Wir bitten um Eure Hilfe | Erhalt des Elternhauses | Unterstützung der Eltern im Alter

  • Liebe Finanztip-Community,


    wir haben eine wahrscheinlich nicht ganz so gewöhnliche Frage. Wir sind 3 Geschwister und würden gern gemeinsam Geld ansparen/anlegen, um zum einen später einmal unser Elternhaus erhalten zu können und zum anderen Rücklagen zu haben, um später (falls nötig) unseren Eltern finanziell unter die Arme greifen zu können.


    Unsere Eltern sind jetzt 66 und 68 Jahre alt und fit. Unser Elternhaus ist schon seit vielen Generationen im Familienbesitz. Wir sind uns einig, dass es auch in jedem Fall so bleiben soll. Da meine Eltern das Haus besitzen und gemeinsam mit unserem Großvater bewohnen, besteht im Moment kein Handlungsbedarf resp. keine Handlungsmöglichkeit. Unsere Eltern haben bereits entschieden und geregelt, dass wir 3 Geschwister Haus und Grund später einmal zu gleichen Teilen erben. Es ist nicht wahrscheinlich, dass eine von uns das Haus allein übernehmen wird. Am Haus selbst (ein sehr altes charmantes Bauernhaus auf dem Lande) müsste später viel getan werden, um ein neues Nutzungskonzept (bspw. Ferienhaus für die gesamte Familie, Vermietung etc. pp.) zu verwirklichen.


    Wie würdet Ihr vorgehen?


    Ist es möglich, zu dritt ein Tagesgeldkonto zu eröffnen und ab einem bestimmten erreichten Sicherheitsbetrag gemeinsam einen ETF zu besparen? Bei welcher Bank wäre dies möglich?


    Ist ein ETF überhaupt noch sinnvoll, wenn ungewiss ist, wann wir Geld abrufen müssen?


    Welche Nachteile bringt ein gemeinsames Sparkonzept? Sind die Spareinlagen sicher, wenn einer der Beteilligten in eine finanzielle Schieflage geraten sollte?


    Gibt es Alternativen?


    Wie würde Ihr mit der Gesamtsituation umgehen?


    Fragen über Fragen... Wir danken Euch im Voraus ganz herzlich für Eure Meinung und Eure Ideen zu unserer Situation und wünschen Euch zunächst einen angenehmen verbleibenden Tag.


    Ganz herzliche Grüße!

  • Ist es möglich, zu dritt ein Tagesgeldkonto zu eröffnen und ab einem bestimmten erreichten Sicherheitsbetrag gemeinsam einen ETF zu besparen?

    Warum? Bringt m.E. nur Nachteile, z.B. kein Sparerfreibetrag möglich.


    Ihr könnt Euch ja auf ein Sparkonzept einigen, aber ich würde auf jedem Fall auf getrennten Konten/Depots sparen.


    Es kann sich auch immer mal wieder etwas ändern bei einem von Euch. Einer will bauen und muss einen deutlich höheren Kredit aufnehmen, weil er an sein Eigenkapital nicht ran kommt? Und das vielleicht noch 30 Jahre?


    Wenn zwingend gemeinsam, würde ich eine GmbH gründen. Könnte auch eine Familienfirma werden, die das Anwesen später kauft. Wegen der laufenden Kosten des Konstrukts lohnt sich das erst bei nennenswerten Summen.

  • Wir sind 3 Geschwister und würden gern gemeinsam Geld ansparen/anlegen, um zum einen später einmal unser Elternhaus erhalten zu können und zum anderen Rücklagen zu haben, um später (falls nötig) unseren Eltern finanziell unter die Arme greifen zu können.

    Euer Geld, Eure Entscheidung. Ich bin der Auffassung, daß sich jeder erstmal um sein eigenes Alter kümmern sollte, das ist vermutlich schon eine hinreichend anspruchsvolle Aufgabe.

