ETF - Verlustverrechnung zum Jahresende

  • Liebes Forum,


    sagen wir vereinfacht, ich habe dieses Jahr erstmalig einen ETF (thesaurierend) zu ca. 25.000 € gekauft und gehe davon aus, mit diesem am Jahresende ca. 2.000 € im Minus zu stehen.


    Nun ist mir bekannt, dass ich über einen Verlusttopf verfüge, den ich mit ins nächste Jahr nehmen könnte. Die Frage, die sich mir nun stellt, ist folgende: Ergibt es Sinn, diesen Verlust kurz zu realisieren, so den Verlusttopf mit 2.000 € zu füllen und anschließend wieder neue Anteile zu kaufen?


    Oder wäre es sinnvoller, 2023 bei einem möglichen Wert von 26.428 € (25.000 € ETF-Anteile '22 + (1.000 € Steuerfreibetrag '23 / 0,7 Freistellungsquote)) kurz zu verkaufen und dann wieder zu kaufen? (Aufwand und Spread-Verluste vielleicht mal leicht außen vor gelassen)


    Vorab vielen Dank für eure Hilfe! <3

  • Hallo Odo , willkommen im Finanztip-Forum.


    Leider verstehe ich die Situation nicht.

    Nun ist mir bekannt, dass ich über einen Verlusttopf verfüge, den ich mit ins nächste Jahr nehmen könnte. Die Frage, die sich mir nun stellt, ist folgende: Ergibt es Sinn, diesen Verlust kurz zu realisieren, so den Verlusttopf mit 2.000 € zu füllen und anschließend wieder neue Anteile zu kaufen?

    Wenn Du keine Gewinne heute hast macht mMn es keinen Sinn Verluste zu realisieren.


    Dein Rechenbeispiel wäre

    Dein Plan in 2022 für 23 T€ zu verkaufen und damit 2T€ * 0,7 in den Verlusttopf zu legen und für 23T€ wieder zu kaufen.

    Bei einem angenommenen Anstieg auf 26.428 € wäre der Gewinn (26.428 - 23.000) * 0,7 €.

    Da dann die 2.000€ * 0,7 gegengerechnet werden lautet die Rechnung (26.428 - 23.000 - 2.000) * 0,7, was wieder die 1.000 € sind.


    Falls ich es nicht richtig verstanden habe gerne weiter fragen.

  • Hallo Kater.Ka , vielen herzlichen Dank für die Rückmeldung und das herzliche Willkommen! :)


    Ich befürchte selber auch einen totalen Knoten drin zu haben, bekomme ihn aber, glaube ich mit Deiner Erläuterung, raus. Dankeschön! Zwei kleine Anschlussfragen hätte ich aber noch, wenn das okay ist?! Das Beispiel weitergedacht:


    - Ich habe am 1.1.22 für 25.000 € ETF-Anteile gekauft

    - Am 31.12.22/1.1.23 stand das Ganze bei 23.000 €; und ich habe keine Gewinne oder Verluste realisiert

    - Am 31.12.23 steht das Ganze bei 26.428; und ich verkaufe alles kurz und kaufe es am 1.1.24 wieder ein


    1. Hätte ich dann meinen Steuerfreibetrag in '23 quasi optimal genutzt? Der geht doch dann von den 25.000 € Startinvestment aus und bezieht sich nur auf die "1.000 € / 0,7" in 2023, oder?


    2. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass der Pauschbetrag von 2022 und die Verluste keinen Mehrwert haben. Aber dem ist so, oder? Deshalb wahrscheinlich auch mein erster Post und der unbedingte Wille diesen Topf nutzen zu wollen. (Der innere Wunsch ist - fernab vom Verlusttopf - wohl auch in 2023 quasi plötzlich "(801 € + 1.000 €) / 0,7" Freibetrag zu haben. ^^)

  • Zum Pauschbetrag 2022: der ist verloren, sofern Du keinen irgendwie gearteten Gewinn hast / generieren kannst. Das ist ggf. ein Anfängerthema, da nach einer gewissen Anlagezeit gibt es eigentlich immer etwas, das im Plus ist, oder man hat etwas mit Ausschüttungen. Bei meinen Kindern (Anlagezeit bereits > 10 Jahre) habe ich gerade Dinge verkauft und neu gekauft, die sie neun bzw. fünf Jahre hatten.


    Zu 1.) ja, das wäre das Optimum, hier im Forum "Rollen des Bestandes" genannt. Vermutlich gibt es ab 2023 wieder die Vorabpauschale, fällig am ersten Banktag in 2024, die belastet auch den Pauschbetrag.


    Zu 2. s.oben.

  • ... wahrscheinlich ein "Anfängerthema" im doppelten Sinne - sowohl monetär als auch thematisch. ^^ Umso toller, dass Licht ins Dunkel gebracht werden konnte. Vielen, vielen Dank Kater.Ka !!!


    PS: Ja, ich habe tatsächlich aktuell nichts ausschüttendes und hatte überlegt, ob ich auf meinen Thesaurierer + "Rollen des Bestandes" setze. Schauen wir mal, was die Zukunft noch so bringt. Vielleicht fallen 2023 ja mal 5 € Tagesgeld-Zinsen an... ;)