Girokonto bei der Hausbank kündigen sinnvoll

  • Hi zusammen,


    ich überlege mein Girokonto bei meiner Hausbank zu kündigen. Dort bin ich seit Kleinauf und bin nun aber zu alt für ein kostenloses Girokonto. In meinen Augen passen die Konditionen/Kosten einfach nicht, wenn man bedenkt es gibt genügend Angebote, die den gleichen Service für umsonst oder besser anbieten (DKB, DiBa, C24, etc.).

    Ich halte seit mehreren Jahren ein zweites Konto bei der DKB und bin jetzt aber komplett umgezogen. Von der DKB bin ich seit Anfang überzeugt, Konditionen und Service sind top.


    Mir stellen sich folgende Fragen, ob ich das Girokonto bei meiner Hausbank kündigen sollte:


    1.) Ich besitze geringe Geschäftsanteile bei der Hausbank und es existiert noch ein Sparbuch (unter 100€). Kann ich diese zwei Positionen 'einfach so laufen lassen', auch wenn ich dort kein Girokonto mehr besitze? Die Dividenden der Geschäftsanteile werden jährlich auf das Sparbuch übertragen. Hintergrund ist, dass wahrscheinlich (?) die Kündigungsfristen für die zwei Positionen länger sein werden, als die des Girokontos. Früher oder später würde ich das Sparbuch und die Geschäftsanteile auch kündigen, da auch hier die Konditionen schlecht sind.


    2.) Irgendwann möchte auch ich eine Immobilie kaufen und werde einen Kredit benötigen. Macht es deshalb Sinn, das Girokonto zu behalten? Bzgl. Krediten kenn ich mich gar nicht aus und liegt auch noch in weiter Ferne, aber gibt es möglicherweise bessere Konditionen für Bestandskunden o.ä.?


    3.) Hat die Kündigung Einfluss auf meinen SCHUFA-Score?


    Vielen Dank euch und

    Grüße

  • Hallo siebenzwerge,


    zu 1.: Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Existenz des Girokontos Voraussetzung für das Sparbuch und den Geschäftsanteil ist. Letztendliche Sicherheit erhalten Sie durch Studium der Vertragsbedingungen.


    Zu 2. Früher soll es so gewesen sein, das gute Kunden, d.h. Kunden, an denen die Bank im Standardgeschäft gut verdient, ggf. bei einem Kredit besser behandelt wurden. Aber wenn Sie nur pro forma noch ein Girokonto haben, sind Sie schon einmal kein guter Kunde. Außerdem war das früher, wo noch der langjährig vertraute Sachbearbeiter Müller entschieden hat. Heute entscheidet ein Algorithmus – Sie können es auch KI nennen.


    Zu 3. Kann ich nichts sagen.


    Gruß Pumphut

  • Es gibt viele Sonderfälle, bei denen eine Hausbank vor Ort mit einem persönlichen Berater hilfreich ist.

    Ansonsten habe ich längst auch meine Depots und dazu gehören auch die Girokonten bei einer online Bank, ich bevorzuge aufgrund der Benutzerfreundlichkeit die ING.

  • 1.) Ich besitze geringe Geschäftsanteile bei der Hausbank und es existiert noch ein Sparbuch (unter 100€). Kann ich diese zwei Positionen 'einfach so laufen lassen', auch wenn ich dort kein Girokonto mehr besitze? Die Dividenden der Geschäftsanteile werden jährlich auf das Sparbuch übertragen. Hintergrund ist, dass wahrscheinlich (?) die Kündigungsfristen für die zwei Positionen länger sein werden, als die des Girokontos. Früher oder später würde ich das Sparbuch und die Geschäftsanteile auch kündigen, da auch hier die Konditionen schlecht sind.

    Du bist vermutlich bei einer genossenschaftlichen Bank. War ich früher auch, die Dividende war auch nicht so schlecht. Aber auf Grund der Limitierung der Anteile ist das auch nicht gerade das Bomben-Investment ;)

    Ich würde alles kündigen, das Sparbuch sollte auf Grund des geringen Betrags kein Thema sein. Falls du die Anteile unbedingt behalten willst, frag in der Bank einfach nach, aber in meinen Augen kannst du auf die vermutlich auch getrost verzichten.


    2.) Irgendwann möchte auch ich eine Immobilie kaufen und werde einen Kredit benötigen. Macht es deshalb Sinn, das Girokonto zu behalten? Bzgl. Krediten kenn ich mich gar nicht aus und liegt auch noch in weiter Ferne, aber gibt es möglicherweise bessere Konditionen für Bestandskunden o.ä.?

    Wenn du irgendwann eine Immobilie kaufen willst, solltest du für die Finanzierung sowieso über einen unabhängigen Finanzmakler gehen. Es kann sein, dass die deine Hausbank das beste Angebot macht, das muss aber nicht unbedingt der Fall sein. Bei uns war es z.B. die lokale Sparkasse und da sind wir auch keine Kunden.


