liege ich mit meiner Betrachtung "Höhe Risiko- bzw. Sicherheitsbaustein" richtig?

  • Einschätzungen des Forums zu meiner Betrachtung "Höhe Risiko- bzw. Sicherheitsbaustein" wären für meine Portfoliogestaltung sehr hilfreich. Ich möchte mich von der %ualen Gestaltung lösen, also nicht 75/25, 50/50 oder andere Quoten risikoreich-/arm. Ich denke es ist zielführender die persönlichen individuellen Gegebenheiten zugrunde zu legen. Diese stellen sich bei mir und meiner Ehefrau (wir sind 70 Jahre alt / wir wohnen im schuldenfreien substanziell in gutem Zustand befindlichen EFH welches wir gut "bewirtschaften können und gedenken dort auch wohnen zu bleiben / wir sind - leider - kinderlos, das Vererben ist also absolut sekundär) wie folgt dar:

    Im Monats-Mittel betrachtet deckten bislang die regelmäßigen Einnahmen (aus Alters- und Betriebsrenten, Mini-Job und Kapitalerträgen) die Ø Ausgaben (für Lebenshaltung, Hausunterhalt, private KrVers., ESt, Rücklage für Erneuerungen im Eigenheim, Urlaub). Zum 1.1.25 entfällt der Mini-Job. Ich rechne mit (bis zu) 5 % allgemeinen Kostensteigerungen und höheren Gesundheitskosten. Ergo fehlen ab 01/2025 monatlich Ø etwa 1.000 €.

    Aufgrund dessen überlege ich meine Geldanlagen die ich in den letzten Jahren grundlegend neu ausgerichtet habe den sich ändernden Gegebenheiten anzupassen, habe dabei folgende Überlegung:

    a) Sicherheitsbaustein: Ø monatlich 1.000 € + 50 % Risikopuffer = mtl. 1.500 € X 12 = per anno 18.000 € X gerechnet für 10 Jahre (wir wären dann 80, aktuell gesundheitlich "fit") = 180.000 €, aufgerundet 200.000 €. Anlage in GMF (DBX0A2), in Tagesgeld und bereits in Festzinsanlagen (laufen Ende 25 aus, fließen dann in GMF). Halbjährlich buche ich 9.000 € um auf Girokonto, damit dürfte der Liquiditätsbedarf gedeckt/Konto "aufgefüllt" sein;

    b) Risikobaustein: bei mir ausschließlich bestehend im Vanguard A1JX52 (zzt. 3.000 Stück, würde aufgestockt werden um ca. 1.000 Stück aus den Geldern die vorhanden sind, nicht für a) gebraucht werden.

    Ich bleibe bei dieser 1-ETF-Anlage.

    Bei %ualen Betrachtung entsprächen risikoarm rd. 27 %, risikoreich rd. 73 % (bei Verkauf der Risikoposition anfallende Abgeltungssteuer werden beim Gesamtgeldvermögen nicht berücksichtigt "gehört ja nicht mir" es sei denn die steuerliche Gesetzgebung ändert sich mal wieder, wahrscheinlich ist das allerdings "Wunschdenken").

    Ich würde gern die User-Einschätzungen hören. LG

  • Ich möchte mich von der %ualen Gestaltung lösen, also nicht 75/25, 50/50 oder andere Quoten risikoreich-/arm. Ich denke es ist zielführender die persönlichen individuellen Gegebenheiten zugrunde zu legen.

    Das finde ich einen sehr guten Ansatz, möchte aber auf die Details der Rechnung gar nicht eingehen, denn bei einem Vermögen von 676.000 € und 1500 € Entnahme monatlich kannst Du in unserem gesteckten Rahmen - Weltweiter Aktien ETF und risikolose Zinsanlage in irgendeinem Verhältnis gemischt - machen was Du willst. (Außer zum Vermögensberater gehen natürlich.)

  • Wenn einer ausfällt oder stirbt, ist hoffentlich der andere noch einigermaßen fit, so daß dieser zumindest rechtlich der Betreuer ist (z.B. die Konten verwaltet), wenn er auch körperlich die Pflege nicht mehr übernehmen können mag.

    Ihr könntet Euch Gedanken darüber machen, wer für den letzten die entsprechende Vertrauensperson ist.

    Kann man machen. Wäre ich in der Lage, würde ich es vermutlich mit 100 T€ Geldmarktfonds bewenden lassen. Aber das ist Geschmackssache.


    Ich würde mir Geld aufs Girokonto holen, wenn ich es brauche. Muß nicht monatlich sein, könnte aber vierteljährlich oder halbjährlich sein.


    Wenn die Börse gut läuft, würde ich es vom ETF holen (von dem ich so den Gewinn abschöpfe oder ihn langsam verbrauche). Aktuell planst Du eine Entnahme von 3,6%, das halte ich für konservativ. Könnte sein, daß das ETF-Depot trotz Entnahme sogar noch wächst. Der Geldmarktfonds bleibt in guten Börsenphasen unangetastet.


    Läuft die Börse schlecht, würde ich das Depot schonen und meinen regelmäßigen Verbrauch vom Geldmarktfonds holen. Bei meinem Schema reicht der fünf Jahre, bei der von Dir angedachten Größe reicht er zehn Jahre. Damit sollte man eine Baisse überbrücken können.


    Klingt vernünftig, was Du Dir da ausgedacht hast.

  • Ich will das auch nicht im Detail nachrechnen.

    Liest sich alles schon gut durchdacht!


    Ich möchte nur auf den Umstand hinweisen, dass Ihr bei 3.000 Anteilen im A1JX52 2023 bereits über 5.000€ p.a. an Ausschüttungen erhalten habt bzw. hättet.

