Altersvorsorge / ETF -Fondgebune Rentenversicherung

  • Guten Abend zusammen,


    Es ist mein erster Beitrag hier auf dem Forum, ich habe vor Kurzem angefangen mich mit den Themen Sparen und Altersvorsorge auseinander zu setzen.

    Bin jetzt Anfang 30, da ich aus verschiedenen Gründen einen Schuldenberg abzahlen musste, habe ich mich bisher noch nicht allzu sehrmit diesen Themen beschäftigt.

    Nun bin ich endlich schuldenfrei und will mit dem Anlegen und der Altersvorsorge durchstarten und befinde mich momentan im Stadium der Informationssammlung.


    In diesem Zusammenhang hatte ich auch ein Beratungsgespräch bei meiner Bank (Sparkasse), die Berater vertreten ja natürlich die Interessen der Sparkasse und daher weiß ich nicht ganz wie viel man denen tatsächlich vertrauen kann und ob sie einem tatsächlich nur was verkaufen wollen oder man auch wertvolle Infos bekommt.


    Für das Sparen mit ETF wurde mir das SmartVermögen der Sparkasse geraten, da ich aber zu wenig Ahnung in diesem Bereich habe weiß ich nicht ob das tatsächlich sinnvoll ist bzw welche Alternative für einen Einsteiger am einfachsten geeignet ist.


    Für die Altersvorsorge wurde mir das "SV VermögensPolice Invest" zur Schließung der Rentenlücke geraten.

    Ich habe bereits auf Youtube einige Videos zum Thema Altersvorsorge angeschaut und dort wurde stets davon abgeraten bzw dazu geraten lieber in ETFs zu investieren.

    Der Berater hat versucht mir das Produkt der Sparkasse schmackhaft zu machen in dem er mir vorgerechnet hat, dass ich beim Sparen mit ETF am Schluss mit der Kapitalertragssteuer und dem Soli-Zuschlag Steuerabgaben i.H.v gerundet 56000 EUR hätte, mit dem Sparkassenprodukt allerdings nur noch 17000 EUR

    Klar fallen bei diesem Produkt Kosten an aber könnt ihr mir verständlich für einen Laien erklären wie man diesen steuerlichen Vorteil mit ETF-Anlagen ausgleichen kann, bzw wieso sich ETFs tatsächlich besser lohnen?


    Ich habe einen Versicherungsvorschlag schon mal zugeschickt bekommen, kann da auf Wunsch auch einzelne Punkte anhängen.

    Danke allen schon mal für die Unterstützung.

  • Hallo.


    Wenn beim Sparkassen-Produkt die Rendite deutlich unter der des "freien" ETF-Sparplans liegt, dann ist die Steuer hinterher so ziemlich letztranging.


    In jungen Jahren funktioniert Altersvorsorge sehr gut über Vermögensaufbau. Bei mehr als 30 Jahren bis zur Rente macht der ETF-Sparplan grundsätzlich Sinn. (Es sei denn man wil Eigenkapital für einen Immobilienerwerb in den nächsten paar Jahren aufbauen.)

  • Bin jetzt Anfang 30, da ich ... einen Schuldenberg abzahlen musste, habe ich mich bisher noch nicht allzu sehr mit [Geldanlage] beschäftigt.


    Nun bin ich endlich schuldenfrei und will mit dem Anlegen und der Altersvorsorge durchstarten und befinde mich momentan im Stadium der Informationssammlung.

    Schulden abzahlen ist eine gute Idee. Erstmal Schulden abtragen, dann ans Sparen denken.


    "Durchstarten" ist eine schlechte Idee. Wenn man noch nicht laufen kann, sollte man nicht versuchen zu rennen.


    Dein nächster Schritt lautet: Notgroschen aufbauen, am sinnvollsten auf einem Tagesgeldkonto. Wenn Du etwa etwa 3 Netto-Monatsgehälter zusammen hast, wieder melden.

    In diesem Zusammenhang hatte ich auch ein Beratungsgespräch bei meiner Bank (Sparkasse). Die Berater vertreten ja natürlich die Interessen der Sparkasse, und daher weiß ich nicht ganz, wie viel man denen tatsächlich vertrauen kann und ob sie einem tatsächlich nur was verkaufen wollen oder man auch wertvolle Infos bekommt.

