300.000 Euro Erbe als Renterin anlegen

  • Hallo,

    meine Schwiegermutter hat ca. 300.000 Euro geerbt.
    Sie hat überhaupt kein Interesse, sich darum zu kümmern und lässt es aktuell erstmal auf dem Girokonto liegen.

    Sie ist 67 und sehr fit, dürfte also vermutlich noch ein Weilchen leben - gleichzeitig ist sie sehr genügsam und weiss eigentlich gar nicht, was sie damit anfangen soll. Klar, ein paar Urlaube kann man schon machen.

    Welche Anlagen würdet ihr machen, damit das Vermögend vorhanden bleibt (als Erbe für die Enkel), sie aber z.b. durch eine monatliche Rendite ihren Lebensstandard ein bisschen angeben könnte?

  • Eine entscheidende Frage wäre, wie hoch denn der Betrag sein soll, der durch monatliche Rendite die Rente aufbessern soll? Und ob ansonsten das Geld tatsächlich wie ausgebucht sein darf, nicht notwendig ist, sondern nur für die (über-)nächste Generation erhalten bleiben soll?


    Falls dem so ist, würde ich zu 75 Prozent in den ausschüttenden FTSE All-World gehen. Bei einer langweiligen Ausschüttungsrendite von 2,5 Prozent bringt das monatlich (vor Steuern) etwa 450 / 500 Euro. Passt die Dimension für „Rente etwas aufbessern“? Den Rest würde ich persönlich in Festgeld, Immobilienfonds (bringen auch noch ein bissle Ausschüttung) und Gold investieren.


    Aber … naja … das wäre halt, was ich machen würde. Und ist keine Anlageberatung. :)

  • Eine entscheidende Frage wäre, wie hoch denn der Betrag sein soll, der durch monatliche Rendite die Rente aufbessern soll? Und ob ansonsten das Geld tatsächlich wie ausgebucht sein darf, nicht notwendig ist, sondern nur für die (über-)nächste Generation erhalten bleiben soll?


    Falls dem so ist, würde ich zu 75 Prozent in den ausschüttenden FTSE All-World gehen. Bei einer langweiligen Ausschüttungsrendite von 2,5 Prozent bringt das monatlich (vor Steuern) etwa 450 / 500 Euro. Passt die Dimension für „Rente etwas aufbessern“? Den Rest würde ich persönlich in Festgeld, Immobilienfonds (bringen auch noch ein bissle Ausschüttung) und Gold investieren.


    Aber … naja … das wäre halt, was ich machen würde. Und ist keine Anlageberatung. :)

    Warum ausschüttender ETF? Ein thesaurierenden und den Bedarf durch Verkäufe realisieren. Falls überhaupt von den 75% Anlagen etwas benötigt wird.

    Insgesamt würde ich eine Berechnung über den Bedarf der nächsten Jahre durchführen, danach entscheiden wieviel man langfristig anlegen kann. Eine andere Variante wäre die Enkel jetzt schon mit einem Depot zu berücksichtigen, hätte zumindest steuerliche Vorteile. Allerdings kenne ich die familiären Verhältnisse nicht, in wieweit sich die Schwiegermutter beraten lässt.

  • ehirsch


    Vorab: Geld nicht für sich selbst sondern für "Dritte" anzulegen (oder diesen auch nur Ratschläge dafür zu erteilen) ist immer so eine Sache ... (eine eher heikle würde ich meinen).


    Mit 67 Jahren könnte die Dame ("sehr fit") auch durchaus noch drei Jahrzehnte vor sich haben. In meiner Familie hat es einige mit weit > 90; von wegen "vermutlich noch ein Weilchen leben" ...


    Nur mal so: Wenn sie auch gedanklich noch "fit" ist, könnte sie sich nicht selbst ein wenig mit dem Thema Geldanlage beschäftigen ?