    Unsere Eltern sind jetzt 66 und 68 Jahre alt und fit. Unser Elternhaus [ein sehr altes charmantes Bauernhaus auf dem Lande] ist schon seit vielen Generationen im Familienbesitz. Wir sind uns einig, dass es auch in jedem Fall so bleiben soll.

    Sofern das dann finanzierbar sein wird.

    Da meine Eltern das Haus besitzen ...

    ... vermutlich auch Eigentümer sind ...

    ... und gemeinsam mit unserem Großvater bewohnen, besteht im Moment kein Handlungsbedarf resp. keine Handlungsmöglichkeit. Unsere Eltern haben bereits entschieden und geregelt, dass wir 3 Geschwister Haus und Grund später einmal zu gleichen Teilen erben. Es ist nicht wahrscheinlich, dass eine von uns das Haus allein übernehmen wird.

    Sondern?

    Am Haus selbst (ein sehr altes charmantes Bauernhaus auf dem Lande) müsste später viel getan werden, um ein neues Nutzungskonzept (bspw. Ferienhaus für die gesamte Familie, Vermietung etc. pp.) zu verwirklichen.

    Wie würdet Ihr vorgehen?

    Ich würde mir heute keine Gedanken machen über Dinge, die erst in 20 oder30 Jahren zur Entscheidung anstehen. In einer solchen Zeit kann sich die Welt erheblich weiterdrehen.

    Ist es möglich, zu dritt ein Tagesgeldkonto zu eröffnen und ab einem bestimmten erreichten Sicherheitsbetrag gemeinsam einen ETF zu besparen?

    Fragen über Fragen ...

    Ich bin allgemein kein Freund von Zielsparen über Jahrzehnte.


    Wenn die Eltern Mitte 60 sind, mögen die Töchter aktuell Mitte 30 sein oder vielleicht schon Anfang 40 - jedenfalls in einem ein Alter, in dem man sich üblicherweise um die eigene Kleinfamilie und/oder den Aufbau der eigenen Altersvorsorge kümmert.


    Ein gemeinsames Sparkonstrukt kenne ich nicht, eine Familien-GmbH dürfte zu aufwendig sein. Erbfälle sorgen sehr häufig für Streit unter den Erben, das mag bei einer gemeinsamen Sparbüchse auch der Fall sein.


    Der Bauerhalt eines historischen Hauses kann extrem teuer sein. Man mag ihn rechtfertigen, sofern ein Nutzungskonzept besteht. Das scheint in Eurem Fall aber nicht gegeben sein.


    In meinen Augen ist Dein Plan ein Luftschloß.

  • Hallo iddqd,


    die innerfamiliären Probleme bei einem gemeinsamen Konto haben meine Vorschreiber schon aufgeführt. Es kommt dazu, dass kaum eine Bank ein Oderkonto, oder sogar ein Undkonto, für drei Geschwister anbietet. Da ist es wohl besser, jeder spart für sich.


    Wenn das Hauptziel der Verbleib des Hauses im Familienbesitz ist, könnte man auch überlegen, dass die Eltern das Haus bereits jetzt zu je einem Drittel an die Kinder schenken, gegen Einräumung eines lebenslangen Nießbrauchsrechts.


    Gruß Pumphut

  • Es gibt ja so Konstrukte wie Wohneigentümergemeinschaften, die ein Konto für das Wohngeld und die Instandhaltungsrücklagen haben, das vom Hausverwalter treuhänderisch verwaltet wird. So etwas ähnliches seid ihr ja auch, nur dass das Objekt nicht aufgeteilt ist und nicht in Eurem Besitz ist und es keinen externen Hausverwalter gibt. Beim Thema ETF-Sparplan hört der Spaß aber vermutlich auf.


    Wenn ihr Euch ganz normal zusammentut, gründet ihr ganz automatisch eine GbR. Die kann auch ein eigenes Konto haben und auch ein Depot. Damit seid ihr aber aus allen günstigen Direktbanken raus. Schwerwiegender ist dass...

