PKV - Weltgeltung bei u. ortsübliche Kostenübernahme wirklich so relevant? Debeka, Barmenia, BBKV ...

  • Hallo Zusammen,


    Ich bin seit einigen Monaten über der JAEG und beschäftige mich mit dem Thema PKV. Ich hatte dazu bereits diverse Gespräche mit direkten Vertretern (BBKV, Debeka) geführt und habe das Gefühl ich drehe mich etwas im Kreis.


    Die Debeka wirbt mit einem sehr großen Kollektiv, hohen Altersrückstellungen (gute Kalkulation) und einer sehr einfachen Tarifwelt. Die Leistungen bei N, NC sind soweit solide (ambulant bis 3.5 fach GOÄ, stationär auch darüber, gute Zahnstaffel, Privatkliniken, Wahlarzt ..) und ansonsten höre ich aus meinem Bekanntenkreis auch nur sehr gutes was Kulanz und Service anbelangt. Es gab wohl die letzten 2,3 Jahre mit Einführung der neuen App paar Probleme weswegen der Kundensupport einen Totalausfall hatte, das wurde aber soweit nun behoben. Service ist nunmal eine Momentaufnahme.


    Die BBKV mit Vario 400 ist preislich relativ ähnlich, leistet aber zudem ambulant und beim Zahnarzt über 3.5 fach GOÄ und übernimmt im Ausland die "ortsüblichen Kosten". Dafür ist der Tarif relativ neu, die BRE Regelungen sind so lala (pauschal 1000 EUR) und ansonsten ist die Finanzsstärke der Gesellschaft laut M & M eher unterdurchschnittlich. Hier stellt man sich die Frage ob die Kalkulation dann auch aufgeht.


    Deutlich umfangreicher aber massiv teurer ist der Barmenia einsA expert mit absoluter Weltgeltung und auch Vertragsfortführung ohne Zuschlag bei Wohnsitzverlegung in beispielsweise die USA. Hier reden wir aber nicht mehr von 600 oder 700 Euro Beitrag, sondern knapp 1000 Euro.


    Worauf ich hinaus möchte: Wenn ich mir die Tarife der Debeka, BBKV, Hallesche, etc. anschaue, dann sind sie bezogen auf Leistungen in Deutschland schon sehr ähnlich und unterscheiden sich nur in Details. Ob ich nun die Taxifahrt zum KH bezahlt bekomme, oder LASIK bis 1000 oder 5000 EUR, oder nur maximal 52 Sitzungen beim Psychologen im Jahr, ist nicht sooooo relevant, da man diese Leistungen vermutlich wegen der BRE eh niemals einreicht. Eine Versicherung ist also nur wichtig, wenns wirklich knallt. Und da stelle ich mir natürlich die Frage:


    - Wenns einem schlecht geht, möchte man dann wirklich weit weg von der Familie in die USA um da eine Wunderpille auszuprobieren? Das macht doch sicherlich kaum jemand, und so schlecht ist die Versorgung nicht in DE.


    - Weltgeltung "Vertrags-Fortführung im Ausland". Ein Arbeitskollege aus Irland (Mitte 40) ist kürzlich in die USA umgezogen und hat sich dort frisch krankenversichert. "Gold-Plan", 20% bis 2000 USD Deductible ambulant, stationär ohne SB - knapp 500 usd monatlich inklusive Risiko Zuschlag wegen Bluthochdruck. Also wieso sollte man da einen Vertrag aus Deutschland mitschleppen wenn man sich dort eh günstiger versichern kann?


    Ich habe allmählich das Gefühl diese "Weltgeltung" und "Behandlung im Ausland" Sache ist nur Marketing und soll eben "Premium Tarife" rechtfertigen, die eben 30 oder gar 50% mehr Kosten als ähnliche Tarife.


    Eure Meinung?

  • Ich bin seit einigen Monaten über der JAEG und beschäftige mich mit dem Thema PKV. Ich hatte dazu bereits diverse Gespräche mit direkten Vertretern (BBKV, Debeka) geführt und habe das Gefühl, ich drehe mich etwas im Kreis.

