Verlustbescheinigung der Bank weist keinen Verlust auf bei 5000€ Verlust - Wo liegt der Fehler?

  • Hallo liebe Finanzfreunde,


    meine Mutter hatte bei der Santander Bank sehr schlecht laufende Fonds (Bild im Anhang), wir haben diese 2023 aufgelöst / verkauft über die Santander Bank. Die Verlustbescheinigungen wurde schriftlich (Santander schriftlich und mündlich) vor dem 15.12.23 beantragt.


    Der Verlust beträgt laut diversen Unterlagen, die wir erhalten haben 5271€, bei Verkauf hieß es noch minus 6000€.

    Jetzt haben wir die Verlustbescheinigung der Bank erhalten, aber warum werden die 5271€ dort nicht unter Verluste aufgeführt? Auf der Bescheinigung der Bank steht 0 bei Verlust.


    Habe ich irgendwo einen Denkfehler oder handelt es sich hier um einen Fehler der Bank?


    Anmerkung: Die Verlustbescheinigung heißt ja Steuerbescheinigung, die liegt ja vor. Wir hatten noch zwei andere Sachen, die gekündigt wurden. Rentenversicherung mit Aktienfonds und eine Lebensversicherung mit Aktienfonds. Bei der Allianz und der Versicherungskammer Bayern.

    Dort haben wir auch eine Verlustbescheinigung angefordert und nur eine Steuerbescheinigung erhalten, dort sind die Verluste korrekt vermerkt.


    Eine Jahreserträgnisaufstellung war in dem Brief der Santander Steuerbescheinigung enthalten. Dort ist der Verlust angegeben. Aber warum dann nicht in der Steuerbescheinigung?


    PS: die 2500€ Verlust waren bei der Bayerischen Versicherungskammer und die 1000€ Verlust bei der Allianz.

  • Die Verlustbescheinigungen wurde schriftlich (Santander schriftlich und mündlich) vor dem 15.12.23 beantragt.

    Es sieht für mich so aus als ob Santander nur eine normale Steuerbescheinigung, nicht aber eine Verlustbescheinigung ausgegeben hätte und die Verluste damit bankseitig verbleiben (für die Verrechnung ab 2024, oder eben durch Verlustbescheinigung in 2024 an das Finanzamt übertragen werden können). Aus Dokument 3 geht ja hervor, dass ca. 4800 bankseitig im Verrechnungstopf "Sonstige Ertäge" (sprich so gut wie alles außer Aktienkursgewinnen) verbleiben. Hier würde ich bei der Bank nachfragen bzw. um Korrektur bitten. "Mündlich" zählt nicht, nur schriftlich.


    Es kann sinnvoll sein, nicht alle Verluste gleichzeitig ans Finanzamt zu übertragen, wenn nicht auch zeitgleich hohe Kapitalerträge (Dividenden, Zinsen, Fondskursgewinne) vorhanden sind. Das liegt daran, dass das Finanzamt stets zuerst Kursverluste aufbraucht und erst danach den Sparerpauschbetrag verrechnet. Bei Verlusten, die die Gewinne übersteigen, verfällt der Sparerpauschbetrag. Das kann man durch gestaffeltes Übertragen der Verluste ans Finanzamt etwas steuern. Vielleicht ist das Ergebnis also nicht ganz so schlecht wie erwartet.

  • Es kann sinnvoll sein, nicht alle Verluste gleichzeitig ans Finanzamt zu übertragen, wenn nicht auch zeitgleich hohe Kapitalerträge (Dividenden, Zinsen, Fondskursgewinne) vorhanden sind

    Wie kann man das den machen? Soweit ich weiß kann man die Bescheinigung nur für den kompletten Topf beantragen.

  • Wie kann man das den machen? Soweit ich weiß kann man die Bescheinigung nur für den kompletten Topf beantragen.

