Schwarzweiß Bild: Mutter füttert ihr Kind
Es ist nicht immer einfach mit den Kleinen. Bild: George-Marks / iStock.com

„Wer soll sich dann um die Kinder kümmern?“

Na, wie wäre es denn mit dem Vater? Machen wir uns nichts vor: Ganz egal, wie emanzipiert ein Paar glaubt zu sein, wenn es hart auf hart kommt, steckt meistens eben doch die Frau zurück. Vor allem mit Blick auf die Karriere. Das Kind ist über Nacht krank geworden? Mama bleibt zu Hause, macht vielleicht noch ein bisschen Homeoffice. Für die Kita wird dringend noch ein Sonnenhut gebraucht? Eine Regenhose? Oder ein zuckerfreier Geburtstagskuchen? Mama rennt los und kümmert sich, statt sich auf die Präsentation in der Firma vorzubereiten.

Klar ist: Männer können sich genauso gut um Kinder kümmern wie Frauen. Der Tipp, dass wir Mütter den Vätern einfach nur mal eine Chance geben müssten, sich zu beweisen, ist so alt wie nervig. Vor allem, weil er auch ein klein wenig stimmt. Also legen wir eine Grundlage: Am besten beginnt der Vater gleich von Anfang an damit. Verbringt möglichst früh möglichst viel Zeit alleine mit dem Kind – und nicht bloß die obligatorischen zwei Monate Pseudo-Elternzeit neben oder nach uns Frauen. Die dann auch noch für einen ausgedehnten Familienurlaub genutzt werden.

„Elternzeit geht nur 14 Monate.“

Von wegen. Beide Eltern können bis zu drei Jahre Elternzeit pro Kind nehmen: gleichzeitig oder nacheinander. Nehmen Sie solche Chancen wahr. Denn Männer wie Frauen haben im Anschluss an ihre Elternzeit das Recht, auf ihre alte oder eine vergleichbare Stelle zurückzukehren. Das hält den Karriereknick in Grenzen.

Es gibt außerdem noch ein probates Mittel, die berufliche Laufbahn im Blick zu halten: Statt den Job für eine Weile ganz aufzugeben, kann Vater wie Mutter während der Elternzeit bis zu 30 Stunden pro Woche arbeiten. Das ist auch nicht ganz unwichtig, wenn nach 14 Monaten der großzügige Verdienstausgleich des Staates versiegt.

Es müssen ja nicht gleich 30 Stunden sein. Ein Tag die Woche wäre schon genug, um den Anschluss an die Firma zu erhalten – und die kleinen Freundschaften im Büro. Wichtig: Wenn Sie nebenher weiterarbeiten, kann es sich lohnen, statt normalem Elterngeld, das Elterngeld Plus zu wählen.

„Ein Mann ist keine Altersvorsorge.“

Ja, nein – das muss er schließlich auch nicht sein. Und wissen Sie was: Weder Ihr Mann noch Sie sollten dazu verdammt sein, ihn als Altersvorsorge zu sehen. Suchen Sie sich Ihren Lebensgefährten nach anderen Merkmalen aus. Wie Sie das am besten anstellen, können wir Ihnen nicht verraten. Doch wie Sie die beste Altersvorsorge für sich finden, erklärt Ihnen meine Kollegin Sara Zinnecker in Teil 8 der Serie.

Über eines können Sie sich mit Blick auf Ihre Altersvorsorge bereits jetzt freuen: Solange Sie in Elternzeit sind, zahlt der Staat recht großzügig für Sie in die Rentenkasse ein. Als Berechnungsgrundlage wird nämlich nicht Ihr tatsächliches – wahrscheinlich vermindertes – Einkommen angenommen, sondern der Durchschnittsverdienst aller Versicherten. Aktuell liegt der bei 38.901 Euro im Jahr.

Ach ja: Mütter bekommen die Rentenpunkte automatisch. Die wenigen Väter, die Elternzeit nehmen, müssen sie extra beantragen.

Serie Frauen und Finanzen

Haben Sie Ihr Gehalt hart verhandelt? Mit Aktien schon mal Rendite gemacht? Steckt Ihr Partner beruflich für Sie zurück?

Wenn Sie diese Fragen eher mit nein beantworten, sind Sie hier richtig: in unserer Serie über Finanzen – aus weiblichem Blickwinkel. Geschrieben von den Frauen aus der Finanztip-Redaktion. Falls wir mal im Klischee landen, nehmen Sie uns das bitte nicht krumm. Wir wissen, dass nicht alle Frauen gleich sind. Aber am Ende kann wohl jede was aus dieser Serie ziehen. Und vielleicht auch der eine oder andere Mann.

1. Gehalt, Versicherungen und Konto
2. Rendite und Risiko mit Aktien
3. Warum es sich ohne Trauschein riskanter lebt
4. Hauskauf ohne falsche Kompromisse
5. Kind oder Karriere – oder was?
6. Trennung ohne Rosenkrieg
7. Wir brauchen kein Testament, oder?
8. Wissen, was Ihnen im Alter zusteht!

Kathrin Gotthold
Autor

Stand:

Kathrin Gotthold achtet darauf, dass bei Finanztip auch komplexe Themen einfach und verständlich erklärt werden. Als Textchefin sorgt sie für den richtigen Ton. Zusätzlich schreibt sie über Versicherungen. Vor Finanztip arbeitete Kathrin als Verbraucherjournalistin für große deutsche Medienhäuser, u.a. die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), die Berliner Morgenpost und die Welt-Gruppe. Dort verantwortete sie das Ressort Verbraucherfinanzen. Vor ihrem Leben als Journalistin arbeitete sie als Rechtsanwältin.

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