Informationsüberflutung - Wie soll man sich da zurecht finden? Thema ETF‘s

  • Hello,


    Ich bin nun seit einigen Wochen dabei, mir einen richtigen Finanzplan zu machen nachdem ich die letzten Jahre relativ unüberlegt Entscheidungen getroffen habe, welche mir auch einige 100 € bis jetzt gekostet haben. Stichwort von fondsgebundene Rentenversicherungen. zu mir. Ich bin 22 Jahre alt und die Rentenversicherungen habe ich mit leichten Verlusten gekündigt, nachdem ich die Videos von Finanztip und weitere Recherche betrieben habe. nun bin ich sozusagen bei null habe aber schon seit zwei Jahren ein Depot bei der Fondsdepot Bank gehabt, welche ich jetzt zu Scalable wechsle und mein Depot übertrage.


    Meine Asset-Allocation habe ich geplant und mir Gedanken drüber gemacht mit Tagesgeld und dem Sicherheitsteil des Portfolios läuft doch alles gut. Mein Problem ist bei dem risikobehafteten Teil.


    Nun folgendes Problem ich war erst bei einem „klassischen“ 70,30 Portfolio habe mich dann zu einem 50 30,20 Portfolio mit Europa entschieden und dann am Ende wieder die Prozente jeweils angepasst zwischen den ETFs. Grund für das ganze hin und her ist die Informationsflut, welche ich nicht ganz einordnen kann. Überall hört man andere Sachen die einen sagen ein ETF reicht die anderen sagen du brauchst mindestens zwei oder drei dann brauchst du noch Faktor ETFs dann kommen andere und sagen du brauchst noch ein kleines Zockdepot mit Kryptowährungen. Ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus will.


    Das Ganze überfordert mich ein bisschen, und ich habe mich nun dazu entschieden, dem Ganzen ein Ende zu setzen und einfach den SPDR MSCI ACWI IMI alleine zu besparen.


    Ich denke, ich bin mit der Überforderung als Anfänger nicht alleine. Welche Tipps würdet ihr Leuten wie mir geben? Ein ETF wie der SPDR sollte doch für den Risiko Teil reichen?


    Über eine angeregte Diskussion würde ich mich freuen.


  • und ich habe mich nun dazu entschieden, dem Ganzen ein Ende zu setzen und einfach den SPDR MSCI ACWI IMI alleine zu besparen.

    Eine sehr gut Lösung - mach das so!


    Eine der großen Herausforderungen ist es, sich nicht zu verzetteln und schlimmstenfalls resigniert gar nichts zu tun. Die Gefahr ist gebannt. Wenn Du irgendwann das Gefühl bekommst, der Ein-ETF-Lösung entwachsen zu sein, kannst Du immer noch etwas ändern. Wirklich nötig wird es aber wohl nie werden.

  • Deine Wahl ist gut, ich würde alles so lassen. Alternativ alles in Bitcoin.

    Bitcoin? Sicher nicht als langfristige Strategie, vielleicht als kleine Beimischung, mehr aber auch nicht. Hochriskante Investitionen kann man machen, sollte man aber nicht anderen empfehlen.

  • Es zwingt Dich keiner, ständig irgendwelchen Input zum Thema zu konsumieren.


    Finanztip ist eine sehr entspannte Quelle, die Dir nix verkaufen will.


    Richte Dir einen Sparplan ein, lass' ihn laufen und justiere nicht daran herum. (Die Sparrate zu erhöhen, wenn mehr verfügbares Einkommen da ist, qualifiziert sich nicht als "herumjustieren".)

  • 70,30 Portfolio habe mich dann zu einem 50 30,20 Portfolio mit Europa entschieden und dann am Ende wieder die Prozente jeweils angepasst zwischen den ETFs. Grund für das ganze hin und her ist die Informationsflut, welche ich nicht ganz einordnen kann. Überall hört man andere Sachen die einen sagen ein ETF reicht die anderen sagen du brauchst mindestens zwei oder drei dann brauchst du noch Faktor ETFs dann kommen andere und sagen du brauchst noch ein kleines Zockdepot mit Kryptowährungen. Ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus will.


