Wer will, kann inzwischen ganz spontan in den Urlaub düsen. Wenn Sie ein paar Dinge beachten, dann kommen Sie günstig und sicher an Ihr Traumziel. Und das sind unsere Tipps im zweiten Teil unserer Urlaubsserie.
1. Gegen Unfall und Krankheit absichern
Ihre Krankenkassen-Karte gilt zwar auch im EU-Ausland, doch oft zahlen Sie trotzdem drauf – gerade bei kleinen Privatkliniken am Urlaubsort. Auch Rücktransporte nach Deutschland sind nicht abgesichert und können Tausende Euro kosten. Schließen Sie deshalb unbedingt eine Auslandsreise-Krankenversicherung ab; erst recht, wenn Sie die EU verlassen.
Sie können die Versicherung meist noch unmittelbar vor der Abreise online abschließen. Gute Tarife für Singles gibt es bereits für 10 Euro. Für Einzelpersonen und Familien empfehlen wir die DKV (Reise Med Tarif RD). Ein Preistipp für Senioren oder bei Reisen bis zu 70 Tagen ist die Debeka (Tarif AR).
2. Reiseimpfungen bei der Kasse einreichen
Für viele Reiseländer ist es ratsam, sich vorab impfen zu lassen, etwa gegen Hepatitis A und B. Manchmal sind Impfungen vorgeschrieben, zum Beispiel gegen Gelbfieber. Einige Krankenkassen erstatten das Geld für solche Impfungen: manche bis zu einem festen Betrag (zum Beispiel 200 Euro pro Jahr), andere zahlen sogar alles. Eins ist allen gemein: Der Impfstoff lässt sich nicht über den Arzt abrechnen, Sie müssen die Rechnung selbst einreichen.
Die von uns empfohlenen Krankenkassen übernehmen die Kosten für alle von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Reiseschutzimpfungen. HEK und TK verlangen jedoch die gesetzliche Zuzahlung von maximal 10 Euro.
3. Den Flug direkt bei der Airline buchen
Zur Flugsuche gibt es viele Vergleichsportale. Wir haben die zuletzt 2016 untersucht: Damals lieferten flug.idealo.de und Kayak die besten Ergebnisse. Trotzdem ist es oft besser, den Urlaubsflieger über die Fluggesellschaft zu buchen. In einem aktuellen Vergleich der Stiftung Warentest war der Preis auf den Portalen inklusive aller Leistungen fast immer höher als direkt bei der Airline: im Schnitt gut ein Drittel. In einem Fall hat Opodo sogar fast das Doppelte verlangt. Und falls der Flug umgebucht oder storniert werden muss, verlangen viele Plattformen hohe Gebühren. Fluggesellschaften dürfen dagegen keine pauschalen Gebühren verlangen, wenn Sie einen Flug stornieren.
Wer über Reisevermittler buchte, hatte auch mehr Probleme bei Insolvenzen von Airlines. Das mussten wir bei den Pleiten von AirBerlin, Niki und Germania feststellen. Wer ein Ticket direkt bei der Airline gekauft hatte, bekam sein Geld viel leichter zurück.
Wir empfehlen: Nutzen Sie die Vergleichsportale eher, um sich einen Überblick über die Verbindungen zu Ihrem Urlaubsziel zu verschaffen. Entscheiden Sie dann, ob Sie dort oder lieber direkt bei der Fluggesellschaft buchen.
4. Schon vor der Buchung das Gepäck abschätzen
Überlegen Sie sich unbedingt, wie viele Koffer Sie für Ihren Urlaub brauchen. Am besten schon vor der Flugbuchung, denn die Airlines lassen sich inzwischen das Gepäck teuer bezahlen. Der Grund: Weil der Koffer ein Extra ist, sieht der Flug billiger aus und rangiert weiter oben in den Vergleichsportalen.
