Autoreparatur
Bild: bernardbodo / GettyImages

Dass es sinnvoll ist, regelmäßig den Preis Deiner Autoversicherung zu vergleichen – das hat unser aktueller Test von Kfz-Versicherungen einmal mehr gezeigt. Je nach Fahrzeug, Alter und anderen Kriterien weichen die Preise stark voneinander ab. In unseren Stichproben waren zum Beispiel namhafte Anbieter im Schnitt 40 bis 45 Prozent teurer als der jeweils günstigste Versicherer.

Am leichtesten findest Du einen preiswerteren Anbieter mit einem Vergleichsportal. Am besten abgeschnitten haben – wie in den vergangenen Jahren – Check24* und Verivox*. Wir empfehlen aber, zusätzlich beim Direktversicherer Huk24* zu schauen: Der lieferte im Test in vier von zehn Fällen den besten Preis, ist aber auf keinem Vergleichsportal gelistet.

Noch bis Ende November haben die meisten Versicherten Zeit, ihrem alten Anbieter zu kündigen und sich einen neuen zu suchen.

Unser Tipp: Zahle kleine Schäden selbst

Großen Einfluss auf Deine Beiträge hat, wie lange Du schon unfallfrei fährst. Das drückt sich aus in der sogenannten Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Je höher diese ist, desto höher ist Dein Schadenfreiheitsrabatt – und der drückt Deine Beiträge. Mit jedem unfallfreien Jahr geht es eine Klasse rauf, durch einen Unfall kannst Du jedoch gleich mehrere Klassen abwärts rauschen.

Deshalb lohnt es sich oft, aber nicht immer, kleine Schäden selbst zu zahlen. Aus dem Vorgehen der Versicherungen haben wir eine Faustregel für Dich entwickelt.

In der Haftpflicht: In niedrigen SF-Klassen kannst Du tendenziell die Versicherung den Schaden regulieren lassen. In hohen SF-Klassen gilt dasselbe – vor allem für ältere Fahrer, die so langsam auf die Rente zugehen. In der Mitte aber – bei den SF-Klassen von 7 bis 40 – zahlt es sich aus, die Kosten selbst zu übernehmen. Voraussetzung: Der Schaden ist nicht teurer als drei bis vier Jahresbeiträge für die Haftpflicht.

In der Vollkasko: Auch hier lohnt es sich im Bereich von SF-Klasse 7 bis etwa 40, wenn Du selbst zahlst. Der Schaden sollte in diesem Fall aber nicht teurer sein als ein Jahresbeitrag – plus Deine Selbstbeteiligung.

Erst die Versicherung regulieren lassen

Hast Du bei jemand anderem einen Schaden verursacht, den Du selbst begleichen willst, solltest Du trotzdem Deine Haftpflichtversicherung in Vorleistung gehen lassen. Zum einen, weil sie auch dafür da ist, Dich vor ungerechtfertigten Ansprüchen zu schützen. Zum anderen, weil Du erst nach der Reparatur genau weißt, wie hoch der Schaden wirklich ausfällt. Der Kniff: Du hast anschließend mindestens sechs Monate Zeit, den Schaden von der Versicherung zurückzukaufen, wie es im Versicherungsdeutsch heißt.

Achtung: Bei der Vollkasko, die ja Schäden an Deinem eigenen Auto zahlt, ist das nicht immer möglich.

Rabattschutz lohnt meist nicht

Viele Versicherer bieten zur Kfz-Versicherung die Option „Rabattschutz“ an, mit der Du pro Jahr einen Schaden frei hast – ohne dass Deine SF-Klasse leidet. Das lassen sich Versicherer aber gut bezahlen. Und Du kannst dann Deine SF-Klasse nicht mehr zu jedem neuen Versicherer mitnehmen. Nur etwa die Hälfte übernimmt einen Rabattschutz der Vorversicherung. Langfristig zahlt es sich mehr aus, regelmäßig zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln.

Zum Ratgeber

Kathrin Gotthold
Autor

Stand:

Kathrin Gotthold achtet darauf, dass bei Finanztip auch komplexe Themen einfach und verständlich erklärt werden. Als Textchefin sorgt sie für den richtigen Ton. Zusätzlich schreibt sie über Versicherungen. Vor Finanztip arbeitete Kathrin als Verbraucherjournalistin für große deutsche Medienhäuser, u.a. die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), die Berliner Morgenpost und die Welt-Gruppe. Dort verantwortete sie das Ressort Verbraucherfinanzen. Vor ihrem Leben als Journalistin arbeitete sie als Rechtsanwältin.

* Was der Stern bedeutet:

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate-Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate-Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.