Was tun mit fondsgebundener Rentenversicherung von SwissLife?

  • Hallo zusammen,


    ich habe 2019 über einen Tecis-Berater eine fondsgebundene Rentenversicherung von SwissLife abgeschlossen. Ich hab schon auf YouTube einige Videos von Finanztip gesehen, wo solche Rentenversicherungen negativ bewertet werden. Von daher stellt sich mir jetzt die Frage, was ich mit dieser Versicherung anstellen soll. Da es in meiner Gegend auch scheinbar weit und breit keine unabhängigen Honorarberater gibt (nur Versicherungsmakler), sehe ich keine andere Möglichkeit, als diese Frage hier im Forum zu stellen. Was soll ich mit dieser Versicherung anstellen? Behalten und weiter einzahlen, kündigen, verkaufen (und wie?), beitragsfrei stellen (geht glaube ich jetzt noch nicht)? Falls ihr mir das nicht beantworten könnt oder wollt: wo finde ich Rechner, um mir das selbst auszurechnen, ob sich das lohnt. Oder welche Personen können mich sonst noch unabhängig beraten?




    Zu mir: Ich bin Geburtsjahr 1994, bekomme von meinem Dienstherrn (bin Beamter auf Lebenszeit) monatlich etwa 3200 Euro aufs Konto überwiesen.


    Ich hänge mal ein paar Daten der Versicherung als Fotos an.

  • Ich sage es mal so wie ich es sehe.

    Du hast seit 2019 2672€ in die Versicherung einbezahlt und aktuell ein Fondsguthaben von 1929€.

    Rund 740€ von Deinem Geld haben sich bisher in Luft aufgelöst, bzw. der Finanzprodukteverkäufer freut sich an Deinen Provisionszahlungen.


    Noch dazu sind die Fonds eine wilde Mischung und das Portfolio ist m.E. viel zu kleinteilig aufgebaut. Sieht natürlich immens wichtig aus, aber es gibt eine Menge Doppelungen im Depot. So ist z.B. der S&P 500 vollständig im MSCI World enthalten. Und auch der MSCI Pacific ex Japan ist vollständig im MSCI World enthalten.

    Der Dimensional Global Core Equity investiert dann auch wieder in Firmen, die bereits im MSCI World enthalten sind.


    Es reicht ein einziger weltweit anlegender Aktienfonds völlig aus (z.B. auf den Index MSCI ACWI IMI oder auf den Index FTSE All World). Damit investiert Du in alle nennenswerte Aktien der Welt mit einem Fonds!


    Wieso meinst Du als Beamter überhaupt eine private Rentenversicherung zu benötigen? :/

    Ich würde zusehen, dass ich diese Versicherung kündige und mich um den eigenverantwortlichen Vermögensaufbau in einem ETF-Depot kümmern.

    Zu minimalen Kosten und höchst flexibel.


    Hier ein kleiner Lesehinweis zur selbstgebauten Rentenversicherung:

    Arbeitsfreies bzw. passives Einkommen: Renten, Erträge & Co. - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Serie zum Fokus-Thema „Rente selbstgemacht“. Teil 1 - Die Tücke mit den Rentenfaktoren deutscher Lebensversicherer und die Unterscheidung zwischen Ansparphase…
    hartmutwalz.de


    PS: Der Rentenfaktor ist auch absolut grottig!

  • Da haben die Verkäufer wieder mal ganze Arbeit geleistet, am Bedarf des Kunden vorbei, aber die eigene Provision stimmt. Vornweg das Teil ist Schrott, schnell weg damit. Momentan ist dein tatsächlicher Verlust noch überschaubar, verbuche es als Lehrgeld und ärgere dich nicht. Eine Rentenversicherung als Beamter ist erst einmal nicht unbedingt nötig. Du hast noch rund 35 Jahre bis zum Ruhestand, also eine ausreichende Zeit für eine Altersvorsorge. Hier reicht ein von Finanztip empfohlener weltweiter ETF als Sparplan völlig aus. Einfach mal die passenden Seiten dazu lesen und die Videos von Saidi bei YouTube ansehen. Danach hast du ein Grundwissen und kannst starten. Für weitere Fragen ist das Forum gut geeignet.

  • Ich habe 2019 über einen Tecis-Berater eine fondsgebundene Rentenversicherung von SwissLife abgeschlossen. Ich hab schon auf YouTube einige Videos von Finanztip gesehen, wo solche Rentenversicherungen negativ bewertet werden. Von daher stellt sich mir jetzt die Frage, was ich mit dieser Versicherung anstellen soll.

    Erst schlaulesen, dann machen.


    Ich habe den Eindruck, daß diese Versicherung nicht so toll ist (wie auch Deine Sparpläne nicht). Da hat (ich nehme die Formulierung von ichbins auf) der Finanzprodukteverkäufer wohl ganze Arbeit geleistet. Das ist jetzt aber so. Wenn Du Deine Finanzen selbst in die Hand nehmen willst, mußt Du wissen, wie das geht. Ich halte das nicht für so schwierig, aber ein bißchen Arbeit macht das schon, und es braucht auch Zeit. Ich halte ein Vierteljahr für ein gutes Quantum. Und in dieser Zeit machst Du erstmal nichts, sondern läßt die Chose weiterlaufen, selbst wenn es in die falsche Richtung geht. Es geht jetzt 5 Jahre in die falsche Richtung, da machen jetzt 3 Monate mehr den Kohl auch nicht fett.

    Da es in meiner Gegend auch scheinbar weit und breit keine unabhängigen Honorarberater gibt (nur Versicherungsmakler), sehe ich keine andere Möglichkeit, als diese Frage hier im Forum zu stellen.

    Gibt es bei Euch schon Telefon und Internet? Beratung geht leichter über einen Tisch hinweg, aber letztlich ist Zoom auch eine Option. Bevor Du aber 1000 € in einen Honorarberater steckst, steck erstmal 11,99 € in das genannte Buch und lies Dir die Grundbegriffe an.

    Was soll ich mit dieser Versicherung anstellen? Behalten und weiter einzahlen, kündigen, verkaufen (und wie?), beitragsfrei stellen (geht glaube ich jetzt noch nicht)? Falls ihr mir das nicht beantworten könnt oder wollt: wo finde ich Rechner, um mir das selbst auszurechnen, ob sich das lohnt. Oder welche Personen können mich sonst noch unabhängig beraten?

    All das weist sich dann.

    Solange Du selber keine Ahnung hast, fahren alle Leute mit Dir Schlitten.