Leider gibt es auch keine einheitlichen Kofferregeln mehr. Einige Fluglinien unterscheiden sogar verschiedene Koffergrößen. Außerdem gibt es bei einigen Airlines auch noch Kombi-Angebote aus Zusatzgepäck plus andere Leistungen. Deshalb müssen Sie sich schon vor der Buchung entscheiden, wenn Sie das günstigste Angebot bekommen wollen.
Spätestens ein paar Tage vor dem Abflug sollten Sie Ihre Gepäckmenge kennen. Wenn Ihr Koffer nämlich zu groß oder zu schwer ist und das erst beim Check-in auffällt, dann zahlen Sie ordentlich drauf. Deshalb sollten Sie Änderungen am Gepäck schon vor der Fahrt zum Flughafen nachbuchen. Das kostet Sie je nach Airline und Flugdistanz immer noch schnell 20 oder 40 Euro, ist aber deutlich günstiger als am Check-in-Schalter.
5. Einreisebestimmungen checken
Machen Sie sich vor Reisebeginn mit den Einreisebestimmungen Ihres Ziellandes vertraut. Erkundigen Sie sich gerade bei Fernreisen, welche Ausweisdokumente Sie brauchen und welche Schutzimpfungen (siehe oben) Sie benötigen. Das Auswärtige Amt bietet eine gute Übersicht.
Und dann ist da ja noch Großbritannien: Der Ausgang der Brexit-Verhandlungen ist nach wie vor völlig offen. Trotzdem können Sie beruhigt einen Urlaub dort planen. Was Sie dabei beachten müssen, lesen Sie in unserem Übersichtsartikel.
6. Ihr Getränk darf nicht durch die Flughafenkontrolle, Reiseproviant schon
Wenn Sie nach der Sicherheitskontrolle ein Getränk kaufen müssen, zahlen Sie ärgerlich hohe Preise. (Hier von „Apothekenpreisen“ zu sprechen, wäre unfair den Apothekern gegenüber.) Aber deshalb müssen Sie nicht auch das Essen zu diesen Preisen kaufen. Auf immer weniger Flügen ist das Essen inklusive. Da lohnt es sich, eine Kleinigkeit im Gepäck zu haben. Das kommt durchaus durch die Kontrollen.
Übrigens: Sie können auch eine leere Flasche mit durch die Sicherheitskontrolle nehmen – und anschließend im Waschraum auffüllen.
7. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel vorher planen
Die Taxifahrt zum Hotel kann manchmal mehr kosten als das Flugticket. Informieren Sie sich also vorher über Shuttle, Bahn oder festgelegte Taxi-Pauschalen (auf die die Taxifahrer selbst nicht unbedingt hinweisen). Hilfreich sind auch Mobilitäts-Apps wie Qixxit, Moovel oder Omio. Allerdings stoßen die noch schnell an ihre Grenzen. Probieren Sie es am besten selbst mal aus. Auch der gute alte Reiseführer enthält meist Hinweise, die Geld sparen.
Um einen Überblick über die Möglichkeiten zu haben, hilft es schon, mal Google Maps zu bemühen, wie man mit Auto, Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß ins Hotel kommt. Nervig ist es dann oft auch, im Flughafen die richtigen Tickets zu lösen. Hier lohnt es sich oft, vorab die App des ausgesuchten Verkehrsunternehmens aufs Handy zu laden. Dann können Sie die Fahrscheine darüber kaufen.
Urlaubsserie
1. Ab in die Ferien mit unseren Spartipps rund ums Handy
2. Gut versichert und Tipps für den Flug
3. Kostenlos Geld abheben und günstig vor Ort reisen
4. Vor Ort günstig zurechtfinden
5. Ärger im Paradies
Max Mergenbaum geht nicht nur privat gerne auf Reisen, er schreibt auch darüber. Bis Sommer 2022 war er Experte für Reisethemen von Finanztip. Max hat bei Finanztip volontiert, inklusive Hospitanz in der Wirtschaftsredaktion des RBB Inforadios. Vorher studierte er Politik, Wirtschaft & Gesellschaft sowie Germanistik in Berlin und Canterbury.
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