    Der "direkte Vertreter" ist eigentlich immer der falsche Ansprechpartner. Der Mann von BMW wird Dir nie einen Mercedes empfehlen, selbst wenn dieser für Deine Zwecke das bessere Auto wäre.


    Versicherungen sollte man sinnvollerweise über einen Makler abschließen, der mehrere Gesellschaften im Angebot hat.

    Die Wahl einer privaten Krankenversicherung ist subtrivial und hängt sehr stark an der individuellen Situation. Dazu geht es um relativ viel Geld, denn die Vertragsbeziehung mit einer PKV dauert vermutlich lebenslang (länger als viele Ehen!), sie aufzulösen ist in aller Regel mit deutlichen Nachteilen verbunden.


    Die Angebote verschiedener Gesellschaften überblickt eigentlich nur ein Profi. Ich halte es für sinnvoll, einen passenden Makler zu Rate zu ziehen.


    Wichtiger ist meines Erachtens ein übergeordneter Gedanke: Du solltest von Deiner Grundeinstellung dem Konzept PKV positiv gegenüberstehen und nicht nur den vielleicht jetzt noch geringeren Beitrag im Auge haben. Du deutest oben schon an, daß das bei Dir gegeben ist: Wenn im Zweifelsfall die Versicherung einen kleineren Betrag nicht zahlt (der sollte bei Menschen über der JAEG auch vierstellig sein können), dann sagst Du Dir: "Ich halte diese Leistung jetzt aber für notwendig, also zahle ich sie selber." statt daß Du stundenlang über die Schlechtigkeit der Welt klagst.


    Es ist ratsam, das zu sparen und anzulegen, was Du durch die PKV sparst. @Schlemann behauptet hier zwar immer wieder, die Prämien der PKV stiegen langsamer als die der GKV. Meine eigene Statistik ist allerdings andersherum. Auf jeden Fall bleibt der Betrag aber bestenfalls konstant, auch wenn Deine Ruhestandsbezüge deutlich geringer sein sollten als Deine Bezüge im aktiven Dienst. Viele Leute fragen hier an: "Kann ich im Ruhestand nicht doch wieder von der dann teuren PKV zurück in die billige KVdR?" und eine ganze Branche verdient wohl gut daran, die Leute zurück in die GKV zu schleusen.


    Leute, die wirklich international arbeiten - 2 Jahre in Dubai, 5 Jahre in Hongkong, dann 4 Jahre Los Angeles - sind Sonderfälle. Auch die sollten einen passenden Makler zu Rate ziehen, der sich damit auskennt.

  • Die Angebote verschiedener Gesellschaften überblickt eigentlich nur ein Profi. Ich halte es für sinnvoll, einen passenden Makler zu Rate zu ziehen.

    Na der Makler nutzt in der Regel auch nur Tools wie KVPro, tippt dort die Daten seiner Kunden ein und bekommt dann entsprechend seiner Kriterien eine Auswahl, zu welcher er dann die wichtigsten Kriterien in einer übersichtlichen Tabelle inkl. direkten Auszügen aus den Vertragsbedingungen dargstellt bekommt. Das zu durchblicken erfordert meiner Meinung nach keine sonderlich gute Ausbilding :) Meine Freundin hatte das Thema kürzlich durch und ich habe die Gespräche alle mitverfolgt.


    Ich hatte das Gefühl, dass ALLE Makler im Prinzip jeden Tarif auf 1000 Euro aufblähen möchten "um den AG Anteil auszureizen". Im Grunde genommen gehts da dann aber eigentlich nur um die Provision. 8 x 1000 Euro Provision ist nunmal besser als 8x 550 Euro. Dieser Gedankengang hat aber das Problem, dass so ein AG Anteil auch mal wegfallen kann - sei es in der Rente oder durch eine spontane Selbstständigkeit. Und wenn ein Vertrag bei 1000 EUR startet und dann 35 Jahre lang jährlich um 3% steigt, dann ist er im Rentenalter bei ca. 2814 Euro im Monat und steigt in den 20 Jahren bis zum Tod im Peak auf knapp 5000 EUR im Monat, wohingegen ein Tarif der bei 550 EUR startet dann im gleichen Szenario im Rentenalter bei 1548 EUR im Monat startet und im PEAK vorm Tod bei 2780 Euro liegt. Also ein Massiver Unterschied der gerne mal vergessen wird. Jetzt gibt es natürlich noch die Entlasstungsbausteine die den Beitrag später um 100 oder 400 Euro reduzieren, die kosten aber auch ordentlich. Und ich Wette, dass kaum Jemand bei einem Barmenia einsA+ noch Budget für solch einen Baustein hat.


