fnz (ebase) Depot Umschichten von teuren Managed Fonds in günstige ETFs

  • Hallo liebe Finanztip Community,


    ich bin neu hier und lese mich seit wenigen Wochen intensive in das Thema Geldanlage, genauer der Kosten bei managed Fonds im Vergleich zu ETFs ein.


    Zu mir: 2015 habe ich mir erstmals die Frage gestellt ob mein erspartes anstelle auf dem Tagesgeldkonto nicht anders besser aufgehoben sei. So bin ich dann über den Maker/Vermittler der Familie zu einem ebase Depot gekommen.

    Unwissend und naiv bin ich der Empfehlung des Vermittlers gefolgt und habe das Geld auf knapp 30 (wie ich inzwischen verstanden habe teure) managed Fonds verteilt investiert.


    Zum einen bin ich nun unzufrieden mit den hohen jährlichen Kosten von im Schnitt 2,2%, zum anderen der sehr geringen Rendite von nur knapp 0,9% p.a. bzw. etwas über 8% in Summe, nach Kosten (Ausgabeaufschlag + Verwaltungsgeb.).


    Daher möchte ich die Depot-Verwaltung nun selbst in die Hand nehmen.


    Bei meinen Recherchen bin ich schnell auf den Kostenfaktor und damit auf ETFs aufmerksam geworden. Aber auch auf das Rendite-Dreieck und das managed Fonds im Schnitt nicht viel besser performen als ETFs.


    Nun meine Idee: Ich möchte gerne die gesamten teuren managed Fonds in ETFs umschichten.


    Parallel möchte ich einen ETF Sparplan bei der ING (günstiger als die FNZ) anlegen.
    Selbstverständlich halte ich eine für mich passende Summe auf dem Tagesgeldkonto zurück und investiere nur die Summe die ich planmäßig die nächsten 15 bis 20 Jahre nicht benötige. Auch bin ich keine Weak Hand und kann getrost Kurseinbrüche aussitzen.


    Meine Fragen dazu:

    1. Ist die Idee vom Grundsatz ok?
    2. Wo oder wie kann ich mich weiter einlesen welche ETFs am sinnvollsten für das Umschichten + Sparplan sind?
      1. Mein aktuelle Verständnis ist es, diversifiziert in die Weltwirtschaft zu investieren mit z. B. so (nur meine erste grober Idee)
        1. 60% iShares Core MSCI World UCITS ETF USD - (A0RPWH)
        2. 20% iShares MSCI ACWI UCITS ETF - (A1JMDF)
        3. 20% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF - (A2DWBY)
    3. Was muss ich beim Umschichten bei der fnz (ebase) beachten?
      1. Wie kann ich die damit Verbundenen Kosten ermitteln?
    4. Was sollte ich ggf. daneben noch berücksichtigen/ mir an Wissen weiter aneigenen bevor ich loslege?


    Vielen Dank vorab!


    Beste Grüße

    PePe

  • 2015 habe ich mir erstmals die Frage gestellt, ob mein Erspartes anstelle auf dem Tagesgeldkonto nicht anders besser aufgehoben sei. So bin ich dann über den Makler/Vermittler der Familie zu einem ebase-Depot gekommen.

    Makler/Vermittler sind immer teuer. :(


    Das meiste Geld, das Du diesem Herrn herübergereicht hast, ist allerdings bereits unwiederbringlich weg.

    Unwissend und naiv bin ich der Empfehlung des Vermittlers gefolgt und habe das Geld auf knapp 30 (wie ich inzwischen verstanden habe teure) managed Fonds verteilt investiert.

    Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Du brauchst Dich nicht selbst zu bezichtigen, ich kenne kaum einen Anleger, der nicht irgendwann mal Mist gemacht hat (einschließlich mir selbst). Du kannst die Vergangenheit nicht ändern, sondern allenfalls die Zukunft gestalten.

