Solaranlage auf Balkon
Bild: Hersteller Simon

Thema der Woche: Solarstrom für alle

Photovoltaik-Anlagen laufen gerade in Deutschland auf Hochtouren. An manchen Tagen dieses Sommers haben sie mehr Strom erzeugt als Braunkohlekraftwerke. Das ist gut fürs Klima, aber schade für Sie, wenn Sie nicht selbst Solarstrom erzeugen. Denn der eigene Strom ist der günstigste, den Sie haben können. Rund 10 Cent kostet Sie die Kilowattstunde aus der eigenen Solaranlage, haben wir ausgerechnet (in dem Preis ist alles drin: Kreditkosten, Anschaffung, Wartung, Rückbau). Kommt die Energie vom Stromanbieter, zahlen Sie mehr als das Doppelte. Obwohl die Preise an der Strombörse nach unten gepurzelt sind, auch dank des vielen Sonnenstroms.

Hausbesitzer haben es natürlich leicht: Sie können eine Solaranlage aufs Dach schrauben. Mieter hingegen haben leider keine Chance, eigenen Ökostrom zu erzeugen? Doch: Mit einer Mini-Solaranlage auf dem Balkon können Sie auch ohne Eigenheim eine Photovoltaik-Anlage betreiben und damit Ihre Stromkosten senken! Und so geht es:

1. Sie leben in einer Mietwohnung mit Balkon

Ein Balkon-Modul, auch Plug-in-Anlage genannt, ist eine ganz kleine Solaranlage, die Sie an die Steckdose anschließen können. Die Geräte heißen zum Beispiel Simon, Indielux oder Solar-Pac. Lassen Sie sich dazu eine berührungssichere Steckdose (Typ Wieland) setzen. Der Solarstrom fließt dann zu den Geräten in Ihrer Wohnung, die gerade Bedarf haben. Überschüsse wandern ins öffentliche Stromnetz, daher braucht Ihr Stromzähler eine Rücklaufsperre. 300 bis 400 Euro kosten kleine Solaranlagen für die Steckdose. Nach fünf bis zehn Jahren haben Sie das Geld wieder eingespielt. Viele Hersteller geben eine Garantie über 25 Jahre.

2. Sie wohnen in einem Einfamilienhaus zur Miete

Dann fragen Sie Ihren Vermieter, ob Sie das Dach pachten können. Dort errichten Sie dann Ihre Photovoltaik-Anlage. Oder fragen Sie ihn, ob er selbst eine Anlage installieren und Ihnen vermieten will. Den Sonnenstrom können Sie direkt selbst nutzen. Überschüsse speisen Sie ins Stromnetz ein und erhalten dafür eine feste Vergütung. Nach rund zehn Jahren sollte sich die Anlage refinanziert haben. 20 Jahre lang können Sie die gesetzliche Einspeisevergütung beziehen.

3. Sie haben ein Gartenhaus oder gehen gern zelten

Für eine Solaranlage brauchen Sie nicht einmal einen Anschluss ans öffentliche Stromnetz. Die Module können auch ein sogenanntes Inselsystem speisen. Für Gartenhäuser oder Hausboote gibt es Komplettsysteme mit Akku, die fest zu montieren sind. Fürs Camping bieten sich Solarkoffer an: Diese enthalten ein ausklappbares Modul und eine Batterie. So können Sie Smartphone und E-Bike laden, den Rasierer anschließen oder Licht machen.

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Ines Rutschmann
Autor

Stand:

Ines Rutschmann ist unsere Energie-Expertin und widmet sich allen Fragen, die sich Verbraucher rund um Strom und Heizen stellen. Über den Strommarkt berichtete sie erstmals 2005 für die Leipziger Volkszeitung. Danach war sie für den Deutschlandfunk und das Solarstrom-Magazin Photon tätig. Ines ist Diplom-Ingenieurin (FH) und hat einen Masterabschluss in Energiemanagement.

1 Kommentar

  1. Die Einrichtung einer Photovoltaik-Anlage ist für unser künftiges Einfamilienhaus fest geplant. Aber auch andere Wohnhäuser haben die Möglichkeit auf eine individuelle und zur Haushaltsgröße verhältnismäßige Photovoltaik-Anlage. Die eigene Solarstromerzeugung ist ein richtiger Schritt in eine nachhaltigere und umweltbewusste Zukunft.

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