Ungefährer Stromverbauch bei Mietwohnung?

  • Man findet die genannten Werte an vielen Stellen im Netz

    Und genau deshalb würde mich interessieren, woher sie kommen und was einfließt. Etwas wird ja nicht automatisch richtiger, nur weil jeder von der gleichen Quelle abschreibt. Die Welt ist in der Hinsicht in den letzten Jahren deutlich komplexer geworden, mit Stromheizungen, Elektroautos und PV mit Überschusseinspeisung

  • Also, ich hab jetzt mal nachgeschaut. Ist sogar überraschend gut dokumentiert, ich hätte erwartet, dass ich eine Kontaktanfrage stellen muss

    https://www.stromspiegel.de/ue…thodik-des-stromspiegels/


    Die Verbrauchsdaten, die für die Stromspiegel-Analyse herangezogen werden, stammen direkt von Verbraucher*innen, die den Stromverbrauchsrechner „StromCheck“ genutzt haben.


    Stromheizungen, Elektroautos, etc. werden nicht gesondert berücksichtigt. Wer seine Zahlen dort eingibt, wird automatisch Teil der Wahrheit. Da ist nichts mit Daten vom Energieversorger, eine Verifikation der Daten findet nicht statt. Damit haben wir natürlich auch ein Sampling-Problem, repräsentativ ist da nichts. Ein bisschen unklar ist die zeitliche Komponente. Insgesamt gibt es wohl 2 Millionen Datensätze, von denen 360 000 verwertet wurden. Den Stromspiegel gibt es seit 2016, entsprechend könnte das tatsächlich jährlich sein.

    Veranstaltet wird das Ganze übrigens von der co2online gGmbH https://de.wikipedia.org/wiki/Co2online

  • Damit haben wir natürlich auch ein Sampling-Problem, repräsentativ ist da nichts.

    Meine erste Vermutung wäre, dass Leute, die so eine App verwenden, mehr auf ihren Stromverbrauch achten und weniger verbrauchen als der Durchschnitt. Aber vielleicht täusche mich auch, weil das die mittelalten Männer mit vielen Gadgets zuhause sind.

  • Hallo,

    habe in Aussicht eine 55qm Wohnung, neu renoviert, in einem nicht so jungem Haus in der unter uns noch eine Wohnung ist. Sie hat eine elektirsche Fußbodenheizung und durchlauferhitzer. Wir sind 2 nicht allzu sparsame Menschen und darüberhinaus habe ich noch einen gaming rechner. Was meint ihr verbauchen wir ca jährlich so an KWH?

    Wir haben eine 58 qm Wohnung. Heizung per Fernwärme, Warmwasser per Durchlauferhitzer (Bad) und 5l-Boiler in der Küche.

    Stromverbrauch 3200 KWh p.a. für 2 Personen. Meine Partnerin macht seit der Pandemie 2 Tage/Woche Homeoffice. Dadurch ist unser Stromverbrauch um ca. 20% gestiegen.

    (Computer, Kaffeemaschine, Staubsauger, usw.).


    Ich würde in Anbetracht einer elektrischen Heizung locker in Richtung > 10.000 KWh p.a. kalkulieren.

  • Meine erste Vermutung wäre, dass Leute, die so eine App verwenden, mehr auf ihren Stromverbrauch achten und weniger verbrauchen als der Durchschnitt. Aber vielleicht täusche mich auch, weil das die mittelalten Männer mit vielen Gadgets zuhause sind.

    Ich weiß es nicht. Das Gegenteil ist auch plausibel. Wer sehr wenig verbraucht, wird sich nicht die Mühe machen, das noch in einem Tool einzugeben. Letztendlich ist das ja auch keine Stromspar-App, sondern ein "Rechner", der die Tabelle auswertet. Wer wissen will, ob sein Stromverbrauch gut oder schlecht ist, kann also auch einfach in die Tabelle schauen und steht dann nicht als Datenpunkt zur Verfügung. Wie sich das alles auswirkt, ist schwer einzuschätzen. Sicher ist nur, dass das nicht repräsentativ ist. Auch ältere Leute wird man hier sicherlich deutlich weniger finden

  • Man findet die genannten Werte an vielen Stellen im Netz, und ich halte sie auch für plausibel.

    Wir sind hier in einem Forum und nicht vor Gericht.

    Aber wir sind hier in einem Forum, in dem man es besonders genau wissen will. ;)

    Kollege LebenimSueden ganz besonders. Der will offensichtlich diese Diskussion unbedingt "gewinnen", was letztlich aber neben der Sache ist.


    co2online erhebt Daten von Nutzern, die nach meiner Ansicht nach schief sind. Aber deren Werte liegen in der üblichen Bandbreite und sie erscheinen bei einer Googelei ganz oben. Es ist sicher keine wissenschaftliche Methode, den ersten Googletreffer zu nennen, aber es ist praktisch und in einer informellen Unterhaltung wie dieser auch tolerabel.