    1. Ist die Idee vom Grundsatz ok?
    2. Wo oder wie kann ich mich weiter einlesen welche ETFs am sinnvollsten für das Umschichten + Sparplan sind?
      1. Mein aktuelle Verständnis ist es, diversifiziert in die Weltwirtschaft zu investieren mit z. B. so (nur meine erste grobe Idee)
        1. 60% iShares Core MSCI World UCITS ETF USD - (A0RPWH)
        2. 20% iShares MSCI ACWI UCITS ETF - (A1JMDF)
        3. 20% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF - (A2DWBY)
    3. Was muss ich beim Umschichten bei der fnz (ebase) beachten?
      1. Wie kann ich die damit verbundenen Kosten ermitteln?
    4. Was sollte ich ggf. daneben noch berücksichtigen/ mir an Wissen weiter aneignen bevor ich loslege?

    Die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, finden hier wohl alle Leute gut.

    Bevor Du was änderst, mach aber erstmal eine vernünftige Vermögensaufstellung. Du mußt erstmal wissen, was Du überhaupt hast. In den Fonds könnte Unterschiedliches drin sein (ist vermutlich auch), die beiden größten Anlageklassen sind Renten (festverzinsliche Wertpapiere) und Aktien. Mit sehr guter Wahrscheinlichkeit hast Du eine Menge Mischfonds im Depot, die man Dir verkauft hat mit dem Argument, daß sie "fast so viel" Rendite hätten wie ein Aktienfonds, aber dafür "viel sicherer" seien. Das war natürlich Humbug. Man kann nicht gleichzeitig trocken und naß sein.


    Ich habe ausschließlich Aktien im Depot, aber ich bin hier ein Extrem. Die meisten Leute streben eine Mischung an, beispielsweise 50:50 Renten zu Aktien; manche vielleicht 75:25, andere vielleicht 25:75. Das heißt für Dich: Du müßtest Dir über Deine Vermögensmischung klar werden. Wenn Du nun alles verkaufst (was durchaus sinnvoll sein kann) und dafür ausschließlich Aktien-ETFs kaufst, hast Du die Aufteilung 0:100. Das kann man machen, ich mache das ja auch. Aber Du mußt wissen, was Du damit tust.


    Die Entscheidung, wieviel Festverzinsliches Du haben willst und wieviel Aktien, ist zentral für Dich. Die Feinstruktur Deines ETF-Portfolios ist sekundär. Fang erstmal mit 1 ETF an, dabei ist es egal, ob Du den A0RPWH oder den A1JMDF nimmst (Es gibt noch andere empfehlenswerte ETFs). Feinstrukturieren kannst Du hinterher noch.


    Ich weiß nicht, wie im Detail mit dem Depot bei ebase/FNZ umzugehen ist. Kommt man da als Endkunde überhaupt dran? Oder braucht man dafür die Hilfe des Finanzverkäufers, der dann vermutlich alle Hebel in Bewegung setzen würde, den Kunden zu halten?


    Grundsätzlich würde ich den Depotbestand zu einem Discountbroker oder Neobroker übertragen, weil dort nämlich der Verkauf des bisherigen Depotbestandes von den Spesen her billiger ist als bei einer herkömmlichen Bank. Schau Dir die Konditionen an und rechne Dir die Kosten für einen Gesamtverkauf aus. Entscheide dann, wohin Du gehst. Ggf. ist zu prüfen, ob die aufnehmende Bank Deine Fonds handelt (also überhaupt haben will). Möglicherweise mußt Du deswegen zwei Depots bei unterschiedlichen Banken aufmachen.


    Ein Depotübertrag kostet Dich nichts, für die beteiligten Banken ist er bürokratisch recht kompliziert, daher rechne mit einigen Wochen, bis die Papiere bei der anderen Bank sind.


    Wenn das erledigt ist, setzt Du das Depot um. Der Verkauf oder Kauf von ETFs ist eine Sache von wenigen Sekunden. Ich würde mit einem kleinen Posten anfangen, damit Du den Vorgang mal mit wenig Geld echt durchspielst, selbst wenn für diesen ersten Kauf prozentual relativ viele Spesen anfallen. Die z.B. 5 € muß Dir Deine Fortbildung wert sein.


    Wenn Du Wertpapiere verkaufst, kommt die Steuer mit ins Spiel. Deine Fonds werden doch in den vergangenen Jahren Gewinn gemacht haben. Den realisierst Du dann und der Staat will davon dann 26,375% davon abhaben (oder sogar noch mehr, wenn Du in der Kirche bist). Ist so, ist eigentlich auch in Ordnung so, Du mußt es aber wissen, wenn Du Dich wunderst, daß der Verkaufserlös geringer ist als Du Dir vorher ausgerechnet hast.