    2024 sollte sich das in ähnlicher Höhe bewegen.

    Das Geld scheint mir nirgends aufzutauchen. :/

    Ihr 'bucht' also 200.000€ für einen voraussichtlichen Finanzbedarf von 120.000€ in 10 Jahren um einen ausreichenden Sicherheitspuffer zu haben. So weit verständlich.


    Und wozu sind dann die > 5.000€ p.a. die aus dem ETF fließen? :/

    Wenn Ihr nochmal 1.000 Anteile aufstockt kommen da ja sogar > 7.000€ p.a. an Ausschüttungen aus dem ETF dazu.

    Das wären dann im Verlauf von 10 Jahren auch mal eben 60.000-70.000€ an Ausschüttungen.

    Wahrscheinlich sogar mehr, da die Ausschüttungen i.d.R. mit der Inflation steigen.

    Also auf jedem Fall eine sehr entspannte Ausgangssituation.


    Das finde ich einen sehr guten Ansatz, möchte aber auf die Details der Rechnung gar nicht eingehen, denn bei einem Vermögen von 676.000 € und 1500 € Entnahme monatlich kannst Du in unserem gesteckten Rahmen - Weltweiter Aktien ETF und risikolose Zinsanlage in irgendeinem Verhältnis gemischt - machen was Du willst. (Außer zum Vermögensberater gehen natürlich.)

    Das wird es wohl sein.

    Klassischer Fall von finanziell gesehen Alles richtig gemacht im Leben! :thumbup:

  • Danke für die Einschätzungen. Die ETF-Ausschüttungen A1JX52 (heute gebucht) habe ich als regelmäßige Einnahmen berücksichtigt. Die Rückmeldungen zeigen mir "ich bin zu defensiv" und werde rd. 200.000 € täglich verfügbar (hpts. GMF-ETF) vorhalten und diesen bei Bedarf "verkonsumieren"; soweit keine Pflege eintritt reichen mir mtl. 1.500 € = Verzehrdauer mind. 10 Jahre. Den A1JX52 Bestand kann ich dann auf 4.000 Stück erhöhen, da warte ich mal Rücksetzer ab. Verkäufe daraus ist die nächsten 10 Jahre dann ein NOGO auch im Hinblick auf die Einstandskurse von 72 € bei den frühesten Käufen, vielleicht denkt die nächste Regierung ja mal wieder dran eine mehrjährige Haltefrist einzuführen nach der Gewinne steuerfrei wären (wahrscheinlich Wunschdenken wenn die gelben rausfliegen), das nur nebenbei. LG

  • Das paßt jetzt in meinen Augen nicht.


    Du schreibst oben, Du wollest jeden Monat fest 1500 € entnehmen (wie man das dann im Detail gestaltet, ist sekundär). Damit wird Dein Geldmarktfonds also kontinuierlich weniger und in 10 Jahren hast Du keinen Geldmarktfonds mehr, sondern nur noch den Aktien-ETF.


    Was planst Du dann?


    Das würde ich anders machen (wie oben bereits geschrieben). Ich würde in guten Börsenphasen das Geld aus dem Aktien-ETF holen, der dadurch nur wenig weniger wird, wenn überhaupt, und den Geldmarktfonds als "Sicherheitsbaustein" in diesen Zeiten unangetastet lassen. Somit bliebe eine sichere Entnahmemöglichkeit für 10 Jahre in der Hinterhand.


    Wenn die Börse kracht, muß man nicht im Tiefpunkt Geld entnehmen. Dann würde ich das Geld vom Geldmarktfonds nehmen. Das kann ich dann 10 Jahre lang tun, in denen sich die Börse erholen sollte. Davon abgesehen: Angenommen, der Börsencrash passiert morgen, dann kannst Du 10 Jahre Deinen Zusatzgeldbedarf vom Geldmarktfonds holen (und bist dann 80, wenn dieser Teil Deines Vermögens aus ist). Wäre die Börse meinetwegen auf die Hälfte eingeknickt und wäre das in 10 Jahren auch noch, dann hast Du mit 80 immer noch eine Viertelmillion auf der Seite, die Du dann meinetwegen auf Tagesgeld umschichten kannst und verzehren, bis Du 90 bist.


    Offensichtlich kennst Du keine Methode, wie man die übliche FIFO-Methode steuerlich zu einem LIFO umdreht. Das Vorgehen ist vielfach hier besprochen und ziemlich einfach. Natürlich würde man aus dem ETF-Portfolio aus steuerlichen Gründen zuerst die zuletzt gekauften Anteile entnehmen.


    Ich bin mir mit Dir einig, daß eine steuerliche Entlastung oder Freistellung von Langfristanlagen die deutlich einfachere und vermutlich bessere staatliche Förderung von Vermögensbildung wäre als die hochkomplizierte Rürup-Riesterei. Auch könnte man auf diese Weise eine Gleichstellung von Geldanlagen mit Immobilienanlagen erreichen, was dem Verfassungsgericht sicher gefallen würde.


    Aber ich glaube nicht, daß das kommen wird - da würden ja all die Ministerialbeamten überflüssig, die sich die komplizierten Altersvorsorgekonstruktionen ausdenken.