    Ich frage mich halt, ob die Alleinstellungsmerkmale hinsichtlich Weltgeltung die massiv höhere Prämien rechtfertigen. Wenn ein Tarif stationär über GOÄ leistet, keine Beschränkungen bei den Hilfsmitteln hat - dann sollte das auch für 99% der Menschen passen. Wenn man auswandert und wo anders lebt, fährt man in der Regel mit einer Versicherung im Ausland besser, weil diese nicht diese irre Vorgaben (Garantiezins etc) haben.


    Wenn ein Arbeitnehmer beruflich für 5 Jahre nach Dubai geht, da sollte dann eigenlich eh das Unternehmen für die KV des AN sorgen und aufkommen.


    Oder übersehe ich etwas?

  • Die Angebote verschiedener Gesellschaften überblickt eigentlich nur ein Profi. Ich halte es für sinnvoll, einen passenden Makler zu Rate zu ziehen.

    Na der Makler nutzt in der Regel auch nur Tools wie KVPro, tippt dort die Daten seiner Kunden ein und bekommt dann entsprechend seiner Kriterien eine Auswahl, zu welcher er dann die wichtigsten Kriterien in einer übersichtlichen Tabelle inkl. direkten Auszügen aus den Vertragsbedingungen dargestellt bekommt. Das zu durchblicken erfordert meiner Meinung nach keine sonderlich gute Ausbilding :) Meine Freundin hatte das Thema kürzlich durch und ich habe die Gespräche alle mitverfolgt.

    Ich habe Dir meine Meinung zum Thema dargelegt und erläutert. Was Du daraus machst, ist selbstverständlich Deine Sache.


  • Ja genau, ähnliches hat auch meine Freundin angeboten bekommen. ARAG ME mit 0 Euro SB für 490 Euro. Mit PVN kam der Tarif dann auf knapp 555 Euro. Dann ging aber der Trash los: Erstmal Entlasstung 400 EUR für 130 Euro im Monat und das Krankentagegeld auf Anschlag mit 180 EUR am Tag. Und zack, schon war der Tarif bei 800 Euro im Monat. Ich habe dann versucht die Rendite des Entlastungsbausteins zu berechnen udn war schockiert. Deswegen schaue ich in meinem Fall tatsächlich auch noch selbst.


    Gut und Günstig wird man vermutlich nicht finden. Bisher ist BBKV Vario von der P/L mein absoluter Favorit - meine einzige Sorge ist eben die Neuheit des Tarifs. Man weiß einfach nicht wohin die Reise geht. Die Barmenia finde ich krass teuer, die liegt plain mit 300 SB schon auf Niveau der GKV. Da wird mir schwindelig bei dem Gedanken wohin die Reise bitte gehen soll in den nächsten 37 Jahren - 57 Jahren.

  • "Weltgeltung "Vertrags-Fortführung im Ausland". Ein Arbeitskollege aus Irland (Mitte 40) ist kürzlich in die USA umgezogen und hat sich dort frisch krankenversichert. "Gold-Plan", 20% bis 2000 USD Deductible ambulant, stationär ohne SB - knapp 500 usd monatlich inklusive Risiko Zuschlag wegen Bluthochdruck. Also wieso sollte man da einen Vertrag aus Deutschland mitschleppen wenn man sich dort eh günstiger versichern kann?"

    Das geht aber nur dann wenn du dann noch gesund genug bist um die Gesundheitsprüfung bei dortigen PKVs zu bestehen.