    Das Ganze überfordert mich ein bisschen, und ich habe mich nun dazu entschieden, dem Ganzen ein Ende zu setzen und einfach den SPDR MSCI ACWI IMI alleine zu besparen.


    Ich denke, ich bin mit der Überforderung als Anfänger nicht alleine. Welche Tipps würdet ihr Leuten wie mir geben? Ein ETF wie der SPDR sollte doch für den Risiko Teil reichen?

    Das Problem ist, keiner weiss, welche Zusammenstellung die nächsten X Jahre am besten läuft. Daher nimmt man einfach einen ETF der weltweit streut und macht damit wahrscheinlich nichts falsch.


    Jetzt kann man der Meinung sein, dass in vielen ETfs bspw. zu viel USA, zu wenig EM oder zu wenig Small Caps enthalten sind. Dann kann man andere ETfs beimischen. Da aber niemand weiss, wie sich die Weltwirtschaft entwickelt ist auch das letztlich nur eine Wette. Daher ist es aus meiner Sicht das Wichtigste, langfristig, breit gestreut investiert zu sein. Das machst Du mir Deinem ETF und machst viel richtig. Ob ne andere Zusammenstellung noch richtiger ist, kann ich Dir in 20 Jahre sagen.

  • Die Sparrate zu erhöhen, wenn mehr verfügbares Einkommen da ist, qualifiziert sich nicht als "herumjustieren".

    Oder gleich eine Dynamik einstellen, wenn der Broker das anbietet. Erstmal automatisch erhöhen lassen und wenn es zu viel ist, kann man es immer noch zurückdrehen.


    Das führt aber zu einem möglichen Stolperstein: Ungünstig (aber sehr menschlich) ist es, die Rate in guten Zeiten hochzusetzen und in schlechten zu reduzieren. Dann kauft man viel zu teuren Preisen und wenig zu günstigen.

  • Eine sehr gut Lösung - mach das so!


    Eine der großen Herausforderungen ist es, sich nicht zu verzetteln und schlimmstenfalls resigniert gar nichts zu tun. Die Gefahr ist gebannt. Wenn Du irgendwann das Gefühl bekommst, der Ein-ETF-Lösung entwachsen zu sein, kannst Du immer noch etwas ändern. Wirklich nötig wird es aber wohl nie werden.

    Genau, das sehe ich auch so!


    Einfach anfangen! Nichts kostet soviel Rendite wie gar nicht anfangen!

  • Oder gleich eine Dynamik einstellen, wenn der Broker das anbietet. Erstmal automatisch erhöhen lassen und wenn es zu viel ist, kann man es immer noch zurückdrehen.

    Mein Broker bietet einen Dynamik nur für jährliche Erhöhungen an. Da ist also eher etwas für z.B. jährliche Anpassungen der Rate in Höhe der Inflation.


    Das führt aber zu einem möglichen Stolperstein: Ungünstig (aber sehr menschlich) ist es, die Rate in guten Zeiten hochzusetzen und in schlechten zu reduzieren. Dann kauft man viel zu teuren Preisen und wenig zu günstig

    Ich zumindest freue mich bei gesunkenen Kursen mehr über die Sparplanausführung (weil günstiger Nachkauf) und hatte bisher eher bei gesunkenen Kursen den Drang, die Rate zu erhöhen oder nachzukaufen. Ist aber wahrscheinlich Typsache. Ich sehe bei „dynamischer“ Rate eher das Risiko, bei knapper Kasse oder zusätzlichen Konsumwünschen die Rate in einem Monat runter- oder ganz auszusetzen - natürlich „nur ausnahmsweise mal“… Eine Abbuchung eines festen Betrages per Dauerauftrag gleich nach Gehaltseingang ist meiner Meinung nach der beste Weg für konsistentes Sparen. Und bei Gehaltserhöhungen direkt auch die Sparrate erhöhen, bevor man sich an das neue, höhere Gehalt gewöhnt hat.

