Gesundheitskarte G1
Credit: Ralf Hirschberger / dpa-Zentralbild

Anfang Oktober haben Arztpraxen bundesweit ihre Computer-Systeme umgestellt. Krankenkassen-Karten der ersten Generation (G1) können nicht mehr eingelesen werden.

Eigentlich sollten alle Kassen die alten Karten ausgetauscht haben. Sollte es dennoch Ärger am Empfangstresen geben, kann das laut dem Verband der Krankenkassen an einem Fehler der neuen Software liegen. Oder der Patient hat die neue Gesundheitskarte einfach in die Schublade gelegt, statt sie gegen die alte auszutauschen. Das Gültigkeitsdatum auf der alten Karte ist in vielen Fällen noch nicht abgelaufen.

Dumm ist, dass sich die ungültigen Karten nur schwer von den neuen unterscheiden lassen. Wer eine Gesundheitskarte mit der Aufschrift G2 hat, ist auf der sicheren Seite. Das Kürzel G1 kann dagegen für die ungültige Generation stehen – oder aber für die noch gültige Karte „G1 plus“. So ein Irrsinn!

Immerhin: Ganz schlimm kann es nicht kommen, die Praxis darf Sie wegen Kartenproblemen nicht abweisen. Das Personal kann Sie auch per Hand einbuchen. Ihre neue Karte müssen Sie in der Praxis dann bis zum Jahresende nachreichen.

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2 Kommentare

  1. Das Problem ist das Bundesgesundheitsministerium in Verbindung mit der beauftragten Gesellschaft „gematik“, die nunmehr seit 10 Jahren versucht, die elektronische Gesundheitskarte einzuführen. Das läuft ungefähr wie die Flughafeneröffnung in Berlin. Wir als Praxis bekommen dann ein Update und auf einmal gehen die alten G1 Karten nicht und wir müssen sogar neue Lesegeräte kaufen. Nutzen weder für die Patienten noch für uns.

    Noch besser aber ist die elektronische Prüfung der Gesundheitskarten (online). Die soll nämlich eigentlich bis Juni 2018 Pflicht werden. Auf Nachfrage bei der gematik gibts aber dafür im Moment weder Konnektoren (ein 3000 Euro super-sicherer Router), noch Lesegeräte, noch Serviceprovider. Die Praxen bekommen aber seit dem 3. Quartal einen Zuschuss dafür, nur dass die Technik nicht zu kaufen ist. Gleichzeitig soll das Honorar gekürzt werden, wenn die Technik nicht bis Juni 2018 läuft. Der Bunderat soll die Frist jetzt bis Ende 2018 schieben. Also investieren die Praxen wieder nicht.

    Es gibt übrigens für den Konnektor bis jetzt einen Anbieter, nämlich die Firma compumed, die auch das weitverbreitete Praxissystem „medistar“ herstellt. Die gematik hat bis jetzt wohl keine anderen Anbieter überzeugen können, so ein Gerät zu entwickeln. Versucht (!) jetzt in Österreich ein Unternehmen zu überzeugen.

    Raten Sie mal, was das am Ende kostet und wer es letztenlich wohl bezahlt…

  2. Das ist so nicht ganz richtig…
    „Eigentlich sollten alle Kassen die alten Karten ausgetauscht haben. Sollte es dennoch Ärger am Empfangstresen geben, kann das laut dem Verband der Krankenkassen an einem Fehler der neuen Software liegen. Oder der Patient hat die neue Gesundheitskarte einfach in die Schublade gelegt, statt sie gegen die alte auszutauschen“
    Wir (in unserem zwei Personen Haushalt) haben beide bei unseren (unterschiedlichen) Krankenkassen angerufen und wegen der elektronischen Gesundheitskarte nachgefragt. Beide bekamen wir die Info, dass wir irgendwann automatisch eine neue Karte bekommen würden, man nun aber wegen der Nachfrage sofort eine neue an uns rausschicken würde. Ich habe den starken Verdacht, dass viele Kassen einfach noch keine neuen Karten an ihre Kunden versendet haben. Die Schuld liegt meiner Meinung nach also nicht bei der Software oder beim Patienten, sondern in der Masse viel mehr bei den Krankenkassen, die einfach nicht rechtzeitig genug neue Karten verschickt haben.

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