    Ob man beispielsweise jemand in dem Alter (67), der sich niemals zuvor in seinem Leben mit Finanzen beschäftigt hat und/oder bestimmte Anlagen getätigt hat, zu Aktien bzw. Aktien-ETFs raten soll und kann, scheint mir durchaus gewagt.


    Ohne zu wissen, was die Dame wirklich selbst will und für Pläne hat sowie nähere Fakten und Zahlen (muß das Erbe noch versteuert werden oder ist das schon erfolgt, aktuelle Rentenhöhe, sonstiges eventuell vorhandenes Vermögen, monatlicher Bedarf, Wohnen zur Miete oder im Eigentum, Pflegerisiko abgedeckt, Erfahrungen mit Geldanlagen usw.) bleibt das Stochern im Nebel.


    Sieht die Dame selbst denn die Inflation als Risiko - oder eher ihr Umfeld, die den Geldwert ("Erbe für die Enkel") gerne deshalb erhalten will ?


    Mal überspitzt gesagt: Man könnte das Geld auch schlicht auf drei solide Banken verteilen (Stichwort: Einlagensicherung) und sich dann einfach wegnehmen, was man braucht, um sich seinen Ruhestand etwas schöner, angenehmer und netter zu gestalten. Oder: Man haut das ganze Erbe in einen weltweiten Aktien-ETF und kann da sowohl langfristig auf einen Werterhalt hoffen als auch auf ca. gut zwei Prozent jährliche Ausschüttung (in dem Fall also gut 6.000 Euro vor Steuer), um seinen Lebensstandard im Alter etwas anzuheben. Um mal nur zwei "extreme" Varianten zu nennen.


    In der ersten Variante sollte man dann aber nicht über die Inflation klagen und im zweiten Fall nicht über einen kürzeren oder auch längeren Absturz der Börsen (die das Vermögen um 50% oder mehr schmelzen lassen können) ...


    Jede Variante dazwischen hängt entscheidend von den oben aufgeworfenen Fragen ab.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Danke für Eure ersten Reaktionen und Empfehlungen!

    Meine Schwiegermutter ist Rentnerin, sehr genügsam, lebt in Sachsen in einer Mietwohnung im Betonblock für 250 Euro und sparte bislang von ihren ca. 1100 Euro Rente jeden Monat noch was weg. Umzug in Eigentum möchte sie nicht, Ihr Bruder (65, ewiger Junggeselle) lebt noch im ehemaligen Elternhaus, vielleicht zieht sie da in ein paar Jahren wieder ein (das gehört ja zur Hälfte ebenfalls noch ihr) ....ansonsten will sie eigentlich auch gar nicht viel ändern. Noch nichtmal ein neues Auto in absehbarer Zeit.

    Pläne? Vielleicht ab und zu mal nen Urlaub machen und den Enkel ein paar Wünsche erfüllen. Finanzbedarf fürs Erfüllen ihrer Wünsche? Vielleicht 3000-5000 Euro im Jahr.

    Sie sieht es nicht als "ihr Geld" an, sie hat keinen Bezug dazu.
    Entsprechend will sie es am ehsten an die Kinder/Enkel weitergeben. Da aber auch ihre Kinder finanziell unabhängig sind, haben beide bereits signalisiert, dass sie das nicht brauchen.

    Gleichzeitig ist sie aber auch gar nicht der Typ, der sich mit sowas auseinandersetzen möchte. Alles, was sie vor "Entscheidungen" stellt, mag sie nicht gerne. Alleine die Erbsache (ein paar Briefe ans Amtsgericht schreiben und mal zum Notar gehen) war ihr schon zu viel, ebenso der Verkauf des geerbten Hauses - beides hab ich für sie organisiert (darüber war sie auch recht dankbar).

