Wer hat Erfahrungen mit einem Honorarberater für Berufsunfähigkeitsversicherungen? Warum macht das nicht jeder so?

  • Hallo,


    hat hier jemand schon einmal tatsächlich Erfahrungen mit einem Honorarberater für Berufsunfähigkeitsversicherungen gemacht?


    Die Vorteile liegen auf der Hand: Kostenersparnis durch niedrigere monatliche Beiträge und neutrale Beratung.


    Doch macht das wirklich jemand? Oder ist das immer nur Gerede / eine Empfehlung die nicht wahrgenommen wird? Wer von euch hat einige Hundert Euro in die Hand genommen und dann eine BU-Nettopolice abgeschlossen?


    Wenn das alles so klar ist, dann wäre ich doch schön blöd nicht zu einem Honorarberater zu gehen, oder? Gibt es Nachteile?


    Danke und viele Grüße

    Manuel

  • Es gibt Honorarberater, die kostenfrei Angebote rechnen und nur eine Pauschale für den Abschluss berechnen. Da ist man wesentlich günstiger.


    Nachteile gibt es keine, die Vorteile hast du ja schon selbst genannt.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Auf unserer Seite, die man beim Googeln nach "Berufsunfähigkeit: Beratung zu Honorartarifen / Nettotarifen" einfach findet, haben wir Vor- und Nachteile von BU Honorarberatung ausführlich beschrieben. Tatsächlich nutzen nur sehr wenige Kunden diese Möglichkeit


    Die Gründe sind u.a.

    • Honorarhöhe bei einem sehr beratungsintensiven Produkt.
    • Honorar fällt auch an wenn letztlich nach aufwendiger Prüfung der Versicherbarkeit mit Risikovoranfragen etc. keine BU abgeschlossen werden kann.
    • Honorar nicht steuerlich absetzbar.
    • Geringe monatliche Ersparnis.
    • Eingeschränkte Flexibilität / erneute Kosten bei späterem Tarifwechsel.
    • Eingeschränkte Anbieterauswahl: Nur zehn der 49 von uns vermittelbaren BU Anbieter haben Nettotarife im Angebot. Das deutlich wichtigere Kriterium bei Abschluss einer BU ist die Leistungsstärke des Tarifs.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Honorarhöhe bei einem sehr beratungsintensiven ProduktStimmt. Alternativ kann man sich selber schon vorher über das Produkt informieren und Kosten sparen (z.B. Krankengeschichte aufarbeiten)
    Honorar fällt auch an wenn letztlich nach aufwendiger Prüfung der Versicherbarkeit mit Risikovoranfragen etc. keine BU abgeschlossen werden kannKann ich mitgehen
    Geringe monatliche ErsparnisGering = lohnt sich nicht? Warum sollte jemand einfach so Geld zum Fenster rauswerfen?
    Honorar nicht steuerlich absetzbarAha, hier ist der geringe Betrag dann doch ein Verlust, oder wie?
    Eingeschränkte Flexibilität / erneute Kosten bei späterem TarifwechselKönnten Sie das genauer erklären?
    Eingeschränkte Anbieterauswahl: Nur zehn der 49 von uns vermittelbaren BU Anbieter haben Nettotarife im Angebot. Das deutlich wichtigere Kriterium bei Abschluss einer BU ist die Leistungsstärke des TarifsEin sehr starkes Argument, dass ich noch nicht kannte. Fast schon ein Totschlagargument für Honorarberatung (für mich)


    Vielen Dank für die Antwort Dr. Schlemann

  • Geringe monatliche Ersparnis

    Ein Beispiel für die geringe Ersparnis steht auf unserer Website, die Sie übrigens gerne verlinken dürfen (ich darf's nicht). :) Bis eine monatliche Ersparnis von 13,91 EUR das anfänglich als größerer Einmalbetrag fällige Beratungshonorar inkl. Verzinsung (meinetwegen Anlage in ETF Depot mit konservativ 6% Rendite) "verdient" hat, dauert es sehr lange.