  • Ich werde aufgrund meiner massiven Depotbereinigungen in 2024 durch die realisierten Gewinne steuerlich rd. 38.000 € Kapitalerträge erzielen (de facto + 30 % wg. der Teilfreistellung). Die peppen das z.verst. Eink. massiv auf da die Kapitalerträge voll eingerechnet werden, u.a. mit der Folge das sich die zumutbare Belastung für in diesem Jahr größere Heilbehandlungskosten (ZA) massiv erhöht. Wenn ich Verkaufsaufträge zu Lasten A1JX52 erteile, wie von Achim Weiss angeraten, komme ich doch nicht umhin wieder massive Gewinne zu erzielen (Kaufkurs für 1.500 Stück bei Ø 74 €, zzt. 124 € = für jedes Stück 50 € Gewinn, davon 70 % zu 26,38 %). Das ist doch die Folge des empfohlenen Erstverkaufes Aktien ETF, genau das wollte ich vermeiden. Ich rechne so: 1.500 € mtl. Entnahme aus risikoarm, nach 10 Jahren sind die hierfür zur Verfügung stehenden 200.000 € "verfrühstückt", dann sind meine Frau und ich 80. Dann ständen noch 4.000 Stück vom A1JX52 zur Verfügung. Falls der dann im WorstCase um 1/3 eingebrochen sein sollte = Kurswert rd. 330.000 €, wenn ich die mit dann angenommen 2.000 € mtl. verfrühstücke = reicht für 14 Jahre. Mache ich da einen Gedankenfehler, ich wäre für "Hilfestellung" dankbar!

  • Ich werde aufgrund meiner massiven Depotbereinigungen in 2024 durch die realisierten Gewinne steuerlich rd. 38.000 € Kapitalerträge erzielen (de facto + 30 % wg. der Teilfreistellung).

    Minus 30% wegen der Teilfreistellung.

    Die peppen das zu versteuernde Einkommen massiv auf, da die Kapitalerträge voll eingerechnet werden.

    Normalerweise ist das nicht der Fall. Normalerweise werden Kapitalerträge abgeltungversteuert und tauchen in der Steuererklärung überhaupt nicht auf.

    u.a. mit der Folge das sich die zumutbare Belastung für in diesem Jahr größere Heilbehandlungskosten (ZA) massiv erhöht. Wenn ich Verkaufsaufträge zu Lasten A1JX52 erteile, wie von Achim Weiss angeraten, komme ich doch nicht umhin, wieder massive Gewinne zu erzielen (Kaufkurs für 1.500 Stück bei Ø 74 €, zzt. 124 € = für jedes Stück 50 € Gewinn, davon 70 % zu 26,38 %).

    Ganz offenbar hast Du mich nicht verstanden, und auch das Prinzip, wie man sinnvollerweise ETFs verkauft, hast Du offensichtlich nicht verstanden (erkennbar an dem fehlplazierten "Durchschnitt"). Es erscheint zweckmäßig, daß Du Dir das anliest, bevor Du handelst.


    Oder Du erzählst halt ohne Schwurbel, was Du hast und was Du willst, dann wird Dir der Schwarm schon den günstigsten Weg weisen.

    Mache ich da einen Gedankenfehler, ich wäre für "Hilfestellung" dankbar!

    Du machst da in meinen Augen eine ganze Menge Denkfehler. Solange Du allerdings auf Fragen, deren Antwort zur Klärung notwendig ist, nicht antwortest, wird man Dir keine Hilfestellung geben können.

  • Ich werde aufgrund meiner massiven Depotbereinigungen in 2024 durch die realisierten Gewinne steuerlich rd. 38.000 € Kapitalerträge erzielen.

    Was sind denn das für "massive Depotbereinigungen"?

    Wenn ich Verkaufsaufträge zu Lasten A1JX52 erteile, wie von Achim Weiss angeraten, komme ich doch nicht umhin, wieder massive Gewinne zu erzielen

    ... und mußt dann für die massiven Gewinne auch noch hohe Steuer bezahlen.


    Ich kassiere eigentlich ganz gern massive Gewinne. Selbst nach Bezahlung (besser gesagt: dem automatischen Abzug) von hoher Steuer durch die Depotbank bleiben mir von 4 Euro Rohgewinn noch 3 Euro. Je höher die Steuer, desto höher war mein Gewinn. Ich würde nur zu gern auf massive Gewinne eine Million Kapitalertragsteuer zahlen.


    Du möchtest in Deinem Depot einen Sicherheitsbaustein (etwa 200 T€) und einen Renditebaustein (etwa 500 T€) haben. In den kommenden 10 Jahren möchtest Du den Sicherheitsbaustein komplett abbauen und hättest mit 80 Jahren dann ein reines Aktienportfolio.


    Eigentlich kommt noch ein Zins dazu. Nimmt man 3%, so reicht das Geld etwa 14 Jahre. Anderseits muß man über eine solche Zeit auch die Inflation berücksichtigen. Gehe ich davon aus, daß die Inflation einigermaßen so hoch ist wie der Zins, rechnen sich beide Effekte gegeneinander auf.


    Das würde ich nicht so machen, das habe ich oben auch anders skizziert.


    Ich würde in guten Börsenphasen das laufende Geld aus dem Renditebaustein entnehmen und den Sicherheitsbaustein nicht antasten.


    Diesen Plan habe ich mir übrigens nicht selbst ausgedacht. Hinter ihm stecken schlauere Leute als ich. Ich habe den Plan nur übernommen.


    Möglicherweise würde ich sogar den Zins des "Sicherheitsbausteins" wieder anlegen, also Geldmarktfonds zukaufen. Man könnte natürlich auch den Zins entnehmen, bei 3% von 200 T€ wären das 6000 € (oder etwa 4500 € nach Steuer), etwa ein Viertel Deiner geplanten Entnahme.


