Geldautomat Deutsche Bank
Geldautomat bei Nacht. Bild: BalkansCat / GettyImages

Beim Girokonto sind wir alle Gewohnheitstiere. Es soll im Alltag vor allem funktionieren, am besten gar nicht groß auffallen. Ebenfalls nicht auffällig sind die vielen kleinen Kosten, die das Konto verursachen kann. Das läppert sich oft. So manches Institut verlangt sogar eine Gebühr, wenn Du mit Karte zahlst – was in Zeiten von Corona immer mehr Verbraucher tun. Du kannst sicher sein: Bei unseren Konto-Empfehlungen gibt es keine solchen Gebühren.

Das Girokonto ist Dreh- und Angelpunkt Deiner Finanzen – und der Wechsel der Bank ist mittlerweile leichter, als man denkt. Wenn Du Dein Konto online führst, kannst Du Kontoauszüge digital sortieren und durchsuchen. Das hilft, einen guten Überblick über die Verträge zu behalten.

Und darauf kommt es bei der Auswahl des richtigen Kontos an:

 

1. Wie leicht komme ich an Bargeld?

25.000 Geldautomaten gehören allein zu den Sparkassen – beim Verbund der Cash Group sind es dagegen bloß 9.000. Da kann es für Kunden von Comdirect, Norisbank oder anderer Cash-Group-Banken schwierig sein, kostenlos an Bargeld zu kommen. Der Verbund Cashpool (unter anderem Targobank, Sparda-Banken und kleinere Privatbanken) hat sogar nur 3.200 Automaten. Viel leichter haben es Kunden etwa der DKB* oder Consorsbank: Sie können mit ihrer Kreditkarte an fast allen Geldautomaten in Deutschland kostenlos abheben.

Allerdings gibt es inzwischen viele Alternativen zu Geldautomaten: In rund 22.000 Geschäften kannst Du mit der Girocard bis zu 200 Euro abheben, wenn Du dort einkaufst – insbesondere in Drogerien oder Supermärkten. Teilweise wird auch eine Kreditkarte akzeptiert, die in der App hinterlegt ist.

2. Wo kann ich Bargeld einzahlen?

Bargeld einzahlen kannst Du bei Filialbanken ganz selbstverständlich, bei Direktbanken ist es echt schwer. Und über fremde Banken einzuzahlen, ist teuer. Praktisch, wenn die Direktbank mit einer Filialbank verbandelt ist: wie bei Comdirect und Norisbank. Die erlauben es, Geld über die Automaten der Commerzbank beziehungsweise Deutschen Bank einzuzahlen. Die DKB geht einen anderen Weg: Ihre Kunden können in einigen Läden Geld einzahlen, sie brauchen dazu nur ein Smartphone und die DKB-App. Das kostet ärgerliche, aber vergleichsweise moderate 1,5 Prozent des Einzahlbetrags.

3. Was kostet die Kreditkarte?

Kreditkarten hatten lange keinen guten Stand bei den Deutschen. Kein Wunder, waren sie doch oft teuer. Inzwischen gibt es sie bei vielen Banken kostenlos zum Girokonto dazu, etwa bei Comdirect und DKB*. Und inzwischen werden Kreditkarten auch von immer mehr Händlern akzeptiert – selbst für Kleinbeträge.

4. Wo in aller Welt kriege ich Geld?

Wer auf Reisen Geld abhebt oder mit Karte zahlt, muss mit saftigen Gebühren rechnen. Ein paar wenige Banken bieten das kostenfrei an: DKB und begrenzt bei Santander und Comdirect. Bei der DKB geht das mit der Kreditkarte allein (vorausgesetzt, es gehen regelmäßig mindestens 700 Euro auf dem Konto ein). Bei der Comdirect musst Du dafür zwischen Girocard und Kreditkarte wechseln. Wie lange das bei der Comdirect noch so bleibt, steht nach der Übernahme durch die Commerzbank jedoch nicht fest. Zudem verlangen Santander und Comdirect bei Nicht-Euro-Währungen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums einen Aufschlag auf den Wechselkurs.

5. Wo kriege ich alles auf einmal?

Wenn Du in Aktien investierst, brauchst Du ein Wertpapierdepot. Es gibt günstige Onlinebroker, mit deren Konditionen auch die besten Direktbanken nicht ganz mithalten können. Wenn Du aber alles bei einer Bank gebündelt haben willst, statt den letzten Cent herauszukitzeln, gibt es ein paar gute Kandidaten: Girokonto, Kreditkarte und Depot günstig aus einer Hand bieten DKB* und Comdirect.

Zum Ratgeber

 

 

Finanztip-Serie „Verträge optimieren“:

1. Abspecken: Diese Versicherungen braucht kein Mensch
2. Die Grundlage: Ein praktisches und günstiges Girokonto
3.  Strom: Raus aus der teuren Grundversorgung
4.  Internet: Günstiger – und auch schneller
5.  Handy: Tarif prüfen – und Smartphone getrennt kaufen
6.  Gas: Billig wie selten – jetzt wechseln
7.  Haftpflicht: Neue Verträge sind besser
8.  Hausrat: Füttere nicht Deinen Versicherer
9.  Autoversicherung: Mit diesen fünf Tricks kräftig sparen
10. Naturgewalten: So versicherst Du Dich gegen Schäden
11. Heizstrom: Weniger für Heizstrom zahlen
12. Umschulden: Wie Du teure Kredite loswirst

 

Josefine Lietzau
Autor

Stand:

Josefine Lietzau ist Redakteurin im Team Bank & Geldanlage. Bereits während ihres Studiums der Germanistik und Anglistik war sie für die Redaktionen der Grünen Liga, der Jüdischen Zeitung und der Superillu tätig. Nach ihrem Magister-Abschluss absolvierte Josefine Lietzau ein Volontariat bei den Online-Verbraucherportalen Banktip und Posttip, wo sie im Anschluss als Redakteurin arbeitete.

5 Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    jahrelang war ich ING DIBA Kundin. V. a., dass man nun jeden Schritt über das Smartphone bestätigen muss und die ab Mai 2020 fällige Kontogebühr waren die wichtigsten Auslöser, dort wegzugehen. Z. B. in Polen hatte ich massive Probleme, auch mit der Master Card der Diba überhaupt Geld abzuheben oder mit sehr hohen Gebühren, EC-Card konnte man vergessen. Der letzte Gültigkeitstag war der Monatsletzte. Am 1. des Folgemonats stellte man noch eine E-Mail in die Postbox. Nicht diese E-Mail, sondern nur den Hinweis darauf erhielt ich und zwar den Kontoauszug des Vormonats betreffend. Wenn die Konten erloschen sind, kann man nicht mehr online oder telefonisch dort hinein, da die Nummern ja nicht mehr gelten. Eine Rufnummer, die unabhängig von der Kontonummer gilt, fand ich nirgends. Eine E-Mail-Adresse, die allgemeingültig ist,also unabhängig vom Konto muss man sehr suchen. Erst dann schickte man mir den letzten Kontoauszug per Post zu. Kostenlos ist so eine Sache, jeder muss ja was verdienen, damit er sein Personal zahlen kann.
    MfG CS

  2. Hallo Frau Lietzau
    Warum taucht die IngDiba in ihrer eigentlich nicht vorhandenen Liste nicht auf (ich finde nur DKB,Consors,Noris,Comdirekt; vielleicht habe ich eine übersehen.)
    Eine korrekte Liste ist das nicht.
    Hat sich die IngDiba so verschlechtert?
    BG
    Michael Stockhecke

Comments are closed.

* Was der Stern bedeutet:

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate-Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate-Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.