    Es gibt in Sparkassen keine Berater, wohl aber Verkäufer. Es ist für einen prospektiven Kunden sinnvoll, den Unterschied zwischen beiden zu kennen.

    Für das Sparen mit ETF wurde mir das SmartVermögen der Sparkasse geraten, da ich aber zu wenig Ahnung in diesem Bereich habe weiß ich nicht ob das tatsächlich sinnvoll ist bzw welche Alternative für einen Einsteiger am einfachsten geeignet ist.

    Erst den Notgroschen aufbauen. Die Zeit, in der Du ihn aufbaust, nutzen, um Dich schlauzulesen, also Finanzwissen aufbauen. Über alles weitere spricht man dann.

    Für das Sparen mit ETF wurde mir das SmartVermögen der Sparkasse geraten, da ich aber zu wenig Ahnung in diesem Bereich habe, weiß ich nicht, ob das tatsächlich sinnvoll ist bzw welche Alternative für einen Einsteiger am einfachsten geeignet ist.

    Hast Du Dir den Verkaufsprospekt dieser Anlage geben lassen? Nein? Besorg ihn Dir und lies ihn. Wenn Du was nicht verstehst, frag.


    SmartVermögen ist eine Vermögensverwaltung, die für Menschen gemacht ist, die Ihre Wertpapieranlagen Profis überlassen wollen und sich entspannt um andere Dinge des Lebens kümmern wollen.

    Äh - nein. Ich wollte mein Geld den "Profis" der Sparkasse lieber nicht anvertrauen.


    Der Sparkassenverkäufer mag den Begriff "ETF" nicht so gern hören. Einen ETF kaufst Du selber, wenn Du ihn kaufen willst. Der Sparkassenverkäufer verdient daran nichts.

    Für die Altersvorsorge wurde mir das "SV VermögensPolice Invest" zur Schließung der Rentenlücke geraten.

    Wenn Du in eine Sparkasse zur "Beratung" gehst, wird man Dir ausschließlich Sparkassenprodukte schmackhaft machen.


    Ich halte das nicht für ehrenrührig. Der Kunde muß es aber wissen.


    Selbstverständlich wird Dich kein Verkäufer darauf hinweisen, daß es die gleiche oder gar eine bessere Leistung nebenan gibt. Schließlich will er selbst verkaufen.

    Ich habe bereits auf Youtube einige Videos zum Thema Altersvorsorge angeschaut und dort wurde stets davon abgeraten bzw dazu geraten lieber in ETFs zu investieren.

    Man fängt eine Reise mit dem ersten Schritt an und nicht mit dem letzten.

    Du kannst noch nicht sicher gehen, denkst aber schon ans rennen.

    Der [Verkäufer] hat versucht, mir das Produkt der Sparkasse schmackhaft zu machen, indem er mir vorgerechnet hat, dass ich beim Sparen mit ETF am Schluss mit der Kapitalertragssteuer und dem Soli-Zuschlag Steuerabgaben i.H.v gerundet 56000 EUR hätte, mit dem Sparkassenprodukt allerdings nur noch 17000 EUR

    Das Ergebnis zu erzielen ist nicht besonders schwer: Wenn das Sparkassenprodukt nur ein Viertel der Rendite des ETF-Sparplans hat, zahlst Du damit natürlich auch nur ein Viertel so viel Steuern.


    Du solltest Dich darüber freuen, daß Du am Ende viel Steuern zahlst. Dann hast Du nämlich auch viel Gewinn gemacht.

    Klar fallen bei diesem Produkt Kosten an aber könnt ihr mir verständlich für einen Laien erklären wie man diesen steuerlichen Vorteil mit ETF-Anlagen ausgleichen kann, bzw wieso sich ETFs tatsächlich besser lohnen?

    Ich kann Dich nur warnen, im Moment irgendwas abzuschließen. Du bist Anfänger und hast noch keine Ahnung. Das ist normal, jeder hat mal so angefangen. Aber man darf sich in diesem Stadium halt nicht verführen lassen, sonst wird das in aller Regel teuer.