    Im Vorgriff: Deine Aktien-ETFs bringen Dir ja auch noch 5000 € im Jahr (3750 € netto), das sind ja noch einmal 2 1/2 Monatsraten. Zusammen deckt das das halbe Jahr schon ab, so daß Du erst im zweiten Halbjahr verkaufen müßtest.


    Läuft die Börse so weiter wie bisher (optimistische Annahme), entnimmst Du weniger als die jährliche Wertsteigerung. Das Portfolio gewinnt somit sogar noch an Wert. Der Prozentsatz der Aktienanlage steigt, was nicht groß etwas ausmacht, weil Dein Sicherheitsbaustein ja auch noch steigt, also in mehr als der ursprünglichen Höhe zur Verfügung steht.


    Entwickelt sich die Börse verhalten (neutrale Annahme), etwa nur mit etwa 3,5%, etwa Deiner Entnahmerate, so bleibt das Aktienportfolio etwa konstant, während das Zinsportfolio langsam steigt, so daß der Sicherheitsbaustein langsam wächst. Auch das ist eine Entwicklung, über die man sich keine Sorgen zu machen braucht. Angesichts der Tatsache, daß das Aktienportfolio deutlich größer ist als das Zinsportfolio, könnte man sogar weiter aus dem Aktienportfolio entnehmen, wenn dieses einigermaßen konstant bleibt oder gar minimal sinkt. Auch in diesem Fall würden sich mit zunehmendem Alter langsam die Gewichte verschieben, weg vom Renditebaustein hin zum "Sicherheitsbaustein".


    Das mag Deiner Frau ganz recht sein, wenn Du schon einmal voraus reiten solltest in die ewigen Jagdgründe. Ich habe den Eindruck, daß allein Du die Finanzen zu managen versuchst und Deine Frau weniger beteiligt ist, möglicherweise gar nicht. Es mag nützlich sein, sich Gedanken zu machen, wie sie ohne Dich mit Eurem Portfolio zurechtkäme.


    Erst dann, wenn das Aktienportfolio abstürzt (pessimistische Annahme), ist es ratsam, auf das Zinsportfolio zurückzugreifen, um das abgestürzte Aktienportfolio dann nicht zu sehr zu belasten.


    Angenommen, Du habest jetzt in Deinem Portfolio ein Sammelsurium, das Du gern auflösen wolltest. Mit genaueren Informationen hältst Du Dich ja sehr bedeckt. Man würde in diesem Fall vermutlich nicht ruckartig alles abstoßen und auf Deinen Lieblingsfonds umsetzen, sondern prüfen, ob man das Sammelsurium nicht im Rahmen der ohnehin geplanten regelmäßigen Entnahmen graduell auflöst. Bisher waren diese Papiere wohl gut genug, also magst Du sie noch weniger Jahre weiter ertragen können. Wenn Du gezielt diese verkaufst, werden die unerwünschten Bestandteile schon irgendwann aufgebraucht sein. Aber dazu müßte man sich die Sache natürlich genauer anschauen.


    Aber all das entscheidet man zum jeweiligen Zeitpunkt sinnvollerweise ad hoc.

  • Ich habe jetzt nochmal "Kassensturz" gemacht und genau gerechnet:

    1) Risikobaustein => 3.250 Stück A1JX52 = 403.000 € aktueller Kurswert ./. 18.000 € bei Verkauf anfallende Abgeltungssteuer/SolZ = 385.000 € echter Vermögenswert (ich rechne immer nach Abgeltungssteuer);

    2) Sicherheitsbaustein "festgelegt" = 220.000 € (aufgeteilt in 100.000 €Zinstreppe GEFA-Bank, 1/4-j. kündbar) und 120.000 € VW-Bank, letzte Fälligkeit 10/2025)

    3) Sicherheitsbaustein "täglich fällig" = 110.000 € in Tagesgeld und Giro

    = Gesamtgeldvermögen, steuerbereinigt, rd. 715.000 €

    Insoweit halte ich mich nicht "bedeckt" was meine (unser) Geldvermögen, beide 70 Jahre alt, kinderlos, betrifft. Ja, meine Frau interessiert das weniger, verlässt sich seit 45 Jahren in diesen Dingen auf mich und ist damit auch bislang "so schlecht nicht gefahren". Schuldenfreies EFH, selbst bewohnt, Marktwert 350.000 € zähle ich nicht zum fungiblen Vermögen, wir wollen ja nicht verkaufen.

    Aus sicheren Renten und Kapitalerträgen werden ab 2025 bis zu Ø mtl. 1.000 € der Ø Ausgaben nicht (mehr) gedeckt sein + rd. 500 € Rücklagebildung (Investition EFH und/oder KFZ-Erneuerung) = ich kalkuliere "Lücke" 1.500 € mtl. die ich schließen möchte aus dem ratierlichen Verzehr des Geldvermögens (715.000 €). Vom Typus bin ich durchaus risikofreudig wenn gleich altersbedingt "rückläufig". Ich bin kein Sicherheitsfetischist, absolut nicht. Die derzeit noch recht guten Erträge aus dem Sicherheitsbaustein gehen ja auch marktbedingt zurück, das ist in der Berechnung der "Lücke" berücksichtigt.

    Vielleicht ist es "Jammern auf mittlerem Niveau" aber mich beschäftigt es sehr wie ich die Lücke bei dem vorstehend umfassend geschilderten IST-Situation am für mich besten schließe (Verzehr vom Risiko- oder Sicherheitsbaustein, welche Umschichtungen bieten sich an; meine Intention ist (war?) es ja den Risikobaustein um rd. 100.000 € zu Lasten des Sicherheitsbausteines zu erhöhen aber da liege ich wohl - doch - falsch?