    Sie würde das auch auf dem Girokonto liegen lassen, aber seitdem es auf dem Konto ist, hat sich natürlich gleich die Sparkassenberaterin gemeldet.
    Ich würde gern verhindern, dass ihr die Sparkassenberaterin irgendeine Anlage aufschwatzt, an der am Ende vor allem die Sparkasse verdient. Selbst wenn sie es nur auf ein Tages- oder Feldgeldkonto legen sollte, wäre es bei der Sparkasse kaum mit vernünftigen (vergleichsweise guten) Zinsen angelegt.

  • Sie sieht es nicht als "ihr Geld" an, sie hat keinen Bezug dazu.

    … also, wenn es sie total nervt, ich würde es ihr abnehmen. ?


    Ernsthaft, mir scheint, dass Deine Schwiegermutter erstmal ihr Verhältnis zu diesem Geld klären müsste, und entscheiden müsste, wie es laufen soll. Auch, wenn sie nicht gerne entscheidet. Es ist ihres, also muss sie es entscheiden. Von wem sie sich dabei beraten lässt, ist dabei ja eine andere Frage.


    Falls sie wirklich wirklich wirklich gar gar gar gar nix mit dem Geld zu tun haben will, kann sie es auch gleich an ihre Enkel verschenken bzw. (je nach Alter) proportional an deren Eltern.


    Warum ausschüttender ETF? Ein thesaurierenden und den Bedarf durch Verkäufe realisieren.

    Warum nicht? Ich habe auch praktisch nur thesaurierende ETFs, aber man braucht Ausschütter nicht dogmatisch ausschließen. Wenn sich jemand nullkommanull kümmern will, kann es schon praktisch sein, wenn solche Ausschüttungen einfach aufm Konto landen, ohne weiteren Aufwand (der bspw. bei einem Anteilsverkauf entsteht). Klar, wenn man will, kann man steueroptimiert rollieren und den jeweiligen Bedarf durch Verkäufe entnehmen - wenn man aber keinerlei Aufwand will, … warum dann kein Ausschütter?!

  • lebt in Sachsen in einer Mietwohnung im Betonblock für 250 Euro

    So heterogen ist Deutschland - dafür gibt es hier keine zwei Garagenplätze zu mieten ...

    und sparte bislang von ihren ca. 1100 Euro Rente jeden Monat noch was weg.

    Das ist - selbst in Anbetracht der minimalen Miete - wahrlich sehr genügsam

    Finanzbedarf fürs Erfüllen ihrer Wünsche? Vielleicht 3000-5000 Euro im Jahr.

    Dann käme das mit einem ausschüttenden All-World (s. @TamInvest und Beitrag Nr. 3 z. B. "mit 75% in den FTSE All-World") durchaus hin. Frage bleibt: Könnte die Dame die dann wohl unvermeidlichen Schwankungen im Wert des Erbes mental aushalten (subjektive Risikotragfähigkeit) ?! Zumal das - wenn man die Prozent in Euro umrechnet - für ihre finanziellen Verhältnisse sehr große Summen sind.

    Entsprechend will sie es am ehsten an die Kinder/Enkel weitergeben.

    Wenn das wirklich ihr Wille ist, können steuerliche Überlegungen (Beispiel Schenkung) eine Variante sein. Dazu würde ich mir aber professionellen Rat einholen.

    aber seitdem es auf dem Konto ist, hat sich natürlich gleich die Sparkassenberaterin gemeldet.

    Normal - und leider immer zu "befürchten" (was natürlich nicht nur für den Sparkassen-Bereich gilt sondern auch für die meisten anderen Banken). Gerade bei älteren (und/oder nicht finanz-affinen) Menschen. Kenne ich aus meiner Familie und auch meinem Umfeld.

    ich würde gern verhindern, dass ihr die Sparkassenberaterin irgendeine Anlage aufschwatzt, an der am Ende vor allem die Sparkasse verdient.

    Mehr als nachvollziehbar. Konnte zum Beispiel einmal gerade noch verhindern, daß in einem ähnlichen Fall (es ging um 0,5 Mio.) dabei im ersten Jahr schon gesamt rund 7% Kosten (= 35.000 Euro !) anfallen allein nur für Fonds-Ausgabeaufschläge und das jährliche Management-Fee ...

