Anleihen im und nach den niedrigen Zinsen

  • Hallo ihr Lieben,


    ich beschäftige seit längerem mit dem Thema "Niedrigzins und Anleihen". Insbesondere beschäftigt mich, warum hier so viele auf ETFs setzen. Meiner Meinung nach ist das eine große Gefahr. Man bekommt gerade bei Staatsanleihen- aber auch Unternehmensanleihen-ETFs kaum noch Zinsen. Man hat aber das volle Risiko - gerade bei längeren Laufzeiten - wenn die Zinsen steigen.


    Wie geht ihr mit der Situation um? Haben aktiv gemanagte Anleihenfonds hier Vorteile gegenüber Anleihen-ETFs? Wie seht ihr die Situation auf dem Anleihenmarkt?


    Danke für eure Antworten.


    Einen schönen Sonntag und LG

  • ich denke, hier herrscht weitestgehende Einigkeit, dass man mit klassichen Rentenfonds / ETF kaum mehr Geld verdienen kann. Beispiele:


    - Unternehmensanleihen: ishares Euro Corporate Bond, Ausschüttungsrendite 1,74 Prozent https://www.ishares.com/de/qua…-corporate-bond-ucits-etf


    - Euro-Staatsanleihen: Ishares Euro Government Bond, Ausschüttungsrendite 1,11 Porzent https://www.ishares.com/de/qua…government-bond-ucits-etf


    Daher weichen die einen auf Tagesgeld aus und warten auf bessere Zeiten oder sind bereit, höhere Risiken einzugehen und entscheiden sich für High Yields, z.B.:


    - Euro High Yield Corporate Bond, Ausschüttungsrendite 4,41 Prozent https://www.ishares.com/de/qua…-corporate-bond-ucits-etf


    Ob aktiv gemanagte Fonds hier Vorteile gegenüber ETFs haben? In der Theorie sollte es so sein, in der Praxis gelingt es aber leider zu selten. Eine in meinen Augen sehr antizyklische Herangehensweise praktiziert zum Beispiel Peter E. Huber mit seinem Starcapital Argos Fonds. Kurz- bis mittelfristig liegt er damit aber oft auch nicht wirklich gut, langfristig gefällt er mir ganz gut. Der Fonds hat aktuelle eine Portfoliorendite (ohne Cash-Anteil) von 4,8 Prozent:


    http://www.starcapital.de/file…-05_Factsheet_Argos_A.pdf


    Außerdem gefällt mir auch der Flossbach Bond Opportunities:


    https://www.fvs-fonds.com/inve…h-bond-opportunities.html

  • Eine Anmerkung: Bei den ishares ETF müsste mMn auf die Effektivverzinsung abgehoben werden, da in der Ausschüttungsrendite der ggf. erfolgende Kursrückgang durch Wertpapiere über pari nicht abgebildet wird.


    Zur grundsätzlichen Frage: Nachdem deutsche Staatsanleihen nunmehr im gesamten Bereich bis 10 Jehre Laufzeit < 0% rentieren verbietet sich die Investition, außer man geht von noch weiter sinkenden Zinsen. Daran glaube ich aufgrund der Zinswende in den USA nicht so richtig. Insofern würde ich in ETF auf europäische ANleihen nicht setzen. Da kommen dann die gemanagten flexiblen ins Spiel, die das Geld eben dort anlegen können wo es gerade noch oder wieder Zinsen gibt.

  • Hallo @Finanzheini,
    ich erkenne Sie sind auch nicht mehr der Jüngste. Ich nämlich auch.
    Trotzdem verzichte ich auf Anleihen, weil sie mir derzeitig zu wenig Ertrag bringen.
    Wir haben aber noch einige Jahre vor uns. Deshalb setze ich lieber auf Aktienfonds. Wenn Ihnen das Risiko zu hoch erscheint, gibt es da ja auch noch Mischfonds.
    Beste Grüße


    Altsachse

  • Hallo,


    als Alternative zu Rentenfonds in europäische Länder habe ich Mikrokreditfonds gewählt.
    Diese Fonds geben Ihr Einlagen als festverzinsliche Papiere an Mikrofinanzinstitute, vorallem in Osteuropa, Afrika, Süd- und Norderamerika und Asien.
    Mir ist klar, daß diese Institute nicht ein sehr hohes Ranging haben. Aber bisher hatte ich keine Probleme und eine Rendite von 2% in den letzten Jahren.

  • Hallo zusammen,


    danke für eure Meinungen.


    Altsachse: Mischfonds finde ich nicht so toll. Gerade wenn man Geld mal entnehmen möchte, "schneidet" man immer gleich von allem (Aktien und Anleihen, ggfs. noch Rohstoffe) was ab. Ich möchte ja frei entscheiden können aus welchem Anlagesegment ich Gelder entnehme :)


    winter: Interessante Idee. Jedoch sind Mirkokreditfonds natürlich auch spekulativer. Genauso wie die erwähnten Hochzinsanleihen. Sind in meinen Augen, aber zumindest Alternativen, wenn man nicht alles in Aktien stecken will und noch bißchen mehr als auf dem Tagesgeld verdienen möchte.


    Oekonom: die beiden Fonds schau ich mir mal genauer an ;)


    Mehr Meinungen sind herzlich willkommen :)


    LG

  • winter: Interessante Idee. Jedoch sind Mirkokreditfonds natürlich auch spekulativer. Genauso wie die erwähnten Hochzinsanleihen. Sind in meinen Augen, aber zumindest Alternativen, wenn man nicht alles in Aktien stecken will und noch bißchen mehr als auf dem Tagesgeld verdienen möchte.

    Seht Ihr die Mikrokreditfonds auch als spekulativ an? Ich eher nicht.
    Die Kredite an die Mikrokreditinstitute in verschienden Ländern/Kontinente werden ja als Klein- oder Kleinstkredite an Familien weitergeleitet und jede Familie (so meine Vorstellung) wird versuchen die Kredite zurückzuzahlen. Als Vorteil sehe ich, daß die Kredite auf viele Schultern verteilt sind.