    Sind die Spareinlagen sicher, wenn einer der Beteilligten in eine finanzielle Schieflage geraten sollte?

    ... in einer GbR jeder gesamtschuldnerisch haftet. Das bedeutet, dass einer von Euch nicht nur unabgesprochen seinen eigenen Anteil entnehmen kann und nicht nur den der anderen sondern auch im Namen der GbR Schulden machen kann, für die der Gläubiger jedem von Euch die gesamte Rechnung präsentieren kann. Obwohl so etwas häufig gutgeht, würde man nicht unbedingt in die Richtung beraten.


    Oder ihr gründet eine kleine Kapitalgesellschaft (UG, GmbH, Ldt. oder was es in Europa noch so gibt). Die hat die meisten o.g. Probleme nicht (außer kein günstiges Konto), dafür Pflichten mindestens im Bereich Steuern und Veröffentlichungen der Bilanz, die regelmäßig erledigt werden wollen.


    Wie Hornie komme ich zum Schluss, dass es wesentlich einfacher ist, wenn ihr drei das Geld jeder für sich anlegt. Mein Vorschlag wäre, dass ihr Euch auf eine gemeinsame Anlagestrategie einigt, jeder von Euch ein Extra-Depot nur für den Zweck anlegt, ihr euch einmal im Jahr trefft und jeder den Kontoauszug in Papier mitbringt, den ihr dann in einem gemeinsamen Ordner ablegt. So bekommt es eine gewisse Verbindlichkeit.


    Ich würde lieber mit den ETF als dem Tagesgeld anfangen, denn so ist die verbleibende Zeit, bis ihr das Geld benötigt, einfach noch länger, was gut ist für Rendite und Risiko. Wenn ihr alle Vorsichtsregeln der Geldanlage isoliert nur auf diesen Teil anwendet, müsstet ihr wohl auf ETF verzichten. Ich nehme aber einfach mal an, dass es jeweils nur ein Teil Eures Vermögens ist, so dass sich eventuelle Schwankungen zur Unzeit ausgleichen lassen.

  • Moin und herzlich willkommen im Forum,

    aus eigener Erfahrung würde ich die Finanzen getrennt halten, das schafft nach meinem Dafürhalten grösstmögliche Flexibilität für jede einzelne Person. Man weiss nie, was kommt!


    Eine Immobilie empfinde ich in meinem Alter - kurz vor Renteneintritt - eher als Ballast, zumal wenn da Emotionen im Spiel sind. Dann wird's erfahrungsgemäss immer teuer ;)

    Ich würde meinen Anteil daher eher verkaufen.


    Aber vielleicht seid ihr 3 ja insgesamt harmonisch, einig und zielorientiert sowie in der Lage, Meinungsverschiedenheiten, die sich ergeben können (und die es sicher geben wird), konstruktiv zu lösen.


    Ich wünsche von Herzen allen Beteiligten gute und nachhaltige Entscheidungen!


    P.S. Nachtrag zum Thema GbR von Pantoffelheld :

    Einführung eines Gesellschaftsregisters und Reform der Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR)
    Das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts wurde am 17. August 2021 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Im Wesentlichen wird das Gesetz am…
    www.ihk.de

  • Ich kann euer Ansinnen nachvollziehen. Die praktische Umsetzung, die euch vorschwebt, wird schwierig.


    Aber erst mal sind das ja auch ungelegte Eier. Bis ihr das Haus tatsächlich erbt können gut und gerne noch einmal 20 Jahre ins Land gehen.


    Ob ihr das dann wirklich noch so umsetzen wollt wie ihr jetzt denkt, wer weiß. Wenn ihr dann konkret seht, was die Instandsetzung und der Unterhalt so eines Gebäudes als reines Ferienhaus kostet - das muss man sich dann auch leisten wollen. Vermietung auf dem Land, auch das muss mit der dann aktuellen Marktlage erst einmal auf Plausibilität geprüft werden.