    Generell plädiere ich dafür, langsam vorzugehen. Du empfindest Deine aktuelle Situation zwar als Misere, aber sie ist ja schon ein Weilchen so, also kann es so viel schlimmer nicht werden, wenn sich all das jetzt noch über ein Vierteljahr hinstreckt. Wichtig ist, daß Du ein gutes Gefühl dabei hast, daß Du etwas machst, was Dir richtig vorkommt.


    Eben drum empfehle ich Dir ja auch, daß Du mit 1 ETF anfängst (und mit einem kleinen Posten). Verkauf Deine Alt-Fonds Stück um Stück (auch damit Du lernst, wie das geht), kauf Dir einen kleinen Posten Deines Lieblingsfonds (auch damit Du lernst, wie das geht :-)). Wenn Du dann später meinst, Du müßtest einen weiteren Fonds dazunehmen, kannst Du das später immer noch tun. Oder Du läßt den ersten Posten untangiert und kaufst Dir mit Deinen regelmäßigen Sparraten einen anderen Fonds dazu. Das ändert die Gewichtung über die Zeit auch.


    Man ist übrigens mit seiner Depotbank nicht verheiratet. Ich habe mehrere Depots, beispielsweise deswegen, weil mir eine bestimmte Depotbank eine bestimmte Leistung kostenlos bietet, die ich brauche, aber sonst relativ teuer ist. Also liegt dort dieses eine Papier, die anderen liegen auf anderen Depots.


    Ich bin spesensensibel und lasse mir auf der anderen Seite gern was schenken. Google mal nach "Depotwechselprämie".


    Jetzt schenk Dir erstmal einen ein und warte, bis der Kopf aufgehört hat zu rauchen!

  • Vielen Lieben Dank Achim Weiss für deine sehr ausführliche Antwort.
    Da sind einige gute Denkanstöße dabei! Genau das was ich mir erhofft hatte.

    Wie du schon schreibst, möchte ich auch nicht vorschnell Handeln. Vielmehr will ich erst verstehen und dann so gut es geht wissen was ich tue.


    Das das Geld das an den besagten Herrn gegangen ist, weg ist weiß ich. Ist für mich auch ok weil es immer noch etwas besser war als das Geld einfach auf dem Tagesgeld liegen zu lassen. Nun möchte ich aber nicht weiterhin die 2,2% p.a. Kosten tragen. Da mein Depot selbt vor Kosten mit nur knapp 3,7% p.a. performt hat denke ich kann ich da wenn ich mir die Rendite-Dreiecke ansehe mit einem ETF (MSCI World) nicht viel schlechter liegen. Spare ich mir dann noch die Kosten sieht es schon besser aus.


    Bei der fnz (ebase) habe ich freie Hand über mein Depot und kann alles eigenmächtig mit wenigen Klicks ereldigen (Wenn auch deren Online Portal ein Graus ist).


    Bisher ist es mir noch nicht gelungen irgendwo bei der fnz im Kleingedruckten zu verstehen was mich ein Umschichten eines Fonds in meinem Depot in einen ETF genau kosten würde.

    Der Ansatz mit einem Depotwechsel finde ich sehr gut.


    Zunächst werde ich wie folgt weiter vorgehen:


    1. Analysieren wie mein Depot aufgebaut ist Festverzinsliches/Renten zu Aktien
      1. Je nach Anteil Festverzinslichem/Renten könnte das erstmal so stehen bleiben
    2. mich näher mit einem möglichen Depotwechsel befassen
    3. mich weiter mit ETFs befassen (Dank auch an Horst Talski für die kurze aber hilfreiche Antwort mit dem weiterführenden Link)
  • Liebe Finanztip-Runde,
    sehr gerne würde ich mich bei Euch auch einmal mit einklinken, weil mir es anscheinend ähnlich geht wie Pepe. Ich bin durch Finanztip darauf gekommen, daß es für die Altersvorsorge Schlaueres gibt, als den Großteil des ersparten Vermögens in aktiv gemanagten Misch-und Aktienfonds bei ebase/FNZ und FFB FIL Bank und Union Invest DZ-Bank anzulegen.