    Ich habe einen Versicherungsvorschlag schon mal zugeschickt bekommen, kann da auf Wunsch auch einzelne Punkte anhängen.

    Im Moment gehört das Angebot in den Papierkorb.

  • Der Berater hat versucht mir das Produkt der Sparkasse schmackhaft zu machen in dem er mir vorgerechnet hat, dass ich beim Sparen mit ETF am Schluss mit der Kapitalertragssteuer und dem Soli-Zuschlag Steuerabgaben i.H.v gerundet 56000 EUR hätte, mit dem Sparkassenprodukt allerdings nur noch 17000 EUR

    Na klar, mit ETFs ist dein Depot später ja auch 500.000 Euro Wert, während bei der Sparkasse 70.000 rumdümpeln (Zahlen fiktiv). Also da zahle ich lieber mehr Steuern ^^


    Sehr gut, dass du vorher hier nachfragst um nicht auf die Verkäufer, nicht Berater, der Spasskasse reinzufallen.


    Du kannst das ganz alleine und brauchst keine Berater. Ausser uns natürlich ;)

  • Hallo Neuling27 und Herzlich Willkommen im FT-Forum,

    gut, das Du den Weg gefunden hast vorher zu fragen und nicht erst 10 Jahre nachdem Du einen Vertrag unterschrieben hast! Das ist nämlich hier zumeist der Fall, wenn die Menschen nach Jahren merken, dass nach allen Kosten der privaten Rentenversicherungen keine Rendite herauskommt!

    Wichtig ist zunächst mal sein Geld zu möglichst geringen Kosten anzulegen. Die Kosten einer Geldanlage sind so ziemlich das Einzige, was Du selbst beeinflussen kannst. Und die Kosten zahlst Du auch in jedem Fall. Also völlig unabhängig davon ob Deine Geldanlage eine hohe Rendite erwirtschaftet oder nicht.


    Bevor Du überhaupt über das Investieren nachdenkst:

    Notgroschen vorhanden?

    Notwendige Versicherungen vorhanden (Privathaftpflicht, BUV)?

    staatliche Altersvorsorge (Pension, Rente, Versorgungswerk)

    geplanter Anlagezeitraum?

    Ziel der Geldanlage?

    Welcher Prozentsatz des vorhanden Geldes soll risikoreich angelegt werden (z.B. Aktien ETF)?

    Eigene Risikotragfähigkeit (z.B. Sicherheit Job)?

  • Hallo zusammen,

    sehr richtig. Bankberater sind Verkäufer.


    In der Finanztip App gibt es dazu interessantes mit der Überschrift:


    Der große Haken bei Beratungsgesprächen in Deiner Bank

    Auch hilfreich:


    https://www.finanztip.de/gelda…al&utm_source=App#c108521


    Im Newsletter ist übersichtlich eine ETF Strategie zu finden.


    Geld können Sie selbst. Den ersten Schritt haben Sie gemacht. Einen Bankberater brauchen Sie nicht.

    LG

  • Na klar, mit ETFs ist dein Depot später ja auch 500.000 Euro Wert, während bei der Sparkasse 70.000 rumdümpeln (Zahlen fiktiv). Also da zahle ich lieber mehr Steuern ^^


    Sehr gut, dass du vorher hier nachfragst um nicht auf die Verkäufer, nicht Berater, der Spasskasse reinzufallen.


    Du kannst das ganz alleine und brauchst keine Berater. Ausser uns natürlich ;)

    Bei Durchsicht des Angebots ist ganz weit hinten versteckt die Info:

    Renditenminderung in diesem Beispiel 1,60 %

  • monstermania auch dir ein herzliches Danke für die wertvollen Informationen, klar wurde versucht, alles schnell über die Bühne zu bringen, gut schwätzen konnte der Berater auf jeden Fall :D



    Bevor Du überhaupt über das Investieren nachdenkst:

    Notgroschen vorhanden? - Notgroschen ist auf einem Tagesgeldkonto vorhanden.