    Steuerliche Absetzbarkeit: Je nach gewählter Konfiguration kann man den BU Beitrag ggf. von der Steuer absetzen, ein Honorar jedoch nicht. Damit würde sich die Ersparnis noch mal halbieren.


    Späterer Tarifwechsel: Wie auf unserer Website unter "Check Berufsunfähigkeitsversicherung Alte Leipziger" beschrieben hat z.B. die AL 2020 eine neue Tarifgeneration mit qualitativ besseren Leistungen und günstigeren Beiträgen eingeführt. Viele "gesunde" Kunden wechselten daraufhin von den alten in die neuen Tarife. Bei einem Courtagetarif führt das zu keinen Mehrkosten. Bei einem Honorartarif entstehen erneut Kosten für ein Honorar. Das führt zu einer deutlich höheren Hürde für spätere Tarifoptimierungen und reduziert so die Flexibilität.


    Hilft das Manuel.91 ? :)

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  • Eingeschränkte Anbieterauswahl: Nur zehn der 49 von uns vermittelbaren BU Anbieter haben Nettotarife im Angebot. Das deutlich wichtigere Kriterium bei Abschluss einer BU ist die Leistungsstärke des Tarifs.

    Das ist tatsächlich interessant Dr. Schlemann .


    Frage dazu bzw. eigentlich eher eine Anmerkung mit der Frage, ob das so korrekt ist: es spricht aus meiner Sicht aber doch wenig dagegen, dass ein Honorarberater eben berät und dann am Ende einen Nicht-Nettotarif empfiehlt, wenn dieser nun mal der am besten geeignetste ist. Bei der Honorarberatung geht es schließlich um eine unabhängigere Beratung, also losgelöst von Provisionsinteressen - und diese Unabhängigkeit (= Verringerung der Interessenskonflikte) ist, ohne das nun diskutieren zu wollen, wahrscheinlicher/größer wenn man dem Berater auch ein Honorar zahlt.


    Eine hieran anschließende Frage: würde ein solcher Honorarberater dann eigentlich trotzdem die Provision einstreichen, wenn der Vertrag über ihn abgeschlossen würde? Also Honorar plus Provision?


    Und eine verwandte Frage, die sich mir an dieser Stelle stellt: gibt es eigentlich große Unterschiede zwischen den Provisionen der einzelnen BU-Versicherer? Also gibt es hier potenziell einen Anreiz für Versicherungsverkäufer, die theoretisch nicht an einen Versicherer gebunden wären, eine ganz bestimmte BU zu verkaufen?

  • es spricht aus meiner Sicht aber doch wenig dagegen, dass ein Honorarberater eben berät und dann am Ende einen Nicht-Nettotarif empfiehlt, wenn dieser nun mal der am besten geeignetste ist.

    Super Idee, dann zahlt der Kunde doppelt: Honorar plus Provision. :)


    würde ein solcher Honorarberater dann eigentlich trotzdem die Provision einstreichen, wenn der Vertrag über ihn abgeschlossen würde

    Der dezidierte Honorarberater nach § 34d Abs. 2 GewO darf keine "Provisionen einstreichen".

    gibt es eigentlich große Unterschiede zwischen den Provisionen der einzelnen BU-Versicherer?

    Nein, das reguliert letztlich der Markt. Mehr dazu steht auf unserer Seite, die Sie beim Googeln nach "Kosten unserer Beratung" gut finden und hier gerne verlinken dürfen. :)

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  • Super Idee, dann zahlt der Kunde doppelt: Honorar plus Provision. :)


    Der dezidierte Honorarberater nach § 34d Abs. 2 GewO darf keine "Provisionen einstreichen".

    Ok, also geht die Provision in so einem Fall einfach an den Versicherer?