    Auch wenn es sich um früher einmal mit professioneller Hilfe selektierte und aufgeteilte rund 15 Mischfonds handelt, welche sich möglichst gut gegeneinander ausbalancieren und ergänzen sollen.

    Ich habe bereits ein kleineres Teilkontingent in die einschlägigen weltweiten ETFs umgetauscht, möchte jetzt aber auch an die Depotkosten selber ran. Habe mich daher neu bei der ING DiBa angemeldet und überlege jetzt, ob ich meine Depots bei ebase/FNZ und FFB FÍL Bank komplett zur ING Bank ziehen lasse, oder doch noch Anteile bei den besagten Banken belasse. Hierzu würden mich Erfahrungen oder Informationen sehr interessieren!


    Welche Vorteile haben ebase/FNZ und FFB FIL und Union Investment denn überhaupt

    gegenüber den Direktbanken wie zB ING DiBa ?
    Es sind doch riesige Unternehmen mit Aber-Milliarden verwaltetem Vermögen von ihren Kunden. Und das können doch nicht alles nur NICHT-Finanztip - Leser sein, die es kalt läßt, wenn sie auf den ex-und post-ante Abrechnungen sehen, daß mitunter die Hälfte ihrer Kapitalerträge offenbar schon mal futsch ist. (Wenn man diese Kostenabrechnungen überhaupt versteht - ich kann das von mir bislang noch nicht so recht behaupten)

    Empfiehlt es sich aus Gründen der Risiko-Streuung oder anderweitigen Aspekten,
    doch noch Vermögensteile dort zu belassen?


    Über Rat und Infos hierzu würde ich mich sehr freuen!

    Herzlichen Gruß

  • Und das können doch nicht alles nur NICHT-Finanztip - Leser sein, die es kalt läßt, wenn sie auf den ex-und post-ante Abrechnungen sehen, daß mitunter die Hälfte ihrer Kapitalerträge offenbar schon mal futsch ist.

    Heute fallen mir ständig Filmzitate ein.

    Bill Murray in Täglich grüßt das Murmeltier:

    Menschen essen auch Blutwurst. Menschen sind Idioten.


    Ich erwarte dann morgen den Shitstorm der Blutwurstesser.😄

  • Fakt ist, wir alle können nur bei den Kosten sparen, also sollten die Fondskosten so gering wie möglich sein. Also ist hier der ETF deutlich überlegen. Gleiches gilt auch für die Depots. Also sind deine beiden Ideen schon mal richtig eine Umstellung vorzunehmen. Alles zur ING-Diba rüber zu schieben ist okay, bei den Fonds sollte man auf steuerliche Aspekte achten um nicht dort viel liegen zu lassen.

  • (Wenn man diese Kostenabrechnungen überhaupt versteht - ich kann das von mir bislang noch nicht so recht behaupten)

    Da dürfte bei vielen der Hase im Pfeffer im liegen. Es wird einfach nicht verstanden das höhere Kosten von 1% in der gleichen Anlageklasse einfach fürchterlich teuer ist.


    Bei einem mtl. Sparplan von 100€ über 30Jahre macht das

    über 71000€

    Fondsrechner zum Fondssparen


    zu unter 61000€

    Fondsrechner zum Fondssparen


    Da sind dann mal eben 10000€ weg. Und mit 1% Kosten ist es ja meistens längst nicht getan.


    Im langfristigen Denken liegt leider nicht die Stärke der Menschen.

  • Welche Vorteile haben ebase/FNZ und FFB FIL und Union Investment denn überhaupt

    gegenüber den Direktbanken wie zB ING DiBa ?
    Es sind doch riesige Unternehmen mit Aber-Milliarden verwaltetem Vermögen von ihren Kunden. Und das können doch nicht alles nur NICHT-Finanztip - Leser sein, die es kalt läßt, wenn sie auf den ex-und post-ante Abrechnungen sehen, daß mitunter die Hälfte ihrer Kapitalerträge offenbar schon mal futsch ist. (Wenn man diese Kostenabrechnungen überhaupt versteht - ich kann das von mir bislang noch nicht so recht behaupten).

