Immobilie beleihen ohne Tilgung am Anfang, statt Verkauf

  • Hallo, ich hatte hier vor ein paar Wochen einen Post gemacht, dass meine Mutter (60 Jahre alt) ihre Eigentumswohnung (Wert ca 290.000€) verkaufen möchte/muss, weil in den nächsten drei Jahren ihre Ausgaben höher sind als der Unterhalt, den sie bekommt. Für die nächsten drei Jahre hat sie ein ungefähres monatliches Defizit von 600€. In den vier Jahren danach wird sich der Unterhalt aber erhöhen, sodass sie einen Überschuss von 300€ hat, nach den vier Jahren ist es sogar noch mehr (fast 1000€ Überschuss).

    Wir haben jetzt die Hoffnung, dass sie vielleicht die Wohnung (die sie wirklich liebt) nicht verkaufen muss, sondern einen Kredit/Hypothek aufnehmen kann.

    In den ersten drei Jahren wäre keine Tilgung drin, und auch die Zinsen müsste sie aus dem Kredit zahlen. Nach den drei Jahren, könnte sie zumindest die Zinsen aus dem Unterhalt begleichen, in sieben Jahren vielleicht sogar etwas tilgen.

    Sie hat die nächsten drei Jahre (großzügig gerechnet mit evtl. anfallenden größeren Ausgaben) einen Bedarf von 40.000€, dann wäre es doch eigentlich Quatsch jetzt die schöne Wohnung zu verkaufen und lebenslang Miete für eine schlechtere Wohnung zu zahlen.


    Bezüglich konkreten Produkten haben wir die Best Ager Finanzierung der Allianz gefunden, ansprechend ist hier eben, dass keine Tilgung erforderlich ist. So ein bisschen habe ich aber das Gefühl, dass dies noch nicht das beste Produkt für ihre Anforderungen ist, vielleicht habt ihr ja noch Empfehlungen. Gibt es vielleicht auch eine Möglichkeit, dass die Summe nicht auf einmal ausgezahlt wird, sondern gestaffelt und man sich so Zinsen spart? Außerdem würde mich natürlich generell eure Meinung zu dem Thema interessieren.


    Ich freue mich auf eure Antworten!

  • Wenn 3 Jahre lang rund 600 € monatlich benötigt werden, könnte natürlich auch an einen kleinen Teilzeitjob gedacht werden.

  • Hallo hassbro,


    zwei alternative Überlegungen:


    Ist ein Verwandtendarlehn möglich?


    Wie wäre es mit einem Verkauf der Wohnung gegen Einräumung eines lebenslangen Nießbrauches? So ein Verkauf läuft sicherlich auch nur im Verwandtenkreis.


    Gruß Pumphut

  • Danke für deine Antwort! Die beiden Optionen sind leider nicht möglich, da keiner der Verwandten Geld hat was er ihr leihen könnte oder um die Wohnung zu kaufen. Außerdem möchte sie sich da nicht abhängig von Verwandten machen.

  • Hallo hassbro,


    bei einem guten Vertrag hat der Nießbraucher eine starke Stellung. Da ist man nicht abhängig von Verwandten. Aber, wenn kein Geld da ist, ist die Frage natürlich gegenstandslos.


    Gruß Pumphut

  • Und die notleidenden Verwandten sind auch alle krank und arbeitsunfähig? Da würde ich die Wohnung verkaufen und das Geld verjubeln.

  • Wieso sollen die krank und arbeitsunfähig sein?!? Wir haben eben keine Verwandten die ihr mal so eben 40.000€ leihen können, ganz zu schweigen von dem Kauf einer Wohnung für 300.000€

    Es geht doch eigentlich nur um 600 Euro pro Monat für drei Jahre (= 21.600 Euro über drei Jahre verteilt). Vielleicht können mehrere Verwandte ja etwas zusammenlegen (oder zB ein Auto gegen ein Deutschlandticket tauschen)? Dann würde man auch die Zinsen sparen.