  • "Weltgeltung "Vertrags-Fortführung im Ausland". Ein Arbeitskollege aus Irland (Mitte 40) ist kürzlich in die USA umgezogen und hat sich dort frisch krankenversichert. "Gold-Plan", 20% bis 2000 USD Deductible ambulant, stationär ohne SB - knapp 500 usd monatlich inklusive Risiko Zuschlag wegen Bluthochdruck. Also wieso sollte man da einen Vertrag aus Deutschland mitschleppen wenn man sich dort eh günstiger versichern kann?"

    Das geht aber nur dann wenn du dann noch gesund genug bist um die Gesundheitsprüfung bei dortigen PKVs zu bestehen.

    Du darfst in den USA nicht grundsätzlich wegen pre conditions abgelehnt werden. Nur wenn du wirklich was akutes wie Krebs hast, bekommst du keine Krebs Insurance mehr. Aber wenn du Krebs hast, dann wanderst du bestimmt nicht mehr aus ;)

  • Du darfst in den USA nicht grundsätzlich wegen pre conditions abgelehnt werden. Nur wenn du wirklich was akutes wie Krebs hast, bekommst du keine Krebs Insurance mehr. Aber wenn du Krebs hast, dann wanderst du bestimmt nicht mehr aus ;)

    Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen- hast du da eine Quelle?

  • Hallo xMichi1991x ,

    ich finde es beeindruckend, wie intensiv Sie sich ins Thema PKV einarbeiten und versuchen, sich mit diversen gebundenen Versicherungsvermittlern und do-it-yourself-Beratung kreisförmig durch den Tarifdschungel zu wühlen. Auch wenn Sie von Maklern scheinbar nicht viel halten, darf ich Ihnen vielleicht trotzdem ein paar Anregungen liefern? Ich teile das mal in kleinere Beiträge auf, sonst wird der Text zu lang und unübersichtlich.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Do-it-yourself Beratung


    Um in Ihrem Bild zu bleiben: Ein Zahnarzt nutzt in der Regel auch nur Tools wie einen Bohrer und führt den in den Mund seiner Patienten ein. Das kann man also durchaus auch mal selbst versuchen. Rutscht man ab, ist allerdings nur ein Zahn kaputt. Bei einer Fehlentscheidung zum Thema PKV fällt der "Schaden" etwas größer aus. Insofern spricht einiges für den Rat von Achim Weiss , sich von einem Makler beraten zu lassen, der unabhängig arbeitet. In diesem Punkt bin ich aber zugegebenermaßen etwas befangen. :) "Subtrivial" muss ich ich mir merken und in meinem aktiven Wortschatz aufnehmen, danke! :)

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  • Leistungsunterschiede / Ausland / USA


    Wenn Sie trotz Beratung davon ausgehen, dass die Leistungen der Tarife von Debeka, BBKK, Hallesche und Barmenia "bezogen auf Leistungen in Deutschland schon sehr ähnlich" sind, dann hat Ihnen scheinbar noch niemand anhand von ca. 120 verschiedenen Leistungskriterien (siehe dazu unsere Seite "Auswahlkriterien PKV" mit Hilfe eines ca. 160 seitigen Tarifvergleich die Unterschiede im Detail erklärt. Das Thema Ausland spielt dabei angesichts der Summe der Kriterien einer eher untergeordnete Rolle, auch wenn diese Punkte sehr kostenintensiv werden können.


    Bitte erliegen Sie nicht der Fehlannahme, dass eine US Krankenversicherung für 500 USD mit 2.000 EUR SB genau so viel leistet wie eine deutsche Krankenversicherung. Alle US Krankenversicherungen, die wir uns bisher angesehen haben, hatten im Vergleich gravierende Einschränkungen und Defizite. Anders könnten die gar nicht überleben. Medizin ist in USA schließlich deutlich teurer ist als in Deutschland. Hier verlinkt ein Eindruck dazu.

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  • Beitragshöhe / Aufblasen / Beitragsentlastungstarif / KTG


    Wo liegt eigentlich das Problem, für eine sehr gute private Krankenversicherung, die im Schnitt jährlich vielleicht 3% teurer wird, einen Beitrag von 900 EUR zu zahlen gegenüber einer GKV, die 1.007 EUR kostet, bislang jährlich 5,71% teurer wurde mit künftig aufgrund demographischer Probleme stark steigender Tendenz?