    Wenn es mal soweit ist, seid ihr eine Eigentümergemeischaft. Wie das dann konkret funktioniert könnt ihr dann schauen. Wie gesagt, da geht noch viel Zeit ins Land.


    Was ihr jetzt tun könntet wenn ihr möchtet: Ich könnt vereinbaren, dass jeder von Euch seine Finanzen so regelt, dass jeder in 10 Jahren den Betrag X flüssig einbringen kann, in 20 Jahren den Betrag Y. Dass das dann auch jeder wie vereinbart macht, darauf muss man dann vertrauen. Aber wenn das schon nicht funktionieren würde, dann wäre die gemeinsame und gesamtverantwortliche Bewirtschaftung der Immobilie sowieso schwierig.

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, dann war das Haus doch bisher im Besitz eines Familienmitgliedes (und Partners), nicht aufgeteilt auf drei Geschwister. Ich erahne dort recht viel Konfliktpotential.

  • Ich persönlich kenne das Drama aus meiner Nachbarschaft, es lief meistens darauf hinaus dass eine/r der Erben die anderen ausgelöst hat, oder bei mangelnden finanziellen Möglichkeiten bzw. Mangelndem Interesse es verkauft und aufgeteilt wird, dass muss so nicht eintreffen, das Thema ist aber noch sehr weit in der Zukunft dass sich da noch Dinge ändern können.



    Letztlich ist hier da es hoffentlich noch lange hin ist bis der Erbfall eintritt die beste Möglichkeit wenn jede Partei für sich selbst spart. Man kann sich durchaus auf eine sparsamumme oder gar einen etf einigen in den jeder separat anlegt, dafür braucht es auch kein neues Depot, es gibt bsp. Für den msci world oder msci world imi genug verschiedene dass der da einfach in einem bereits genutzten Depot mitlaufen kann.

  • Sind die Spareinlagen sicher, wenn einer der Beteilligten in eine finanzielle Schieflage geraten sollte?

    Ich will zu diesem Aspekt noch etwas ergänzen. Ich halte es für illusorisch, eine Konstruktion anzustreben, bei der die finanzielle Schieflage eines Erben folgenlos bleibt. Wenn einem von Euch finanziell das Wasser bis zum Hals steht, dann wir er/sie aus dem Projekt aussteigen. Man kann nicht erwarten, dass jemand vielleicht gerade sein eigenes Zuhause verliert und dabei seelenruhig zusieht, wie erhebliche Teile seiner Mittel in einem Ferienhausprojekt gebunden bleiben.


    Wenn das passiert gibt es nur eine saubere Lösung: Die anderen Erben müssen die betreffende Person auszahlen. Wenn dazu die Mittel fehlen, wird es zum Verkauf kommen.

  • Danke Nordnordlicht! MoPeG und eGbR waren bisher völlig an mir vorbeigegangen. Da wurde ja einiges angegangen. Aber nicht die weiterhin gesamtschulnerische Haftung.

    Ja, das wäre auch für mich der grösste Knackpunkt: jeder haftet auch für den Blödsinn, den Mitgesellschafter unter Umständen veranstalten, mit seinem Privatvermögen. Für mich ein no-go...🤷🏼‍♂️

  • Man kann sich durchaus auf eine sparsamumme oder gar einen etf einigen in den jeder separat anlegt

    Wobei da auch die Frage wäre, auf welche Summe man sich da sinnvollerweise einigen will, wenn noch überhaupt nicht feststeht, ob / wann / wieviel / wofür Geld benötigt werden wird.

    Ich will zu diesem Aspekt noch etwas ergänzen. Ich halte es für illusorisch, eine Konstruktion anzustreben, bei der die finanzielle Schieflage eines Erben folgenlos bleibt. Wenn einem von Euch finanziell das Wasser bis zum Hals steht, dann wir er/sie aus dem Projekt aussteigen. Man kann nicht erwarten, dass jemand vielleicht gerade sein eigenes Zuhause verliert und dabei seelenruhig zusieht, wie erhebliche Teile seiner Mittel in einem Ferienhausprojekt gebunden bleiben.