    Ich verfolge das Thema seit etwa 15 Jahren. Schon damals haben mich durchschnittliche Stromverbräuche anderer Leute interessiert und ich habe im Internet danach gesucht (und auch Angaben darüber gefunden). In Internetveröffentlichungen ist die Größenordnung der Verbräuche über diese Zeit unverändert geblieben, das heißt: Neue Entwicklungen wie etwa die Verbreitung von E-Mobilen und Wärmepumpen, die den Stromverbrauch in ganz andere Regionen treiben, finden sich in diesen Angaben noch nicht.


    Auch Photovoltaik hat selbstverständlich einen Einfluß auf den Stromverbrauch (oder auch: den Netzbezug von Strom) eines Haushalts. Ich ahne allerdings nicht, welchen Prozentsatz der Haushalte das bisher betrifft, zumindest in der Stadt vermutlich einen recht kleinen.

  • Ich kenne jemanden, da würde sich dieses Zitat unter jedem dritten Beitrag anbieten. ^^

    Achim Weiss , nix für ungut, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Nase, um die es da geht, deine eigene ist. Kann mich auch irren, aber genau darin bin ich mir gerade nicht sicher.


    Sorry

    Alexis

    Arbeit macht Spaß. Aber wer kann schon Spaß vertragen?





  • Um mal wieder etwas Schwung in die Diskussion zu bringen:

    Früher hatte man Glühbirnen, die brauchen etwa das Zehnfache von LEDs. Macht dann halt schnell mal 250W aufwärts für die Wohnzimmerbeleuchtung. So ein alter Herd mit fetten Stahlplatten braucht nicht nur ewig, bis er warm ist.

    Hier würde ich sagen: Ja und Nein. Ich notiere meinen Stromverbrauch schon seit sehr vielen Jahren und obwohl nach und nach mehr energiesparende Geräte angeschafft wurden (Beleuchtung mit LED, Induktionsherd, effizienter Kühlschrank und Waschmaschine sowie Geschirrspüler), ist der Gesamtverbrauch bei uns nur kaum bzw. gar nicht gesunken, das der Komfortanspruch gestiegen ist und mehr Stromfresser aus dem Bereich IT und Smart Home eingezogen sind:

    • Ein dutzend WLAN-Rolladen-Schalter
    • Mehrere dutzend Zigbee Leuchtmittel oder schaltbare Zigbee Steckdosen
    • Drei WLAN Access Points inkl. Controller
    • Mehrere WLAN-Lautsprecher (Homepods)
    • Stellantriebe für die Fußbodenheizung
    • Steuerungen mit Display für die Fußbodenheizung

    Jedes dieser Geräte verbraucht ca. 1 bis 2 Watt (die Access Points zwischen 5 und 9 Watt dazu noch der Router) und damit läppert sich das in der Summe dann doch und gibt eine Grundlast von 80 bis 100 W bzw. einen Verbrauch von bis zu 0,1 kWh (pro Stunde). Zumal die "smarten" Leuchten bei Dunkelheit natürlich automatisch einschalten, auch wenn niemand zu Hause sein sollte - dies aber auch bewusst zur Abschreckung von Einbrechern.


    Andererseits bezahle ich gerne die paar Euro mehr für den Ökostrom im Monat, um eben diesen Komfort zu haben.


    Home Office kam in der Zwischenzeit natürlich auch noch dazu und sorgt für einen zusätzlichen Verbrauch.

  • Strom ist billig (auch aktuell noch!), somit lohnt sich sparsamer Umgang mit Strom finanziell nicht groß.


    Das mag sich ändern, wenn man mit Strom heizt (am schlimmsten noch rein ohmisch, nicht per Wärmepumpe) und z.B. ein Elektromobil betreibt. Dann spielt der Strompreis eine bedeutendere Rolle.


    Die Bedeutung "stromsparender Geräte" wird vermutlich gemeinhin überschätzt. In der Summe schlucken die vielen kleinen Fresserchen vermutlich mehr als eine Geschirrspülmaschine, die letztlich doch nur gelegentlich mal läuft. Und beim Herd dürfte das Nutzungsverhalten einen größeren Einfluß haben als die Technologie.


    Als ich anno 2009 angefangen habe, mich genauer für meinen Stromverbrauch zu interessieren, ist der Verbrauch von einem Jahr aufs andere um etwa ein Drittel gesunken. Das war noch vor der LED-Zeit. Seither ist der Verbrauch des Haushalts stetig auf noch einmal die Hälfte gesunken, was (das letzte Jahr ausgenommen) den Preisanstieg der letzten Jahre kompensiert hat. Von 2010 bis 2022 ist meine Stromrechnung praktisch gleich geblieben. Im letzten Jahr waren es dann (bei weiter sinkendem Verbrauch) 100 € mehr. Das konnte ich verknusen.

  • Die Bedeutung "stromsparender Geräte" wird vermutlich gemeinhin überschätzt. In der Summe schlucken die vielen kleinen Fresserchen vermutlich mehr als eine Geschirrspülmaschine, die letztlich doch nur gelegentlich mal läuft. Und beim Herd dürfte das Nutzungsverhalten einen größeren Einfluß haben als die Technologie.