    LG

  • Falsch oder Richtig gibt es dabei nicht, mit deinen Anlagen muss du dich wohlfühlen und niemand anders. Für mich ist das einfach zu viel Sicherheit, was aber für dich keine Rolle spielen sollte. Bei allem was man hat, ist am wichtigsten wann man wieviel benötigt. Ich habe mir das genau aufgelistet, was brauche ich monatlich/jährlich, dazu 2,5% Inflation pro Jahr gerechnet. Meinen Sicherheitsbaustein auf 10k erhöht, für 5 Jahre liegt der Bedarf in Tagesgeld und einem Geldmarkt ETF, der Rest liegt in einem simplen ETF auf den MSCI World. Wenn ich der Meinung bin, jetzt ist der Kurs günstig werden Anteile verkauft und der sichere Teil aufgefüllt. Nun kann man den Bedarf auch auf eine kürzere oder längere Zeit für sich festlegen, aber das Prinzip bleibt das gleiche.

  • Das wichtigste scheint mir zu sein, dass Du im Hinblick auf Eure Finanzen völlig entspannt sein kannst, wenn Deine Annahme „Lücke ist EUR 1500“ - wahrscheinlich plus Inflation auf diesen Betrag - zutreffend ist. Du willst dann anfänglich 2,5% Deines Anfangsvermögens entnehmen. Selbst wenn man die alte 4%-Regel für etwas zu optimistisch hält, dürfte das in jedem Szenario reichen.


    Vielleicht ist der folgende Entsparsimulator zu Deiner Beruhigung ganz hilfreich:

    Entspar-Tool


    Dahinter steht unter anderem Prof. Martin Weber.


    Dieser meldet bei einer 100% riskanten Anlage (Vermögen EUR 700.000, anfängliche Entnahme EUR 17.500 (18.000 kann man da leider nicht eingeben), plus 2,5% Inflation bei einem Planungshorizont von 35 Jahren) eine Pleitewahrscheinlichkeit von 1,3% und ein durchschnittliches Endvermögen von knapp EUR 2 Mio. Bei 100% „sicheren“ Anlagen 0% Pleitewahrscheinlichkeit und gut EUR 160.000 durchschnittliches Endvermögen. Da Vererben für Dich ohne Kinder kein großes Thema sein dürfte, ist eine Anlage mit einem ordentlichen Teil in „sicheren“ Anlagen vielleicht eine vernünftige Lösung. Dein eigener Vorschlag (10 Jahre lang den Sicherheitsbaustein „verfrühstücken“) wird Euch bestimmt nicht in die Pleite führen; persönlich würde ich aber in guten Börsenzeiten (welche das im Nachhinein betrachtet auch immer sein mögen) auch aus dem Risikoanteil entnehmen oder sogar den sicheren Baustein wieder auffüllen.

  • Ich habe jetzt nochmal "Kassensturz" gemacht und genau gerechnet:

    403 T€ Aktien-ETF A1JX52 (mit 18 T€ impliziter Steuer)


    220 T€ Festgeld.

    110 T€ Tagesgeld.


    350 T€ abbezahltes Eigenheim


    zusammen also etwa 1100 T€; davon ein gutes Drittel "Renditebaustein" und zwei Drittel "Sicherheitsbausteine".

    Ja, meine Frau interessiert das weniger, verlässt sich seit 45 Jahren in diesen Dingen auf mich und ist damit auch bislang "so schlecht nicht gefahren".

    Davon, daß Deine Frau in den vergangenen Jahren nicht schlecht damit gefahren ist, daß Du die Finanzen geregelt hast, kann sie sich im Bedarfsfall nichts kaufen, nämlich wenn Dich ein Schlaganfall außer Gefecht setzt oder Du gar zu Deinen Ahnen abreist.

    Aus sicheren Renten und Kapitalerträgen werden ab 2025 bis zu Ø mtl. 1.000 € der Ø Ausgaben nicht (mehr) gedeckt sein + rd. 500 € Rücklagebildung (Investition EFH und/oder KFZ-Erneuerung) = ich kalkuliere "Lücke" 1.500 € mtl. die ich schließen möchte aus dem ratierlichen Verzehr des Geldvermögens (715.000 €).

    Du beabsichtigst im Moment nicht, Dein Eigenheim zu liquidieren. Einen regelmäßigen Kapitalertrag daraus erzielst Du aber doch, nämlich die kalkulatorische Eigenmiete, die ich (vermutlich knapp) mal mit 1000 € monatlich ansetzen möchte. Das wären 12 T€ im Jahr oder etwa 3,5% steuerfreier Ertrag.


    Es mag sinnvoll sein, für Reparaturen des Hauses Geld vorzuhalten. Manche Leute buchen das auf ein eigenes Konto um. Angesichts eines Barvermögens von über 330 T€ halte ich das für verzichtbar. Wenn Du willst, könntest Du Dir aufschreiben, welchen Betrag Du von Deiner Barreserve für Reparaturen Deines Hauses zurückhalten möchtest. Bar abheben brauchst Du den von Dir dafür angedachten Betrag von 500 €/m jedenfalls nicht.


    Sollte tatsächlich eine neue Heizung fällig werden oder irgendwann mal ein neues Auto gewünscht sein, holst Du das Geld vom Konto oder vom Depot. Bis das tatsächlich der Fall ist, darf das Geld dort gern weiter Früchte tragen.

    Ich bin kein Sicherheitsfetischist, absolut nicht. Die derzeit noch recht guten Erträge aus dem Sicherheitsbaustein gehen ja auch marktbedingt zurück, das ist in der Berechnung der "Lücke" berücksichtigt.

