Die russische Gaspipeline Nord Stream 1 wird ab dem 11. Juli planmäßig ca. 10 Tage lang gewartet. Ob Russland den Zeitplan einhält und danach wieder Gas liefert, ist offen. Für den Fall der Fälle – also, dass nach der Wartung kein oder wesentlich weniger Gas nach Deutschland kommt – hat die Regierung jetzt zusätzliche Vorkehrungen getroffen und sich drei neue Handlungsmöglichkeiten für den Ernstfall geschaffen:
- Gasversorger können vom Staat übernommen werden. Bekanntestes Ziel: Uniper, Deutschlands größter Gas-Versorger und größter Importeuer von russischem Gas. Uniper muss durch Lieferverträge Gas zu festen Preisen an unzählige Stadtwerke, Konzerne und andere Versorger liefern, egal, wie teuer das Gas wird. Wird das Gas zu teuer, geht Uniper pleite – und würde eine Kettenreaktion auslösen: Kein Gas mehr für Industrie und Haushalte. Also schafft die Regierung die Möglichkeit, Versorger wie Uniper teilweise zu übernehmen oder mit Krediten zu unterstützen.
- Anschließend könnte der Bund dann einen neuen Umlagemechanismus nutzen: Dabei würde nicht ein einzelner Versorger seine hohen Kosten sofort an die Kunden weitergeben, sondern eine unabhängige Zwischenstelle stellt den Versorgern das fehlende Geld zur Verfügung. Dieses Geld stammt wiederum aus einem höheren Netzentgelt, das die Kunden aller Gasversorger bezahlen müssten.
- Alternativ kann der Bund den Versorgern auch erlauben, die gesteigerten Kosten direkt an die Kunden weiterzugeben – egal, was in den Verträgen der Kunden steht. Eine Gasrechnung von 100 Euro pro Monat könnte sich also schlagartig verdoppeln oder verdreifachen. Diese Möglichkeit bestand auch schon bisher, wurde bislang aber nicht genutzt.
Die letzten beiden Optionen schließen sich gegenseitig aus, die Regierung muss sich im Ernstfall also für eines der beiden Systeme entscheiden.
Soweit die Theorie – ob und welche Hilfsmittel des neuen Gesetzes tatsächlich nötig werden, lässt sich voraussichtlich erst ab dem 11. Juli sagen. Sicher ist nur eines: Gas kann in den nächsten Wochen und Monaten nochmal erheblich teurer werden.
Falls Du schon einen Notgroschen hast: Im Ernstfall ist dann die Zeit gekommen, um ihn zu nutzen. Wenn Du noch keinen hast, Gaskunde bist und etwas Geld übrig hast, solltest Du so schnell wie möglich noch eine Rücklage bilden – je höher, desto besser. Wie das geht, zeigen wir Dir in unserem Ratgeber.
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4 Kommentare
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Die Politik spielt Abzock Spielchen. Denn wenn alles nur teurer wird, ist deshalb nicht mehr vorhanden. Das gilt für Gas, Strom, Wasser usw. Doch die Politik freut sich, weil man selbst dick mitverdient. WARUM SONST werden die Mehrwertsteuern und alle anderen, nicht gebrauchten,längst und dauerhaft reduziert oder eben gelöscht?
Mit Windrädern die Landschaften zu mauern, anstatt mehr Getreide, Obst, Gemüse usw, anbauen zu lassen ist Verarschung der Politik, damit Lebenmittel verteuert werden können!
Oder alle zu Vegetarier umerzogen! Als ob alle das teuere, nicht unbedingt bessere, Bio Zeug bezahlen könnten. Zudem ist es Bevormundung in der Ernährung!! Wie bei allem! Diese Poiltiker und Politkierinnnen sind auf dem Kaiser Tripp. Am besten bei der nächsten Wahl für alle Parteien NULL Stimmen Deutschland weit! Damit gewinnt auch keine Hass Saubande wie die AFD! Wäre interessant zu sehen wie die arroganten Stinker blöde aus der Luxuswäsche gaffen, weil sie ALLE endlich gnadenlos LEER ausgehen! Wahl gescheitert!
Nichtwähler wählen prozentual die gewählten Parteien mit. Dann geht Dein Schuß nach hinten los.
Statt „Gesetz gegen die Gas-Krise“ sollte der Artikel eigentlich mal etwas über die Hintergründe sagen: nämlich dass die EU-Sanktionen gegen Russland die vertraglich vereinbarten Gaslieferungen verhindern und damit eigentlich uns und Europas Bürger statt die russische Regierung mit voller Wucht treffen. Wer etwas gegen diesen Wahnsinn tun möchte, sollte also mal das Hirn einschalten und sich für Völkerverständigung statt Kriegshetze einsetzen – Und wenigstens an der nächsten Friedensdemo teilnehmen.
Auweia! So simpel kann man sich die Welt als Putinfreund stricken!