    3.) Hat die Kündigung Einfluss auf meinen SCHUFA-Score?

    Die Kündigung eines Girokontos sollte erstmal keinen Einfluss auf deinen Score haben. Wenn du aber alle zwei Jahre dein Girokonto wechselst, dann kann es einen negativen Einfluss haben.

  • Der einzige Anlass, wo ich alle Jubeljahre mal eine Hausbank brauchen könnte, ist das Wechseln von Sorten. So muss ich britische Pfund oder schweizer Franken halt in Wechselbuden erstehen. Die Filialbanken am Ort (wo ich kein Konto habe) geben mir nichts.

  • Eur in Fremdwährung würde ich immer direkt an einer ATM im Ausland zapfen (mit einer KK ohne Gebühr und gutem Wechselkurs (Barclays, Hanseatic, DKB...)).

    Dann ist auch die Gefahr gering nachher noch viel Fremdwährung übrig zu haben und auch der Rücktausch ist kein Problem und kann notfalls im DutyFree stattfinden. :thumbup:

  • Bei meinem letzten UK Besuch hab ich überhaupt kein Bargeld mehr benötigt. Es wurde vom Taxi über das Essen bis hin zum Fernlenkschiffchen im Miniaturenpark einfach ALLES per Visa Debit Card über Apple Pay bezahlt.

  • Naja, der Service bei der DKB ist nicht ganz so top und hat schwer nachgelassen. Um an einen günstigen Kredit zu kommen, benötigst Du keine Hausbank. Genosse kannst Du bleiben auch ohne Girokonto bei Deiner Bank. Brauchst Du öfters mal einen Rat und willst einen Ansprechpartner vor Ort haben, bleib bei der Hausbank.

  • Die Mitgliedschaft (und das Girokonto bei der Genossenschaftsbank) habe ich auch gerade gekündigt. Die Geschäftsanteile bekommt man im Folgejahr ausgezahlt - auch auf ein Konto einer anderen Bank. Mir würde die DKB reichen; die Kosten für das Girokonto bei der Genossenschaftsbank kann man sinnvoller investieren.

  • Lieber Forumsfreund Nordisch

    Es kommt tatsächlich auch bei mir, vor, dass man tagelang kein Bargeld benötigt

    Das weiß man doch immer erst hinterher

    Es gibt viele alltägliche Beispiele, wo man eben Bargeld braucht.

    Einkauf auf dem Wochenmarkt,

    Bei manchen Veranstaltungen wird die Parkgt bei der Einfahrt in den Parkplatz noch in bar kassiert,

    Menschen, die mal sich ein Eis kaufen wollen, brauchen Bargeld,

    Im Parkhaus habe ich schon erlebt, dass Kartenzahlung nicht möglich war. Nur Cash,

    Es kann auch umgekehrt sein

    Viele Kellner, in den Restaurants lieben es, wenn die Rechnung per Karte bezahlt wird, aber das Trinkgeld persönlich gegeben wird, weil das der Kellner persönlich behalten kann und somit keine Steuer für ihn anfällt

    Die meisten Einkaufswagen im Supermarkt benötigen auch eine Münze,

    Bei meinem letzten Saint-Tropez Urlaub habe ich mir von einem Maler am Hafen ein Bild gekauft, der hat natürlich kein Kartengerät

    Meine offiziell auf 500 € Basis angemeldet. Haushaltshilfe freut sich wenn sie die ab und zu anfallende Überstunde in Cash bekommt und dafür nicht der laufende Dauerauftrag für den Monatslohn geändert werden muss.

    Weitere Beispiele erspare ich dir.

    Ich geb dir aber recht, die Richtung geht immer mehr zur kartenzahlung

    Viele Grüße McProfit

  • Lieber McProfit


    In meinem Beispiel hab ich mich auf UK - speziell London bezogen. Da zahlt man auch die Kugel Eis - selbstverständlich- mit Karte.


    In Deutschland sind wir weit davon entfernt!

    Hier gibt es ein sehr gutes Restaurant in der Nähe, dass seit diesem Jahr nur noch Kartenzahlung akzeptiert - es gab einen riesen Shitstorm in den Sozialen Medien. Warum auch immer, der Deutsche an sich hat ja immer gleich Angst, dass ihn irgendwer oder was bevormunden will…


    Ich selbst benötige tatsächlich auch wenig Bargeld - hauptsächlich um den Kindern ihr Taschengeld auszuzahlen oder auf Festen die Bratwurst zu bezahlen. Ansonsten liebe ich es, dass ich zum Einkaufen nur mein Handy oder die Smartwatch benötige.


    Solange mir das möglich ist, darf jeder andere gerne die Scheine mit sich rumtragen ;)