    Dein Portfolio halte ich für konservativ, allenfalls für "ausgewogen". Ich rechne das Haus unter die "Sicherheitsbausteine", da es den monatlichen Finanzbedarf verläßlich um einen fixen Betrag reduziert.

    Mich beschäftigt es sehr, wie ich die Lücke bei dem vorstehend umfassend geschilderten IST-Situation am für mich besten schließe (Verzehr vom Risiko- oder Sicherheitsbaustein, welche Umschichtungen bieten sich an; meine Intention ist (war?) es ja den Risikobaustein um rd. 100.000 € zu Lasten des Sicherheitsbausteines zu erhöhen aber da liege ich wohl - doch - falsch?

    Das ist Deine Sache. Du kannst Dein Depot so lassen, wie es ist. Es hat ja seinen Grund, daß es so aufgebaut ist, wie es ist. Für mich wäre in diesem Depot zu viel Blei. Das dürfte aber schon lang so sein.


    Du wolltest für 100 T€ "Sicherheitsbausteine" Deinen Aktienfonds aufstocken. Das kann man machen. Ich frage mich allerdings, warum Du das erst jetzt angehst. Du hättest diesen Schritt ja schon vor z.B. 5 oder 10 Jahren gehen können. Oder andersherum: Wenn Du diesen Schritt vor 10 Jahren (als Du 60 warst) nicht gehen wolltest, warum willst Du ihn jetzt gehen? Ich habe meine letzten "Sicherheitsbausteine" mit Anfang 30 verkauft.


    Ich habe oben geschrieben (und überschlagen), daß mir in dieser Situation 100 T€ "Sicherheitsbausteine" genug wären. Die decken Deinen Zusatzfinanzbedarf mindestens 10 Jahre lang ab. Das sollte eine Börsenbaisse überbrücken. Du rechnest reichlicher (bzw. vorsichtiger), Du möchtest 200 T€ "Sicherheitsbausteine" haben. Auch recht, es ist ja Dein Geld. Da kann Dir keiner Vorschriften machen.


    Ein Richtig und ein Falsch gibt es diesbezüglich nicht.


    Eine Frage noch. Du schreibst oben:

    Ich werde aufgrund meiner massiven Depotbereinigungen in 2024 durch die realisierten Gewinne steuerlich rd. 38.000 € Kapitalerträge erzielen.

    Wo kommen diese Gewinne hier? Was sind das für massive Depotbereinigungen? Ich sehe davon oben nichts.

  • Völlig losgelöst von der "richtigen" Aufteilung zwischen Risiko- und Sicherheitsbausteinen, die m.E. eher Geschmackssache sind, würde ich wie monstermania den Fokus stärker auf die Erträge richten, die Dir Dein Depot sowieso zahlt und weniger auf etwaige (zusätzliche) Entnahmen.


    5.000 - 7.000 EUR p.a. wirst Du voraussichtlich jährlich aus dem Aktien-ETF erhalten.


    Statt das übrige Geld allein in einen Geldmarktfonds zu schieben, der evtl. nach ein paar weiteren Zinssenkungen von EZB und FED nur noch sehr schwach verzinst werden könnte, könntest Du auch überlegen, Dir das aktuelle Zinsniveau noch zu sichern, zB durch den Kauf einer oder mehrerer Anleihen, z.B. je 50.000 EUR mit Endfälligkeit in 1, 2, 5 und 10 Jahren.


    Selbst wenn diese Anleihen im Durchschnitt nur mit 2% verzinst werden, wären das weitere 4.000 EUR p.a. an regelmäßigen Zinszahlungen.


    Möglicherweise musst Du dann gar nicht so viel zusätzlich entnehmen oder verkaufen.


    Oder Du verkaufst in kleinen Stückchen über die Zeit nach und nach nur die Depotpositionen, die Du bereinigen wolltest (wie von Achim Weiss vorgeschlagen).


    Sollte dann noch weiterer Entnahmebedarf bestehen, wird jedes Jahr eine Anleihe fällig und zurückgezahlt, die Du dann entweder ganz oder halt nur teilweise wieder neu anlegen könntest.


    Im Notfall kannst Du die einjährige Anleihe börsentäglich versilbern. Alternativ kannst Du statt einer 1-jährigen Anleihe natürlich auch 50k im Geldmarktfonds lassen, der aktuell noch besser verzinst wird (aber evtl. nicht mehr lange).

  • Vielen lieben Dank für die bisherigen informativen Anmerkungen. Ich werde voraussichtlich zum Anfang eines Jahres den möglichen Jahresbedarf 15.000 € auf Girokonto buchen, finanziert aus Teilverkäufe Aktien-ETF (wenn der A1JX52 über 120 € steht, das ist für mich ein guter Kurs), ansonsten aus der Liquidität. Ja, die Erträge aus Tagesgeld/ GMF dürften schmelzen deshalb ist der Hinweis auf kurzlaufende Anleihen mit 1 - 3 jährigen Laufzeiten zu überdenken. Bei VW-Bank bin ich schon lange, dortige Festzinsen waren auch bei kürzeren Laufzeiten recht gut, auch da schaue ich alternativ auch hin.