    Ankerheuristik. ;)

    Siehe hier: https://www.finanzwesir.com/fi…s-glaubensbekenntnis/2014

    Außerdem fällt es vielen Menschen schwer sich mit 'unangenehmen' Dingen auseinander zu setzten und auch zuzugeben, dass man davon eigentlich keine Ahnung hat.

    Man zahlt da jeden Monat in etwas ein und sagt sich wird schon passen. Die jährlichen Berichte überfliegt man und heftet Sie dann ab. Stehen eh zu viele Zahlen drauf und außerdem ändern sich auch das Format ständig. :/

    Außerdem steht auf der ersten Seite was von Garantiezins und Top-Rendite im schwierigen Marktumfeld, Bla, Bla.


    Bis man dann irgendwann doch mal nachrechnet und sich fragt, warum kostet mich das eigentlich so viel und warum kommt nie was dabei herum, wenn es wieder heißt: Neues Rekordhoch beim DAX. :/

    Dann fängt man an sich mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen und merkt schnell: Hui, eigentlich total einfach und simpel. Und dann merkt man auf einmal, dass man auch was davon in seinem Depot sieht, wenn es wieder heißt: Neues Rekordhoch beim DAX.


    PS: Der DAX ist ein ganz schlimmer Index! Ich bringe den nur als Beispiel, weil den DAX fast jeder kennt!

    Empfiehlt es sich aus Gründen der Risiko-Streuung oder anderweitigen Aspekten,
    doch noch Vermögensteile dort zu belassen?

    Nein!!!


    Risikostreuung in Deinem Vermögen kannst Du auch bei einem Broker/Direktbank machen. Der Broker ist wie eine Telefonanbieter.

    Es kommt auf die Produkte an die Du nutzen willst!

    Risikostreuung ist wichtig. Risikostreuung in seiner einfachsten Form ist:

    • Absicherung gegen existenzielle Risiken (Privathaftpflicht, Berufsunfähigkeitsversicherung)
    • einen breit streuenden Aktien ETF
    • Tagesgeld (pro Bank im Rahmen der gesetzl. Einlagensicherung)

    Wer seinen Vermögensaufbau einfach nur 50/50 zwischen Risiko/sicher aufteilen will kommt damit schon mal bis zu 200.000€ hin, ohne sich groß Gedanken machen zu müssen.

    PS: Pension/Rente/bAV ist auch eine risikoarme Form der der 'Geldanlage', wird aber von vielen Menschen viel zu wenig beachtet. Allein meine Ansprüche an die GRV belaufen sich auf 25 Jahre hochgerechnet auf mehr als 500.000€

  • Hallo Forums-Freund PePe85

    Zunächst mal gute Idee, Dich mit Deiner Frage an das Forum her zu wenden.

    Ich gehöre zu den langjährigen Anlegern und bin seit über 40 Jahren an der Börse investiert. Leider gab es damals weder ein Finanztip Forum noch ETFs noch neutrale Berater. Daher habe auch ich am Anfang auch fast keinen Fehler ausgelassen.

    Deine Frage ist relativ einfach zu beantworten.

    Du hast bisher ausschließlich genanagde Fonds.

    Deren größter Nachteil sind die jährlichen hohen Gebühren von meist rund 2 %.

    Bei einer langfristigen Anlage haben diese Fonds wegen dieser höheren Gebühren im Durchschnitt eine geringere Rendite als ETF-Fonds.

    Leiser kannst Du Deine jetzigen Fonds nicht in andere Fonds umtauschen.

    Die einzige Möglichkeit ist daher nur der Verkauf der jetzigen Fonds

    und Kauf eines oder mehrere ETFfonds.

    Das Problem hierbei sind nicht irgendwelche Verkaufs oder Kaufgebühren, diese kann man beim Verkauf und Neukauf über die Börse vernachlässigen.

    Das Problem ist, dass Du beim Verkauf deiner jetzigen Fonds auf den dort aufgelaufenen Gewinn rund 26 % Abgeltungssteuer bezahlen musst. (Nur auf den Gewinn , nicht auf den Verkaufserlös)

    Laut Deinen vagen Angaben ist die bisherige Wert-Entwicklung der vorhandenen Fonds jedoch überschaubar, so dass du die Steuer in Kauf nehmen solltest und mit dem verbleibenden Kapital einen langfristigen Neubeginn in ETF startest

    Falls dir dieser Vorschlag zu radikal erscheint oder die Steuer doch zu hoch sein sollte, dann gibt es eine Art Hilfskonstruktion.