    Sie kennen ja die Kritik an Provisionsmodellen, die ich persönlich grundsätzlich teile. Kommt sicher auch auf das jewelige Produkt an. Ich denke die Argumente hier sind uns beiden klar, ich kenne auch die Argumentation auf Ihrer Website, respektiere sie und glaube Ihnen persönlich, dass Sie trotz Provision auch mal abraten. Grundsätzlich denke ich aber schon, dass eine Honorarberatung in der Tendenz zu einer verbesserten Unabhängigkeit sorgt. Wie gesagt, müssen wir nicht im Detail diskutieren an dieser Stelle :)


    Hier gerne nochmal der Link zu Ihrer Seite: https://schlemann.com/beratung/kosten/

  • Dienstleistung kostet Geld, und dieses Geld bezahlt der Kunde, der die Dienstleistung in Anspruch nimmt. Das gilt weithin so, und wenn die Mitleser an ihre eigene Berufstätigkeit denken, werden sie feststellen, daß das dort auch so ist.


    Unsere arbeitsteilige Gesellschaft bringt uns allen immense Vorteile, weil jeder Berufstätige sich auf einen kleinen Sektor beschränken kann, den er in aller Regel dann auch besser beherrscht als der Durchschnittsbürger. Er erbringt seine Dienstleistung und erstellt schließlich seine Rechnung (oder sein Chef tut das).


    Es nervt ziemlich, wenn ein Mensch sich von einem beraten läßt, man macht sich Gedanken, was für diesen Kunden wohl angemessen und auch nützlich ist. Aber der Kunde quittiert den Vorschlag dann mit einem lakonischen: "Das schlagen Sie mir ja nur vor, weil sie daran verdienen." Zeig mir mal einen Dienstleister, der an seiner Dienstleistung nicht verdienen will!


    Der Unterschied zwischen einem fairen Angebot und einem unfairen ist nur graduell, nicht prinzipiell. Beim fairen Angebot verdient der Dienstleister auch, aber eben ein Entgelt, das in einer vernünftigen Relation zur Leistung steht. Beim unfairen Angebot berechnet der Dienstleister ein Entgelt, das man als überhöht empfindet. Ok. Mancher Kunde empfindet jedes Angebot, an dem der Dienstleister verdient, als überhöht.


    Ich würde die Wahl des Profis (den man hier zwingend braucht) nicht ausschließlich davon abhängig machen, ob er als Honorarberater Nettopolicen verkauft oder provisionsbasierte Policen in einem sehr provisionsorientierten Umfeld. Ja, wäre schön, wenn der Gesetzgeber auch in unserem Land Provisionen verbietet (wie es in anderen europäischen Ländern der Fall ist). Das käme der Transparenz zugute. Aber es sieht im Moment nicht danach aus.

  • Grundsätzlich denke ich aber schon, dass eine Honorarberatung in der Tendenz zu einer verbesserten Unabhängigkeit sorgt.

    Statt einer fraglichen Tendenz würde ich den Fokus mehr auf Kompetenz legen. :)


    Die (wenigen) reinen Honorarberater nach § 34d Abs. 2 GewO sind in der Finanzdienstleistungsbranche bislang eher Exoten und meistens Einzelkämpfer. Sie kommen bei weitem nicht auf die gleiche Schlagzahl an Beratungen wie ein auf die Absicherung biometrischer Risiken spezialisiertes Maklerhaus. Das ist wie beim Fliesenlegen. Wer schon 4.350 Bäder gefliest hat, kann das meistens besser als jemand, der erst 500 Bäder fertig gestellt hat. :)


    Reinen Honorarberatern fehlt (auch deshalb) der direkte und gute Draht zu Gesellschaften und Risikoprüfern inkl. den Leitern der Risikoprüfung. Deshalb kann ein spezialisierter Versicherungsmakler für seine Kunden im Verhandlungsweg nach anfänglichen Ablehnungen, Leistungsausschlüssen oder Risikozuschlägen oft noch kulante "glatte" Annahmeentscheidungen erreichen.


