Oft werden Fonds als nachhaltig bezeichnet, wenn sie anhand von Kriterien nicht nachhaltige Unternehmen ausschließen oder geringer gewichten. Bei passiven Fonds erscheint mir das sinnvoll, weil dort das Fondsmanagement dort wahrscheinlich nicht die Ressourcen hat, um größeres Engagement (Teilnahme an Neu-Emissionen, Dialog mit den Unternehmen, Wahrnehmung von Stimmrechten) für die Nachhaltigkeit zu erbringen. Außerdem kenne ich keinen größeren ETF-Anbieter, dessen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit liegt und der das aus Überzeugung tut und nicht nur aus Marketinggründen.
Bei aktiven Fonds scheint das Engagement umfangreicher zu sein. Bei Neu-Emissionen macht es Sinn, sich auf nachhaltige Unternehmen zu beschränken. Die übrigen Aspekte des Engagements (Dialog, Stimmrechte) hingegen wären doch eigentlich bei noch nicht nachhaltigen Unternehmen effektiver, als die schon nachhaltigen noch nachhaltiger zu machen. Natürlich sollte es sich bei den nicht nachhaltigen Unternehmen um solche handeln, bei denen Hoffnung auf Verbesserung besteht und bei denen die Einflussnahme realistisch ist. Dass man bei den größten Unternehmen der Welt oder solchen mit grundsätzlich schmutzigem Geschäftsfeld weniger verbessern wird, ist mir schon klar. Deswegen könnten vielleicht kleinere und mittlere Unternehmen oder Schwellenländer, in denen staatlich weniger Nachhaltigkeit gefordert wird, ein Ansatzpunkt sein.
Seht ihr das anders? Gibt es solche Fonds?
Ansonsten sehe ich kaum einen Grund, die höheren Gebühren eines aktiven Fonds zu akzeptieren.
Ich konnte bspw. den Triodos Pioneer Impact Fund finden, der aber nur Unternehmen aufnimmt, die schon nachhaltig sind.