  • Oder gleich eine Dynamik einstellen, wenn der Broker das anbietet. Erstmal automatisch erhöhen lassen und wenn es zu viel ist, kann man es immer noch zurückdrehen.


    Das führt aber zu einem möglichen Stolperstein: Ungünstig (aber sehr menschlich) ist es, die Rate in guten Zeiten hochzusetzen und in schlechten zu reduzieren. Dann kauft man viel zu teuren Preisen und wenig zu günstigen.

    Wir wollen die guten Verhaltensweisen begünstigen indem wir sie leicht machen, bei den weniger guten Verhaltensweisen machen wir es genau andersherum. 8)

  • die guten Verhaltensweisen

    Ganz generell: Was "gute" (oder weniger gute bis schlechte) Verhaltensweisen sind, darüber kann es - nach meinen Erfahrungen - unterschiedliche Ansichten geben - die sich zudem im (individuellen) Einzelfall nochmals (deutlich) unterscheiden können.

    Wir wollen die guten Verhaltensweisen begünstigen indem wir sie leicht machen, bei den weniger guten Verhaltensweisen machen wir es genau andersherum.

    Wer ist übrigens "wir" ? Die "Entscheidungsarchitekten" über das "gute" Leben der Menschen und die "guten" Verhaltensweisen ?


    Ob das schon eine ausgeprägte Art "Nudging" ist kann man sicherlich diskutieren. Befürchte aber das müßte man ausdrücklich bejahen. Das kann hier aber letztlich dahinstehen.


    Ein informierter Bürger und/oder mündiger Verbraucher dürfte weder auf solche in Richtung Paternalismus zielende Ansätze der Lenkung und Bevormundung angewiesen sein - noch dürfte diese ein solcher Bürger und/oder Verbraucher besonders ästimieren, um es noch möglichst subtil zu formulieren.



    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen

  • Ich bin 22 Jahre alt

    22 Jahre "jung" würde ich eher sagen. So früh eine Beschäftigung mit dem Thema "Finanzen" zu starten halte ich für sehr gut.

    Ich bin nun seit einigen Wochen dabei, mir einen richtigen Finanzplan zu machen

    "Einige Wochen" sind meines Erachtens keine besonders lange Zeit um einen "richtigen Finanzplan" zu machen - und sich mit allen dazugehörigen objektiven und auch subjektiven Fragen (Risikotoleranz, subjektive Risikotragfähigkeit usw.) zu beschäftigen.


    Nur am Rande: In den jungen Jahren halte ich gedankliche aber auch finanzielle Flexibilität für ziemlich wichtig - von sehr lang laufenden sozusagen "festen sprich starren Verträgen" würde ich daher generell Abstand halten (Ausnahme: Versicherungsseite), da es da meist noch viele Unwägbarkeiten gibt (Beruf, Karriere, Partnerschaft, Ehe, Familie, Immobilie usw.).

    unüberlegt Entscheidungen getroffen habe, welche mir auch einige 100 € bis jetzt gekostet haben.

    Sei froh darüber - in späteren Jahren können "unüberlegte Entscheidungen" auch gerne mal sechs- oder siebenstellige Beträge "kosten" ... Ein weiterer Vorteil in jungen Jahren; Die Volumina sind (in der Regel) deutlich kleiner und damit auch die Fallhöhe ...

    nachdem ich die Videos von Finanztip und weitere Recherche betrieben habe

    Finanztip halte ich für eine solide und recht gute Quelle. Auf eine einzige Quelle würde ich mich bei einem solch wichtigen Thema aber niemals stützen oder verlassen. Daher würde ich die Betonung auf "weitere Recherchen" hervorheben.

    Das Ganze überfordert mich ein bisschen, und ich habe mich nun dazu entschieden, dem Ganzen ein Ende zu setzen und einfach den SPDR MSCI ACWI IMI alleine zu besparen.

    Das kann man meines Erachtens auf jeden Fall so angehen. Zumal die "Überoptimierung" am Anfang sicherlich ein erhebliches Hindernis darstellt. Noch (viel) schlimmer wird es, wenn dies zum Hindernis wird überhaupt erst zu starten ...