    Notwendige Versicherungen vorhanden (Privathaftpflicht, BUV)? - Privathaftpflicht ja, BUV bisher noch nein

    staatliche Altersvorsorge (Pension, Rente, Versorgungswerk) - staatlich ist nichts vorhanden aber habe eine betriebliche Altersvorsorge, mein AG zahlt den gleichen Betrag wie ich

    geplanter Anlagezeitraum? - mache mich nun schlau über die mittel- und langfristige Anlagemöglichkeiten

    Ziel der Geldanlage? - primär Vermögensaufbau und Altersvorsorge, bei Immobilienkauf bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich tatsächlich der Typ hierfür bin

    Welcher Prozentsatz des vorhanden Geldes soll risikoreich angelegt werden (z.B. Aktien ETF)? - für den Anfang hätte ich auf 10-15 % gezielt

    Eigene Risikotragfähigkeit (z.B. Sicherheit Job)? - Habe momentan einen sehr guten AG, 37h Woche im Büro, Homeoffice flexibel einplanbar, automatische jährliche Gehaltsüberprüfung und anpassung, Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie jährlicher Bonus

  • adrianberg
    Vielen Dank, super hilfreiche Tipps!

  • Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto ist bereits angelegt, daher mache ich nun den nächsten Schritt

    Oh! Wenn Du nach dem Tilgen der Schulden bereits wieder einen Notgroschen aufgebaut hast, mag die Schuldenrückzahlung schon ein Weilchen her sein, bei durchschnittlichen Sparraten so ein bis zwei Jährchen.


    Der nächste Schritt heißt: Forensoftware verstehen.


    Antworten schreibt man unter das Zitat und nicht ins Zitat hinein. Dann können andere Deinen Text nämlich erheblich besser lesen.


    Nächster Schritt:

    Diesen Text hier


    https://www.finanztip.de/geldanlage/


    lesen und verinnerlichen.


    Der wichtigste Punkt ist der mit der Vermögensstruktur. Du solltest Dir klar werden, zu welchem Zweck Du sparst und wieviel Chance Du ins Auge fassen wolltest (oder Risiko, um die beiden mal andersherum zu nennen).


    Wenn Du planst, in fünf Jahren oder so eine Immobilie zu kaufen, sparst Du sinnvollerweise auf dieses Ziel hin, im wesentlichen mit festverzinslichen Papieren. Mit denen ist zwar der Realverlust sicher, aber auf so kurze Sicht hast Du an der Börse halt doch ein Verlustrisiko, gerade, wenn man das Geld auf Termin braucht.


    Wenn Du längerfristig sparst, kommt es darauf an, wieviel temporären Kursverlust Du aushältst. Der letzte Crash, der Corona-Crash war ein besonderer, er ging steil abwärts, aber die Börsen erholten sich ungewöhnlich rasch davon. Man muß als Anleger in einer solchen Situation die Finger still halten, dann gehts runter und kommt wieder hoch, wie in der Achterbahn, weiter passiert nichts. Gerade heute habe ich aber von einem Strategen gelesen, der so ziemlich am Tiefpunkt kalte Füßte gekriegt hat, ausgestiegen ist und damit seinen Verlust realisiert hat.


    Wieviel man selber aushält. muß man ausprobieren. Letztlich bemißt sich an der eigenen Risikotoleranz, welchen Prozentsatz man in "sichere" Anlagen steckt (bei denen (siehe oben) etwa 4% realer Verlust jedes Jahr quasi garantiert ist) oder halt Aktien-ETFs kauft, die 20% oder auch 50% runtergehen können (es üblicherweise aber nicht tun), dafür aber halt auch 20% oder mehr nach oben gehen können.


    Und wenn das dann klar ist, reden wir weiter :)



    PS: An anderer Stelle antwortest Du auf die Frage


    >> staatliche Altersvorsorge (Pension, Rente, Versorgungswerk) [vorhanden]

    > staatlich ist nichts vorhanden


    Es ist kaum zu glauben, daß Du als Angestellter keine Rentenbeiträge zahlst und somit (nach 5 Jahren) keinen Anspruch an die gesetzliche Rentenversicherung hast.