    Es muss ja noch nichtmal "das Wasser bis zum Hals stehen", damit das Konstrukt schwierig wird. Wird einer wirklich seinem Kind sagen wollen "sorry, das Highschooljahr in den USA ist leider nicht drin, wir sparen auf eine Ferienimmobilie im Nirgendwo in 30 Jahren"? Zudem werden vermutlich die drei finanziell unterschiedliche Rahmenbedingungen haben. Nicht jeder verdient gleich viel, der eine ist vielleicht single, die andere hat 3 Kinder, der eine verdient Mindestlohn, die andere sechsstellig... Und die Rahmenbedingungen können sich noch mehrfach ändern über die nächsten 20-30 Jahre.


    Ich würde sagen, lebt euer Leben, und wenn irgendwann der Erbfall eintritt, schaut ihr, was ihr mit der Immobilie anfangen wollt und könnt (wenn sie dann überhaupt noch Teil der Erbmasse ist, weiß man ja auch nie).

  • Wenn das Hauptziel der Verbleib des Hauses im Familienbesitz ist, könnte man auch überlegen, dass die Eltern das Haus bereits jetzt zu je einem Drittel an die Kinder schenken, gegen Einräumung eines lebenslangen Nießbrauchsrechts.


    Gruß Pumphut

    Das würde ich in jedem Fall machen... Wenn die Eltern (hoffen wir es nicht), mal pflegebedürftig werden sollten, ist das Haus weg.

  • Hallo zusammen,

    ggf. macht ein Welt ETF für jeden einzeln was her.

    Bis Sie sterben kann schon 20 Jahre dauern.

    Günstig für den ETF.

    Da kommt eher was dabei herum.

    Finanztip hat einiges dazu gemacht.

    LG

  • Unsere Eltern haben bereits entschieden und geregelt, dass wir 3 Geschwister Haus und Grund später einmal zu gleichen Teilen erben.

    Warum dann nicht gleich Nägel mit Köpfen machen und das Haus mit Nießbrauch vorgezogen vererben?

    Wie sind aktuell die Eigentumsverhältnisse? Was gehört dem Großvater, was den Eltern?

    Es ist nicht wahrscheinlich, dass eine von uns das Haus allein übernehmen wird.Am Haus selbst (ein sehr altes charmantes Bauernhaus auf dem Lande) müsste später viel getan werden, um ein neues Nutzungskonzept (bspw. Ferienhaus für die gesamte Familie, Vermietung etc. pp.) zu verwirklichen.

    Immerhin ein gewisser Realismus. Bei den meisten Menschen ist nämlich Familiengründung und Nestbau schon ein paar Jahre durch, wenn sie zu Erben werden. Und so wirklich Lust dort einzuziehen, hat dann doch meist keiner. Gemeinschaftlich erhalten ist aber nicht unbedingt einfacher, erst recht nicht, wenn offenbar keiner mehr vor Ort wohnt (Stichwort Ferienhaus).

    Ein Ferienhaus ist übrigens ein riesiger Klotz am Bein. Finanziell geht sich das nur aus, wenn man Lehrer ist und sämtliche Ferien dort verbringt. Dann fährt man aber immer an den gleichen Ort. Ist der überhaupt attraktiv für Ferien? Und man sollte auch nicht unterschätzen, welche Arbeit es macht, ein uraltes Haus mit mutmaßlich großem Grundstück zu bewirtschaften. Will man seinen Urlaub mit 2 Tagen Gartenarbeit beginnen, ist das die richtige Wahl.


    Macht euch erstmal Gedanken, was ihr wirklich wollt und was mit der Immobilie realistisch ist. Insbesondere auch, was jegliche Sanierung und Umbauten kosten würden. Eigentümer sehen ihre Immobilie gern durch die rosa Brille.

