Tipps & Tricks

Höhere Abschläge für Strom und Gas: So reagierst Du richtig

Viele Strom- und Gasanbieter fordern aktuell höhere Abschlagszahlungen ihrer Kunden. Bei der Erhöhung bist Du aber nicht gezwungen, mitzumachen. Was Du stattdessen tun solltest.

Benjamin Weigl
Finanztip-Experte für Energie

Zur Zeit erhöhen viele Energieanbieter die Abschlagszahlungen für ihre Kunden. Du musst da aber nicht zwingend mitspielen, vor allem nicht, wenn Du eine Preisgarantie für den Arbeitspreis hast. Einseitige Abschlagserhöhungen durch den Anbieter sind dann nicht zulässig, sagt die Verbraucherzentrale. Zahlst Du mehr Abschlag, obwohl Dein Verbrauch gleich bleibt, gibst Du dem Anbieter quasi einen Mini-Kredit. Und Du bist schließlich keine Bank.

Wann Du wie handeln solltest
Wenn erst die Abschlagserhöhung kommt und danach eine Preiserhöhung, solltest Du genau prüfen, ob die Preiserhöhung rechtens ist. Viele eingeschränkte Preisgarantien sichern Dich z. B. gegen steigende Beschaffungskosten ab, aber nicht gegen steigende Umlagen wie die Gasumlage. Ein Blick ins Kleingedruckte Deines Vertrags hilft.

Anders sieht es aus, wenn der Anbieter erst seine Preise erhöht und dann eine Erhöhung des Abschlags ankündigt. Wenn Du gut einschätzen kannst, dass Du in der aktuellen Abrechnungsperiode weniger Strom oder Gas verbrauchen wirst (weil Du vorbildlich Energie sparst), wende Dich an Deinen Anbieter, sag ihm genau das und widersprich Deiner Abschlagserhöhung. Am besten weist Du Deinen Anbieter dabei darauf hin, dass er das nicht als (Sonder-)Kündigung des Vertrags werten darf.

Tagesgeldkonto statt Abschlagserhöhung
Viele von uns müssen mit heftigen Nachzahlungen rechnen, weil sich die Preise so stark erhöht haben. Macht es da Sinn für Dich, vorab die monatlichen Abschläge zu erhöhen? Wir finden: Sammel das Geld lieber monatlich auf dem Tagesgeldkonto. Aktuell ist es nämlich sehr schwierig, den richtigen Abschlag zu kalkulieren. Auf Deinem Tagesgeldkonto ist das Geld sicher, bis Du es brauchst und genau weißt, wie teuer es am Ende tatsächlich wird.

Unser Fazit:
Informier Dich über Deine Strom- und Gaspreise (Deinen Gaspreis kannst Du ggf. von Deinem Vermieter erfahren) und schätz Deinen Verbrauch und die Mehrkosten ab. So weißt Du, wie viel Du in den kommenden Monaten auf die Seite legen musst. Und ganz wichtig: Lass Dich nie auf ungerechtfertigte Abschlagserhöhungen durch den Anbieter ein und widersprich einseitigen Abschlagserhöhungen.

Dazu kannst Du übrigens direkt unser Mus­ter­schrei­ben verwenden.

(bwe/vhi)

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