  • Ja, ich bin schon lange ETF-Fan, aber ich würde bestimmt nicht so einer Dame, einfach gestrickt,. etwas älter und mit begrenztem Finanzinteresse schnell ETFs "aufschwatzen". Ich würde mir überlegen, welchen Einfluss auf meine Beziehung zu ihr es hätte, wenn am Jahresende ein Depotauszug kommt und die dortige Summe um eine Jahresrente reduziert wäre.


    Sorry für die Enkel, die letztlich Geld verlieren, aber ich würde hier nur eine kapitalgarantierte Anlage vorschlagen. Ggf. kombiniert mit einem "Schenken mit warmer Hand".


    Immer daran denken, es ist ihr Geld. Also muss sie entscheiden!

  • Ich würde mir überlegen, welchen Einfluss auf meine Beziehung zu ihr es hätte, wenn am Jahresende ein Depotauszug kommt und die dortige Summe um eine Jahresrente reduziert wäre.

    Das ist ein sehr wichtiges Argument! Danke!
    Du hast Recht: Wenn irgendwas "schief" geht, fällt es auf mich zurück.

    Es ist für mich halt irgendwie wichtig, die Balance zu finden, zwischen "ihr die freie Entscheidung überlassen", aber eben zu verhindern, dass sie "Dummheiten" damit macht ;)
    Das heisst, ich kann sie nur beraten und muss ihr alle Vor- und Nachteile ihres Handelns (oder Nichthandelns) aufzeigen.

    Ihre erste Idee war nämlich, 50% an ihren Bruder zu verschenken (der wurde beim Erbe übergangen).
    Ihr Bruder hat allerdings bereits angekündigt, dass er mit dem Geld genauso wenig anfangen würde und hat in etwa die gleichen Ansprüche wie sie und gibt in der Regel weniger Geld aus als er Rente hat. Es würden also nicht nur 26k Schenkungssteuer bei der Schenkung anfallen, sondern nach seinem Tod nochmal dasselbe, wenn es an meine Schwiegermutter bzw. deren Kinder zurückfallen würde.

    Glücklicherweise ist sie nicht beratungsresistent und versteht, dass ihr Handeln oder auch "Nichthandeln" viel Geld kosten kann (sie hat beim Erbe bereits 50.000 Euro an Vater Staat "verschenkt", weil sie vor 24 Jahren einem Vorerben zugestimmt hat statt ihm wie im Testament eigentlich geschreiben nur einen Niesbrauch zuzugestehen).
    Entsprechend muss also jemand, der kein Eigeninteresse hat, sie entsprechend beraten.
    Sie braucht also jemand, der mit ihr einen Plan ausarbeitet, der ihre Wünsche berücksichtigt, aber das Geld trotzdem beisammenhält.

    Frage bleibt: Könnte die Dame die dann wohl unvermeidlichen Schwankungen im Wert des Erbes mental aushalten (subjektive Risikotragfähigkeit) ?! Zumal das - wenn man die Prozent in Euro umrechnet - für ihre finanziellen Verhältnisse sehr große Summen sind.

    Vermutlich nicht.
    Kurzfristig galt meine Überlegung daher erstmal in Richtung Festgeld, bis ne bessere Idee kommt ;)

    Aufgrund ihres Alters hätte ich erst einmal vermutet, dass das Anlagehorizont für ETFs eher zu kurz sein könnte. Wobei, wenn ich so nachdenke, könnte man ihr vielleicht auch die Risiken verständlich machen, wenn man z.b. 25-40% in einen ETF nach dem Motto "fire&forget" mit Anlagehorizont 15 Jahre+ legen könnte, der direkt fürs Erbe ist.

