Scalable berechnet Steuer auf Vorabpauschale falsch?!

  • Hallo zusammen,


    erst einmal vielen Dank an alle Foristen hier. Ich bin schon länger ein (meist) stummer Mitleser. Durch all die qualifizierten und konstruktiven Kommentare/Diskussionen kann man eine Menge lernen bzw. viele Denkanstöße sammeln. Das ist in einem Forum nicht unbedingt selbstverständlich!


    Dementsprechend habe ich auch all die Kommentare zur Vorabpauschale verfolgt und wollte mich einfach mal überraschen lassen, was so kommt. Gesagt - getan.


    Letzte Woche kam Post von Scalable in der die Vorabpauschale für einen meiner ETF angekündigt/vorgerechnet wurde. Und dann habe ich doch dumm aus der Wäsche geguckt. Die letzte Zeile des Dokuments heißt "Bemessungsgrundlage zur Kapitalertragsteuer" und ist mit 79,25 € ausgewiesen. Mit dem Rechner von Finanzfluss und Excel komme ich auch ca. auf diesen Wert (die unterjährigen Käufe sind ja nicht eingerechent).


    Nun wurden mit aber von Scalable 79,25 € vom FSA abgezogen!

    Eigentlich müsste doch erst noch die Kapitalertragssteuer und Soli auf Basis von den 79,25 € ausgerechnet werden und dieser Betrag ist dann fällig?

    Zudem finde ich es schade, dass die Steuer vom FSA abgezogen wurde und nicht vom Verrechnungskonto (welches ausreichend gedeckt ist).



    Haben andere Scalable Kunden das gleiche Problem festgestellt? Oder habe ich einen Knoten im Knopf und Scalable hat doch (mal) alles richtig gemacht?


    Über ein paar schlaue Worte und Denkanstöße würde ich mich sehr freuen.

    Schonmal vielen Dank im vorraus und einen schönen Abend noch.

  • Nun wurden mit aber von Scalable 79,25 € vom FSA abgezogen!

    Eigentlich müsste doch erst noch die Kapitalertragssteuer und Soli auf Basis von den 79,25 € ausgerechnet werden und dieser Betrag ist dann fällig?

    Nein. Du hast 1000 Euro Gewinn pro Jahr frei. Die VP ist ein fiktiver Gewinn. SC hat hier also alles richtig gemacht.

    Hättest du keinen FSA, dann hätte SC die Steuer auf die 79,25€ eingezogen. Du bist nicht der erste, der sich da einmal kurz vertan hat.


    Wenn du willst, das SC dir Steuer abzieht, dann darfst du keinen FSA stellen!

  • Hallo tavleas

    Das Vorgehen von Scalable ist VOLLKOMMEN korrekt.

    Die Vorabpauschale beträgt 79,25 nach Teilfreistellung. In dieser Höhe muss ein FSA vorhanden sein bzw wird genutzt. Vor der Nutzung des FSA werden ggf. auch Verluste aus dem Verlusttopf berücksichtigt. Erst wenn dies nicht reicht, wird das Verrechnungskonto mit der Steuer belastet (ca. 28 % d. Vorabpauschale).


    BS.C war schneller :)

    Gruß Thomas

  • Ich bin auch bei Scalable. Soweit ich es überblicken kann, wurde jetzt die Vorabpauschalen für alle meine ETFs berechnet. Jedenfalls entspricht der von meinem Verrechnungskonto abgebuchte Betrag dem, was ich vorher so kalkuliert hatte.

    Allerdings sind bisher nur ein Teil der Dokumente zur VP verfügbar, auch im Postfach der Baader Bank sind noch nicht alle Dokumente eingestellt. Dauert wohl noch ein paar Tage, ist wohl viel los im Moment...

  • Zudem finde ich es schade, dass die Steuer vom FSA abgezogen wurde und nicht vom Verrechnungskonto

    Das verstehe ich nicht. Man richtet doch den Freistellungsauftrag genau aus dem Grund ein, damit die Bank eben keine Steuern abführt.

    Wo wäre der Sinn des Freistellungsauftrags, wenn die Bank die Steuern dann trotzdem vom Konto einzieht?

  • Wenn du willst, das SC dir Steuer abzieht, dann darfst du keinen FSA stellen!

    Okay, klar. So schwarz auf weiß ergibt das irgendwie sehr viel Sinn und wie ich von etwas anderem ausgehen konnte, weiß ich gerade auch nicht mehr.

    Hättest du keinen FSA, dann hätte SC die Steuer auf die 79,25€ eingezogen.

    Ja die Steuer auf die 79,25€, aber nicht den kompletten Betrag?


    Ich bin gerade wieder maximal verwirrt. In meinem Kopf schwirrt herum, dass auf diese Vorabpauschale von 79,25€ dann Steuer + Soli erhoben werden?

    Auch der Rechner bei Finanzfluss spricht von Vorabpauschale und dann nochmal auf die anfallende Steuer auf die Pauschale.