    Ja, das ist korrekt für eine Bank. Hier liegen aber mehrere Banken/Versicherungen vor, und dann kann man für jede einzelne Bank/Versicherung entscheiden, was man macht.


    Zudem könnte man Fondsanteile vor einem Verkauf auf ein Zweitdepot einer anderen Bank übertragen, damit gestaffelt Verluste generieren bzw. bescheinigen lassen, und damit vollkommen legal gestalten. Damit kann man auch das FiFo-Prinzip aushebeln, das gilt nämlich nur für eine Bank, nicht aber Bank-übergreifend.

  • Es sieht für mich so aus als ob Santander nur eine normale Steuerbescheinigung, nicht aber eine Verlustbescheinigung ausgegeben hätte und die Verluste damit bankseitig verbleiben

    Von der Allianz und der Bayerischen habe ich aber auch nur Steuerbescheinigungen erhalten, dort ist der Verlust aber korrekt eingetragen.


    Bei der Allianz Steuerbescheinigung steht auch darunter "Dieser Brief gilt als Nachweis für das Finanzamt".


    Wir haben alle Konten bei der Santander aufgelöst. Werde mich dann nochmal an die Santander wenden. Danke an alle soweit!

  • Zusammenfassung: Danke für den Input. Mail ging an die Beraterin raus. Der Verlust wurde quasi nur im bankinternen Verechnungstopf gespeichert. Bringt meiner Mutter nichts, da alle Konten und Fonds gekündigt wurden. Das war der Beraterin auch bekannt. (Alles schriftlich und mündlich)


    Die Verlustbescheinigung wurde 3x bei der Beraterin angefordert. VOR dem 15.12.23


    1. Schriftlich per Mail am 15.10.23

    2. Schriftlich per Einschreiben ein paar Tage später im Oktober

    3. Persönlich nochmal beim Gespräch in der Filiale im November 2023. Dort hatte Sie sich den Antrag nochmal kopiert und Ihren Unterlagen hinzugefügt.


    Bei der Allianz und der Versicherungskammer Bayern reicht anscheinend die Steuerbescheinigung laut dem Infotext auf deren Schreiben. Hier ist auch der Verlust deutlich ausgewiesen.


  • Bei der Allianz und der Versicherungskammer Bayern reicht anscheinend die Steuerbescheinigung laut dem Infotext auf deren Schreiben. Hier ist auch der Verlust deutlich ausgewiesen.

    Eine separate Verlustbescheinigung gibt es nicht. Sofern eine Verlustbescheinigung angefordert wird, werden die Verluste in der normalen Steuerbescheinigung ausgewiesen (die dann quasi beides zusammen ist). Nur zur Info.

  • Eine separate Verlustbescheinigung gibt es nicht. Sofern eine Verlustbescheinigung angefordert wird, werden die Verluste in der normalen Steuerbescheinigung ausgewiesen (die dann quasi beides zusammen ist). Nur zur Info.

    Ok, danke für die Info. Wie wird das in meinem Fall gehandhabt (deiner Meinung nach)? Bekommen wir eine neue korrigierte Steuerbescheinigung mit dem Verlust?



    Wie gesagt, wir haben die Verlustbescheinigung 3x vor dem 15.12.23 beantragt. Ich meine wir reden hier nicht von 12,50€ Verlust sondern von um die 5000€ die meine Mutter steuerlich mit zukünftigen Gewinnen verrechnen kann.


    Ich gehe stark davon aus, dass das Finanzamt eine Verlustbescheinigung benötigt und sich nicht mit den vorhandenen Unterlagen der Santander zufrieden gibt. Auf den vorhandenen Unterlagen ist der Verlust ja nur bankintern im Verrechnungstopf gekennzeichnet.


    Ich muss dazu sagen, dass die Beraterin (gleichzeitig Filialleiterin) der Santander uns unglaublich viele Steine in den Weg gelegt hat, bis meine Mutter an ihr Geld kam.


