A)
ZitatHaushaltsminister Laurent Saint-Martin von der liberalen Partei Renaissance des Präsidenten Emmanuel Macron kritisierte, so eine Steuer gebe es in keinem anderen Land. Sie sei "das beste Mittel, um die aus dem Land zu jagen, die hier investieren können".
ZitatWegzugssteuer soll reiche Steuerflüchtlinge treffen
Nach offizieller Darstellung will die sozialdemokratisch geführte Minderheitsregierung Milliardäre treffen, die das Land verlassen haben, um Steuern zu sparen. Sie würden ein Schlupfloch im Steuersystem nutzen, um weniger an den Staat abzuführen. Und das soll nun gestopft werden.
Auswanderer sollen eine Wegzugssteuer zahlen, für die es mehrere Zahlungsoptionen gibt. Sie könnte sofort entrichtet werden. Oder zinslos in einem Zeitraum von zwölf Jahren. Die dritte Option sieht für einen darüber hinausreichenden Zeitraum Zinsen vor. Auf nicht realisierte Wertzuwächse werden demnach 37,8 Prozent an Steuern fällig.
B)
ZitatUnd jetzt soll es auch noch Fondsbesitzer treffen? „Der Gesetzgeber legt die Wegzugbesteuerung immer engmaschiger aus. Bisher wurden mit speziellen Regeln Vermögen in Kapitalgesellschaften und auch Personengesellschaften erfasst, nun geht es auch um Fondsvermögen im Privatbesitz“, sagt Dominik Halbmeyer, Partner und Steuerberater bei Baker Tilly in München. Er sieht dahinter auch eine Reaktion des Gesetzgebers auf eine veränderte Vermögensstruktur von Wegzüglern. „Früher wanderte klassischerweise der Mittelständler im mittleren bis hohen Alter aus, jetzt eher auch junge vermögende Privatpersonen, die nicht unternehmerisch tätig sind, sondern nur Kapitalvermögen halten“, sagt Halbmeyer. „Auch die sollen nun erfasst werden.“