
Wer pflegebedürftige Angehörige hat, den trifft die Corona-Krise gleich doppelt: Erstens sind diese Angehörigen oft besonders gefährdet durch das Virus. Zugleich haben viele Familien ein ganz konkretes Betreuungsproblem. Denn viele Einrichtungen zur Tagespflege haben geschlossen, zahlreiche Pflegeheime nehmen keine neuen Bewohner auf und viele Pflegekräfte aus Osteuropa fehlen.
Müssen Sie deshalb jetzt die Pflege zuhause umorganisieren, sollten Sie zunächst mit Ihrem Arbeitgeber sprechen. Vielleicht lässt sich eine Homeoffice-Regelung finden, mit der Sie Pflege und Job unter einen Hut bringen können.
Reicht das nicht aus, können Sie sich bei akuten Pflegenotfällen für zehn Tage von der Arbeit freistellen lassen. Dieses Recht haben alle Angestellten – unabhängig davon, wie groß die Firma ist.
Wenn Sie während der Freistellung keinen Lohn bekommen, sollten Sie bei der Pflegekasse Ihres Angehörigen schnellstmöglich Pflegeunterstützungsgeld beantragen. Es beträgt höchstens 109 Euro pro Tag, davon gehen aber noch Sozialversicherungsbeiträge ab. Sie können sich die Arbeitsfreistellung mit anderen Familienmitgliedern teilen, insgesamt sind pro Pflegebedürftigen aber nur zehn Arbeitstage möglich.
Das ist nicht viel, und diese Woche wurden zudem die Kontaktsperren für ganz Deutschland verlängert. Was Sie tun können, wenn Sie die Pflege längerfristig umorganisieren müssen, und wo Sie sich beraten lassen können, das lesen Sie in unserem Ratgeber.
Julia Rieder kümmert sich als Redakteurin um Versicherungsthemen. Während ihres Volontariats bei Finanztip sammelte sie Hörfunk-Erfahrung beim Inforadio. Vorher war sie in den Redaktionen von Frontal 21, der Berliner Zeitung und dem Online-Magazin politik-digital tätig. Ihr Studium der Politikwissenschaft hat Julia an der Freien Universität Berlin mit einem Master abgeschlossen.
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Hallo Frau Rieder
Meine Lebensgefährtin ist im basistarif bei der DKV und möchte in die gkv. Ich habe gehört dass das jetzt in der Politik besprochen wird. Können Sie mir darüber Auskunft geben? Sie ist 77 Jahre alt und Rentnerin. Vielen Dank im Voraus
Martin Wink