    Auf dem Land sind die Mieten eher mau, da bekommt man keine gute Rendite. Und Familienbesitz ist kein Selbstzweck. Stellt man fest, dass das Haus größtenteils leer stehen würde oder man bei Vermietung draufzahlt, ist es sinniger das Haus zu verkaufen.

  • Auf dem Land sind die Mieten eher mau, da bekommt man keine gute Rendite. Und Familienbesitz ist kein Selbstzweck. Stellt man fest, dass das Haus größtenteils leer stehen würde oder man bei Vermietung draufzahlt, ist es sinniger das Haus zu verkaufen.

    Das ist so eine Sache... Ich kann gut verstehen, dass es emotional schwierig ist, sich vom Elternhaus bzw. einem Haus, das seit Jahrzehnten in Familienbesitz war, zu trennen. Aber wenn man es nunmal nicht braucht, was soll man damit machen? Meine Oma wünscht sich auch, dass ihr Haus "in der Familie bleibt". Nur - ihre Kinder haben entweder schon längst eigene Häuser, leben weit weg und/oder haben kein Geld, die anderen auszuzahlen. Enkelkinder im Wesentlichen genauso. Und das Haus ist zwar von der Lage her super, das Grundstück von der Sorte, die man heute kaum noch bekommt. Man müsste aber vermutlich das Haus komplett abreißen und neu bauen. Da ist man bei einem siebenstelligen Betrag.


    Irgendwo in der Pampa wird es zwar günstiger, die anderen auszuzahlen, dafür ist da noch viel mehr die Frage, was man mit dem Haus machen soll. Die wenigsten Leute haben genug Geld, um nur aus Sentimentalität ein (zusätzliches!) Haus zu be- und unterhalten, und darauf läuft es in so einem Szenario ja hinaus.

  • Das lässt sich leider nicht planen.

    Der einzige, der offenkundig zu Lebzeiten eine Regelung zum Erhalt des Familienbesitzes getroffen hat ist der Großvater.

    Die Eltern behalten sich das Eigentum bis zum Fall X vor mit gesetzlicher Erbfolge.

    Dieser Fall kann vlt in einem Vierteljahrhundert eintreffen, vlt. für zunächst einen Elternteil. Leider kann sich die Anzahl der gesetzlichen Erben bis dahin beträchtlich verändern. Menschen, die man jetzt noch nicht im Blickwinkel hat, die den Familienbesitz vlt. anders betrachten. Und ob das Objekt in ferner Zukunft z.B. für Ferienwohnungen vermietbar ist, mögen das Baurecht und die später tatsächlichen Erben vlt anders beurteilen.

    Es macht viel Sinn, die eigene Altersvorsorge und evtl Ausbildungskosten evtl. Kinder aus eigenen Möglichkeiten zunächst im Blick zu haben. Und die Entscheidung der Eltern oder Entwicklung zum Familienbesitz abzuwarten.

  • Vielen Dank zunächst einmal für diesen wertvollen Input aus verschiedenen Perspektiven. Es hat auch bei mir/uns einen kleinen Perspektivwechsel bewirkt. Wir werden uns in Kürze wieder zusammensetzen und uns noch einmal Gedanken über die Gesamtsituation und die gemeinsame Linie machen. Ggf. wird dann auch ein Gespräch mit unseren Eltern geführt werden müssen. Ich werde hier noch einmal ein Update geben und euch ggf. weiter um euren Rat bitten.


    Ganz ganz herzlichen Dank zunächst!

  • Wenn beim nächsten Gewitter der Blitz einschlägt und das alte Haus abbrennt wird alles vom wem wieder wie aufgebaut?


    Das wird schwierig das ganze in die nächste Generation zu retten. Einer muss den Hut aufhaben und mMn nicht drei.


    Ich wünsche euch viel Glück mit dem Vorhaben, aber da sind viele Emotionen im Spiel.

    Ich besuche immer die Menschen und nie die Immobilien. Außer ich gehe ins Freilichtmuseum, da besuche ich die Immobilien.