Nutzt einem nur nix, wenn man im Alter evtl. nicht in Deutschland leben will oder kann. Die Grundsicherung (ehemals Sozialhilfe) wir nämlich nicht an im Ausland lebende Bürger gezahlt.
Die Rente hingegen schon.
Insofern kann es also durchaus Sinn ergeben die deutsche Rente aufzustocken um davon dann später in einem Land mit niedrigeren Lebenshaltungskosten besser leben zu können.
PS: Das eigene ETF-Depot wird im Falle des Bezugs von Sozialleistungen bis zum Schonvermögen angerechnet. Ich habe selbstständige Bekannte, denen die Corona-Lockdowns ganz (un)schön die DIY Altersvorsorge per eigenem Vermögensaufbau verhagelt hat.
Ich bin hier absolut Deiner Auffassung.
Ich würde bei dem Fragesteller anders vorgehen, aber das wird ihm vielleicht nicht gefallen.
Wenn er einigermaßen sicher agieren möchte würde ich mir in Deutschland einen Job suchen, der vom Gehalt her maximale Ausschöpfung der Rentenpunkte ermöglicht und beim AG eine BAV anbietet, die auf 280 Euro Monatsbeitrag abzielt.
Ich würde streuen. Für 2 - 3000 netto im Monat leben, wenn man alleine lebt gehen auch 1500 im Monat und den Rest konsequent erst einmal 10 Jahre mindestens ! investieren.
Ich würde einen kleineren Teil in einen ETF packen, noch 1-2 Rentenversicherungen bei niedrigem Sparbetrag abschliessen (verschiedene Gesellschaften), etwas Gold aufkaufen, weniger Geld auf Tagesgeldkonto bunkern (3 Monatsgehälter maximal) und in Gesellschaften investieren indem ich Gesellschaftsanteile aufkaufe, die bei gutem Mittelstand liegen. Vorzugsweise Erneuerbare Energien, vermutlich Wind und Sonne. Kann man auch in Aktien machen wenn man Aktien mag.
Vielleicht sogar 2 - 3 Einzeltitel im Bereich Wasserstoff oder Anlagenbauer Windenergie. Das sind mittelfristig aus meiner Sicht Titel, die das Potenzial zu enorm guten Wundertüten haben (aber auch abschmieren können nur ein wenig muss er in seiner Situation aus meiner Sicht jetzt leider auch "spielen", um noch was raus zu hauen.
Wäre ich er, würde ich mir meine Auslandsaufenthalte als festes Ziel für 60 + (je nachdem wie die Aufholjagd performt) anvisieren. Genau das habe ich gemacht - es geht alles: ich habe massiv Schluderei in der Vergangenheit aufgeholt.
Wenn man einen netten und liberalen AG hat, gibt es Vertrauensarbeitszeit, top Gehalt und sehr sehr viel Freiheiten (Mittelstand, kein Konzern!) und man kann privat auch noch irgendwo zusätzlich Geschäfte machen, viel reisen ect.
Alle überflüssigen Kosten weg! Dienstwagen statt eigene Karre, ggf. Monatskarte wenn es keinen Dienstwagen gibt (ich bekam sowas und spare mächtig Geld).
Alle unnützen Versicherungen kündigen und die Beträge anlegen (wenn man gut verdient, wozu bitte eine Krankentagegeldversicherung? Man kann bei gutem Verdienst auch mal eine Weile zur Not mit 2/3 des Gehalts klar kommen und die Beiträge investieren - nur ein Beispiel.
Zurückhaltung mit der Finanzierung von anderen Menschen, wenn es nicht die eigenen Kinder sind. Ich schreibe das alles nur, weil mir die Zeit des Kandidaten knapp erscheint und ich das Thema gut kenne und alles in letzter Sekunde für mich noch raushauen konnte - bin selber im Grunde an den Problemen etwa so wie der Kandidat vor 15 Jahren vorbei geschrammt und konnte alles auf halben Wege vor Buffalo noch retten.
Bei 2 Rentenpunkten pro Jahr hat man in 20 Jahren auch viel viel gerettet: ich sehe das wobei ich auch in einem Kammerberuf in ein Versorgungswerk einzahlte.
Diversifizierung in Rentenkassen ist auch ein Wert an sich. Die Privaten müssen so aufgestellt sein, dass sie ein absolutes Minimum vom Minimum auch alleine abdecken können - so auch die Gesetzliche oder das Versorgungswerk (bei mir beides zusammen).
Wenn man dann noch an vielen anderen Stellen investiert, ist die Chance eines Zusammenbruchs gering.
Sich auf Bürgergeld zu verlassen halte ich für Wahnsinn.
Ich persönlich denke, dass in 20 Jahren das Bürgergeld weitestgehend eingestampft wird: die Kosten sind zu hoch, Deutschland wird das wirtschaftlich nicht mehr stemmen und nebenbei ist es auch massiv unsozial sich auf sowas zu verlassen und schränkt extrem eigene Freiheit ein (würde ich niemals akzeptieren, aber jeder was er will).
Durchrechnen, diversifizieren, Arbeitsstelle in D. Oder Schweiz, da wird noch besser bezahlt oder Luxemburg, wenn man fliessend französisch beherrscht (hat bei mir viel raus gehauen vor einigen Jahren...und die Renten da sind super).
Wer seine Altersvorsorge auf so dünnen Beinen wie dieser Kandidat hat (betraf mich auch mal, ich war ein Schludri vor dem Berg), muss massiv nachrüsten bevor er wieder locker flockig in die Zukunft schaut.
Frugalismus wie hier auch angesprochen bei einem Anderen, wäre auch nicht mein Ding aber frugalistische Tendenzen sind hier aus meiner Sicht zwingend, die Kastanien aus dem Feuer zu holen.
Soll er 3x im Jahr halt verreisen aber im Ausland abzuwarten was so geschieht und dann zu hoffen, dass alles wird, wäre mir etwas zu heikel...

Aber Du kommst hier vermutlich wieder mit Deinen Aktien... ok, besser als nix. Akzeptiert.
Wenn er absolut im Ausland leben will, ist es auch eine Lösung sich eine deutsche Firma zu suchen die ihn entsendet! Auch das hatte ich - man zahlt rechtschaffen in die Kasse ein und lebt wie ein Auswanderer. Meist top bezahlt!