    Kannst Du diesbezüglich nochmal nachschauen?

  • Hallo Neuling27 und Herzlich Willkommen im FT-Forum,

    gut, das Du den Weg gefunden hast vorher zu fragen und nicht erst 10 Jahre nachdem Du einen Vertrag unterschrieben hast! Das ist nämlich hier zumeist der Fall, wenn die Menschen nach Jahren merken, dass nach allen Kosten der privaten Rentenversicherungen keine Rendite herauskommt!

    Wichtig ist zunächst mal sein Geld zu möglichst geringen Kosten anzulegen. Die Kosten einer Geldanlage sind so ziemlich das Einzige, was Du selbst beeinflussen kannst. Und die Kosten zahlst Du auch in jedem Fall. Also völlig unabhängig davon ob Deine Geldanlage eine hohe Rendite erwirtschaftet oder nicht.

    Genau darauf bin ich hereingefallen. 2 Rentenversicherungen abgeschlossen bei der Württembergischen (1x100€ +1x40€) und gedacht die würden mir im Alter die gesetzliche Rente aufbessern.


    Jetzt stehe ich vor der Wahl entweder die Verträge mit Verlust zu verkaufen (ca 3000€) oder auf beitragsfrei zu stellen und nur eine sehr kleinen Betrag ausbezahlt zu bekommen.


    Was würdet ihr machen (beide Verträge haben zusammen nur etwa 10.000€ wert) kündigen oder beitragsfrei setzen?

  • Jetzt stehe ich vor der Wahl entweder die Verträge mit Verlust zu verkaufen (ca 3000€) oder auf beitragsfrei zu stellen und nur eine sehr kleinen Betrag ausbezahlt zu bekommen.

    Wäch (= 'weg' im Werner-Deutsch) mit die Sch...!

    Der 'Verlust' von rund 3k ist in Nominalwerten gerechnet. Und in Realwerten hast du durch die verpaste Rendite noch mehr liegen lassen.

    Von dem Pickekram - nicht despektierlich gemeint, obwohl es sich so anhören könnte - könntest du dir im Alter vielleicht jede zweite Woche ein Eis leisten. Man mag so'n Quark als Sicherheitsbaustein ansehen... aber 'sicher' geht anders, sicherlich nicht bei einem Versicherer ;)

    Was würdet ihr machen (beide Verträge haben zusammen nur etwa 10.000€ wert) kündigen oder beitragsfrei setzen?

    Auflösen!

  • Genau darauf bin ich hereingefallen. 2 Rentenversicherungen abgeschlossen bei der Württembergischen (1x100€ +1x40€) und gedacht, die würden mir im Alter die gesetzliche Rente aufbessern.


    Jetzt stehe ich vor der Wahl, entweder die Verträge mit Verlust zu verkaufen (ca 3000€) oder auf beitragsfrei zu stellen und nur eine sehr kleinen Betrag ausbezahlt zu bekommen.


    Was würdet ihr machen (beide Verträge haben zusammen nur etwa 10.000€ wert) kündigen oder beitragsfrei setzen?

    Ich würde mit Deinem völlig anders gearteten Problem einen neuen Thread aufmachen und in diesem die Sachlage so schildern, daß man sie nachvollziehen kann.

  • Es gibt grundsätzlich ja zwei Möglichkeiten:

    Entweder, ETF selbst besparen, dann spart man sich die Kosten und hat mehr Rendite, aber steuerliche Nachteile und deckt das Langlebigkeitsrisiko nicht ab.

    Alternativ eine ETF-Police, die zwar Gebühren kostet, aber steuerliche Vorteile besitzt und auch dann noch zahlt, sollte man tatsächlich 120 werden.


    Wie würde ich vorgehen?

    - Erste Überlegungen: Wie wichtig ist mir das Langlebigkeitsrisiko? Genügt mir ein 4%-Plan oder will ich eine tatsächlich garantierte Zahlung bis zum Lebensende?

    - Wenn letzteres der Fall ist: Angebote vom Honorarberater einholen.