    Welche Tipps würdet ihr Leuten wie mir geben? Ein ETF wie der SPDR sollte doch für den Risiko Teil reichen?

    Auf jeden Fall; siehe schon oben.


    Ansonsten: Der Einstellung bzw. Gewichtung "risikoarmer Teil" versus "risikoreicher Teil" die adäquate Beachtung schenken (manche ganz junge Menschen könnten auch mit dem Modell einer hohen Aktienquote starten (bis zu 80 oder 90%) - ergänzt nur mit einer adäquaten Rücklage. Wenn man denn die unvermeidlichen Schwankungen in dem risikoreichen Teil mental aushält).


    Unbedingt sprich zwingend würde ich einen Blick auf die Assekuranzseite richten - denn "Versichern" (mein Motto: Nur das Nötigste, das aber unbedingt und ausreichend) kommt vor jedem Anlegen oder gar dem Investieren. Zumal zum einen wichtige Versicherungen in dem jungen Alter noch meist sehr kostengünstig "einkaufbar" sprich versicherbar sind und zum anderen auch Dein größter Vermögenwert (noch) Deine Arbeitskraft sprich Dein Humankapital ist (Stichwort: BU-Versicherung; eine PHV beispielsweise sollte ohnehin selbstverständlich sein).



    Ansonsten: Sind die Weichen halbwegs gestellt und stimmt der große Rahmen - entsteht der weitere Weg meist automatisch beim Gehen. Anpassungen, Veränderungen, Ergänzungen, Optimierungen usw. kann man dann sukzessive immer noch vornehmen.


    Der größte Hebel (Impact) auf Deine Finanzen liegt aber sicherlich in der Förderung und Forcierung Deines Humankapitals - samt der bei dem Thema wichtigen Tugenden wie Konsequenz, Disziplin, Durchhaltevermögen usw. was das Sparen, Anlegen und Investieren betrifft.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir weiter erfolgreiches Einlesen und ebensolche Recherchen und dann ebenso zielführende Finanzentscheidungen !

  • Ansonsten: Der Einstellung bzw. Gewichtung "risikoarmer Teil" versus "risikoreicher Teil" die adäquate Beachtung schenken (manche ganz junge Menschen könnten auch mit dem Modell einer hohen Aktienquote starten (bis zu 80 oder 90%) - ergänzt nur mit einer adäquaten Rücklage. Wenn man denn die unvermeidlichen Schwankungen in dem risikoreichen Teil mental aushält).

    Die meisten Menschen erreichen selbst mit 100% Aktien(-ETFs) im Depot keine Aktienquote von 80-90%, wenn man ihr gesamtes Vermögen betrachtet und z.B. auch Anwartschaften in der gesetzlichen Rentenversicherung oder Versorgungswerken berücksichtigt. Spätestens mit Erwerb einer selbstgenutzten Immobilie wird man sich schwertun, überhaupt auf 50% Aktienquote zu kommen.


    Ich persönlich würde mir mit 22 Jahren überlegen, was perspektivisch in den nächsten Monaten bzw. schon absehbar für Kosten anfallen und dafür einen Notgroschen auf dem Tagesgeld ansparen, den Rest in einen ETF.


    Das hängt aber natürlich immer von der persönlichen Situation ab. Wer demnächst mit dem Studium fertig ist und in einer anderen Stadt arbeiten will, braucht ggf. Geld für einen Umzug und Dinge wie Mietkaution, Einrichtung etc., vielleicht auch eine Reserve, wenn zwischen Abschluss und erstem Job 1-2 Monate liegen.


    Wer eine Ausbildung gemacht hat, übernommen wurde, seit einigen Jahre arbeitet, in einer Mietwohnung wohnt, gerade ein Auto bar bezahlt hat, auf dem Tagesgeld schon 10.000 EUR Reserve hat und nicht vorhat, Wohneigentum zu erwerben, kann ggf. jeden Monat ein paar hundert Euro in einen ETF stecken.

  • Hallo zusammen,

    Respekt ein guter Weg.

    Es reicht einer.

