Versicherungen online selbst abschließen / Verträge selbst prüfen

  • Hallo Leute,


    ich hatte gestern ein sog. "Beratungsgespräch" für eine private Rentenversicherung und bAV. Die Dame hat mir vorab schon eine Beispielrechnung geschickt, die ich vorab durchsehen konnte.


    Dieses Gespräch war keine Beratung. Ich musste der Dame sagen, wo sie die Aufstellung der Kosten zu dem Vertrag findet... Danach habe ich den Termin bereits gedanklich abgehakt.


    Ich weiß, Versicherungsvertreter sind nur scharf auf ihre Provision/Abschlüsse und eigentlich nicht vertrauenswürdig. Dies wurde mir eigentlich wieder nur bestätigt. Nichts für ungut, aber die Infos, die mir die Dame gestern mitgeteilt hat, konnte ich vorab selber recherchieren (meist lasse ich es die Personen nicht wissen, was ich vorab schon recherchiert habe) Von neuen Informationen fehlte jede Spur...


    Da kam mir der Gedanke. Dieser Person gönne ich nicht die Provision und habe überlegt, ob ich sowas nicht selbst online abschließen könnte (private RV; bAV geht natürlich nicht).


    Würdet ihr das grundsätzlich nicht empfehlen? Auf was sollte ich achten? Würde ich mir Kosten sparen? Soviel ich weiß, werden die ersten fünf Jahre die Kosten "abbezahlt", wenn der Vertrag bei einem Vertreter abgeschlossen wird).


    Außerdem würde ich auch gerne meinen Vertrag zur BU und Riester mal genauer ansehen.


    Gibt es Punkte, auf die ich mich im Vertrag gleich stürzen kann? Wie würdet ihr vorgehen bzw. wie seid ihr vorgegangen?


    Über konstruktive Meinungen/Kritik/Tipps würde ich mich freuen :)


    LG

  • Zumindest eine private RV kannst Du auch als sog. Nettotarife abschließen. Du brauchst dafür aber m.W. nach zumindest einen Vermittler, der Dir dann eine einmalige Gebühr für die Vermittlung der Police in Rechnung stellt.

    Einen recht bekannten Vermittler von Nettopolicen findest Du hier: https://fiseba.de/de/


    Die Frage die mich gerade umtreibt ist, ob Du eine private RV überhaupt benötigst? Tut es nicht auch der Plain-ETF-Sparplan? Etwas flexibleres/kostengünstigeres gibt es einfach nicht.


    Achtung: Ich stehe in keinerlei Beziehung zu diesem Vermittler und habe auch noch nie mit Ihm zu tun gehabt. Ich habe aber in diversen Foren bisher nur positive Erfahrungen über diesen Vermittler gelesen.

  • Vielen Dank für den Link Horst Talski , jedoch ist hier keiner in meiner Umgebung aufgelistet :(

    Da muss ich dann mal googlen...


    Vielen Dank für deine Antwort monstermania !

    Mit ETF's kenne ich mich leider nicht aus. Ich lese es hier immer wieder und frage mich, ob es "nur ein Trend" ist oder ob dies eine ernst zu nehmende Möglilchkeit wäre. Aber wie gesagt, was ETFs betrifft, kenne ich mich (noch) nicht aus. Vielleicht kannst mir hierzu näheres sagen?

  • Mit ETF's kenne ich mich leider nicht aus. Ich lese es hier immer wieder und frage mich, ob es "nur ein Trend" ist oder ob dies eine ernst zu nehmende Möglilchkeit wäre. Aber wie gesagt, was ETFs betrifft, kenne ich mich (noch) nicht aus. Vielleicht kannst mir hierzu näheres sagen?

    Zum Thema ETF empfehle ich einfach mal die Finanztip-Seite:

    https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/

  • Es gibt anscheinend ETF-Sparpläne ab 25€ mtl. Das macht wahrscheinlich nur Sinn, wenn der Betrag wirklich über Jahre hinweg konsequent eingezahlt wird?

