Solarkraftwerk auf dem ehemaligen Flugplatz Templin in Brandenburg
Solarkraftwerk auf dem ehemaligen Flugplatz Templin in Brandenburg. Bild: Ipon/Imago

Rund 13 Millionen Haushalte lassen sich mit Ökostrom versorgen. Gehört Deiner auch dazu? Grüner Strom erobert Stück für Stück ganz Deutschland. Knapp jeder dritte Lieferant bietet nur noch Ökotarife an, ergab eine Erhebung der Zeitschrift „Energie & Management“. Und das oft auch sehr günstig. Aber nicht jeder Tarif bringt den Klimaschutz wirklich voran. Auf diese fünf Dinge solltest Du beim Ökostrom achten.

 

1. Ökostrom kommt aus grünen Kraftwerken

Sicher ist: Wenn Du Ökostrom bestellst, kauft Dein Lieferant auch Ökostrom ein. Egal ist dabei aber, in welchem Land er das macht. Den meisten Ökostrom bestellen deutsche Versorger in Norwegen. Nur rund 13 Prozent stammen aus deutschen Anlagen. Der norwegische Strom fließt dabei eher nicht bis ins deutsche Stromnetz – er bleibt vorwiegend in Norwegen. Der Einkauf des Ökostroms ist lediglich ein formaler Akt.

 

2. Wie Du mit Ökostrom die Energiewende voranbringst

Dem Klimaschutz nutzt der Strom aus norwegischen Wasserkraftwerken wenig. Das Land erzeugt seit jeher fast nur Ökostrom und braucht keine weiteren Kraftwerke zur eigenen Versorgung. Die Energiewende in Deutschland kannst Du als Ökostromkunde aber trotzdem voranbringen: wenn Dein Anbieter auch in Wind-, Wasser- oder Solarkraft investiert, am besten in Deutschland. Dann fließt immer mehr grüner Strom durch die Netze. Und drängt den klimaschädlichen Kohlestrom aus dem Netz.

Der Blasjo ("blauer See"): Norwegens größter Stausee für Wasserkraft.
Der Blasjo („blauer See“): Norwegens größter Stausee für Wasserkraft. Bild: photothek/Imago

3. Nachhaltige Ökostromtarife erkennen

Um wirksame Ökostromtarife zu kennzeichnen, haben sich fünf Gütesiegel etabliert. Sie legen unterschiedlich strenge Kriterien an: Das Grüner-Strom-Label und das Label von OK Power erhält nur, wer vergleichsweise hohe Beträge in neue Ökostromkraftwerke investiert. Bedingung ist auch, dass die Firmen nicht an Kohle- oder Atomkraftwerken beteiligt sind. Ist ein Tarif mit einem solchen Label auch preiswert, empfiehlt ihn die Plattform Eco-Top-Ten des Öko-Instituts – zu deutsch „Öko-Top-Zehn“. Aktuell sind dort 36 Tarife verzeichnet.

 

4. Transparenz bei der Förderung Erneuerbarer Energien

Wo und wie ein Anbieter den Ausbau Erneuerbarer Energien finanziert, hat gerade die Zeitschrift „Öko-Test“ geprüft: Von 69 bundesweit verfügbaren Tarifen erhielten nur zehn ein „sehr gut“ – weil nur deren Anbieter nach den Öko-Test-Kriterien genug in neue Kraftwerke investieren und das auch transparent erläutern. In unserem Ökostrom-Ratgeber nennen wir die zehn „sehr guten“ Tarife (siehe unten).

 

5. Tarife vergleichen und wechseln

Ökostromtarife kannst Du über unseren Stromrechner vergleichen. Du kannst anklicken, dass Du nur Ökostrom sehen möchtest. Dann zeigt der Rechner Dir alle Tarife an, die eines der Gütesiegel Grüner-Strom-Label in Gold, OK Power, TÜV Nord oder TÜV Süd tragen – oder die, die auch ein Eco-Top-Ten-Zertifikat haben.

Parallel kannst Du dann mit unserem Ökostrom-Ratgeber (siehe unten) und der Eco-Top-Ten-Liste die Anbieter herausfiltern, die besonders ökologisch orientiert sind. Mit der Liste unseres Stromvergleichs kannst Du die Kosten einordnen. Im Schnitt ist Ökostrom etwa so teuer wie konventioneller Strom. Je nachdem, wie stark ein Anbieter den Ausbau Erneuerbarer Energien fördert, kann der Tarif auch teurer sein.

 

Unser Stromtarifrechner funktioniert übrigens so: Er fragt die Angebote von Verivox und Check24 gleichzeitig ab und filtert die Ergebnisse nach unseren verbraucherfreundlichen Kriterien. Die Ergebnislisten enthalten Werbelinks, über die Du Deinen Tarif direkt abschließen kannst.

Du findest den Ökostrom-Ratgeber hier. Und hier die Kriterien der Siegelanbieter.

 

Zum Ökostrom-Vergleich

Ines Rutschmann
Autor

Stand:

Ines Rutschmann ist unsere Energie-Expertin und widmet sich allen Fragen, die sich Verbraucher rund um Strom und Heizen stellen. Über den Strommarkt berichtete sie erstmals 2005 für die Leipziger Volkszeitung. Danach war sie für den Deutschlandfunk und das Solarstrom-Magazin Photon tätig. Ines ist Diplom-Ingenieurin (FH) und hat einen Masterabschluss in Energiemanagement.

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