    Der Newsletter von Finanztip hilft passiv zu bleiben.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    LG

  • Die meisten Menschen erreichen selbst mit 100% Aktien(-ETFs) im Depot keine Aktienquote von 80-90%, wenn man ihr gesamtes Vermögen betrachtet und z.B. auch Anwartschaften in der gesetzlichen Rentenversicherung oder Versorgungswerken berücksichtigt.

    Meine Rede. Hatte hier schon mehrfach darauf hingewiesen, daß für die Ermittlung der realen Aktienquote alle sonstigen Assets (Gesamtschau/Vermögensbilanz) einzubeziehen sind - was oft bis meist unterbleibt.


    Anders in solchen Fällen (ganz junge Menschen ohne weiteres Vermögen - außer dem "freien" Vermögen - wie Anwartschaften, Barwerte, Immobilie, Edelmetalle usw.):

    Ich bin 22 Jahre alt und die Rentenversicherungen habe ich mit leichten Verlusten gekündigt

    "Anwartschaften", Barwerte usw. in welcher Höhe sollen denn da in dem Alter in der "Gesetzlichen Rentenversicherung" oder in "Versorgungswerken" vorhanden sein ? Wenn denn solche überhaupt existieren ... und noch dazu nach Kündigung der (vermutlich winzigen) "privaten Rentenversicherung" ... ?



    Nur meine persönliche Meinung.

  • "Anwartschaften", Barwerte usw. in welcher Höhe sollen denn da in dem Alter in der "Gesetzlichen Rentenversicherung" oder in "Versorgungswerken" vorhanden sein ? Wenn denn solche überhaupt existieren ... und noch dazu nach Kündigung der (vermutlich winzigen) "privaten Rentenversicherung" ... ?

    Jetzt vielleicht noch nicht (wobei es natürlich sein kann, dass jemand mit 16 eine Ausbildung angefangen hat, der hat dann mit 22 immerhin schon 6 Jahre eingezahlt). Perspektivisch ist die Wahrscheinlichkeit aber recht hoch, dass GRV oder Versorgungswerk dazu kommen. Gleichzeitig sind mit 22 noch viele Jahrzehnte bis zur Rente Zeit und die meisten werden noch keine großen finanziellen Verpflichtungen haben. Im Grunde ein sehr guter Zeitpunkt, um übriges Geld in einen ETF zu schieben (und nicht einen großen „Sicherheitsbaustein“ aufzubauen). Wenn jemand Schwankungen im Depot verkraften kann, dann jemand, dann jemand der so jung ist.

  • Gleichzeitig sind mit 22 noch viele Jahrzehnte bis zur Rente Zeit und die meisten werden noch keine großen finanziellen Verpflichtungen haben. Im Grunde ein sehr guter Zeitpunkt, um übriges Geld in einen ETF zu schieben (und nicht einen großen „Sicherheitsbaustein“ aufzubauen). Wenn jemand Schwankungen im Depot verkraften kann, dann jemand, dann jemand der so jung ist.

    Siehe dazu schon Nr. 12

    (manche ganz junge Menschen könnten auch mit dem Modell einer hohen Aktienquote starten (bis zu 80 oder 90%) - ergänzt nur mit einer adäquaten Rücklage. Wenn man denn die unvermeidlichen Schwankungen in dem risikoreichen Teil mental aushält).

    (nachträglich gefettet von mir)


    Von daher ... ?



    Darüber hinaus und nur am Rande: Eine Aktienquote von 100% (neben der üblichen adäquaten Rücklage) würde ich (ganz persönlich) auch ganz jungen Menschen nicht empfehlen (selbst bei vorhandener objektiver und subjektiver Risikotragfähigkeit bzw. Risikotoleranz), da ich (ganz persönlich) diesen Gedanken für wichtig halte:

    Nur am Rande: In den jungen Jahren halte ich gedankliche aber auch finanzielle Flexibilität für ziemlich wichtig - von sehr lang laufenden sozusagen "festen sprich starren Verträgen" würde ich daher generell Abstand halten (Ausnahme: Versicherungsseite), da es da meist noch viele Unwägbarkeiten gibt (Beruf, Karriere, Partnerschaft, Ehe, Familie, Immobilie usw.).

