Welche ETFs für Sparplan statt Rürup bei AlteLeipziger (Beitragsfrei gestellt)

  • Hallo an alle,


    ich hab vor knapp 10 Jahren eine Basisrente (Rürup) plus BU bei der AltenLeipziger abgeschlossen (ja, bei dem üblichen Verdächtigen). Da ich mich bisher kaum damit beschäftigt hatte, außer fleißig die Unterlagen abzuheften, sehe ich nun, nachdem ich sämtliche Werte aus den Jahren aufgelistet habe, dass mir das Produkt einfach zu teuer ist. Inzwischen gibt es ja diverse Informationsquellen, warum das Produkt für jüngere Menschen nicht gut geeignet ist.
    Ich habe ich mich inzwischen mit ETFs und Sparplänen beschäftigt und denke, dass es die bessere Alternative ist. Ich habe daher die Rentenversicherung erstmal beitragsfrei gestellt. Mein Berater Finanzprodukteverkäufer riet mir natürlich davon ab, wies mich auf die Steuerersparnisse hin. Fakt ist aber, dass ich jedes Jahr ca. 200 € an Kosten zahle und diese sogar in manchen Jahren komplett den Gewinn aus den Fonds, wenn es ihn denn gab, aufgefressen haben. Teures Lehrgeld ist also bezahlt und weg.


    Meine Idee ist nun, dass ich, wie gesagt, die Versicherung beitragsfrei stelle. Kündigen geht ja nicht. Die BU werde ich selbstständig abschließen. Ich werde die jetzige Fondauswahl bei der AL bzw. das Angezahlte auf einen einzigen Welt ETF umstellen, da er passiv ist und mich hoffentlich nicht soviel kostet. Ich zahle dann leider immer noch einen kleinen jährlichen Betrag an die Alte Leipziger. Und vermutlich kostet der Fondwechsel ja auch noch.


    Mit dem Beitrag, den ich nicht mehr in die Basisrente der AL einzahle, möchte ich mit einem eigenen ETF Sparplan mit einem Welt ETF beginnen. (Notgroschen als Tagesgeld etc. ist vorhanden).
    Nun überlege ich, wie ich diese auswähle, es sollten ja schon 2 verschiedene sein. Die AL bietet nicht jeden ETF an, den zB die ING anbietet.
    Gibt es Erfahrungen mit World ETFs bei der AL, die kostengünstig sind? (Auf das Portal zur Fondsauswahl bei der AL konnte ich noch nicht zugreifen, da mir die Zugangsdaten erst noch zugeschickt werden)
    Sollten die Welt-ETFs sich besser unterscheiden? Bei einem Vergleich zwischen einem MSCI World und einem FTSE Developed gab es in der Rendite keinen wirklichen Unterschied. Ist es nachteilig, wenn ich in zwei komplett gleiche ETFs einzahlen würde? (Also einmal mit dem schon eingezahlten Betrag bei der AltenLeipziger und der im neuen Sparplan im eigenen Depot)


    Danke im Voraus für eure Rückmeldungen

  • Ich komme aus der Basisrentenversicherung bei der AL nicht heraus (es ist eine fondgebunde Rentenversicherung). Sie ist unkündbar. Ich kann aber die Versicherung beitragsfrei stellen, was ich jetzt erstmal getan habe. Die Fonds, in die ich bis jetzt bei der AL eingezahlt habe, haben teilweise über 1 % effektive Kosten. Daher will ich einen Fondswechsel bei der AL hin zu einem kostengünstigen Welt ETF veranlassen. Das Guthaben bei der AL liegt dann also dort in einem Welt ETF, wird aber nicht weiter bespart. Es kommen ja noch weitere jährliche Kosten hinzu.
    Darum will ich einen eigenen Sparplan, wahrscheinlich bei der ING, aufsetzen und die Beträge dort einzahlen. Da spar ich mir das zumindest die Versicherungsgebühren.

  • Ich hab vor knapp 10 Jahren eine Basisrente (Rürup) plus BU bei der AltenLeipziger abgeschlossen (ja, bei dem üblichen Verdächtigen).

    Man könnte vielleicht prüfen, ob man den Vertrag trennen kann, also die Basisrente von der BU trennen, die BU dann weiterlaufen lassen und die Basisrente stillegen.