    Irritiert hat mich die Aussage von Achim Weiss "zuviel Blei im Depot" (ansonsten sehr informative Beiträge von Herrn Weiss, danke dafür!!!!). Für mich erachte ich 1 weltweiten Aktien-ETF für "dicke" ausreichend, ich habe kein Problem den gesamten Risikobaustein damit abzudecken. Früher hatte ich über 20 Einzelpositionen, mit den wenigsten war ich erfolgreich. Ich fühle mich mit 1 wohl, da weiss im immer zum Quartalsultimo kommt die Ausschüttung. Ich habe für mich in den Jahren die Erfahrung gemacht "weniger ist mehr" und vor allem "hin und her macht Taschen leer", vor allem als ich noch bei Regionalbank(en) war, seit 2016 ONLINE-Depots. LG

  • Völlig losgelöst von der "richtigen" Aufteilung zwischen Risiko- und Sicherheitsbausteinen, die m.E. eher Geschmackssache sind, würde ich wie monstermania den Fokus stärker auf die Erträge richten, die Dir Dein Depot sowieso zahlt und weniger auf etwaige (zusätzliche) Entnahmen.

    Wie soll das gehen?


    Der Threadstarter hat schon einen guten Posten eines ausschüttenden ETFs. Wie er schreibt, legt er Wert auf diese Ausschüttungen. Ursprünglich wollte er diese Position ausbauen, davon scheint er aber abgekommen zu sein.


    Vorteil der Ausschüttungen: Kommen automatisch, ist auch für die Frau leicht handzuhaben, sollte sie unversehens Witwe werden.


    Den großen Rest des Portfolios hat der Threadstarter in festverzinslichen Papieren, die schütten auch aus, wenngleich vermutlich nur einmal im Jahr.

    Statt das übrige Geld allein in einen Geldmarktfonds zu schieben, der evtl. nach ein paar weiteren Zinssenkungen von EZB und FED nur noch sehr schwach verzinst werden könnte, könntest Du auch überlegen, Dir das aktuelle Zinsniveau noch zu sichern, zB durch den Kauf einer oder mehrerer Anleihen, z.B. je 50.000 EUR mit Endfälligkeit in 1, 2, 5 und 10 Jahren.

    Das hat er doch eigentlich schon. Ich bin erstaunt darüber, das noch keiner der Sicherheitsfreunde hier im Forum die Einlagensicherung ins Spiel gebracht hat.


    Wie sich die Zinsen weiterentwickeln werden, weiß keiner, insoweit kann auch keiner sagen, ob es sinnvoll ist, sich das aktuelle Zinsniveau zu "sichern".

    Selbst wenn diese Anleihen im Durchschnitt nur mit 2% verzinst werden, wären das weitere 4.000 EUR p.a. an regelmäßigen Zinszahlungen.

    Die bekommt er mit seinen aktuellen Anlagen doch jetzt schon.

    Möglicherweise musst Du dann gar nicht so viel zusätzlich entnehmen oder verkaufen.

    Oder Du verkaufst in kleinen Stückchen über die Zeit nach und nach nur die Depotpositionen, die Du bereinigen wolltest (wie von Achim Weiss vorgeschlagen).

    Oben schreibt der Threadstarter von "massiven Depotbereinigungen". Ich wüßte nicht, wo das angegebene Portfolio überhaupt zu bereinigen wäre. Aber vielleicht erzählt er uns das ja noch!

  • Die massive Depotbereinigung war vor dem Umstieg auf die 1-ETF-Lösung. Ich war bis 2015 bei einer Regionalbank in der PrivatBanking Betreuung und habe mich damals vollständig auf die Beratung des VERKÄUFERS verlassen, u.a. Zertifikate, Einzelaktien, Themenfonds usw. Hat viel Geld gekostet. Ich hatte aber damals berufsbedingt 0 Zeit mich selbst um die Geldanlage zu kümmern (habe nur gespart!). Dann habe ich "den Schalter umgelegt", die Dinge SELBST in die Hand genommen. Das Depot zur OnlineBank übertragen lassen, die Zertifikate auslaufen lassen, Einzeltitel komplett verkauft und die Verkaufsgegenwerte dann über einen Zeitraum mehrerer Jahre in ETFs umgeschichtet, zunächst in 5 Positionen. Bei CORONA-Beginn 03/2020 habe ich im Kurssturz alles verkauft (aufgrund von Gewinnen mit +/- Null). Die Erlöse habe ich dann sofort (!) in die 1-ETF-Lösung des Vanguard investiert und diese Position stets ausgeweitet, immer wenn Gelder fällig waren. Das meine ich mit massiver Depotbereinigung. In 2023 und final auch in diesem Jahr habe ich verbliebene ETFS (u.a. 263530) in Gänze verkauft, alles in den A1JX52 und in GMFs investiert. Die Transaktionskosten waren überschaubar (0,25%, max. 60 € je Order). Als ich gestern meiner Frau von den Usermeinungen gesprochen habe mit dem Hinweis wie ich gedenke die mit Puffer errechneten 1.500 € mtl. aus dem Geldvermögen zu finanzieren kam die "Chef"-Antwort: "mach das nicht, wir reduzieren die Ausgaben, u.a. nicht mehr 4 sondern 2 Urlaube per anno, dann kommen wir mit den Einnahmen gut hin" => lass das Geld arbeiten". Meine Antwort: "für wen, wir haben leider kein Kind" kam die Antwort: "wir sind sparsam erzogen, Renten und Kapitalerträge (diese werden sich 2024 im Monats-Ø nach Abgeltungssteuer auf 750 € belaufen) reichen (womit Sie im Grunde Recht hat). Meine Gattin bittet um 1/4-jährlichen StatusBericht, erstmals morgen. Es fällt mir ehrlich gesagt nicht schwer den Anweisungen" zu folgen. Im Ergebnis werde ich den Risikobaustein (wie gesagt ausschließlich der Vanguard) auf 2/3 und den Sicherheitsbaustein auf 1/3 des Geldvermögens ausrichten und jährlich relancieren (oder auch nicht). Einmalkosten (für EFH, Auto) werden natürlich gemeinsam entschieden. Schönen Sonntag!

