28.000€ Steuern nur gestundet? Eure Fragen zum ETF-Hack

  • Hallo, in Ihren Artikel 28.000€ Steuern nur gestundet? Eure Fragen zum ETF-Hack

    habe ich eine Sache nicht verstanden:

    Wenn ich ein EFT neu kaufen will, werde ich aus meinem Konto ein Teil verkaufen. Dann muss ich nach 1000 € Steuer von 25% zahlen. Dadurch würde sich die von Ihnen dargestellte Aktion nicht lohnen.
    Habe ich recht oder wo denke ich falsch?

    Mit Dank im Voraus

    Gertrude


  • In Ihrem Artikel 28.000€ Steuern nur gestundet? Eure Fragen zum ETF-Hack

    habe ich eine Sache nicht verstanden:

    Vermutlich meinst Du: "Im auf Finanztip.de veröffentlichten Artikel


    https://www.finanztip.de/blog/…eure-fragen-zum-etf-hack/


    habe ich irgendwas nicht verstanden."


    Dies hier ist das Forum der Finanztip-Leser und nicht etwa ein Ort, an dem irgendjemand der Finanztip-Redaktion mitliest.

    Wenn ich ein[en] EFT neu kaufen will, werde ich aus meinem Konto ein Teil verkaufen.

    Das ist möglich, eigentlich aber nicht. Wenn man spart, kauft man ETFs eigentlich von frischem Geld und schichtet nicht um.

    Dann muss ich nach 1000 € Steuer von 25% zahlen.

    Wenn Du aber umschichtest, also einen bereits vorhandenen Aktien-ETF verkaufst, um von dem erlösten Geld einen anderen ETF zu kaufen, hast Du von einem eventuellen Kursgewinn etwa 1400 € (1000 € / 0,7) pro Jahr steuerfrei und mußt den Rest mit etwa 18,5% versteuern (plus ggf. Kirchensteuer).

    Dadurch würde sich die von Ihnen dargestellte Aktion nicht lohnen.
    Habe ich recht oder wo denke ich falsch?

    Sehr wahrscheinlich zweiteres. Bei diesem tollen "ETF-Hack" (der bei genauerem Anschauen übrigens keineswegs neu ist und meines Erachtens auch nicht besonders toll) geht es um die Entsparphase, also um die Zeit, in der man Anteile gegen Geld verkauft, um davon beispielsweise die Rente aufzupeppen.

  • Sehr wahrscheinlich zweiteres. Bei diesem tollen "ETF-Hack" (der bei genauerem Anschauen übrigens keineswegs neu ist und meines Erachtens auch nicht besonders toll)

    Achim Weiss bin 100% bei Dir.

    Es nervt mich ein bißchen, dass FT das als eigene Erfindung propagieren als:

    " LIFO-statt-FIFO-Strategie von Finanztip"

    Es ist eigentlich nix neues und die große Veröffentlichung diese neue tolle Erfindung hat sehr viel Leser total verunsichert.


    Keine Ahnung warum FT so "Click Bait" -artig unterwegs sind.

  • Ich habe es nicht durchgerechnet. Klar ist, dass bei LIFO in der ersten Zeit weniger Abgeltungssteuer auf Gewinne fällig werden, diese wird dann aber beim Entsparen der zuerst eingezahlten Anteile fällig. Möglicherweise muss ich die nicht mehr zahlen, dann aber wohl meine Erben. Vor allem werden ja in der Zeit, wo die zuerst eingezahlten Anteile liegen, weitere Gewinne fällig, die sich dann wieder in höheren Steuerabgaben widerspiegeln werden. Würde mich wie gesagt sehr wundern, wenn die Rechnung von Finanztip tatsächlich zu einem relevanten Gewinn über die komplette Laufzeit führen sollte...

  • Es nervt mich ein bisschen, dass FT das als eigene Erfindung propagiert als:

    "LIFO-statt-FIFO-Strategie von Finanztip"

    Jou.

    Es ist eigentlich nix Neues, und die große Veröffentlichung dieser neue tolle Erfindung hat sehr viel Leser total verunsichert.

    Ich halte den Titel des Videos für marktschreierisch. Er hat wohl so manchen Zuschauer auf die falsche Spur gelockt.


    Das Prinzip ist ja lang bekannt und sachlich günstig für den Anleger. Bis zu einem gewissen Grad mag man das auch anpreisen. Meines Erachtens ist hier das angemessene Maß überschritten, aber das muß jeder Leser selbst entscheiden.


    Ich habe den Eindruck, daß bei Gertrude12 noch nicht angekommen ist, worum es eigentlich geht - und das ist in erster Linie den Machern des Videos anzulasten, denen eine knackige Überschrift möglicherweise wichtiger war als eine sachliche Art der Vermittlung.

    Keine Ahnung, warum FT so "Click Bait" -artig unterwegs sind.

    Möglicherweise geht FT das Geld aus. Seit einigen Monaten häufen sich die Bettelbotschaften unter redaktionellen Beiträgen und in Videos.

    Vielleicht möchten sie mit solchen knackigen Titeln ihre Sichtbarkeit erhöhen, weil das letztlich den Werbewert erhöht.

  • Um mal meinen Senf dazu zu geben, für mich ist diese Möglichkeit nichts neues. Allerdings könnte man dann jeden FT Artikel der einem schon bekannt ist als Marktschreierisch abtun, da aber das Interesse so groß ist, vermute ich viele Anleger haben sich noch nicht damit beschäftigt. Wenn sich die Menschen mehr mit ihrem Geld beschäftigen würden, hätten Truppen wie DVAG und Co nicht solche riesigen Gewinne. Ich halte da den Ball mal flach und freue mich für jeden der sein sauer erarbeitetes Geld auf diese Weise für sich behält.