    Ja, die Frage ist halt, was man von 25€/Monat so erwartet. :/

    Finanztip hat mal eine Daumenregel aufgestellt. Demnach sollte ein 30 jähriger Arbeitnehmer so 15% seines Nettoeinkommens in einen ETF-Sparplan investieren um die spätere Rentenlücke im Alter zu schließen (37 Jahre Sparplan).

    Hier der Beitrag von Finanztip:

    https://www.finanztip.de/blog/…paren-die-50-30-20-regel/

    Das wäre also ein Betrag den ich realistisch ansetzten würde.


    Und wenn das aktuell nicht geht, dann sollte man zumindest das sparen, was aktuell geht und nicht einfach gar nichts machen! Jeder Euro zählt irgendwann.

  • Vielen Dank für den Artikel!

    Heute Abend hab ich einiges zu lesen :thumbup:


    Gar nichts machen, entspricht nicht meinem Naturell :)


    EDIT: Ich führe bereits ein Haushaltsbuch. Und komme mit den 50/30/20 ganz gut hin. Dann sollte ich ggf. die 20% anders aufteilen...

    Das werde ich mir mal heute Abend ansehen.

    Zumindest habe ich jetzt meine "Checkliste" bzw. Plan, an was ich arbeiten soll/werde.


    Die Notgroschen von "weniger als drei bis sechs Nettomonatsgehälter" sind in progress :thumbup:


    Vielen Dank!

  • Vielen Dank für den Artikel!

    Heute Abend hab ich einiges zu lesen :thumbup:

    Ja, lies Dich ein zum Thema ETFs! Das kostet Dich 1-2 Abende und ist die Zeit wert.


    Ich investiere nur in Dinge, (a) die ich verstehe und (b) bei denen ich die Kosten durchschaue.


    (a) Das Prinzip eines 08/15-MSCI-World-ETFs finde ich nachvollziehbar und schlüssig. Jegliche Produkte von Finanzverkäufern nicht (und ich bin rechtlich alles andere als ein Laie und verstehe Verträge normalerweise - wenn sie dafür gemacht sind, verstanden zu werden).


    (b) Die Kosten eines 08/15-MSCI-World-ETFs sehe ich auf den ersten Blick (Größenordnung ca. 0,1 - 0,5% der investierten Summe pro Jahr), und sie sind überschaubar. Es gibt keinen Ausgabeaufschlag. Das Depot ist kostenlos, monatliche Sparplanausführung bei meinem Broker (ING) ebenso, es gibt keine Verwaltungsgebühr o.ä. seitens des Brokers. Das bedeutet: Der ETF muss nur 0,1 - 0,5% erwirtschaften, um im Plus zu sein. Es gibt keinen Vertriebler / Finanzverkäufer der mitverdienen will (am Ende noch verschachtelt über mehrere Ebenen und diverse Arten von Provision). Ich habe noch kein Finanzprodukt gefunden, das günstiger wäre (oder teurer und entsprechend überzeugender).


    Was man sich immer klarmachen sollte: Hohe Kosten werden oft mit Aussichten auf eine Mehrrendite gerechtfertigt, der Aussicht darauf, anders als bei einem 08/15-ETF "den Markt zu schlagen". Betonung auf "Aussicht darauf" - die Kosten fallen auf jeden Fall an, für eine Mehrrendite hat man keinerlei Garantie.

  • Es ist immer wieder erstaunlich, wie "meine" Versicherungsmakler/-vertreter (was auch immer :D ) mit 6% Rendite gerechnet haben...

    Nun, 6% Rendite ist eine Zahl ohne jegliche Aussagekraft, da kein Zeitraum angegeben wurde. Und selbst, wenn Dir 6% p.a. (pro Jahr) 'versprochen' werden, ist die Aussage ohne jeden Wert, wenn Du nicht weißt, ob die Rendite vor oder nach allen Kosten angegeben wurde.;)


    Das ist ja das Problem an vielen fondsbasierten Versicherungen. Die Fonds selbst haben teilweise gar nicht übel rentiert (vor Kosten). Aber die Kosten des Versicherungsmantels um sie Fonds herum fressen die Rendite dann schlussendlich auf.