    Scheinbar muss ich zum erneuten Male einen gewissen anderen Thread hier durchkauen...


    Danke euch!

  • Das verstehe ich nicht. Man richtet doch den Freistellungsauftrag genau aus dem Grund ein, damit die Bank eben keine Steuern abführt.

    Wo wäre der Sinn des Freistellungsauftrags, wenn die Bank die Steuern dann trotzdem vom Konto einzieht?

    Genau. Wie erwähnt, ich weiß auch nicht mehr wieso es anders in meinem Kopf war.
    Hatte nur gehofft den kompletten FSA für das Abtragen von aktiven Altlasten nutzen zu können.


    Aber ein bisschen Lehrgeld zahlt man wohl immer am Anfang.

  • Ja die Steuer auf die 79,25€, aber nicht den kompletten Betrag?

    Ja genau! Aber nur, wenn du keinen FSA gestellt hast, der deine GEWINNE freistellt. Nicht die Steuer auf die Gewinne ;)


    Nochmal: du hast pro Jahr 1000 Euro Gewinn frei. Die VP ist ein fiktiver Gewinn. Auf diesen Gewinn musst du aber KEINE Steuer zahlen, weil er ja kleiner als die 1000 Euro Pauschale ist. Hättest du einen Gewinn von 2000 Euro gemacht, wären die ersten 1000 Euro frei. Auf die weiteren 1000 Euro Gewinn musst du Steuern zahlen. Diese Steuern führt der Broker ab.

  • Ja die Steuer auf die 79,25€, aber nicht den kompletten Betrag?

    Doch es wird immer der komplette Betrag vom FSA abgezogen, nicht die Steuer.

    Du hast ja 1000 Euro Kapitalerträge frei und nicht 1000 Euro Steuer.

    Wenn du bei einem ETF z.B. 100 Euro Ausschüttung bekommst, dann wird der FSA ebenfalls mit 100 Euro belastet und nicht nur mit der Steuer+Soli auf diese 100 Euro.

  • Ja genau! Aber nur, wenn du keinen FSA gestellt hast, der deine GEWINNE freistellt. Nicht die Steuer auf die Gewinne ;)

    Doch es wird immer der komplette Betrag vom FSA abgezogen, nicht die Steuer.

    Das war der Knoten im Kopp, danke für das Lösen!


    Irgendwie war immer die Rede von der Steuer auf die Pauschale deswegen wohl meine Verwirrung...

  • Irgendwie war immer die Rede von der Steuer auf die Pauschale deswegen wohl meine Verwirrung...

    Es hieß korrekt: Die Steuer auf die Vorabpauschale wird fällig. Und du kannst die Vorabpauschale durch den FSA freistellen, sodass keine Steuer fällig wird.


    Manchmal haben Leute geschrieben, dass die Vorabpauschale fällig werden würde. Das war aber falsch 🤓

  • Letzte Woche kam Post von Scalable in der die Vorabpauschale für einen meiner ETF angekündigt/vorgerechnet wurde.

    Mal eine andere Frage, inwiefern wurde denn da was angekündigt?

    Bei mir wurde einfach abgebucht und zwei Tage später war dann ein PDF mit der Berechnung bei der Abbuchung hinterlegt.

    Auch machen sie das wohl scheinbar für jeden ETF einzeln, anstatt einmal für alle abzubuchen.

    Bei sieben von 11 meiner ETFs ist noch gar nichts passiert.

    Dafür wurde eine vorabpauschale für einen ETF berechnet, den ich letztes Jahr verkauft habe.

  • Mal eine andere Frage, inwiefern wurde denn da was angekündigt?

    Sorry, war schlecht von mir ausgedrückt.

    Im Voraus angekündigt war da nichts. Bei mir wurde der Betrag vom FSA abgezogen und ein paar Tage später hatte ich dann Post, in der die Vorabpauschale vorgerechnet wurde und dann "angekündigt" wurde.


    Warum auch immer zieht SC es zuerst vom FSA ab und mehrere Tage später kommt die Post. Bei mir sind mittlerweile 3/4 Positionen durch.

  • Dass das vom FSA abezogen wird ist eigentlich logisch, dafür erteilt man ihn ja, aber was meinst du mit "Post"? Hast du einen physischen Brief zugestellt bekommen?

    Man kann Bewegungen irgendwelcher Art bei Scalable Capital unter Transaktionen abrufen. Auf dieser Seite steht erstmal tagelang unter Verlauf nur erledigt. Irgendwann später erscheint ggf. eine Unterrubrik Dokumente mit einer Abrechnung der Baader-Bank. Erst aus diesem .pdf kannst Du die Details der Transaktion abrufen. Unpraktisch, das. Ich halte das für schlechten Service. Vielleicht merkt man an solchen Dingen, daß es sich hier um einen Neo-Broker handelt mit einem Service-Niveau unter einem Discount-Broker.