    Dazu bekommen Kunden bei von Finanztip empfohlenen Versicherungsmaklern teilweise noch exklusive Sonderregelungen wie z.B. eine besondere Arztklausel oder bei der PKV eine individuell verbindlich zugesagte weltweite Erweiterung des Geltungsbereichs.


    Spätestens im Leistungsfall spielen auch wieder die Kontakte zu den Gesellschaften eine wichtige Rolle. Zum anderen ist es dann von Vorteil, wenn der Berater über juristische Expertise verfügt und im Haus eine eigene Gesellschaftsärztin arbeitet, die für Kunden komplexere medizinischer Sachverhalte beurteilt. Diese Kombination wird man bei keinem Honorarberater finden.


    Das wollte ich doch noch mal kurz loswerden. :)

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  • Nun, was die „Fraglichkeit“ der Tendenz angeht kommen wir vermutlich nicht ganz auf einen Nenner. An den von Ihnen genannten Punkten hinsichtlich Verfügbarkeit und Kompetenz ist sicherlich etwas dran. Problem hier ist eben, dass es normalen Kunden schwer fallen dürfte gute von schlechten Maklern zu unterscheiden. Dafür sind Finanztip und Co gut, das sehe ich auch so. Wobei Finanztip meine ich selbst häufiger für Honorarberatung als unabhängigere Beratung wirbt. Andere verbrauchernahe Stellen auch. Hartmut Walz möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen, wobei sich dieser in der Regel auf Finanzprodukte bezieht.


    Außerdem kommt es darauf an, um welche Versicherung es geht und welche Entscheidungen eigentlich noch zu treffen sind. Ich würde mich nicht auf einen Versicherungsmakler verlassen, dass er mich darin berät ob ich eine Versicherung überhaupt grundsätzlich benötige oder nicht. Diese Entscheidung treffe ich vorher selbst und kann das auch allgemein empfehlen. Das ist bei einer BU-Versicherung relativ einfach, denn hier kommen die meisten wohl recht schnell zum Schluss, dass diese eine Muss-Versicherung ist. Bei einem Wechsel von der GKV und die PKV ist das aber komplizierter. Und Rentenversicherungen sind grundsätzlich ein eigenes Thema wie auch Finanzprodukte im Allgemeinen. Hier halte ich von Provisionen dann wirklich nichts.


    Wenn die Entscheidung schon vorher aufgrund eigener Recherchen mit unabhängigen Quellen (z.B. Finanztip) getroffen wurde und der Makler „nur noch“ mit seiner (hoffentlich vorhandenen) Kompetenz zwischen dem Kunden und den X-verschiedenen Angeboten vermitteln muss, ist dann aber kein Problem mehr. Solange der jeweilige Makler auch wirklich die X Angebote hat und nicht eingeschränkt agieren kann. Wenn das der Fall ist, dann können es gerne auch Provisionsmakler sein, erst recht wenn sie eben empfohlen werden von unabhängiger verbrauchernaher Stelle. :)


    Ich möchte vor allem anregen, dass sich Jeder selbst Gedanken macht und Entscheidungen trifft und diese keinem Makler überlässt - selbst wenn dieser (was man eben nicht immer wissen kann) wirklich nach bestem Wissen und Gewissen berät. Was ich Ihnen persönlich abnehme, ebenso wie anderen Empfehlungen die es bei Finanztip gibt. Dass solch ein Makler aufgrund der bereits getroffenen Entscheidung dann hilfreich und sogar notwendig ist in vielen Fällen, sehe ich auch so.

  • Ich habe gute Erfahrungen mit einem Vermittler gemacht, der sowohl Honorar- ala auch Provisionstarife vermittelt. Die Beratung ist kostenlos, für den Anschluss fallen pro Vertrag (falls Nettotarif) 150€ an.