    Eine Beitragsentlastungskomponente mitabzuschließen kann durchaus sinnvoll sein, insbesondere wenn noch Arbeitgeberanteile frei sind. Nach unseren Berechnungen liegen die Renditen dann um die 6% nach Steuern und nach Kosten! Und das bei einer sehr konservativ im Deckungsstock eines Versicherers angelegten Kapitalanlage. Für ähnliche Renditen müssen Sie anderswo deutlich mehr Risiken eingehen. Auf unserer Website "Altersbeitragsentlastungssparen" steht der Rechenweg. Natürlich haben diese Beitragsentlastungstarife auch Nachteile. Die muss man bedenken, besprechen und bewerten.


    Beim KTG gibt es ja auch klare Empfehlungen, das Nettoeinkommen abzusichern, z.B. von Finanztip.


    Mit "Aufblähen" hat das wenig zu tun - es gibt ja eine Gegenleistung.

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  • Auswahlkriterien PKV: Langfristig!


    Sie stehen heute vor der Herausforderung, dass Sie bei der Wahl der richtigen PKV langfristig gar nicht abschätzen können, welche der, ggf. fehlenden, Leistungen Sie langfristig benötigen bzw. welche Krankheiten Sie nicht haben werden. Angesichts von 5.000 fehlenden Studienplätzen zum Ersatz alternder Mediziner könnte man z.B. vermuten, dass der Anteil der Arztabrechnungen über die Höchstsätze hinaus in den nächsten 10, 20 oder 30 Jahren kontinuierlich steigen wird. Medizin wird immer internationaler, Spezialisten findet man manchmal woanders, wir sind mobiler, sowohl während des Arbeitslebens als auch danach.


    Zwischenfazit: Je mehr Leistungen und Flexibilität Ihnen ein Tarif bietet, desto "stressfreier" für Sie.

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  • Auswahlkriterien PKV: Versteckte Selbstbehalte


    Spannend wird es, wenn man die Kosten von "versteckten Selbstbehalten" ermittelt. Wir rechnen für unseren Kunden mit einer umfassenden Excel-Tabelle die Kosten von tariflichen Leistungsdefiziten abhängig von der Eintrittswahrscheinlichkeit auf den Monatsbeitrag um. Dabei stellt man dann z.B. fest, dass je nach Ausgangssituation und getroffenen Annahmen eine Arag einfach gerechnet z.B. rund 380 EUR im Monat mehr kosten müsste, um Defizite gegenüber einem besonders leistungsstarken Tarif auszugleichen. Bei der Debeka sind es fast 600 EUR. Alleine der Punkt Beitragsfreiheit im Pflegefall schlägt dabei schon mit rund 100 EUR ins Gewicht. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Leistungsdefizite alle gleichzeitig zum Tragen kommen, aber man bekommt so ein Gefühl dafür, was es kosten kann, wenn z.B. für Hörgeräte, die 8.000 EUR kosten (plus Inflation!) und die man von 60 bis 90 z.B. alle vier Jahre ersetzt, nur ein Festbetrag von 1.500 EUR pro Hörgerät bezahlt wird (= umgerechnet 182 EUR pro Monat).

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  • Debeka


    Wenn Sie es nicht so genau nehmen, dann könnte man sagen, dass Sie sowohl bei Debeka als auch BBKK leistungsmäßig deutlich besser abgesichert sind, als in der GKV.


    Wenn man tiefer einsteigt, findet man beim Googeln nach "Debeka Krankenversicherung: Wirklich eine gute Wahl?" z.B. unsere Seite, die die Debeka und ihre Tarife ausführlich beleuchtet. Im Vergleich stellt man dann fest, dass z.B. die BBKK mit dem Tarif GesundheitVARIO einen deutlich moderneren und leistungsstärkeren Premiumtarif anbietet.