    Auch eine Immobilie zur Vermietung hatte ich überlegt, um von den Mieteinnahmen zu leben. Der Markt konsolidiert ja gerade etwas und viele Käufer, die sich Geld leihen müssen, verschwinden aus dem Marktumfeld. Als Investor mit Cash dürfte man da aktuell anders dastehen und wenn man mit vernünftigem Kaufpreis/Miete-Verhältnis kauft, sollten da auch 700-1000 Euro Miete monatlich realisierbar sein.
    Vorteil: Sollte der Markt doch etwas nachgeben, ist das nicht auf dem Kontoauszug sichtbar und die monatlichen Einnahmen weiterhin gesichert.
    Nachteil: Eine Vermietung ist natürlich auch nicht ganz frei von Risiken, die ihr Stress erzeugen könnten, selbst wenn man z.b. eine Hausverwaltung mit der gesamten Organisation beauftragen könnte.

  • Ich würde da nicht zu kompliziert denken. Nach Deiner Beschreibung braucht sie es nicht und will sich damit auch nicht auseinandersetzen. Daher würde ich mich Sovereign erster Idee anschließen. Drei Girokonten und gut ist.


    Die andere für mich sinnvolle Alternative wäre, einen Teil auf das Konto, und die Schenkung an ihre Kinder. Dann ist das Geld auch aus ihren Augen und die Kinder können dann weiterüberlegen ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.


    Wenn sie ihrem Bruder etwas schenken möchte, sollte man das als guter Schwiegersohn aber auch akzeptieren.:)

    Die Schenkung kann ja erstmal 20 TEUR sein oder 95 TEUR, dann hat man keine oder nur geringe Schenkungssteuer. Hier sollte der unabhängige Berater den Gang zu einem Steuerberater empfehlen.

  • Auch eine Immobilie zur Vermietung hatte ich überlegt, um von den Mieteinnahmen zu leben. Der Markt konsolidiert ja gerade etwas und viele Käufer, die sich Geld leihen müssen, verschwinden aus dem Marktumfeld. Als Investor mit Cash dürfte man da aktuell anders dastehen und wenn man mit vernünftigem Kaufpreis/Miete-Verhältnis kauft, sollten da auch 700-1000 Euro Miete monatlich realisierbar sein.

    Die 250 Euro eigene Miete klingen eher nach einer strukturschwachen Gegend ? Ob man da unbedingt eine Immobilie zwecks Vermietung erwerben sollte ? Stichworte: Werterhalt bzw. Wertsteigerung, Vermietungssicherheit - um nur zwei Aspekte zu nennen.


    Zu vermieteten Immobilien generell hatte ich an anderer Stelle hier gerade etwas sehr ausführlich geschrieben ("Beste Quellen für Wissen rund um Immobilieninvestments").

    Nachteil: Eine Vermietung ist natürlich auch nicht ganz frei von Risiken, die ihr Stress erzeugen könnten, selbst wenn man z.b. eine Hausverwaltung mit der gesamten Organisation beauftragen könnte.

    Dem ist zweifellos so. Zumal, wenn man einen attraktiven Standort für die Immobilie (weiter weg vom eigenen Wohnort) wählt. Dann wäre eine sog. komplette "Mietsonderverwaltung" wahrscheinlich zu empfehlen, die sich zwar um Alles kümmern aber schnell 10% oder mehr der Nettomiete verschlingt - und so die Rendite (neben den erheblichen Kaufnebenkosten) weiter schmälert.


    Mit 67 Jahren noch dazu erstmals im Leben als Vermieterin tätig zu werden, drängt sich mir nicht unbedingt auf. Da gibt es einfachere und pflegeleichtere Lösungen.

  • Die 250 Euro eigene Miete klingen eher nach einer strukturschwachen Gegend ? Ob man da unbedingt eine Immobilie zwecks Vermietung erwerben sollte ? Stichworte: Werterhalt bzw. Wertsteigerung, Vermietungssicherheit - um nur zwei Aspekte zu nennen.