    (nachträglich gefettet von mir)


    Nach meiner (ganz persönlichen) Erfahrung kann es sehr sinnvoll sein (neben einer adäquaten Rücklage) auch einen gewissen (kleinen) Teil seiner Mittel als "trockenes Pulver" vorzuhalten, um flexibel zu bleiben und auch so reagieren zu können (etwa um sich bietende Kauf-"Gelegenheiten" (aller Art) nutzen zu können, beispielsweise auch in einem Crash nachkaufen zu können (wenn das Mindset dafür vorhanden ist), auch mal eine Zeit ohne Arbeit auskommen zu können, nach einem attraktiveren Job suchen zu können, den Schritt in eine Selbständigkeit realisieren zu können etc. pp.).



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Nach meiner (ganz persönlichen) Erfahrung kann es sehr sinnvoll sein (neben einer adäquaten Rücklage) auch einen gewissen (kleinen) Teil seiner Mittel als "trockenes Pulver" vorzuhalten, um flexibel zu bleiben und auch so reagieren zu können (etwa um sich bietende Kauf-"Gelegenheiten" (aller Art) nutzen zu können, beispielsweise auch in einem Crash nachkaufen zu können ...


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

    Evtl. sollte man akzeptieren, dass solche Empfehlungen inzwischen mehrfach widerlegt wurden. Und zwar ziemlich egal welchen Aktienindex man konkret langfristig bespart.

    Selbst ein Helmut Jonen, der seit 1982 in Einzelaktien investiert, hat in mehreren Interviews gesagt, dass das stetige Investieren unabhängig vom konkreten Börsenzyklus seine Erfolgsformel der letzten 40 Jahre war!

    Wer einfach nur Stur seiner Linie treu bleibt, fährt letztlich besser als Jemand der Markttiming betreibt. Geld gehört investiert wenn man es hat (und man dieses Geld auf absehbare Zeit nicht benötigt!).


    Einfach mal lesen:

    Timing beim Investieren in Aktien-ETFs – so geht es! | Finanzgeschichten.com

  • Danke für den Input von allen bisher. Das hilft mir alles sehr gut weiter. Ich denke das Hauptproblem ist, dass man heute von allen möglichen Seiten Informationen bekommt und dabei eigentlich übersieht, dass die einfachsten Methoden Stichwort vier Töpfe Prinzip häufig die besten sind.


    Ich versuche gerade, so viel wie möglich in den ETF zu sparen, da ich noch keine großen Rücklagen brauche und in Zukunft auch nichts größeres ansteht. Allerdings habt ihr recht, dass es in meinem Alter alles sehr schnell gehen kann. Stichwort eigene Wohnung da ich noch zu Hause wohne aufgrund der Mietpreise in meiner Umgebung. Deswegen habe ich trotzdem immer ein kleines Puffer eingeplant. Zusätzlich dazu kann ich mich glücklich schätzen, dass mir meine Eltern in allen möglichen Lebenslagen aushelfen.


    Wenn ich noch kurz etwas ergänzen kann, habt ihr noch ein paar Tipps für mich, wie man mit FOMO umgehen kann? Ich denke ihr wisst was damit gemeint ist Stichwort Kryptowährungen. Dazu möchte ich aber gleich sagen, dass ich nicht vorhabe, dort einzusteigen und auch nichts von einem Zockerdepot halte.

  • Wenn ich noch kurz etwas ergänzen kann, habt ihr noch ein paar Tipps für mich, wie man mit FOMO umgehen kann?

    Ein Großteil der Leute geht erst in den 60ern in Ruhestand. Nimm z. B. 65 als Rentenalter, ziehe davon Dein jetziges Alter ab. Dann kannst Du bei "Zinsen berechnen" mal eingeben, was über diesen Zeitraum bei Sparrate X herauskommen kann. Du wirst sehen, dass Du auf diese "get rich quick, or die trying"-Schemata nicht angewiesen bist.