    Du verkaufst nur solche Fonds , die einen sehr geringen Gewinn ausweisen und investierst dieses Geld in ETFs.

    Künftiges Geld stockst du nur bei den ETFs auf.

    Die im Gewinn liegenden alten Fonds behältst du einfach weiterhin und nimmst deren höhere Gebühren und geringere Wertentwicklung in Kauf.

    Das wäre dann der Preis für die Steuerersparnis.

    Sofern die Steuer einigermaßen erträglich ist, würde ich in jedem Fall zum Vorschlag 1 raten: Verkauf aller alten Fonds und langfristige Investition in ETFs.

    Die Frage, bei welcher Depot Bank du deine Fonds verwaltet, ist ebenfalls zweitrangig.

    Es sollte eine Bank sein, die keine jährlichen Verwahr- Gebühren verlangt.

    empfehlenswert ist auf jeden Fall die ING, leider jedoch keine der örtlichen Hausbanken die durchweg jährliche Verwahr- Gebühren berechnen.

    Viel Erfolg wünscht dir McProfit aus Stuttgart

  • Hallo PePe,

    deine Auswahl der namhaften ETFs mit

    ... Mein aktuelle Verständnis ist es, diversifiziert in die Weltwirtschaft zu investieren mit z. B. so (nur meine erste grober Idee)

    1. 60% iShares Core MSCI World UCITS ETF USD - (A0RPWH)
    2. 20% iShares MSCI ACWI UCITS ETF - (A1JMDF)
    3. 20% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF - (A2DWBY)

    hat seinen Reiz u.a. weil #1 der vollumenstärkste am Markt ist und #2 diversifiziert.

    Doch man wird durch #1+2 mit USA einen Klumpen erzeugen, der in Währung und Investanteilen gerechnet >70% geht. Wenn egal, wird man derzeit gute historische Wachstumszahlen sehen.


    zu ... Parallel möchte ich einen ETF Sparplan bei der ING (günstiger als die FNZ) anlegen.


    Hier habe aus Erfahrung folgende Empfehlung - prüfe die Depotvollmacht für deine Person des Vertrauens. TradeRepubilc, Scalable und vermutlich weitere lassen nur eine Einsicht auf das Depot zu, aber keine Handlungen, wie es für einen Bevollmächtigten angedacht ist, wenn man selbst nicht handlungsfähig ist.

    Hierzu kann ich empfehlen Vollmachten mit dem Vorschlag des Bundesminiteriun für Justiz (BMJ) für Konten- / Depot- und Schrank.. Vollmacht zu vergleichen.


    Warum zitiere ich das:

    1. ich hatte Kosten >3,5% p.a. meiner Anlage

    2. wollte nach Auflösung des langjährigen Depots neu anlegen und eine bankenübliche Vollmacht an meine Partnerin erteilen, doch NeoBroker wie TR, SC interessiert das nicht, obwohl man sie final rechtlich dazu zwingen könnte. Aber wer hätte im Vorfeld dazu schon Lust, ich jedenfalls nicht.

    3. ich bin Rentner und muss meine Absicherung mir schon sehr genau anschauen. Hierzu findet man bei Finanztip, justETF, Finanfluß .. zu wenig.


    Denn günstig ist nicht immer gut, wenn es mit Sichertheit im Zugriff des Depots, Vollmachten und vermutlich mehr nicht stimmt. Diese Themen fließen leider nicht in die Depot Bewertungen ein.


    Also suche ich auch noch weiter zu einen sicheren Depot und überschaubaren Kosten.


    Der Depot Vergleich eines der Tipps Geber nennt bei ING Orderkosten €4,90 + 0,25%, Sparplan ist bei €0. Mich stören hier die 0,25% vom Ordervolumen.

    Von den 21 Vergleichsdepots prüfe ich nun nur noch Finanzen.zero und DKB .. aber vieleicht wird des die FNZ, wenn es mit der Vollmacht stimmig ist - dann halt mit mehr Kosten.