    Falls man sich vorher intensiv(!) mit dem Thema befasst, kann ich diesen Weg empfehlen. Bei mir führt das zu:


    - SBU VolkswohlBund Nettopolice

    - SBU Die Bayerische Nettopolice

    - SBU CanadaLife Nettopolice

    - BUZ LV1871 Nettopolice (ohne Gesundheitsfragen, 3 Jahre Wartezeit)

    - BUZ VolkswohlBund Nettopolice (stark vereinfachte Gesundheitsfragen)


    Jedem, der sich nicht intensiv mit den Themen Vertragsausgestaltung, Fallstricke der Bedingungen etc. beschäftigen möchte, würde ich eher den Abschluss von Provisionstarifen nahelegen. Finde es auch fair, wenn der Vermittler (wovon es einige gute gibt) auch ordentlich für seinen Aufwand bezahlt wird.


    Weiß man hingegen schon recht gut, was man möchte, besser Nettotarif.

  • Ich möchte vor allem anregen, dass sich Jeder selbst Gedanken macht und Entscheidungen trifft

    Das eine und das andere schließt sich ja nicht aus. Es mag ungewöhnlich klingen, aber unsere Kunden machen sich trotz - bzw. gerade wegen - unserer Beratung noch selbst Gedanken und treffen eigene Entscheidungen. :)


    Durch unsere Beratung haben sie aber i.d.R. eine bessere Entscheidungsgrundlage und deutlich weniger Zeitaufwand für stundenlanges Recherchieren und Googeln. Auf unserer Seite "Do-it-yourself Finanzberatung durch Google?" wird das genauer beschrieben.


    Ich zitiere mal daraus:


    Berechnen Sie einmal Ihren Stundenlohn, auch wenn Sie als Angestellter oder Beamter arbeiten. Teilen Sie Ihren Jahresverdienst durch 220 Arbeitstage x 8 h = 1.760 Arbeitsstunden. Bei einem Jahresbrutto von 70.000 EUR ergibt das rund 40 EUR pro Stunde. Unsere besonders analytischen Kunden haben bevor Sie sich unserer Beratung anvertrauen häufig 20, 30 und mehr Stunden in eigene Recherche investiert – das ist schnell ein Gegenwert für eigene Rechercheversuche von mehr als 1.000 EUR.


    „Lohnt“ es sich für Sie, diese Zeit in die do-it-yourself Finanzberatung durch Google zu investieren, wenn unabhängige Experten, die sich tagein tagaus hochspezialisiert mit diesen Themen beschäftigen, Ihr Problem möglicherweise besser und schneller lösen können? Noch dazu wenn diese Beratung für Sie kostenlos ist (siehe Kosten unserer Beratung), weil die Experten ihre Zeit wie in Deutschland üblich als Versicherungsmakler nicht separat in Rechnung stellen, sondern von den Gesellschaften per Maklercourtage vergütet werden, ohne dass das Produkt dadurch für Sie teurer wird?


    Für weniger monetär veranlagte Menschen: Gibt es etwas, das Sie lieber tun, als Do-it-yourself Finanzberatung durch Google? Wäre Ihre Zeit angenehmer bzw. sinnvoller investiert in die Pflege Ihrer bzw. Suche nach einer Beziehung, Sport, Hobbys, Urlaub, gemeinnütziges Engagement, etc.?

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  • Das eine und das andere schließt sich ja nicht aus. Es mag ungewöhnlich klingen, aber unsere Kunden machen sich trotz - bzw. gerade wegen - unserer Beratung noch selbst Gedanken und treffen eigene Entscheidungen. :)


    Durch unsere Beratung haben sie aber i.d.R. eine bessere Entscheidungsgrundlage und deutlich weniger Zeitaufwand für stundenlanges Recherchieren und Googeln. Auf unserer Seite "Do-it-yourself Finanzberatung durch Google?" wird das genauer beschrieben.

