Altersvorsorge mit ETFs ueberhaupt noetig/moeglich mit Haus (+ Familie)

  • Hallo Zusammen,


    ich habe hier mehr oder weniger zwei Fragen in eine gepackt. Ich hoffe das ist in Orndung :).


    Aber kommen wir zur sache:

    Ich habe mich die letzten Monate intensiv mit dem Thema investieren und auch Altersvorsorge auseinandergesetzt, und vorallem auch Finanzip auf YouTube geschaut ;)

    Natuerlich wird immer und immer wieder von ETFs gesprochen.

    Nachdem ich nun meine Finanzen langsam in der Reihe habe, habe ich gemerkt, dass das mit der Altersvorsorge und dem ETF-Sparplan gar nicht so "einfach" ist (einfach in bezug auf "machbar").

    Klar, ich habe schon etwas uebrig, sodass ich mir einen kleinen Sparplan anlegen kann.

    Aber ich frage mich nun ob das reicht. Bzw. fuehrt die Frage in die Richtung:


    Benoetige ich ueberhaupt ein ETF Sparplan, wenn ich ein Haus habe?


    Vielleicht ist das ein bisschen Spitz formuliert, aber daraus laeuft es hinaus.

    Auch in diesem Video (Aktien & Immobilien: Kann man beides haben?) laeuft es mehr oder weniger auf ein "nein" hinaus.


    Ich frage mich nun also:

    Ist es wirklich ein "Entweder ETF oder Haus"?

    Ich habe "Angst", dass ich am ende zu wenig in ETFs investiert habe und demnach meine Altersvorsorge "schlecht" ist.

    Ja, ich haette dann ein Haus (im gegensatz zu einem "Voll-ETF-Investor").
    Das "bringt mir" aber nicht viel, wenn ich es durch meine "schlechte Rente" nicht mehr stemmen kann bzw. mir "nichts anderes mehr leisten kann" (Urlaub oder mal meinen Enkeln etwas gutes tun).


    Ich hoffe ihr versteht mein Problem und koennt mir eine ordendliche Antwort geben.


    Vielen Dank


    DasHaus

  • Aus meiner Sicht: Es kommt drauf an.


    Hast du nur ein Haus, dann bist du nicht mehr flexibel und hast aus Vermögenssicht ein großes Klumpenrisiko. Besser wäre ein Haus und zusätzliches freies Vermögen (so wie du das ja auch erkannt hast).


    Da das Haus aber nun mal da ist, solltest du es auch nach Möglichkeit bis zur Rente zurückgezahlt haben. Hast du freies Geld für Kredittilgung und Sparrate, dann mach beides. Hast du nur wenig Geld übrig, dann tilge vorrangig das Haus und vergiss bloß nicht zu leben. Wäre ja dumm, wenn man sich 30 Jahre alles versagt, sein Haus abbezahlt und Rücklagen gebildet hat - und dann in die Kiste hüpft.


    Wie würde ich es machen:


    Die Raten vom Hauskredit so bemessen, dass es bis zur Rente abbezahlt ist (Zinsen sind ja relativ günstig). Sollte dann monatlich noch Geld übrig sein, parallel einen ETF besparen und alle paar Jahre je nach Möglichkeit die Sparraten nach oben anpassen.

  • So generell lässt sich das natürlich nicht beantworten. Wie alt bist Du, wann ist das Haus abbezahlt, welches Einkommen hast Du….


    Allgemein gesprochen ist es natürlich am besten, wenn man Haus und ETFs hat. Ich würde mich aber auch nicht völlig verrückt machen lassen, Altersvorsorge ist auch eine Industrie, die mit der (teils berechtigten) Angst der Leute vor “Altersarmut” Geld verdient und entsprechend diese Angst auch konstant schürt. Vorsorge für’s Alter ist wichtig und gut, aber es gibt auch gar nicht so wenige Leute, die erleben die Rente überhaupt nicht oder machen kurz nach Renteneintritt den Abgang. Man sollte eine vernünftige Balance finden. Du hast ein Haus, wenn das vor der Rente abbezahlt ist und baulich solide, dann ist das schon mal super. Da hast Du schon mal mehr, als ganz viele Menschen in Deutschland. Dann schaust Du einfach mal, was sonst noch übrig bleibt und immer wenn was übrig ist, steckst Du es in einen ETF. Oder Du machst den “kleinen” Sparplan. Am Ende ist da dann irgendwas drin, von dem Du Dir im Alter was gönnen kannst, oder etwas am Haus reparieren, oder Du kannst es vererben. Wenn es ganz hart auf hart kommt, kannst Du im Alter auch Dein Haus mit Wohnrecht bis Lebensende verkaufen. Darüber würde ich mir heute aber noch keine Gedanken machen.

  • Hallo.


    Den Hauskauf sehe ich (hier eher ländlich geprägt) nicht als Akt der Altersvorsorge, sondern als Lifestyle-Entscheidung. Auch nach Abtrag der Hausfinanzierung werden wir weiterhin Geld für Instandhaltungsrücklagen beiseite legen müssen, als Mieter müssten wir das nicht.


    Daher geht auch etwas in den ETF-Sparplan, mit den Jahren mehr und mehr. Wenn die Finanzierung durch ist, wohl noch etwas mehr.


    In der Metropole mag sich das wieder anders darstellen.

  • Das schöne bei einem 1-Familien-Haus ist ja, dass man auch bei der Instandhaltung machen kann was man will. Die Heizung muss funktionieren, alles andere ist letztlich optional. Wenn es reinregnet kann ich das ganze Dach machen lassen, oder ich lasse es notdürftig flicken, oder ich stelle einen Eimer drunter. Ich habe alte Leute in der Nachbarschaft, die haben seit 30 Jahren gar nichts am Haus gemacht außer 1 mal im Jahr einen Gärtner kommen lassen um das Grünzeug etwas zu bändigen.