Mann vor Fernseher
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Eine Weile sah es so aus, als würden Netflix, Amazon und Sky die Streaming-Welt unter sich aufteilen. Doch seit dem Start von Disney+ differenziert sich die Anbieter-Landschaft stetig aus. In diesem Jahr starten drei neue Streaming-Dienste – und die alten müssen bei der Film- und Serienauswahl kräftig Federn lassen. Das ist auch für Zuschauer unerfreulich, denn unterm Strich wird’s teurer. Ein Überblick:

Punkt 1: Peacock als Bonus für Sky-Kunden

Fast unbemerkt startete im Januar der Streaming-Dienst Peacock von NBC Universal (NBCU). Du kannst aber nur über Sky darauf zugreifen. NBCU ist nach Disney die zweite große Medienfirma, die ihre Filme und Serien verstärkt selbst anbietet anstatt über Netflix und Co. In den USA gibt es auf Peacock über 1.500 Filme und 500 Serien – darunter die Filmreihe „Fast & Furious“ und das Reboot von „Der Prinz von Bel-Air“. Für Sky-Kunden soll Peacock dauerhaft kostenlos sein.

Punkt 2: Auch Paramount+ nur auf Sky

Wahrscheinlich kommt auch Paramount+ Ende des Jahres als Streaming-Angebot nach Deutschland. In den USA sollen mehr als 2.000 Filme und fast 600 Serien im Streaming-Portal verfügbar sein, darunter Klassiker wie „Mission Impossible“ und das „Star Trek“-Universum. Deren Filme werden wohl auch mit der Zeit bei anderen Anbietern verschwinden. Sky-Kunden mit Cinema-Paket bekommen Paramount+ voraussichtlich ein Jahr kostenlos. Bei anderen Paketen ist es zubuchbar.

Punkt 3: Discovery+ startet eigenes Streaming

Discovery+ soll ab Sommer eine eigene App samt Streaming-Abo rausbringen. Die Pay-TV-Sender rund um den Discovery Channel zeigen vor allem Dokus und Doku-Soaps. Im Moment sind die Sender noch in Joyn enthalten. Kunden von Sky Q sollen Discovery+ ein Jahr kostenlos nutzen können.

Frau auf der Couch
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Punkt 4: Sky zuletzt zunehmend unter Druck

Sky hat zuletzt erheblich an Strahlkraft verloren. Seit dem Start von Disney+ 2019 sind zahlreiche Blockbuster umgezogen: die Marvel-Streifen, das „Star Wars“-Universum, aber auch Pixar- und Disney-Animationsfilme finden sich nun bei Disney selbst. Darüber hinaus verlor Sky die Fußball-„Champions League“ komplett an Dazn sowie große Teile der 1. Bundesliga. Es wird sich zeigen, ob das Material von Peacock, Paramount+ und Discovery+ ausreicht, um die Kunden zu binden.

Auch die Filmauswahl von Netflix und Amazon Prime wird durch die neue Streaming-Vielfalt abnehmen.

Punkt 5: Deutsche Sender mischen im Streaming-Geschäft mit

Die Sendergruppen um Prosieben und RTL versuchen, den internationalen Streaming-Diensten Konkurrenz zu machen. Im November 2021 hat die RTL-Gruppe aus TVNow den neuen Dienst RTL+ gemacht. Außerdem kooperiert RTL nun mit dem US-Medienkonzern Warner (zum Beispiel „Harry Potter“-Reihe oder „Sex and the City“).

Prosiebensat1-Media hat das Streaming-Portal Joyn schon 2020 mit Maxdome verschmolzen. Joyn wie RTL+ bieten eine Mischung aus Live-TV-Streaming und Mediathek.

Die Telekom hat ihren Streaming-Dienst Magenta-TV schon vor längerem für alle Internetnutzer geöffnet – und greift damit Sky an.

Punkt 6: Nur Streaming versus TV-Plattform

Während Netflix und Amazon Prime nur das eigene Programm anbieten, versuchen andere Dienste, alles zu integrieren. Am weitesten sind dabei Sky und Magenta-TV: Dort kannst Du alle klassischen TV-Programme sehen, die eigenen Kanäle und zusätzlich Dazn, Netflix oder Disney mitbuchen – teilweise sogar vergünstigt. Über den hauseigenen Receiver und eine integrierte Benutzeroberfläche lässt sich alles bequem schauen. Auch Apple verfolgt mit seiner Apple-TV-Hardware und Apple-TV-App einen ähnlichen Ansatz, ohne aber andere Abos mitabzuwickeln.

Punkt 7: Kostenlose Streaming-Portale zum Stöbern

Der Vorteil an Joyn und RTL+ ist, dass die Angebote in der Grundversion kostenlos sind. Auch die Mediatheken von ARD, ZDF und Arte sind kostenlos. Dafür zahlen wir ja schon mit dem Rundfunkbeitrag.

Fast alle Streaming-Anbieter haben Schnupperangebote oder kostenlose Probeabos. Einen Überblick findest Du auf Finanztip-Deals.

Zum Ratgeber

Arne Düsterhöft
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