    Die Werbung mit dem ganz großen Kollektiv stimmt nur teilweise. Die Debeka hat zwar viele Versicherte, aber nicht nur einen Tarif. Es gibt einen Tarif für Beamte (B) und Nicht-Beamte (N) und das jeweils in Bisex und Unisex. Damit wird die Debeka für die Grundtarife mindestens vier Kollektive haben. Der größte Teil davon sind Beamte, die nach unserem Eindruck häufiger Leistungen abrufen als z.B. ein Selbstständiger. Da wäre ich lieber in einem kleineren, überdurchschnittlich gesunden Kollektiv, z.B. in einem Ärztetarif.


    Überdurchschnittlich hohe Alterungsrückstellungen können wir bei der Debeka nicht erkennen. In 2021 lag deren RfB-Zuführungsquote bei 13,57% und damit ganz leicht unter Marktdurchschnitt. Da würde ich mir eher mal die weit über dem Marktdurchschnitt liegende Schadenquote der Debeka anschauen. Die ist aber auch wieder eine komplexere Kennzahl.

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  • Auswahlkriterien PKV: Ratings?


    Von Ratings halten wir wie auf unserer Website beschrieben nicht so sehr viel. Manche Kennzahlen sind ambivalent. Was haben Sie z.B. davon, wenn eine Gesellschaft viel Geld auf dem Konto liegen hat, es aber nicht für die Versicherten einsetzt? Es ist auch immer etwas schwierig, wenn ein Tochterunternehmen wie die BBKK gerated wird, das in einen Konzern eingebettet ist. Den Konzern sollte man dann schon auch berücksichtigen. Außerdem sind viele Zahlen nur eine Momentaufnahme und können sich nächstes Jahr schon wieder ändern.

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  • Fazit / Magisches Dreieck


    Letztlich mündet ein PKV Entscheidungsprozess am Ende im "magischen Dreieck" der PKV. Sie müssen sich entscheiden, ob Sie (sehr) gute Leistungen wünschen, stabile Beiträge oder niedrige Beiträge. Alle drei Kriterien gleichzeitig bekommen Sie nicht erfüllt, maximal zwei davon. Ein guter, beitragsstabiler Tarif kann also per Definition nicht "billig" sein. Wenn Sie Leistungen abwählen, müssen Sie damit rechnen, später selbst ordentlich Geld in die Hand nehmen zu müssen. Hier spielen Eintrittswahrscheinlichkeit und die dann entstehende Schadenhöhe eine Rolle und ob Sie diese nicht versicherten Leistungen dann finanziell gestemmt bekommen.


    So, genug der nächtlichen Ergüsse. Ich hoffe die ausführlichen Beiträge sind hilfreich. Dann freue ich mich über eine Rückmeldung über den grünen Smiley Button unten rechts. :)

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  • Beitragshöhe / Aufblasen / Beitragsentlastungstarif / KTG


    Wo liegt eigentlich das Problem, für eine sehr gute private Krankenversicherung, die im Schnitt jährlich vielleicht 3% teurer wird, einen Beitrag von 900 EUR zu zahlen gegenüber einer GKV, die 1.007 EUR kostet, bislang jährlich 5,71% teurer wurde mit künftig aufgrund demographischer Probleme stark steigender Tendenz?

    Vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Hier muss ich allerdings gleich reingrätschen, denn es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen der GKV und der PKV. Die PKV ist anders als die GKV nicht vom Einkommen abhängig sondern steigt in Abhängigkeit der medizinischen Inflation im Beitrag. Mit erreichen des Rentenalters wird es bei 99% der betroffenen der Fall sein, dass die Rente weit unter dem Einkommen liegen wird (bis 2026 wird erwartet, dass das Rentenniveau auf ca 25% fällt). Die GKV passt sich hier also an das niedrige Einkommen an wohingegen die PKV weiter gemäß Vertrag (abzüglich gesetzlichem Zuschlag und KTG) eingezogen wird.


    Neuerdings kann man sich ins Digitale Portal der RV einloggen und sich selbst ein Bild davon machen, wie es dann 2055 um die Rente ausschaut. Es macht bei der PKV einen erheblichen unterschied ob man dann dieses Jahr mit einem Beitrag von 1000 Euro (selbst wenn unter GKV Niveau) oder mit 500 Euro startet. Das macht dann bei einer Jährlichen Beitragsanpassung von 2.7% später einen Beitragsunterschied von bis zu 2000 Euro im Monat zwischen den beiden Tarifen aus. Da hilft dann nichtmal mehr Pfandflaschen sammeln.


