Apple Keynote
Auf der Apple Keynote wurde wieder mit Features geprotzt, hier das iPhone 11 Pro. Bild: XinHua, dpa

Apple bleibt teuer. Das ist eine zentrale Erkenntnis aus der Vorstellung der neuen iPhones diese Woche. Immer noch happige 800 Euro kostet das neue iPhone 11 in der günstigsten Variante. Und das, obwohl Käufer für ein neues Handy im Schnitt nicht mal die Hälfte ausgeben.

Apple weigert sich weiter, günstige neue Handys auf den Markt zu bringen – die 50 Euro Preissenkung des iPhone 11 im Vergleich zum Vorgänger iPhone XR sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Für frühere, deutlich günstigere Einsteigermodelle wie das 5C oder das SE bietet Apple seit Jahren keine Nachfolger mehr an. Und wer in der Apple-Welt ist, wer mit der Benutzerführung zufrieden ist, wer dort seine Fotos, Daten und Musik hat – und das nicht ändern will –, der muss wieder viel Geld investieren. Oder?

Apple will, dass wir die neuen sogenannten Pro-Modelle kaufen: Das 11 Pro und 11 Pro Max – die Nachfolger von iPhone XS und XS Max. Sie haben drei Kameralinsen statt zwei und ein schärferes Display. Dafür verlangt Apple mindestens 1.150 Euro.

Aber braucht man das? Nicht wirklich.

Der große Vorteil bei Apple ist, dass der Konzern sehr lange Updates für die iPhones liefert, nämlich vier bis fünf Jahre. Üblich sind bei anderen Herstellern gerade mal zwei Jahre. Deshalb kann man auch jetzt noch Handys von Apple anschaffen, die schon ein, zwei Jahre auf dem Buckel haben.

Außerdem haben Smartphones in den letzten Jahren kaum noch große Sprünge in ihrer Entwicklung gemacht. Ein noch etwas schnellerer Prozessor, ein härteres Displayglas – das war’s fast. Das gilt auch für Apple-Handys. Lediglich die längere Akkulaufzeit der ganz neuen Modelle ist nett – und für ambitionierte Fotografen lohnt sich das neueste iPhone mit der verbesserten Kamera.

Wir haben deshalb zusammengefasst, wie Sie zu einem günstigen Apple-Handy kommen, das zu Ihnen passt – neu oder gebraucht mit Rückgaberecht und Gewährleistung vom Händler. Damit Sie nicht mehr Geld ausgeben, als für die Apple-Welt nötig.

1. iPhone XR vom letzten Jahr

Wollen Sie das Design der neuen Modelle mit dem fast randlosen Display und der Gesichtserkennung? Dann bietet sich das iPhone XR aus dem letzten Jahr an. Apple selbst verkauft es noch zu Preisen ab 700 Euro, unabhängige Händler bis zu 10 Prozent günstiger. Einen günstigen Händler finden Sie mit Vergleichsportalen wie Idealo*, billiger.de oder Geizhals. Der Gebrauchtkauf lohnt sich derzeit weniger, wenn Sie nicht gerade ein Schnäppchen ergattern.

2. iPhone X aus zweiter Hand

Gebraucht ist eher das iPhone X (römisch 10) ein Geheimtipp – das Jubiläums-iPhone von vor zwei Jahren, mit dem Apple das randlose Design und die Gesichtserkennung eingeführt hat. Wegen des scharfen Bildschirms ist es mit den neuen Pro-Modellen vergleichbar. Gebraucht kostet es ab 540 Euro, also weniger als halb so viel wie das iPhone 11 Pro.

3. iPhone 8 jetzt deutlich günstiger

Falls größere Ränder über und unter dem Display Sie nicht stören und Fingerabdruck- statt Gesichtserkennung ausreicht, tun es auch Modelle unter dem iPhone X. Apple selbst verkauft noch immer das iPhone 8 ab 530 Euro und das größere iPhone 8 Plus ab 650 Euro. Bei unabhängigen Händlern bekommen Sie die Geräte derzeit nur wenig günstiger – zumindest neu. Das wird sich vermutlich bald ändern. Gebraucht liegt der Preis der 8er iPhones aber schon jetzt 100 bis 200 Euro niedriger, je nach Zustand.