    Am Ende mussten wir das Geld aus dem Depot sogar manuell auf ihr anderes Bankkonto überweisen, weil das Konto mit den Fondsgeldern einfach nicht aufgelöst und ausgezahlt wurde. War alles schriftlich festgehalten und vorab auch persönlich besprochen worden.


    Kurz gesagt, die "Beraterin" war richtig angepi....t, dass wir alle Gelder abheben und die Konten auflösen. (Ins. fast 100k) Ich könnte noch weiter ins Detail gehen, wie unprofessionell sich diese Frau verhalten hat, aber bleiben wir beim Thema.

  • Das klingt so, als müsste hier mal ein etwas gepfefferter Brief folgen, ggfs mit Vorstandsbeschwerde, Fristsetzung von 1 Woche, und dann Androhung rechtlicher Schritte (Anwalt/Ombudsmann/Klage etc). Es klingt ja so als sei die Verlustbescheinigung rechtzeitig beantragt worden, dementsprechend muss diese dann auch ausgestellt werden, ggfs in Korrektur zur jetzigen Bescheinigung.

  • Das klingt so, als müsste hier mal ein etwas gepfefferter Brief folgen, ggfs mit Vorstandsbeschwerde, Fristsetzung von 1 Woche, und dann Androhung rechtlicher Schritte (Anwalt/Ombudsmann/Klage etc). Es klingt ja so als sei die Verlustbescheinigung rechtzeitig beantragt worden, dementsprechend muss diese dann auch ausgestellt werden, ggfs in Korrektur zur jetzigen Bescheinigung.

    Ich bin in der Mail sachlich geblieben, auch wenn es schwergefallen ist. Warte jetzt auf Rückantwort. Wenn nichts kommt, rufe ich an. Ich finde das Verhalten dieser Person absolut unprofessionell, sie wird das absichtlich nicht weitergeleitet haben, nehme ich an.


    Bei Santander gibts auch ein Beschwerdesystem werde mich da auch zusätzlich hinwenden. Wie gesagt wir hatten 3-mal eine Verlustbescheinigung vor dem 15.12.23 angefordert.


    Schriftlich per Email im Oktober 23

    Einwurf Einschreiben mit Unterschrift von meiner Mutter Oktober 23

    Beim Treffen in der Filiale, mündlich so wie Vorlage des unterschriebenen Anschreibens. Sie hatte sich sogar das Anschreiben kopiert für Ihre Unterlagen.


    Ich bleibe dran.

  • Wann sind die Verluste denn angefallenen? Vor oder nach der Umstellung der Steuerberechnung 2017/2018 im Rahmen des InvStG? Mit welchen Gewinnen/Verlusten wurden die fiktiven Verkäufe/Käufe durchgeführt? Wie sah denn die Wertentwicklung seit Systemumstellung zum 01.01.2018 bis zum Verkauf aus? Kam es überhaupt zu Verlusten die auch steuertopfwirksam waren und über eine Verlustbescheinigung ausgewiesen werden können?

  • Wann sind die Verluste denn angefallenen? Vor oder nach der Umstellung der Steuerberechnung 2017/2018 im Rahmen des InvStG? Mit welchen Gewinnen/Verlusten wurden die fiktiven Verkäufe/Käufe durchgeführt? Wie sah denn die Wertentwicklung seit Systemumstellung zum 01.01.2018 bis zum Verkauf aus? Kam es überhaupt zu Verlusten die auch steuertopfwirksam waren und über eine Verlustbescheinigung ausgewiesen werden können?

    Hallo, die Verluste wurden 2023 realisiert wie im Startpost geschrieben, als wir alle Konto und Fond Depot bei der Santander aufgelöst und gekündigt haben.


    Welche Fonds im Portfolio waren sieht man oben im angehängten Bild im Startpost. In der Jahreserträgnisaufstellung 2023 sieht man den Verlust, hängt auch an.


    Soweit ich das richtige sehe beträgt der Verlust genau 4.818,43€, oder?