    Also ja: ich sehe ein riesen Problem darin sich heute auf Kannte zu versichern. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass man sich unbedingt die Frage der Leistbarkeit stellen sollte und Puffer nach oben lassen sollte. Die Ersparnis sollte man anlegen um die höheren Beiträge im Alter zu kompensieren. Wer sich heute aber für 1000 Euro privatversichert, wird im Alter definitiv mehr als nur Probleme bekommen. Das soweit meine Meinung,

  • Eine Beitragsentlastungskomponente mitabzuschließen kann durchaus sinnvoll sein, insbesondere wenn noch Arbeitgeberanteile frei sind. Nach unseren Berechnungen liegen die Renditen dann um die 6% nach Steuern und nach Kosten! Und das bei einer sehr konservativ im Deckungsstock eines Versicherers angelegten Kapitalanlage. Für ähnliche Renditen müssen Sie anderswo deutlich mehr Risiken eingehen. Auf unserer Website "Altersbeitragsentlastungssparen" steht der Rechenweg. Natürlich haben diese Beitragsentlastungstarife auch Nachteile. Die muss man bedenken, besprechen und bewerten.

    Die Rechnung auf Ihrer Website geht nicht ganz auf.


    Auf dem Hinweg rechnen Sie eine Steuerersparnis ein. Bei der Auszahlung vergessen Sie aber zu berücksichten, dass die 400 EUR BRE die Steuer wieder erhöht. Jetzt können wir uns natürlich darüber streiten wie hoch der Steuersatz dann sein wird. Jedenfalls wird bei den aktuellen Jahrgängen die Rente voll besteuert - und als jemand über der JAEG kann man davon ausgehen, dass diese Person später weitere Einkommensquellen wie beispielsweise Mietzahlungen haben wird. Ich rechne daher mal verschiedene Szenarien und lasse die Steuer unberücksichtigt.


    Case 1 -

    Selbstständig, 30j, Entlastung 400 EUR, Auszahlung ab 67. Kosten: 122,40 EUR. Tod mit 90.

    :

    Zahlungen (30 - 90 Jahre - Der Betrag fällt nach 67j weiter an) :

    122,40 EUR * 12 * 60 Jahre = 88128 Euro


    Auszahlung ab 67 - 90 (23 Jahre)

    400,00 EUR * 12 * 23 Jahre = 110.400 Euro


    Durschnittliche Rendite:

    (110.400 - 88128)/88128 * 100 / 60 Jahre = 25 % in 60 Jahren bzw. 0.42% pro Jahr


    Case 2: mit AG Anteil (aber nur bis zur Rente 67!)


    Zahlungen (30-67) mit AG Anteil:

    122,40 EUR / 2 * 12 * 37 Jahre = 27172,8 EUR


    Zahlungen (67 - 90) - ohne AG Anteil:

    122,40 EUR * 12 * 30 Jahre = 44064 EUR


    Gesamt = 71236.80 EUR Zahlungen über 60 Jahre


    Durchschnittliche Rendite

    (110.400 -71236.80)/71236.80 * 100 / 60 Jahre = 54,97 % in 60 Jahren bzw. 0.91% pro Jahr


    Also selbst mit AG Anteil ein Totalausfall. Natürlich kann der Betrag im Alter 30-67 zu 80% mit der Grenzsteuer von 44% steuerlich geltend gemacht werden, aber bei Erreichen des Alters 67 wird nunmal meine Krankenversicherung um 400 EUR günstiger und weniger absetzbar. Wenn ich dann natürlich eh keine Steuern zahle auf mein Einkommen, dann Toi Toi. Wird aber wohl bei niemanden der Fall sein. Bei einem selbstständigen sowieso nicht.


    Aber vermiutlich geben die Verishcerungen Ihnen eine Quote vor - wie viele Versicherungen sie mit BRE vermitteln sollen ? ;)