  • Für mich ist diese Möglichkeit nichts Neues. Allerdings könnte man dann jeden FT-Artikel, der einem schon bekannt ist, als marktschreierisch abtun.

    Darum geht es nicht.


    Es geht um den Titel "28.000 Euro Steuern bei der Rente gespart!"

    Schon möglich, daß man auf diese Weise 28 Mille Steuern spart - man muß dafür nur ein entsprechend großes Depot haben.


    Die meisten von uns werden im Laufe ihres Lebens einen Lastwagen voll Brot und einen Tankwagen voll Bier trinken. Diese Aussage ist sachlich richtig und dennoch mißweisend, weil sie dazu verführt, die genannten Maße mit dem zu vergleichen, was man üblicherweise bei einer Mahlzeit verzehrt.


    Sinngemäß so ist es mit den 28.000 gesparten Steuern auch.

    Da aber das Interesse so groß ist, vermute ich viele Anleger haben sich noch nicht damit beschäftigt.

    Wer will es schon verpassen, 28.000 Euro Steuern zu sparen!


    Ich bleibe bei meiner Einschätzung: marktschreierisch.

  • Allerdings könnte man dann jeden FT Artikel der einem schon bekannt ist als Marktschreierisch abtun, da aber das Interesse so groß ist, vermute ich viele Anleger haben sich noch nicht damit beschäftigt. Wenn sich die Menschen mehr mit ihrem Geld beschäftigen würden, hätten Truppen wie DVAG und Co nicht solche riesigen Gewinne. Ich halte da den Ball mal flach und freue mich für jeden der sein sauer erarbeitetes Geld auf diese Weise für sich behält.

    Ob es einem gefällt oder nicht, viele Angebote im Internetz sind deutlich reißerischer unterwegs, auch wenn sie weniger guten Input liefern, und oft genug sogar schädlichen. Dass Finanztip in dem Orchester auch mal etwas schrillere Töne anschlagen muss, um gehört zu werden, kann eigentlich nicht verwundern: Trommeln gehört zum Geschäft. Daraus einen Vorwurf zu formulieren, halte ich - auch wenn ich den 28.000-Euro-Lifehack nun auch nicht für den Stein der Weisen und das Goldene Vlies in Personalunion halte - für konstruiert und es zeugt von wenig Kenntnis.

  • Ich denke, es geht hier seites FT darum, das (bekannte) Wissen in ein formales Häppchen zu verpacken, so dass man einfach eine Anleitung befolgen kann.


    Dieses (wie die meisten FT-Tipps) spricht Leute an, die andernfalls zum Bankberater gehen würden, damit der sich kümmert.

    Es soll NICHT Leute ansprechen, die sich alle Infos selbst zusammensuchen und bis ins Detail optimieren (so wie viele hier im Forum).


    "Finanzen kannst Du selbst", ist glaub ich nicht gemeint als "beschreite den Weg der Erkentnis von Anfang an alleine", sondern eher als "hier, ich weise Dich auf die wichtigen Dinge hin und das was für die meisten sinnvoll ist." Das ist zwar nur die 80%-Lösung, aber für die allermeisten ist das gut genug um dann nicht mehr das Verlangen zu haben, zum Bank-/Versicherungsberater zu laufen.


    Ist FT damit nicht irgendwie das gleiche wie ein Bankberater? Ja, schon, aber mit viel mehr Transparenz und viel weniger Eigeninteressen.


    Ich finde das einen guten Ansatz, komplexe Sachverhalte auf das Wichtigste zu reduzieren und möglichst zugänglich zu machen.

    Ich störe mich daher manchmal hier im Forum an sehr detaillierten Antworten. Oft wollen die Fragesteller nur eine Bestätigung, dass sie etwas grob verstanden haben und erhalten dann haufenweise "so einfach ist es nicht"- oder auch "Gott, bist Du doof, ICH hätte das alles GANZ anders gemacht" -Antworten, obwohl es im Prinzip durchaus richtig war.

    Leider ist es oft nicht absehbar, ob das ein Fragender war, der durch die komplexen Antworten von 80% Verständnis auf 90% gehievt werden konnte oder der dadurch zu der Erkentnis kommt, dass er das eh nie verstehen wird und dann wieder zu einem Verkäufer läuft.

  • Allerdings könnte man dann jeden FT Artikel der einem schon bekannt ist als Marktschreierisch abtun, da aber das Interesse so groß ist, vermute ich viele Anleger haben sich noch nicht damit beschäftigt.

    Unterschied war - dieser FT Artikel war soooooo wichtig, dass es in eine außerplanmäßige Newsletter am Montag (23.Aug.2023) erschienen ist.


    Hier die Wortlaut von der eMail zum Newsletter:


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    Liebe Finanztip-Leserin, lieber Finanztip-Leser,

    in den letzten Wochen hat unsere Expertenredaktion an einem umfangreichen Finanztipp gearbeitet, mit dem Du zehntausende Euro mehr aus Deinem ETF rausholen kannst: Die Finanztip 3×10-Strategie. Weil Du auf diesem Weg sehr viel Geld sparen kannst, informieren wir Dich in diesem außerplanmäßigen Newsletter, wie Du Dir die Ersparnis sichern kannst

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    Dieses Verhalten von FT ist “marktschreierisch” und nicht würdig von Finanztip.


    Meine Unzufriedenheit zu diesem Thema ist sehr groß

  • Du würdest es vermutlich nicht witzig verstehen, wenn ich schriebe, dass Niveau nur von unten nach Arroganz aussieht, oder? ?