    Ich habe ich mich inzwischen mit ETFs und Sparplänen beschäftigt und denke, dass es die bessere Alternative ist. Ich habe daher die Rentenversicherung erstmal beitragsfrei gestellt. Mein Berater Finanzprodukteverkäufer riet mir natürlich davon ab, wies mich auf die Steuerersparnisse hin. Fakt ist aber, dass ich jedes Jahr ca. 200 € an Kosten zahle und diese sogar in manchen Jahren komplett den Gewinn aus den Fonds, wenn es ihn denn gab, aufgefressen haben. Teures Lehrgeld ist also bezahlt und weg.

    Vermutlich ja, muß man sich aber immer im Einzelfall anschauen.

    Die BU werde ich selbstständig abschließen.

    Ich meine mich daran zu erinnern, daß man die BU von der Basisrente trennen kann. Wenn das geht, könnte das die bessere Option sein.

    Ich werde die jetzige Fondsauswahl bei der AL bzw. das Angezahlte auf einen einzigen Welt ETF umstellen, da er passiv ist und mich hoffentlich nicht soviel kostet. Ich zahle dann leider immer noch einen kleinen jährlichen Betrag an die Alte Leipziger. Und vermutlich kostet der Fondswechsel ja auch noch.

    Die Versicherungsgesellschaft möchte schließlich auch etwas verdienen!

    Mit dem Beitrag, den ich nicht mehr in die Basisrente der AL einzahle, möchte ich mit einem eigenen ETF Sparplan mit einem Welt ETF beginnen. Nun überlege ich, wie ich diese auswähle, es sollten ja schon 2 verschiedene sein.

    Warum sollten das 2 verschiedene sein?

    Gibt es Erfahrungen mit World ETFs bei der AL, die kostengünstig sind? (Auf das Portal zur Fondsauswahl bei der AL konnte ich noch nicht zugreifen, da mir die Zugangsdaten erst noch zugeschickt werden)

    Sollten die Welt-ETFs sich besser unterscheiden? Bei einem Vergleich zwischen einem MSCI World und einem FTSE Developed gab es in der Rendite keinen wirklichen Unterschied. Ist es nachteilig, wenn ich in zwei komplett gleiche ETFs einzahlen würde?

    Man sollte einen breiten Welt-Index nehmen. Die Leute schlagen sich hier die Köppe ein, wie breit es denn sein soll. Der vielgenannte MSCI World deckt um die 73% der Marktkapitalisierung der Welt ab, der ACWI nimmt die emerging markets dazu und deckt 85% ab, der ACWI IMI 99% (small caps dazu). All diese Indizes laufen ähnlich. Welcher der beste gewesen wäre, wissen wir dann in 30 oder 50 Jahren. :)

  • Kann es denn irgendwelche Nachteile haben, wenn beide Töpfe - also das schon angesparte Geld bei der AL, was nicht mehr angerührt wird, und der neue frische Sparplan im eigenen Depot - in jeweils den gleichen weltweiten ETF einzahlen? Oder ist das einfach Geschmackssache, weil 2 unterschiedliche Welt-ETFs kaum Unterschiede zeigen?

  • Kann es denn irgendwelche Nachteile haben, wenn beide Töpfe - also das schon angesparte Geld bei der AL, was nicht mehr angerührt wird, und der neue frische Sparplan im eigenen Depot - in jeweils den gleichen weltweiten ETF einzahlen? Oder ist das einfach Geschmackssache, weil 2 unterschiedliche Welt-ETFs kaum Unterschiede zeigen?

    Nein, hat keine Nachteile. Ein ETF auf den Weltmarkt ist ein ETF auf den Weltmarkt. Von den Varianten mit/ohne Schwellenländer (EM) und mit/ohne Small Caps mal abgesehen. Aber diese Unterschiede sind letztlich auch eher klein. Du kannst unterschiedliche Welt-ETFs nehmen, du kannst aber auch den gleichen nehmen. Spielt keine Rolle. Eine Rolle spielen die hohen Kosten bei der Versicherung.

  • Ich habe daher die Rentenversicherung erstmal beitragsfrei gestellt.

    Meine Idee ist nun, dass ich, wie gesagt, die Versicherung beitragsfrei stelle.