    - Wenn das nicht so wichtig ist, vergleichen. Es gibt Honorarberater, die die reine Angebotserstellung ohne Beratung kostenlos anbieten. Also ein Angebot einholen.

    Im Anschluss eines der Zinsszenarien aus dem Angebot nehmen und mit einem handelsüblichen Zinsrechner rechnen (z.B. mit 6%).

    Wird der Steuervorteil später höher sein als die Differenz? Dann die Police. Ist er niedriger, dann selbst ansparen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Jetzt stehe ich vor der Wahl entweder die Verträge mit Verlust zu verkaufen (ca 3000€) oder auf beitragsfrei zu stellen und nur eine sehr kleinen Betrag ausbezahlt zu bekommen.


    Was würdet ihr machen (beide Verträge haben zusammen nur etwa 10.000€ wert) kündigen oder beitragsfrei setzen?

    Der eine Vertrag (40€ Rentenversicherung) wurde im Juni 2011 abgeschlossen, während die Fondgebundene Rentenversicherung (100€) im Mai 2017 abgeschlossen wurde.

    In Anbetracht des Abschlussdatums der Versicherungen scheint ein Widerruf ziemlich aussichtslos zu sein. Du kannst natürlich Deine Verträge einmal durch die Verbraucherzentrale HH auf eine fehlerhafte Widerrufsbelehrung prüfen lassen (kostenpflichtig):

    https://www.vzhh.de/themen/ver…uefen-geld-zurueckholen-0


    Der Vertrag von 2017 ist natürlich besonders bitter, da durch die Zillmerung die Abschlußprovision des Vertrags in den ersten 5 Jahren bezahlt wird.

    In Anbetracht der von Dir genannten Summe(n), würde ich wohl das Ganze unter Lehrgeld verbuchen und das Kapitel komplett abschließen.

    Die Frage, die für Dich viel entscheidender sein sollte, was Du zukünftig für Deinen Vermögensaufbau machen willst. Ein eigenes ETF-Depot wäre grundsätzlich die einfachste/kostengünstigste Lösung, verlangt aber auch eine entsprechende Disziplin. Auch unterliegt ein ETF-Depot keinerlei Bestandschutz im Falle eines evtl. späteren Bezugs von Sozialleistungen (längere Arbeitslosigkeit/Berufsunfähigkeit). Daher sei hier die Frage erlaubt, ob eine (ausreichende) Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV) vorhanden ist?

    Auch wenn das jetzt kein direktes Argument gegen den Vermögensaufbau im eigenen ETF-Depot ist, sollte man das zumindest wissen.


    Es gibt auch die Möglichkeit ein ETF-Depot im 'Mantel' einer Versicherung zu besparen (Nettopolice). Darauf hat ja JackDawson bereits hingewiesen. Bei entsprechender Ausgestaltung des Vertrags, ist hier auch ein Schutz des ETF-Depot bei Bezug von Sozialleistungen möglich.

    Saidi von Finanztip hat zum Thema ETF-Nettopolice vs. eigenes ETF-Depot auch mal ein Video gemacht:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Ich selbst nutze für den Vermögensaufbau größtenteils ein eigenes ETF-Depot und verfüge auch nicht über eine BUV.

    Mein Geld, meine Entscheidung!


    PS: Wie sieht es mit der gesetzlichen Altersvorsorge aus (Rente, Pension, usw.). Hier besteht bis zum 45 Lebensjahr u.U. die Möglichkeit für Schul- und Ausbildungszeiten Beiträge nachzuzahlen. Auch diese Möglichkeit solltest Du prüfen!

    https://www.rentenfuchs.info/nachzahlen-fuer-schulzeiten/

  • Wie sieht es mit der gesetzlichen Altersvorsorge aus (Rente, Pension, usw.). Hier besteht bis zum 45 Lebensjahr u.U. die Möglichkeit für Schul- und Ausbildungszeiten Beiträge nachzuzahlen. Auch diese Möglichkeit solltest Du prüfen!

    https://www.rentenfuchs.info/nachzahlen-fuer-schulzeiten/

    Der Antrag muss bis 45 gestellt werden, die Zahlung kann aber auf bis zu 5 Jahre gestreckt werden.