Doppelhaus bauen, hälfte verkaufen - (wie) lässt sich das finanzieren?

  • Hallo,

    meine Frau und ich suchen momentan nach einem Eigenheim.

    Typische für uns geeignete Objekte führen nach anschließender Sanierung meist zu ca. 650k€ - 800k€ Gesamtkosten.

    Wir hatten uns früher in diesem Jahr eine DHH angeschaut, deren Grundstück leider zu schmal ist, um es auf eine vernünftige Grundfläche (ca. 120m²) zu erweitern. Das Objekt wurde vermutlich deshalb auch bislang nicht verkauft.

    Nun steht seit kurzem die zweite DHH von einem anderen Makler ebenfalls zum Verkauf - diese müssten wir allerdings ebenfalls teuer sanieren und umbauen und hätten dann zu viele Kompromisse.

    Gedankenspiel: Können wir privat zwei Doppelhaushälften samt Grundstück kaufen, das darauf stehende Doppelhaus abreißen, neu bauen und die Hälfte anschließend wieder verkaufen?


    Wie finanziert man sowas?


    Vorteile sehe ich, dass wir so ein modernes Haus nach eigenen Vorstellungen (Größe, Zimmer, ...) bauen können, ohne die starken Beschränkungen des alten Gebäudes zu haben.


    Nachteile oder Risiken: (Wie) Bekommen wir das finanziert, geht die Rechnung auf, greift die Spekulationssteuer, lässt uns die Stadt unser Wunsch-Haus bauen, brauchen wir von Beginn an Nachbarn, die mit finanzieren, ...?


    Da wir uns hier zu wenig auskennen, wird das Risiko wohl nochmal ansteigen, dass wir uns verzetteln, ich würde aber gern wenigstens im Grunde verstehen, ob und wie man so ein Projekt stemmen könnte.


    Danke für euren Input, VG Stephan

  • Wenn du in einem Forum fragen musst, wie ihr das finanzieren könnt, dann lässt das nichts gutes erwarten.


    Auch die Frage, ob die Stadt das Wunsch-Haus genehmigen wird, ist etwas seltsam. Woher soll das hier jemand wissen? Dafür musst du in den örtlichen Bebauungsplan schauen oder einen Architekten fragen, der für euch in den Bebauungsplan schaut.


    Die Nachbarn sollen euer Bauprojekt mitfinanzieren? Hä?


    Und welche Spekulationssteuer meinst du?


    Wenn das ein wirklich ernst gemeintes Projekt sein sollte, dann lasst euch erstmal umfassend fachkundig beraten. Ein wenig träumen kann man natürlich immer.

  • Hallo,

    keine Frage, alles legitime Punkte von dir.

    Bei erster Recherche finde ich unmengen Ratschläge, wie man ein Eigenheim finanziert, nicht jedoch, wie man zwei Eigenheime finanziert, von denen man eines wieder verkaufen möchte. Das kann mir dann vermutlich nur die Bank erklären.


    Zum Bebauungsplan erwarte ich mir hier auch keine Antwort - das neue Objekt muss sich sicherlich ins Ortsbild gut einfügen und ist erstmal unabhängig von Finanzthemen.


    Die Nachbarn sollen euer Bauprojekt mitfinanzieren? Hä?


    Und welche Spekulationssteuer meinst du?

    Nachbarn finanzieren sicher nicht mit, sie würden am Ende einfach platt die Hälfte abkaufen.

    Hier ist dann eine von vielen Fragen, wie wir das finanziell regeln (Zum Zeitpunkt des Vertrages mit der Bank habe ich das Geld der zweiten Hälfte ja noch nicht als Startkapital).

    Wie gesagt muss ich solche Spinnereien wohl wirklich eher mit der Bank besprechen als hier im Onlineforum.

    Wenn das ein wirklich ernst gemeintes Projekt sein sollte, dann lasst euch erstmal umfassend fachkundig beraten. Ein wenig träumen kann man natürlich immer.

    Momentan eher ein wilder Traum. :)


    Danke für deinen Input.

  • Einen Teil des Finanzierungsbedarfs in Höhe des Verkaufsertrages finanzieren sie über eine Zwischenfinanzierung. Diesen Darlehensteil können sie jederzeit wieder ablösen.


    Kein Hexenwerk solch ein Vorhaben!

  • Mein Bruder wollte sich eine Eigentumswohnung kaufen. Ich konnte ihn überzeugen mit mir gemeinsam ein Doppelhaus zu bauen. Es nützt die beste Finanzierung nichts, wenn der Nachbar nicht passt.

  • Was ich nicht verstehe: Die jetzigen DHH würden sich nicht erweitern lassen, weil das Grundstück zu schmal ist - aber wieso sollten dann nach dem Abriss neue und größenmäßig passende DHH darauf bauen lassen?


    Und dann: Die Zeiten sind verrückt. Niemand weiß, wie sich die Finanzierungskosten, die Immobilienpreise und die Baukosten in den nächsten sechs oder zwölf oder vierundzwanzig Monaten entwickeln. Selbst Profis agieren jetzt vorsichtig und minimieren Risiken. Was ich damit sagen will: Wiewohl das Vorhaben im Grundsatz kein Hexenwerk ist, würde ich jemand, der in einem Forum fragt, wie sowas geht, momentan raten, nur das Risiko des eigenen Heims zu tragen … und nicht noch zusätzlich das einer zweiten DHH (denn genauso, wie es sein kann, dass sie mit Gewinn verkauft werden kann, könnte sie auch mit Verlust verkauft werden müssen). Deshalb, wenn überhaupt, dann so: Jetzt passende künftige DHH-Nachbarn finden, und das Projekt gemeinsam durchziehen.

  • Hallo,


    ich kann TamInvest nur zustimmen. Die Zeiten sind so unsicher, dass selbst der Bau einer eigengenutzten Immobilie ein hohes Risiko darstellt. Jetzt noch als Hobby- Bauträger agieren zu wollen, ist schlicht unvernünftig. Ich hatte gestern ein Erlebnis mit dem Marktführer im Bauträgergeschäft in meiner Gegend, dass mich sehr nachdenklich gestimmt hat. Er agiert schon absolut im Krisenmodus – Minimierung des Verlustes. Von Gewinn redet man nicht mehr.


    Gruß Pumphut

  • Hallo,

    danke für die konstruktiven Antworten. Das Thema ist mittlerweile vom Tisch, da wir uns offensichtlich zu wenig auskennen.

    Was ich nicht verstehe: Die jetzigen DHH würden sich nicht erweitern lassen, weil das Grundstück zu schmal ist - aber wieso sollten dann nach dem Abriss neue und größenmäßig passende DHH darauf bauen lassen?

    Man könnte das neue DH vernünftiger verlängern, ohne die nachbarschaftlichen Grenzen zu verletzen - so zumindest unsere naive Einschätzung. Daher wäre (ebenfalls naiv geschätzt) ein neues Objekt mit vernünftigen Wohnflächen sicher attraktiver als die sehr alten Gebäudehälften mit ihren Mini-Räumen, Treppen etc..


    Aber damit beende ich auch das Gedankenspiel.


    VG, Stephan