    Natürlich. Ich habe auch nicht davon geschrieben, dass Kunden sich für ein bestimmtes Angebot alleine entscheiden und dafür recherchieren sollen.


    Ich persönlich hab mich bevor ich meine BUV (übrigens über einen Provisionsmakler ;) ) abgeschlossen habe intensiv daran gesetzt das Angebot und die Bedingungen zu durchforsten. Der Makler war hilfreich in der Beantwortung meiner daraus entstandenen Fragen. Das kann ich nicht von jedem normalen Menschen erwarten, das ist mir bewusst.


    Ich meine aber, dass sich Jeder auf einem sehr viel niedrigeren Level erstmal grundsätzlich mit der Thematik der jeweiligen Versicherung auseinandersetzen sollte. Also unabhängig davon was ein Makler mir rät und deswegen bestenfalls bevor ich diesen kontaktiere: brauche ich eine BUV oder nicht? Informiert ins Gespräch gehen. Nicht welche der 40 Tarife durch Google-Recherche eventuell für mich passend sein könnten, sondern ganz grundlegend. Das sollte Jedem zuzumuten sein.


    Dass die Realität anders aussieht, sich viele Menschen also diese Gedanken gar nicht (hinreichend) machen, ist mir auch klar. Wenn Sie als Makler auf Ihrer Website und/oder in einem Gespräch, in dem es eventuell um eine andere Versicherung ging, anregen sich selbst zu diesem Thema zu informieren, dann ist das sehr begrüßenswert. :) Nur fürchte ich, dass längst nicht alle Makler/Verkäufer so sind. Nicht alle können von sich wahrheitsgemäß behaupten, dass sie auch im Sinne des Kunden eine Beratung gegen das eigene wirtschaftliche Interesse machen könnten. Mein Eindruck wäre: die Minderheit.


    Wir sind uns denke ich einig, dass es vermutlich gerade bei der Frage nach einer BUV, die sowieso (fast) Jeder haben sollte, etwas haarspalterisch sein mag, ob ein bei Finanztip und Co empfohlener Provisionsmakler oder ein Honorarberater generell besser und/oder unabhängiger ist. Wie bereits gesagt habe ich mich selbst nicht für einen Honorarberater entschieden und würde es für eine BUV vermutlich auch in Zukunft nicht tun. Allerdings habe ich mich eben vorher generell informiert und eine Vorentscheidung getroffen. Und das möchte ich anregen. Nicht selbstständig als Laie das (vermeintlich) beste Versicherungsangebot rauszusuchen. Da haben Sie mit Ihrer Anmerkung zum Stundenlohn recht.


    Was Finanzberatung allgemein angeht bin ich auf der Linie was Finanztip und Co vertreten - dass man Finanzen selbst machen kann und sollte. Was nicht heißt, dass in speziellen Fragen nicht Berater/Makler hinzugezogen werden können. Und wenn sich Jemand wirklich so gar nicht mit dem Thema selbst beschäftigen möchte, so geht er/sie besser zu einem (möglichst kompetenten und unabhängigen) Berater, als dass er/sie nie anfängt. Ein paar weitere Fälle gibt es natürlich noch wie eine sehr große und komplexe Vermögenssituation. In diesen Fällen halte ich einen Honorarberater aber auf jeden Fall für geeignet. Denn hier geht es ja nicht um Produkte, sondern strategische Entscheidungen fürs Leben. Aber das geht jetzt vielleicht vom ursprünglichen Thema dieses Threads (BU-Versicherung via Honorarberater) zu weit weg.