    Oder die Mutter könnte evtl. für drei Jahre ein Zimmer untervermieten?

  • Vielleicht können mehrere Verwandte ja etwas zusammenlegen (oder zB ein Auto gegen ein Deutschlandticket tauschen)?

    Von Verwandten möchte sie sich, wie bereits erwähnt, nichts leihen. Sie hat auch kein Auto, außerdem sind alle Ausgaben schon auf das absolute Minimum heruntergekürzt.

    Oder die Mutter könnte evtl. für drei Jahre ein Zimmer untervermieten?

    Auch das kommt nicht in Frage.

  • Und wo soll dann plötzlich die große Geldvermehrung in drei Jahren herkommen?

  • Krank, arbeitsunfähig oder -unwillig, 60 jahre alt und die Verwandtschaft auch alle arm und nicht kreditwürdig. Wer soll denn da einen Kredit geben?


    Und wieso soll sie in drei bzw. sieben Jahren 30% bzw. 40% der Rente von jemand anderem bekommen? Das ist doch Traumtänzerei.

  • Es klingt, als sei es sinnvoll die Immobilie zu halten und das Problem mit einem Kredit zu lösen.


    Ich würde das mal mit einem der klassischen Immobiliendarlehenvermittler besprechen. Der Fall ist vielleicht nicht ganz einfach, wenn zu Anfang die Rate aus der Kreditsumme gezahlt werden müsste. Das ist normalerweise ein no-go. Vielleicht lässt sich das mit einer sorgfältigen Erklärung der Situation aber doch regeln.

  • Der Fall ist vielleicht nicht ganz einfach, wenn zu Anfang die Rate aus der Kreditsumme gezahlt werden müsste.

    Vielen Dank für deine Antwort! Ist die Immobilie als Sicherheit nicht genug? Wenn der Plan mit der Rückzahlung des Kredits scheitern würde, könnte man ja sofort die Wohnung verkaufen. Wir denken eben, dass es sich lohnen könnte, und wenn es doch nicht klappt würde man sofort verkaufen. Aber dann haben wir es wenigstens versucht.

  • Ich fürchte, für eine Bank ist die Kreditsumme zu klein, um auch noch das Risiko der fehlenden Kreditwürdigkeit und der Notwendigkeit der Versteigerung des Grundstücks einzugehen.


    Die Verwertung von Sicherheiten ist aus Banksicht potenziell sehr verwaltungsaufwendig und schadet der Marge, je kleiner der Kredit desto aufwendiger.


    Einfacher wäre es vielleicht, wenn ein Verwandter als Bürge einstehen könnte. Das ist aus Sicht der Bank schneller und weniger aufwendig als ein zäher Grundstücksverkauf.


    Aber nach Deiner Schilderung scheint es in der Verwandtschaft keine potenziellen Bürgen zu geben, nicht einmal für 600 Euro monatlich. Da dürfte die Bank stutzig werden.


    Hinzu kommt, dass angesichts der vollständigen Arbeitsunfähigkeit aus Sicht der Bank ein hohes Ausfallrisiko besteht, denn die Ausgaben Deiner Mutter könnten durch Verschlechterung der Gesundheit, Therapien, Pflegebedürftigkeit potenziell explodieren.

  • Aber nach Deiner Schilderung scheint es in der Verwandtschaft keine potenziellen Bürgen zu geben, nicht einmal für 600 Euro monatlich. Da dürfte die Bank stutzig werden.

    Doch Bürgen würde es wohl in der Verwandtschaft geben. Sie hat vermögende Verwandte, möchte sich aber kein Geld von denen leihen und die bieten es auch nicht an.


    Ich finde es übrigens unmöglich von @epsilon2 wie er/sie hier über meine Mutter und meine restliche Verwandtschaft spricht. Was maßt du dir eigentlich an?