  • Meine Gattin bittet um 1/4-jährlichen StatusBericht, erstmals morgen. Es fällt mir ehrlich gesagt nicht schwer den Anweisungen" zu folgen.

    Das klingt auch alles sehr nachvollziehbar. Ich würde es allerdings nicht vierteljährlich machen, denn die meisten neigen dadurch zu Micromanagement und unnötigen Transaktionen (man will ja immer was tun) und die Gefahr wird größer, dass kurz davor ein - im Beratersprech - Rücksetzer - gewesen ist und man sich doch verunsichern lässt. Jährlich sollte genau passen zum Zwischenbilanz ziehen, Rebalancing, Auszahlungshöhe für das nächste Jahr festlegen (wenn ihr doch variabel entnehmen wollt). Und ihr gewinnt ein paar Stunden mehr Zeit, um gemeinsam etwas schönes zu machen.

  • Die massive Depotbereinigung war vor dem Umstieg auf die 1-ETF-Lösung. Ich war bis 2015 bei einer Regionalbank in der PrivatBanking-Betreuung und habe mich damals vollständig auf die Beratung des VERKÄUFERS verlassen, u.a. Zertifikate, Einzelaktien, Themenfonds usw. Hat viel Geld gekostet.

    Banken sind Unternehmen, die Finanzprodukte verkaufen. Das geht besser mit Leuten, die Geld haben. Entsprechend wird diese Klientel bevorzugt bearbeitet, was sich dieselbe auch gern gefallen läßt, zumal es in der Finanzprodukteverkaufstelle auch immer freigiebig Kaffee gibt. Die wenigsten Kunden führen sich vor Augen, wie teuer dieser Kaffee ist.

    Ich hatte aber damals berufsbedingt 0 Zeit mich selbst um die Geldanlage zu kümmern (habe nur gespart!). Dann habe ich "den Schalter umgelegt", die Dinge SELBST in die Hand genommen. Das Depot zur Online-Bank übertragen lassen, die Zertifikate auslaufen lassen, Einzeltitel komplett verkauft und die Verkaufsgegenwerte dann über einen Zeitraum mehrerer Jahre in ETFs umgeschichtet, zunächst in 5 Positionen. Bei CORONA-Beginn 03/2020 habe ich im Kurssturz alles verkauft (aufgrund von Gewinnen mit +/- Null). Die Erlöse habe ich dann sofort (!) in die 1-ETF-Lösung des Vanguard investiert und diese Position stets ausgeweitet, immer wenn Gelder fällig waren. Das meine ich mit massiver Depotbereinigung.

    Das ist Schnee von gestern. Wenn Du dafür ordentlich Steuer gezahlt hast, dann kannst Du das nicht mehr rückgängig machen. Ich wäre mit "massiver Depotbereinigung" vorsichtig. Meistens ist ein graduelles Umsetzen besser als eine Hau-Ruck-Aktion.

    In 2023 und final auch in diesem Jahr habe ich verbliebene ETFs (u.a. 263530) in Gänze verkauft, alles in den A1JX52 und in GMFs investiert.

    Deine Abk. nerven etwas.

    Die Transaktionskosten waren überschaubar (0,25%, max. 60 € je Order). Als ich gestern meiner Frau von den Usermeinungen [erzählt] habe mit dem Hinweis, wie ich gedenke die mit Puffer errechneten 1.500 € mtl. aus dem Geldvermögen zu finanzieren kam die "Chef"-Antwort: "mach das nicht, wir reduzieren die Ausgaben, u.a. nicht mehr 4 sondern 2 Urlaube per anno, dann kommen wir mit den Einnahmen gut hin" => lass das Geld arbeiten". Meine Antwort: "für wen, wir haben leider kein Kind" kam die Antwort: "wir sind sparsam erzogen, Renten und Kapitalerträge (diese werden sich 2024 im Monats-Ø nach Abgeltungssteuer auf 750 € belaufen) reichen (womit Sie im Grunde Recht hat). Meine Gattin bittet um 1/4-jährlichen StatusBericht, erstmals morgen. Es fällt mir ehrlich gesagt nicht schwer den Anweisungen" zu folgen. Im Ergebnis werde ich den Risikobaustein (wie gesagt ausschließlich der Vanguard) auf 2/3 und den Sicherheitsbaustein auf 1/3 des Geldvermögens ausrichten und jährlich relancieren (oder auch nicht). Einmalkosten (für EFH, Auto) werden natürlich gemeinsam entschieden.

    Es ist Dein Geld, und was Du damit machst, ist Deine Sache.


    In meinen Augen handelst Du ziemlich kopflos und fährst Schlangenlinien.


    Du willst beispielsweise partout nicht von dem Gedanken herunter, Dir Monat für Monat 500 € für mögliche Reparaturen Deines Hauses auszahlen zu lassen. Was machst Du mit diesem Geld, wenn Du einen Monat mal keine Hausreparaturen hast? Legst Du dieses Geld dann unter die Matratze, damit Du es nicht versehentlich ausgibst?


    Du hast sechsstellig Reserven; sollte ein neuer Heizungskessel fällig werden, brauchst Du den nicht intern oder extern zu finanzieren und auch nicht unter Deiner Matratze nachschauen, ob sich dort bereits genug Geld angesammelt hat, sondern bezahlst den einfach vom Konto.