  • Letztlich sind wir uns glaube ich ziemlich einig Impidimpi . :)


    Für uns ist es auch deutlich angenehmer, gut informierte Kunden zu beraten, als zum 20. Mal in der Woche jemand das kleine 1x1 der BU oder PKV zu erklären - was wir wenn gewünscht aber auch gerne tun. Das ist ja auch einer der Gründe, weshalb wir auf unserer Website schon kostenlos so viele Informationen preisgeben und unsere Kunden anhalten, vor der Beratung nicht nur ihre Gesundheitshistorie sorgfältig vorzubereiten sondern sich - z.B. auf unserer Website - auch thematisch einzulesen. Reine Bequemlichkeit. :)


    Die Herausforderung ist letztlich, bei der Auswahl des Beraters die Spreu vom Weizen zu trennen. Gute Bewertungen und Empfehlungen von Finanztip helfen dabei. Letztlich ist aber immer noch der eigene gesunde Menschenverstand gefragt.


    Zwei wichtige Fragen, die sich jeder Interessent / Beratungssuchende bei einem ersten Beratungsgespräch immer noch selbst stellen sollte:

    1. Hat der Berater fachlich Ahnung.
    2. Arbeitet der Berater werteorientiert und kann ich davon ausgehen, dass er nicht versucht mich über den Tisch zu ziehen.

    Vorkenntnisse erleichtern die Einschätzung dieser beiden Fragen deutlich.


    Sind diese beiden Punkte geklärt, kann man sich dem Berater zunehmend anvertrauen. Sonst würde die Beratung deutlich weniger Nutzen bringen, wenn man jede Aussage des Beraters noch mal selbst 3 Stunden nachrecherchieren müsste, weil man ihm nicht ganz glaubt.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Das kann ich voll unterschreiben :)


    Gute Zusammenfassung worum es geht. Am Ende muss man, wenn man Beratung in Anspruch nimmt, auch Vertrauen ab einem gewissen Punkt. Die beiden von Ihnen genannten Fragen sind aber vorher zu klären.


    Vielleicht noch ergänzend, dass man diese beiden Fragen auch parallel im Hinterkopf behalten sollte, da sich bei manch einem solchen Berater erst später herausstellen könnte, dass er doch eher Verkäufer ist und vielleicht weder 1. noch 2. zutreffen. Ein bisschen skeptisch bleiben ist also schon sinnvoll. Jede einzelne Aussage aufwendig zu hinterfragen, wenn man eigentlich schon von 1 und 2 überzeugt war, ist es aber natürlich nicht.

  • Ich verstehe, dass Du hier eine Lanze für (Deinen) Honorarberater brechen willst, aber wenn Du dann sagst, dass ein Berater der einen Festpreis per Vertrag bekommt, Dir gleich 5 Verträge für das selbe Risiko verkauft hat, hat das auf mich eher den gegenteiligen Effekt.

  • Ich verstehe, dass Du hier eine Lanze für (Deinen) Honorarberater brechen willst.

    Ich wollte zu verstehen geben, dass man Beratung *und* Abschluss für 150€ bekommen kann. So als Messlatte für die Preise, die andere möglicherweise abrufen.


    Zitat

    [Berater, der] Dir gleich 5 Verträge für das selbe Risiko verkauft hat.

    Das hast Du gründlich falsch verstanden.


    Die Aufteilung auf 3 SBUs war 100% Eigeninitiative. Es gibt gute Gründe, das Risiko BU auf mehr als einen Vertrag aufzuteilen. Ganz praktisch, um z.B. eine ärztliche Untersuchung zu vermeiden. Oder ganz individuell, wenn verschiedene Laufzeiten sinnvoll sein können.


    Die ersten beiden Verträge habe ich also gewählt, um die Untersuchung zu vermeiden (weil eine solche das Risiko birgt, dass Zufallsbefunde festgestellt werden), die dritte SBU, weil damit 70% des Bruttos abgesichert werden konnten, bei den ersten beiden nur 60% und 65%.


    Letztendlich konnte ich so eine Summe von fast 3800 € im Rahmen der finanziellen Angemessenheit absichern, das hat familiäre Gründe.


    Die beiden zusätzlichen BUZ für je eine FRV im recht günstigen Mantel habe ich verwendet, um über die "finanzielle Angemessenheit" hinaus absichern zu können.