Mediziner
Bild: Jacoblund / GettyImages

Niemand ist gern im Krankenhaus. Wenn das schon sein muss, dann bitte in einem Einzelzimmer mit etwas Ruhe und Privatsphäre. Genau mit diesem Versprechen locken viele Anbieter von Zusatzversicherungen: Mehr als sechs Millionen gesetzlich Versicherte haben eine solche Kranken­haus­zusatz­versicherung abgeschlossen.

Lohnt sich nicht allein für ein Komfortzimmer

Wir haben deshalb im Juli und August verschiedene Angebote unter die Lupe genommen. Unser Ergebnis: Allein fürs komfortable Zimmer lohnt sich die Versicherung selten – das kannst Du nämlich auch so dazubuchen. Ein Zweibettzimmer im Krankenhaus kostet pro Tag rund 60 Euro Aufpreis, ein Einzelzimmer um die 110 Euro. Ganz schön happig, aber zur Not selbst aufzubringen. Denn so eine Zusatz-Versicherung ist auch nicht billig: Verhältnismäßig günstige, leistungsstarke Tarife aus unserem Vergleich kosten gut 400 Euro im Jahr – wenn Du wie unser Beispielkunde im Alter von 37 Jahren abschließt. Bist Du älter, wird es noch teurer.

Die Behandlung durch Spezialisten ist teuer

Wichtiger als ein komfortables Zimmer ist in vielen Fällen, dass Dich eine fähige Ärztin behandelt. Dass die Versicherung also die Kosten für teure Honorare von Spezialisten übernimmt – bekannt als Chefarztbehandlung. Wenn Du gesetzlich krankenversichert bist, zahlt Deine Krankenkasse alles, was als medizinisch sinnvoll gilt. Allerdings behandelt Dich der jeweils diensthabende Arzt. Das kann ein Assistenz-, Stations- oder Oberarzt sein.

Mit einer Kranken­haus­zusatz­versicherung kannst Du Dir den Arzt hingegen aussuchen und gezielt zu einer Spezialistin in einer Klinik gehen. Mit ihr vereinbarst Du, dass sie Dich – gegen ein höheres Honorar – persönlich behandelt. Das kann Tausende Euro kosten. Gut also, wenn die Zusatzversicherung das übernimmt.

Tarife mit starkem Preis-Leistungsverhältnis

Wir haben uns 49 Zusatz-Tarife angeschaut und Preis und Leistung analysiert. Das Ergebnis: Die Tarife von Hallescher (Mega Clinic AR)*, Ergo (SZL)*, SDK (Klinik 2-Bett SP2), Inter (Quali Med Z S2R) und Barmenia (Mehr Komfort 2-Bett K)* haben am besten abgeschnitten.

Alle von uns empfohlenen Tarife bilden Altersrückstellungen. Das bedeutet, der Monatsbeitrag enthält einen Sparanteil fürs Alter. Der Vorteil: Im Alter fallen viel mehr Kosten im Krankenhaus an, dafür werden vorher schon Rücklagen gebildet – andernfalls wird die Versicherung irgendwann unbezahlbar. Der Nachteil: Solltest Du die Versicherung einmal kündigen, ist der Sparanteil weg. Du kannst ihn nicht zu einem neuen Anbieter mitnehmen.

Was unsere Empfehlungen kosten und welche leistungsstarken Tarife es noch in unseren Vergleich geschafft haben, liest Du in unserem Ratgeber.

Zum Ratgeber

Julia Rieder
Autor

Stand:

Julia Rieder kümmert sich als Redakteurin um Versicherungsthemen. Während ihres Volontariats bei Finanztip sammelte sie Hörfunk-Erfahrung beim Inforadio. Vorher war sie in den Redaktionen von Frontal 21, der Berliner Zeitung und dem Online-Magazin politik-digital tätig. Ihr Studium der Politikwissenschaft hat Julia an der Freien Universität Berlin mit einem Master abgeschlossen.

1 Kommentar

  1. Spitäler und Krankenhäuser sollten sich in Abrechnungsfragen jedoch auch Unterstützung durch eine Unternehmensberatung holen, damit die Abrechnungen für die Patienten auch korrekt erstellt werden.

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