PIM-Gold-Prozess
Bild: Arne Dedert / dpa

Eine „sichere Anlage“ in Gold plus 4,5 Prozent Zinsen als „Bonusgold“ on top. Das klang für rund 7.000 von Niedrigzinsen frustrierte Anleger zu schön, um zu widerstehen. Sie nahmen das Angebot von PIM Gold an. Im September 2019 brach das glänzende Anlagemodell zusammen, die Firma ging pleite. Mindestens 140 Millionen Euro sind weg und die Eigentümer vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft spricht von Betrug.

Inzwischen haben die geprellten Anleger eine kleine Abschlagszahlung von 7,5 Prozent ihrer Forderung vom Insolvenzverwalter erhalten. Bestenfalls könnten die Geschädigten am Ende 20 Prozent zurückerhalten. Ein herber Verlust: Im Schnitt hatten die Anleger rund 25.000 Euro an PIM Gold überwiesen. Statt „Bonusgold“ zu ernten, sind nun pro Kopf mehr als 20.000 Euro verloren.

Wie konnte es dazu kommen? Der Kniff bestand darin, den Anlegern einzureden, dass das Gold am besten im Tresor der Firma eingelagert bleiben sollte. Im Gegenzug wollte die Firma mit dem Edelmetall sogar eine Rendite erwirtschaften, obwohl Gold an sich keine Rendite abwirft. Stattdessen wurde das „Bonusgold“ nach Ansicht der Staatsanwälte über ein Schneeballsystem mit dem Geld neuer Anleger finanziert. Vermutlich verkaufte die Firma auch Gold, das es nie gab: Am Ende fehlten zwei Tonnen im Safe.

Kurz vor der Pleite attackierten Unbekannte mehrere Webseiten, die kritisch über PIM Gold berichteten – darunter auch die Finanztip-Community, die bereits im Januar 2019 vor PIM Gold warnte.

Wir bei Finanztip finden: Der Rendite wegen solltest Du nie in Gold investieren. Wenn Du etwas Edelmetall als Krisensicherung auf die Seite legen willst, ist das okay. Wie Du dagegen Betrüger erkennst, haben wir hier für Dich aufgeschrieben.

Max Mergenbaum
Autor

Stand:

Max Mergenbaum geht nicht nur privat gerne auf Reisen, er schreibt auch darüber. Bis Sommer 2022 war er Experte für Reisethemen von Finanztip. Max hat bei Finanztip volontiert, inklusive Hospitanz in der Wirtschaftsredaktion des RBB Inforadios. Vorher studierte er Politik, Wirtschaft & Gesellschaft sowie Germanistik in Berlin und Canterbury.

* Was der Stern bedeutet:

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate-Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate-Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.