Hallo Zusammen,
Ich bin seit einigen Monaten über der JAEG und beschäftige mich mit dem Thema PKV. Ich hatte dazu bereits diverse Gespräche mit direkten Vertretern (BBKV, Debeka) geführt und habe das Gefühl ich drehe mich etwas im Kreis.
Die Debeka wirbt mit einem sehr großen Kollektiv, hohen Altersrückstellungen (gute Kalkulation) und einer sehr einfachen Tarifwelt. Die Leistungen bei N, NC sind soweit solide (ambulant bis 3.5 fach GOÄ, stationär auch darüber, gute Zahnstaffel, Privatkliniken, Wahlarzt ..) und ansonsten höre ich aus meinem Bekanntenkreis auch nur sehr gutes was Kulanz und Service anbelangt. Es gab wohl die letzten 2,3 Jahre mit Einführung der neuen App paar Probleme weswegen der Kundensupport einen Totalausfall hatte, das wurde aber soweit nun behoben. Service ist nunmal eine Momentaufnahme.
Die BBKV mit Vario 400 ist preislich relativ ähnlich, leistet aber zudem ambulant und beim Zahnarzt über 3.5 fach GOÄ und übernimmt im Ausland die "ortsüblichen Kosten". Dafür ist der Tarif relativ neu, die BRE Regelungen sind so lala (pauschal 1000 EUR) und ansonsten ist die Finanzsstärke der Gesellschaft laut M & M eher unterdurchschnittlich. Hier stellt man sich die Frage ob die Kalkulation dann auch aufgeht.
Deutlich umfangreicher aber massiv teurer ist der Barmenia einsA expert mit absoluter Weltgeltung und auch Vertragsfortführung ohne Zuschlag bei Wohnsitzverlegung in beispielsweise die USA. Hier reden wir aber nicht mehr von 600 oder 700 Euro Beitrag, sondern knapp 1000 Euro.
Worauf ich hinaus möchte: Wenn ich mir die Tarife der Debeka, BBKV, Hallesche, etc. anschaue, dann sind sie bezogen auf Leistungen in Deutschland schon sehr ähnlich und unterscheiden sich nur in Details. Ob ich nun die Taxifahrt zum KH bezahlt bekomme, oder LASIK bis 1000 oder 5000 EUR, oder nur maximal 52 Sitzungen beim Psychologen im Jahr, ist nicht sooooo relevant, da man diese Leistungen vermutlich wegen der BRE eh niemals einreicht. Eine Versicherung ist also nur wichtig, wenns wirklich knallt. Und da stelle ich mir natürlich die Frage:
- Wenns einem schlecht geht, möchte man dann wirklich weit weg von der Familie in die USA um da eine Wunderpille auszuprobieren? Das macht doch sicherlich kaum jemand, und so schlecht ist die Versorgung nicht in DE.
- Weltgeltung "Vertrags-Fortführung im Ausland". Ein Arbeitskollege aus Irland (Mitte 40) ist kürzlich in die USA umgezogen und hat sich dort frisch krankenversichert. "Gold-Plan", 20% bis 2000 USD Deductible ambulant, stationär ohne SB - knapp 500 usd monatlich inklusive Risiko Zuschlag wegen Bluthochdruck. Also wieso sollte man da einen Vertrag aus Deutschland mitschleppen wenn man sich dort eh günstiger versichern kann?
Ich habe allmählich das Gefühl diese "Weltgeltung" und "Behandlung im Ausland" Sache ist nur Marketing und soll eben "Premium Tarife" rechtfertigen, die eben 30 oder gar 50% mehr Kosten als ähnliche Tarife.
Eure Meinung?