Steve Jobs
Steve Jobs stellt 2007 das erste iPhone vor. Damals noch für 499 Dollar zu haben. Bild: dpa

4. Auch das iPhone 7 tut’s noch

Unser Tipp: Sie können bedenkenlos noch zum iPhone 7 greifen, das Apple selbst nicht mehr verkauft. Im freien Handel ist es neu ab rund 390 Euro zu haben und gebraucht ab etwa 180 Euro. Das sind doch schon eher Preise, die für viele Käufer akzeptabel sind! Das meistverkaufte Handymodell auf Check24 kostet übrigens nur 132 Euro (Samsung Galaxy J5 2017 Duos).

5. Das iPhone 6s für Sparfüchse

Für Sparfüchse kommt das iPhone 6s (Plus) in Frage. Es erhält allerdings dieses Jahr wohl zum letzten Mal ein Update auf das neueste Betriebssystem, iOS 13. Damit sind Sie noch ein Jahr auf der Höhe der Zeit. Ab dem Herbst 2020 bekommen iPhone-6s-Besitzer aber wahrscheinlich nur noch Sicherheitsupdates, falls größere Schwachstellen entdeckt werden. Der Einstieg in die iPhone-Welt beginnt mit dem 6s ab rund 240 Euro (neu) oder um die 150 Euro (gebraucht).

6. iPhone SE für Freunde kleiner Handys

Ältere Modelle wie iPhone 6 (Plus), 5S oder 5C gebraucht zu kaufen, ist nicht mehr sinnvoll. Ärgerlich für manche ist, dass Apple überhaupt keine kleinen Handys mehr neu herausbringt. Wer auf den vergleichsweisen winzigen Bildschirm der 5er-Reihe schwört, kann noch das iPhone SE kaufen (neu rund 200 Euro, gebraucht ab 120). Allerdings ist auch beim SE nächstes Jahr wohl Schluss mit Updates.

7. Aufs iPhone 11 noch ein wenig warten

Und wenn Sie mit den Vorgängermodellen nichts anfangen können und einfach ein neues iPhone haben wollen? Dann sollten Sie es zumindest nicht direkt nach der Veröffentlichung kaufen. Etwa vier Monate nach Verkaufsstart können Sie im freien Handel mit rund 10 Prozent Preisnachlass rechnen. Mehr dazu in unserem Ratgeber.

Und wer nach einer günstigen Alternative zur neuen Apple Watch oder dem aktiullen iPad sucht, kann mit älteren Modellen gut und günstig fahren. Hier entlang zur Apple-Watch, hier zum iPad.

Daniel Pöhler
Autor

Stand:

Daniel Pöhler war bis Ende 2020 Co-Pilot im Newsletter-Team und gelegentlich als Mobilitäts-Experte von Finanztip unterwegs. Daniel hat Betriebswirtschaft studiert und bei einem Fachmagazin für Telekommunikation volontiert. Seine ausgeprägte Leidenschaft für gute Sprache hatte ihm einen weiteren Job bei Finanztip eingebracht: den des stellvertretenden Textchefs.

3 Kommentare

  1. Statt sich 2019 ein betagtes Modell von vor mehreren Jahren zu holen könnte man doch aber auch genau so gut zu einem Mittelklasse-Smartphone der Marken Xiaomi, Oneplus, Huawei, Nokia, o. ä. greifen und wäre damit weitaus besser bedient ohne sich weiterhin an die Apple-Blase ketten zu lassen.

    1. Es ist schwer, solche Probleme zu quantifizieren. Apple selbst spricht von einer „sehr kleinen Anzahl“, das muss man natürlich nicht glauben. Bislang sieht das Problem aber tatsächlich nicht nach einem Massenphänomen aus (im Gegensatz zu den klemmenden Tastaturen der neueren Macbooks). Wir sind der Ansicht, dass man zum iPhone 7 greifen kann. Gegebenenfalls fühlen sich Nutzer wohler, wenn sie eine Hülle mit dem Gerät verwenden.

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