    Ja, Erzgebirge. Die zu kaufende Immobilie wäre sicherlich nicht dort, sondern eher bei einer ihrer Töchter, alleine schon, weil dann sich jemand drum kümmern könnte, ohne dass es meine Schwiegermutter müsste.

    Zu vermieteten Immobilien generell hatte ich an anderer Stelle hier gerade etwas sehr ausführlich geschrieben ("Beste Quellen für Wissen rund um Immobilieninvestments").

    Vielen Dank, das ist ein sehr klares Statement, das sehr hilfreich ist!

    Zumal, wenn man einen attraktiven Standort für die Immobilie (weiter weg vom eigenen Wohnort) wählt. Dann wäre eine sog. komplette "Mietsonderverwaltung" wahrscheinlich zu empfehlen, die sich zwar um Alles kümmern aber schnell 10% oder mehr der Nettomiete verschlingt - und so die Rendite (neben den erheblichen Kaufnebenkosten) weiter schmälert.

    Ja, so etwas wäre die Idee gewesen. Aber das ist vermutlich dann doch zu viel Aufwand für sie.

  • Wenn sie ihrem Bruder etwas schenken möchte, sollte man das als guter Schwiegersohn aber auch akzeptieren.:)

    "Akzeptieren" werde ich alles - es ist schließlich ihr Geld. Sie ist aber wie gesagt auch nicht beratungsresistent, daher bin ich überzeugt, dass sie versteht, warum sie das ein oder andere nicht machen sollte - verschenken will sie das Geld ja auch nicht.
    Sie kennt sich halt nur nicht aus und hat auch kein Interesse, sich selbst da schlau zu machen. Wenn man es ihr aber erklärt, welche Vor- und Nachteile ein Investment hat, versteht sie das durchaus :)

    Ich würde da nicht zu kompliziert denken. Nach Deiner Beschreibung braucht sie es nicht und will sich damit auch nicht auseinandersetzen. Daher würde ich mich Sovereign erster Idee anschließen. Drei Girokonten und gut ist.

    Tagesgeld oder Festgeld ist tatsächlich eine aktuelle Überlegung. Aber auch hier ist die Frage: Nimmt man eine womöglich "komplizierte" Abwicklung bei einer kleinen 08/15-Bank oder einer EU-Bank für 2% Zinsen wahr, oder bleibt bei einer Bank, die "vor Ort" 0,5% zahlt... zumal aufsplitten ja eh nötig ist.

  • Tagesgeld oder Festgeld ist tatsächlich eine aktuelle Überlegung. Aber auch hier ist die Frage: Nimmt man eine womöglich "komplizierte" Abwicklung bei einer kleinen 08/15-Bank oder einer EU-Bank für 2% Zinsen wahr, oder bleibt bei einer Bank, die "vor Ort" 0,5% zahlt... zumal aufsplitten ja eh nötig ist.

    Die Bank ist da relativ egal, am einfachsten ist natürlich eine deutsche, aber auch ausländische mit Einlagensicherung und Rating AAA kann man nehmen. Bei niedrigeren Rating auch von EU Ländern wäre ich vorsichtiger, wer weiß ob Italien, Baltikum und Co in der Lage sind die Einlagensicherung im Ernstfall zu übernehmen. Zinshöhe sollte euch da nicht blenden.

  • Was für alle passen könnte:

    Die Hälfte an die Enkel verteilen und diese bitten/auflerlegen das in einem ETF zu stecken.


    Vorteile:

    - Enkel haben gute Starthilfe/Polster von x*10.000 Eur und befassen sich mit Geldanlagen. Ausreichender Anlagehorizont gegeben.

    - Oma hat für alle gesorgt und das Geld wird "nicht weniger". Es sind keine Steuern zu zahlen. Sie kann also guten Gewissens den Rest verprassen (oder halt doch später vererben), der Druck, mit dem Restgeld etwas sinnvolles zu machen ist weg/geringer.