    Was denn nu, hast oder willst?


    Bevor Du Dich um einen Sparplan kümmerst, solltest Du Dich zuerst um die BU kümmern! Sinnvollerweise hat man erst eine neue BU, bevor man eine Alte kündigt!!


    Wenn Du heute eine neue BU abschließt, ist die natürlich deutlich teurer, als vor 10 Jahren. Du bist nicht jünger und vermutlich nicht gesünder geworden. Daher wäre es tatsächlich das Beste, wenn Du die BU trennst und selbständig weiterlaufen lässt. Zumal die AL zu den sehr guten Anbietern einer BU zählt.


    Sicherlich könnte Dir Dr. Schlemann oder eine andere Finanztip-Empfehlung dabei helfen. Auch bei einer eventuell vorher notwendigen Rücknahme der Kündigung.


    Ein Fondswechsel sollte bei der AL kostenlos sein und die haben viele, gute ETFs im Angebot. Ob Du den gleichen oder einen anderen ETF im Sparplan hast, ist vollkommen egal.

    Aber wie gesagt, das Thema ist zweitrangig. Kümmere Dich erst um Deine BU!!

  • Die BUZ der Alte Leipziger kann man gut entkoppeln. Man darf allerdings noch nicht berufsunfähig sein!


    Die aktuellen AL Tarife sind erstaunlicherweise gar nicht so viel teurer als eine früher abgeschlossene BU. Zwar macht höheres Eintrittsalter den Beitrag grundsätzlich immer teurer. Der intensive Wettbewerb hat die BU inzwischen aber auch etwas verbilligt. Je nach Gesundheitszustand kann man auch über andere Anbieter nachdenken. Manche Gesellschaften verzichten jetzt auf die konkrete Verweisung, andere auf die Umorganisation, manche sind günstiger. Bei einem Neuabschluss fangen allerdings die Fristen nach § 19 VVG wieder neu an zu laufen, in denen einem Fehler bei den Gesundheitsangaben auf die Füße fallen können. Damit sollte man sehr vorsichtig umgehen.


    Klingt als sollte man sich dazu wie Hornie schon schreibt besser von jemand beraten lassen der sich auskennt. :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Vielen Dank für eure Antworten. Zur BU Sache: Dazu hat die AL gesagt (und stand auch in den Vertragsunterlagen), dass bei Beitragsfreistellung der Basisrente innerhalb von 6 Monaten ohne erneute Gesundheitsprüfung eine selbstständige BU-Versicherung bei der AL abgeschlossen werden kann. Das werde ich auch tun. Zur Höhe des BU Beitrags bei sonst unveränderten Anforderungen bzw. Bedingungen habe ich seitens der AL noch keine Antwort erhalten. Sie verweist mich an meinen Berater.

  • Hallo anni.oder.so , die Umstellung erfolgt mit neuem Eintrittsalter, ist also etwas teurer als der bisherige BU Beitrag. Der hauptsächliche Benefit der Umstellung sind die fehlenden Gesundheits- und Risikofragen. Wenn sich Ihr Gesundheitszustand seit Abschluss nennenswert verschlechtert hat, was rein statistisch ja nicht unwahrscheinlich ist, dann sollten Sie diese Möglichkeit auch nutzen.


    Die Umstellung muss übrigens nicht zwingend der bisherige Berater vornehmen. Der scheint sich ja so wenig um Sie zu kümmern, dass Sie Antworten auf Ihre Fragen online suchen müssen. Sie können Ihren Vertrag im Wege einer Bestandsübertragung auch auf einen anderen Versicherungsmakler übertragen, der ggf. über mehr Fachwissen verfügt und besseren Kundenservice bietet. :) Der macht das dann auch nicht für Gotteslohn. Das Entkoppeln wird von der Alte Leipziger wie ein Neuabschluss mit einer Provision vergütet - ohne Mehrkosten für Sie.


    Parallel würde ich auf alle Fälle auch prüfen, ob Ihre BU Absicherung noch ausreicht. Meistens schließt man zum Berufsstart eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Höhe des Netto-Einstiegsgehalts ab. Viele versäumen, die versicherte BU-Rente später an ein höheres Nettoeinkommen und gestiegenen Bedarf (höhere Ausgaben, Familie, Immobilie etc.) anzupassen.

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