook
Reset bei den Werbeanzeigen-Einstellungen: Facebook hat die Nutzer nicht informiert.

Was können Sie jetzt tun?

  • Gehen Sie in Ihre Werbeanzeigen-Einstellungen auf Facebook.
  • Stellen Sie die beiden oberen Optionen auf „nein“, die mittlere Option auf „niemand“.
  • Überprüfen Sie im letzten Reiter, was das Netzwerk über Sie gespeichert hat und passen Sie es an.
  • Checken Sie auch Ihre Privatsphäre-Einstellungen und schränken Sie sie gegebenenfalls ein.
  • Löschen Sie bei Bedarf Einträge, die sensible Informationen enthalten.
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