    Das ist so. Wenn ich von 100 Wh ausgehe, die meine ganzen smarten Geräte so pro Stunde konsumieren, dann sind das immerhin ordentliche 2,4 kWh am Tag.
    Da spielt es dann kaum ein Rolle, ob der Geschirrspüler nun 1,2 oder 1,6 kWh pro Spülgang verbraucht.
    Aber wie gesagt, mir ist dies vollkommen bewusst und ich bin bereit, für diesen Komfort zu zahlen.
    Daher versuche ich auch, mir günstige Stromlieferverträge mit langer Preisgarantie zuzulegen.

  • Strom ist billig? Im Vergleich zu was?

    Diamanten!


    1 Strom < 1 Diamant


    Ernsthafte Antwort: Ich vermute, dass bei Strom (ebenso wie bei Benzin) zwar jeder ganz furchtbar klagt, aber Stromverbraucher ausschalten wenn man nicht im Raum ist oder Auto abschalten, wenn man auf jemanden wartet scheinen beides nicht sonderlich wichtig zu sein.

  • Ernsthafte Antwort: Ich vermute, dass bei Strom (ebenso wie bei Benzin) zwar jeder ganz furchtbar klagt, aber Stromverbraucher ausschalten wenn man nicht im Raum ist oder Auto abschalten, wenn man auf jemanden wartet scheinen beides nicht sonderlich wichtig zu sein.

    Gejammert wird immer. Früher war schließlich alles billiger. Und das eigene Verhalten ändern...Der Nachbar hat den Job gewechselt, weil er so viel pendeln musste und 200€ im Monat für Diesel ausgegeben hat. Er arbeitet jetzt hier im Ort. Entfernung etwa 1km. Er hat mir noch ganz stolz erzählt, dass er jetzt sein Auto abschafft und ein Dienstrad bekommt. Nach 2 Wochen stand wieder ein Auto vor der Tür...und er fährt die Strecke. Jeden Tag 4 Mal, denn zum Mittagessen kommt er nach Hause...


    ist der Gesamtverbrauch bei uns nur kaum bzw. gar nicht gesunken, das der Komfortanspruch gestiegen ist und mehr Stromfresser aus dem Bereich IT und Smart Home eingezogen sind:

    Ja natürlich. Man kann sich die Einsparungen schnell kaputt machen, wenn man mehr Verbraucher hat. So wie auch die effizienteren Automotoren in der Praxis wenig sparen, weil die Autos immer stärker motorisiert sind. Der "Basismotor" vom aktuellen Octavia hat 150PS, für Aufpreis gibts den Diesel mit 115PS. Der 1.6er Diesel wurde auch irgendwann abgeschafft, jetzt gibts nur noch 2l Hubraum. Vollkommen irre, wenn ihr mich fragt

  • Vollkommen irre, wenn ihr mich fragt

    Nö, eigentlich nicht.

    Verkauft wird das was der 'Kunde' will. Und der 'Kunde' bin nicht ich oder Du, sondern die große Masse.

    Bestes Beispiel: Ich bin bekennender Fan von 'kleinen' Smartphones. Ich möchte es klein, aber trotzdem mit guter technischer Ausstattung. Da ich seit jeher Android-Geräte bevorzugte, bin ich zwangsläufig bei den Sony-'Compact'-Geräten gelandet. Leider gibt es die Serie nicht mehr. Ich habe es dann mit einem verhältnismäßig 'kleinen' normalen Smartphone versucht. Ist mir einfach zu groß!

    Inzwischen bin ich bei Apple gelandet, weil es hier noch Geräte gibt, die meinen Wünschen entsprechen.

    Aber auch hier wurden die 'Mini'-Geräte inzwischen ersatzlos eingestellt. <X

  • Nö, eigentlich nicht.

    Verkauft wird das was der 'Kunde' will. Und der 'Kunde' bin nicht ich oder Du, sondern die große Masse.

    Naja. Gerade die Autohersteller zeigen, dass man mit geschicktem Marketing der Kundenmasse schon klarmachen kann, was sie zu wollen hat.


    Ich erinnere an diese sog. Lifestyle-Kombis vom Schlage 3er-BMW, A4..., deren Laderaum kleiner ist als bei einem Kompaktfahrzeug (Peugeot 306/307/308). Dennoch war ein solches völlig unpraktisches Auto zeitweise der letzte Schrei.

  • Die Nachfrage wird durch Werbung erzeugt. Wenn kleine Autos und Handys nicht mehr beworben werden, weil sich größere Modelle mehr lohnen dann werden diese Zwangsläufig gekauft.

    Die Verbraucher kaufen halt mehr beworbene Sachen sonst würde sich die ganze Werbung ja auch nicht lohnen und wenn ein Unternehmen mit großen Autos mehr verdient kann es auch mehr Geld in die Werbung stecken und schon ist beißt sich die Katze in den Schwanz.

    Dennoch war ein solches völlig unpraktisches Auto zeitweise der letzte Schrei.

    Trotzdem haben sich die Besitzer über die kleinen Kofferräume geärgert.

    Die Frage ist wird das Angebot für die Nachfrage gemacht oder macht das Angebot die Nachfrage?