      1. Mein aktuelle Verständnis ist es, diversifiziert in die Weltwirtschaft zu investieren mit z. B. so (nur meine erste grober Idee)
        1. 60% iShares Core MSCI World UCITS ETF USD - (A0RPWH)
        2. 20% iShares MSCI ACWI UCITS ETF - (A1JMDF)
        3. 20% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF - (A2DWBY)

    Hallo Pepe,


    1. und 2. haben ja diesselbe Top 10, es macht daher keinen Sinn beide zu kaufen.
    Ich würde daher 2. mit dem iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc) austauschen.
    Die prozentuale Aufteilung kannst du selbst festlegen, z.b. 60-30-10 oder 70-20-10

  • Hallo Forums, Freund verter

    Ich habe gerade deinen Ratschlag an den Forumsfreund PePe85 gelesen.

    Hierbei ist mir aufgefallen, dass du auf die gebühren beim Kauf von Aktien oder Fonds hingewiesen hast.

    Ich halte das jedoch für völlig nebensächlich. Echte Anleger investieren langfristig. D.h. über Jahre und viele Jahrzehnte.

    Da du ja auch - wie ich - längst Rentner bist, weißt du ja, dass bei der langfristigen Wert Entwicklung von Aktien oder Fonds die Kaufgebühren fällig nebensächlich sind. Entscheidend sind die laufenden Kosten. Sowohl bei einem Fonds wie auch bei manchen Banken, die zusätzlich jährliche

    sogenannte verwahr-Gebühren berechnen. Diese laufenden Kosten schmälern langfristig erheblich die Wertentwicklung.

    Nach zehn oder 20 Jahren sind das oftmals 20 oder 30 % unterschied.

    Daher ist mein Rat langfristig in preiswerte ETFfonds zu investieren und diese bei einer richtigen Bank, jedoch ohne verwahr- Gebühren zu verwalten.

    Damit meine ich keine Internet Broker, sondern klassische online-Banken mit VollBank Lizenz wie zum Beispiel die ING, Consors oder Targo.

    Ich selbst bin seit über 40 Jahren aktiv an der Börse.

    YHabe bei mehreren Banken Depots,

    aus bestimmten Gründen auch eines bei der Hausbank, .

    Die wichtigste Frage für den Forumsfreund hier ist:

    wie hoch ist sein bisheriger Gewinn bei den alten Fonds .

    Wenn dieser Gewinn noch nieder ist, circa 10-15 %, dann würde ich diese ganzen teuren Fonds verkaufen.

    Das Geld auf eine richtige online Bank überweisen und dort neue ETF Fonds kaufen und diese langfristig über viele Jahre halten. Bei hohem Vermögen kann man auch ausschüttende Fonds nehmen. Dann hat man regelmäßige Erträge, so wie ich das mache. Allerdings bin ich auch altersbedingt längst im siebenstelligen Bereich.

    Da gelten andere Empfehlungen als für Neulinge an der Börse, die erst ein Vermögen aufbauen.

    Viel Erfolg wünscht McProfit.

  • Für meinen Teil bedanke ich mich ganz herzlich für die Infos in diesem Chat!


    Habe meine Depotübertragungen von ebase/FNZ und FFB und Union Investment zur ING DiBa gestartet. Komplette Depotübertragungen leider nicht möglich, da überall noch Fond-Zombies hängen bleiben, die man bei der ING DiBa nicht haben will. Somit kann ich aber auf jeden Fall nochmal die jeweilige Bedienungsstruktur der Depotbanken vergleichen, wenn ich noch mit Resten drin bleibe. Bei ebase/FNZ immerhin ein gutes Simulierungs-Tool, welches ich oft genutzt habe. Aber das kann man sicher auch anders haben. Bei der Zugangssicherheit scheint es ebenfalls Unterschiede zu geben: Bei FNZ z.B. nur login mit zusätzlicher Handy Authentifizierung, bei der FFB ist man lediglich über ein Passwort sofort drin.

    Na ja, mal schauen, aber die Erkenntnis, daß viele sehr große Finanzinstitute ihren gewaltigen Umsatz offenbar nur damit machen, daß eine große Mehrheit von Kunden einfach nicht genau rechnet und vergleicht, ist schon krass....